Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Sprache und Identität. Hierbei werden Auswirkungen auf die Identitätsentwicklung betrachtet, wenn eine Herauslösung aus der muttersprachlichen Umgebung stattfindet – wie sie von Menschen im Kontext von Migrationserfahrungen erlebt wird.
Verlässt ein Mensch seine Heimat, so hat dies vielfältige Auswirkungen auf sein Handeln, Denken und Fühlen. Er sieht sich konfrontiert mit einer fremden kulturellen Umgebung. Die Werte und Ideen, Sitten, Bräuche und Glaubenssysteme der Aufnahmegesellschaft offenbaren sich den Menschen durch und mittels sprachbasierter Kommunikation. So wie Kultur in Sprache kommuniziert wird, so wirkt die Sprache nicht nur in gesellschaftlichen Zusammenhängen sondern hat – wie im Verlauf dieser Arbeit gezeigt wird – eine Schlüsselrolle bei der Identitätsentwicklung. Sie kann zur Stigmatisierung des Einzelnen durch die Mehrheitsgesellschaft beitragen, aber auch als Mehrsprachigkeit den Weg zu einer Erweiterung der Perspektiven bahnen und zur Entwicklung einer komplexen Persönlichkeit beitragen.
Um diese Möglichkeiten zu erforschen, ist es in einem ersten Schritt notwendig, die zentralen Begriffe zu klaren. Zu diesem Zweck werden zunächst der Begriff der Migration und der der Sprache eingeführt, um anschließend auf verschiedene theoretische Modelle zur Identitätsentwicklung einzugehen. Anschließend wird eine Synthese der verschiedenen Begriffsfelder angestrebt, um ihr Zusammenwirken herauszustellen und so schließlich Folgerungen für die praktische Arbeit im Bildungswesen anhand des Koala-Projektes aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Rahmen
- Zum Begriff der Migration
- Zum Begriff der Sprache
- Zum Begriff der Identität
- Goffmann: Stigma
- Krappmann: Balancierende Ich-Identität
- Postmoderne Identität
- Soziale Identität/ nationale Identität
- Synthese der Ansätze
- Implikationen für die praktische Bildungsarbeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Sprache und Identität sowie die Auswirkungen auf die Identitätsentwicklung von Menschen mit Migrationserfahrungen, die aus ihrem muttersprachlichen Umfeld herausgelöst wurden.
- Die Bedeutung der Sprache für die Identitätsentwicklung
- Der Einfluss von Migration auf die kulturelle und sprachliche Identität
- Verschiedene theoretische Modelle der Identitätsentwicklung
- Die Rolle von Sprache in der Stigmatisierung und Perspektiverweiterung
- Implikationen für die Bildungsarbeit im interkulturellen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt das Thema der Arbeit ein und beschreibt die Problematik der sprachlichen und kulturellen Herausforderungen für Migranten. Sie stellt die zentrale Rolle der Sprache für die Identitätsentwicklung heraus.
Der theoretische Rahmen beleuchtet den Begriff der Migration, die Rolle der Sprache in der Kommunikation und verschiedene Theorien zur Identitätsentwicklung. Dabei werden unter anderem Goffmanns Stigmatisierungstheorie, Krappmanns Konzept der balancierenden Ich-Identität und die postmoderne Identitätsdebatte diskutiert.
Das Kapitel "Synthese der Ansätze" verbindet die verschiedenen theoretischen Perspektiven und zeigt deren Relevanz für die Analyse der Auswirkungen von Migration auf die Identität.
Das Kapitel "Implikationen für die praktische Bildungsarbeit" untersucht die Bedeutung der Ergebnisse für die pädagogische Praxis und zeigt anhand eines Beispiels (Koala-Projekt) Möglichkeiten der interkulturellen Bildung auf.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind Migration, Sprache, Identität, Stigmatisierung, Mehrsprachigkeit, interkulturelle Bildung und die Identitätsentwicklung im Kontext von Migrationserfahrungen.
- Quote paper
- Sarina Wippermann (Author), 2015, Sprache und Identität. Auswirkungen der Herauslösung aus dem muttersprachlichen Kontext auf die Identitätsentwicklung von Migranten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315745