Diese Arbeit möchte sowohl die Inhalte des Seminars „Kreativität und Kunstpädagogik“ zusammenfassen als auch den in seinem Rahmen in einer Dreiergruppe entstandenen Unterrichtsentwurf zur Verwendung neuer Medien im Kunstunterricht vorstellen. Zunächst wird genauer beleuchtet, worum es sich bei Kreativität überhaupt handelt, woraus sich Kreativität zusammensetzt, welche Prozesse hierbei durchlaufen werden und inwieweit es diagnostische und förderliche Maßnahmen hinsichtlich Kreativität gibt. Abschließend werden die Ziele des Kunstunterrichts betrachtet. Im Anschluss erfolgt eine detaillierte Darstellung der konzipierten Unterrichtseinheit unter Erläuterung der einzelnen Planungsschritte, eine Doppelstunde wird vorgestellt und die Arbeit mit einem Resumee und einer Reflexion abgeschlossen.
Es stellt sich im Vorfeld die Frage, warum überhaupt neue Medien im Kunst-unterricht einen Stellenwert einnehmen sollten. Dazu muss festgehalten werden, dass Kinder und Jugendliche heutzutage ab Beginn ihrer Wahrnehmung und Welterfahrungen durch elektronische und digitale Medien nachhaltig konditioniert werden. Unser Sein wird durch Medien dahingehend verändert, als dass sie un-sere Wahrnehmung in einer Art und Weise filtern, dass es uns nicht bewusst wird . Seit Ende des 20. Jahrhunderts haben Kinder, aller gut gemeinten pädagogischen Betreuung zum Trotz, aufgrund medialer Einflüsse „ein ungleich größres und inkonsistenteres Pensum an Erfahrungsmöglichkeiten, Verführungen und Illusionswelten zu bewältigen als die Generationen davor [...]“ .
Die heutigen Kinder leben in Medienwelten, in Medienkindheiten, in denen sie nicht nur Rezipienten von medialen Botschaften sind, sondern aktive Mediennutzer und „ästhetische Gestalter von Medienräumen“. Es ist Alltag, sich mit verschiedensten Medien auseinanderzusetzen . Auch erfordert der Anspruch der Inklusion ein Vorwärtsdenken. Nicht immer kann man davon ausgehen, dass ein Kind eine Hand zur kreativen Entfaltung zur Verfügung hat. Unter Inklusionsbedingungen bietet sich über digitale Plattfomen die Möglichkeit für betroffene Kinder an, beispielsweise per Sprachbefehl oder Werkzeuge, die das Einsetzen eines Fingers simulieren, bildnerische Vorgehensweisen auszuüben .
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Entwicklung der Kinderzeichnung
- 2.1 Die Kritzelphase
- 2.2 Die Schemaphase
- 2.3 Die pseudonaturalistische Phase
- 3. Formübernahmen in der Kinderzeichnung
- 4. Das kreative Nachahmen in der kunsthistorischen Geschichte
- 4.1 Die Stellung des Nachahmens bis zum 18. Jahrhundert
- 4.2 Das Nachahmen im 18. und 19. Jahrhundert
- 4.3 Die Entdeckung der „freien Kinderzeichnung“
- 5. Das Nachahmen heute
- 5.1 Das Nachahmen als angewandte Methode in der Schule
- 5.2 Bedingungen für ein erfolgreiches „Beobachtungslernen“
- 5.3 Nachmachen als Analyse
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, ob das Malen und Zeichnen nach Vorlagen und Vorbildern die kindliche und jugendliche Wahrnehmung fördert. Sie analysiert die Entwicklung der Kinderzeichnung, die Rolle des Nachahmens in der Kunstgeschichte und die Anwendung dieser Methode im modernen Kunstunterricht. Die Arbeit hinterfragt die potenziellen Vor- und Nachteile des Vorlagenzeichnens bezüglich der Kreativität und der Entwicklung des bewussten Sehens.
- Entwicklungsphasen der Kinderzeichnung
- Das Nachahmen in der Kunstgeschichte
- Vorlagenzeichnen im modernen Kunstunterricht
- Wahrnehmungsschulung durch Zeichnen nach Vorlagen
- Balance zwischen Nachahmung und Kreativität
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Arbeit untersucht die Wirkung von Vorlagenzeichnen auf die kindliche und jugendliche Wahrnehmung im Kunstunterricht. Es wird die Frage gestellt, ob Vorlagen die Kreativität hemmen oder das bewusste Sehen fördern. Die Autorin kündigt eine kritische Auseinandersetzung mit der Thematik an, unter Einbezug ihrer eigenen Erfahrungen als Lehrerin und Grafikerin.
2. Die Entwicklung der Kinderzeichnung: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Phasen der kindlichen Zeichnentwicklung: die Kritzelphase, die Schemaphase und die pseudonaturalistische Phase. Es werden die jeweiligen Entwicklungsmerkmale, die zugrundeliegenden kognitiven Prozesse und der Einfluss von Wahrnehmung und Nachahmung erläutert. Der Übergang von spontanen, funktionalen Kritzeleien zu immer komplexeren und realistisch anmutenden Darstellungen wird detailliert dargestellt. Die zunehmende Bedeutung von Vorbildern und der Einfluss von sozialer Umgebung werden thematisiert.
