Die Nato, mit Sitz in Brüssel, wurde im Jahr 1949 als internationale Organisation zur politischen und militärischen Verteidigung gegründet. Die vier Buchstaben N-A-T-O stehen für die englisch sprachige Bezeichnung North Atlantic Treaty Organization, welche derzeit rund 28 Mitglieder vereint.
Zum 50. Geburtstag der Nato im Jahre 1999 traten Polen, Tschechien und Ungarn bei. Fünf Jahre später folgten Bulgarien, Rumänien, Slowenien, Slowakei, Estland, Lettland und Litauen. Albanien und Kroatien sind die jüngsten Mitglieder und schlossen sich der Allianz im Jahre 2009 an. Seit der Gründung der Nato haben sich im Laufe der Zeit die Zielabsichten vollkommen geändert. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg galt es zunächst die Expansion des Kommunismus einzudämmen, insbesondere die Verteidigung gegenüber der Sowjetunion und dem Warschauer Pakt.
Heutzutage kennzeichnet der Einsatz für Frieden und Freiheit, sowie deren Verteidigung, das wichtigste Ziel der Nato. Demnach ist die Nato vorwiegend eine Verteidigungsorganisation, obgleich sie auch als Militärbündnis betrachtet werden kann. Die Aufnahme neuer Mitglieder ist im Nato-Vertrag geregelt, wonach zumal jeder europäische Staat dem Bündnis beitreten kann. Voraussetzung hierfür ist, dass die Richtlinien und Prinzipien der Nato befolgt werden müssen und zur Sicherheit der nordatlantischen Region beigetragen werden muss.
Trotz der zahlreichen Neuaufnahmen in den vergangenen Jahren wird nicht primär das Ziel einer territorialen Erweiterung verfolgt, sondern man versucht die Sicherheitsinteressen souveräner demokratischer Staaten durchzusetzen. Darüber hinaus verfolgt die Nato wirtschaftliche, kulturelle und politische Ziele und Interessen, die den Mitgliedstaaten zu Gute kommen.
Dieses Forschungsdesign beschäftigt sich jedoch weniger mit der Zielsetzung der Nato, sondern zielt auf die Beantwortung der Frage ab, inwiefern kulturelle Faktoren einen Einfluss auf eine potentielle Nato-Mitgliedschaft haben. Die Entscheidungen die in der Nato gefällt werden, folgen dem Prinzip des Konsens. Das Funktionieren dieser Entscheidungsfindung ist vor allem den sich ähnelnden Weltbildern der Mitgliedstaaten zu verdanken. Dessen Kulturen ähneln sich und vereinfachen somit die Entscheidung im Konsens. Demzufolge soll der Einfluss der Kultur, mit Schwerpunkt auf eine Nato-Mitgliedschaft, näher untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1) Einführung
- 2) Forschungsstand
- 3) Diskussion
- 5) Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Dieses Forschungsdesign befasst sich mit der Frage, wie kulturelle Faktoren eine potenzielle NATO-Mitgliedschaft beeinflussen. Es untersucht, inwiefern kulturelle Gemeinsamkeiten bei der Entscheidungsfindung innerhalb der NATO eine Rolle spielen und wie sich diese Gemeinsamkeiten auf den Prozess der Aufnahme neuer Mitglieder auswirken. Dabei werden die Theorien von Samuel P. Huntington und Roland Robertson zur Kultur und Globalisierung herangezogen.
- Kulturelle Faktoren und ihre Rolle bei der NATO-Mitgliedschaft
- Die Bedeutung von Konsens und ähnlichen Weltbildern innerhalb der NATO
- Analyse der Clash of Civilization Theorie von Samuel P. Huntington
- Kritik und Gegenüberstellung der Theorien von Huntington und Robertson
- Beispielhafte Betrachtung der Türkei im Hinblick auf kulturelle Einflüsse
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- 1) Einführung: Dieser Abschnitt stellt die NATO als internationale Organisation zur politischen und militärischen Verteidigung vor und erläutert die historische Entwicklung und die aktuellen Ziele der Organisation. Anschließend wird die Forschungsfrage des Designs formuliert, die sich auf den Einfluss kultureller Faktoren auf eine mögliche NATO-Mitgliedschaft konzentriert.
- 2) Forschungsstand: Dieses Kapitel stellt die Clash of Civilization Theorie von Samuel P. Huntington vor und analysiert den Kulturbegriff anhand von Huntington´s Arbeit. Anschließend wird die Globalisierungstheorie von Roland Robertson eingeführt und im Vergleich zur Huntington-Theorie betrachtet.
- 3) Diskussion: Dieser Abschnitt setzt sich kritisch mit der Clash of Civilization Theorie auseinander und diskutiert die Grenzen des kulturellen Faktors im Kontext internationaler Beziehungen. Es werden alternative Perspektiven auf die Rolle von Kultur in der Weltpolitik aufgezeigt und die Bedeutung von Wirtschafts- und Machtinteressen im Vergleich zu kulturellen Faktoren beleuchtet.
Schlüsselwörter (Keywords)
Dieses Forschungsdesign konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe NATO-Mitgliedschaft, kulturelle Faktoren, Konsens, Weltbilder, Clash of Civilization