3. Formübernahmen in der Kinderzeichnung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Übernahme von Formen und Stilen in Kinderzeichnungen. Es wird der Einfluss der Umwelt, der Peergroup, und der Familie auf die Entwicklung des kindlichen Zeichenstils untersucht. Die Arbeit zeigt, dass Kinderzeichnungen nicht nur aus eigener Erfindung resultieren, sondern auch durch Nachahmung von Geschwistern, Freunden und anderen Vorbildern geprägt sind. Der Aspekt der Identifikation und der sozialen Interaktion in Bezug auf die Zeichnungen wird hervorgehoben.
4. Das kreative Nachahmen in der kunsthistorischen Geschichte: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Nachahmens in der Kunstgeschichte, von der Antike bis zur Moderne. Es zeigt, wie das Kopieren von Meisterwerken und Naturvorlagen als wichtige Lernmethode für Künstler diente und wie sich die Einstellung zum Nachahmen im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Die Entwicklung von strengen, regelgeleiteten Zeichenmethoden hin zur "freien Kinderzeichnung" wird beschrieben.
5. Das Nachahmen heute: Das Kapitel befasst sich mit der Rolle des Nachahmens im modernen Kunstunterricht. Es werden verschiedene Ansätze und Methoden diskutiert, die das Nachzeichnen nicht als bloße Kopie, sondern als Werkzeug zur Wahrnehmungsschulung und zur Entwicklung von zeichnerischen Fähigkeiten einsetzen. Die Autorin betont die Wichtigkeit der Anwendung im Alltag und verweist auf die Aussage vieler Künstler, die das Zeichnen nach der Natur als bereichernde Erfahrung beschreiben.
Schlüsselwörter
Kinderzeichnung, Wahrnehmung, Nachahmung, Vorlagenzeichnen, Kunstunterricht, Kreativität, Kunstgeschichte, Entwicklungsphasen, Beobachtungslernen, ästhetische Bildung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Die Bedeutung des Nachahmens im Kunstunterricht
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Einfluss des Malens und Zeichnens nach Vorlagen auf die kindliche und jugendliche Wahrnehmung. Sie analysiert, ob das Nachahmen die Kreativität hemmt oder die Entwicklung des bewussten Sehens fördert.
Welche Entwicklungsphasen der Kinderzeichnung werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt die Kritzelphase, die Schemaphase und die pseudonaturalistische Phase der Kinderzeichnung, erläutert deren Merkmale und den Einfluss von Wahrnehmung und Nachahmung auf diese Phasen.
Welche Rolle spielt das Nachahmen in der Kunstgeschichte?
Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung des Nachahmens in der Kunstgeschichte von der Antike bis zur Moderne. Sie zeigt, wie das Kopieren von Meisterwerken und Naturvorlagen als Lernmethode diente und wie sich die Einstellung zum Nachahmen im Laufe der Zeit veränderte.
Wie wird das Nachahmen im modernen Kunstunterricht eingesetzt?
Die Arbeit diskutiert verschiedene Ansätze und Methoden im modernen Kunstunterricht, die das Nachzeichnen als Werkzeug zur Wahrnehmungsschulung und zur Entwicklung zeichnerischer Fähigkeiten einsetzen. Der Fokus liegt auf dem Nachzeichnen nicht als bloße Kopie, sondern als aktive Lernmethode.
Welche Vor- und Nachteile des Vorlagenzeichnens werden diskutiert?
Die Arbeit hinterfragt die potenziellen Vor- und Nachteile des Vorlagenzeichnens bezüglich der Kreativität und der Entwicklung des bewussten Sehens. Es wird untersucht, ob Vorlagen die Kreativität hemmen oder das bewusste Sehen fördern können.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kinderzeichnung, Wahrnehmung, Nachahmung, Vorlagenzeichnen, Kunstunterricht, Kreativität, Kunstgeschichte, Entwicklungsphasen, Beobachtungslernen, ästhetische Bildung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Die Entwicklung der Kinderzeichnung, Formübernahmen in der Kinderzeichnung, Das kreative Nachahmen in der kunsthistorischen Geschichte, Das Nachahmen heute und Fazit.
Wer ist die Zielgruppe dieser Arbeit?
Die Zielgruppe umfasst Lehrer, Studenten der Kunstpädagogik und alle Interessierten, die sich mit der Entwicklung der Kinderzeichnung und der Rolle des Nachahmens im Kunstunterricht auseinandersetzen möchten.
Welche Methode wurde in dieser Arbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet eine analytische Methode, die die Entwicklungsphasen der Kinderzeichnung, die kunsthistorische Perspektive des Nachahmens und die Anwendung im modernen Kunstunterricht kritisch untersucht.
Wo finde ich weitere Informationen?
(Hier könnte ein Link zu der vollständigen Arbeit eingefügt werden, falls vorhanden).
- Quote paper
- Heike Schopf (Author), 2015, Malen und Zeichnen nach Vorlagen und Vorbildern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315722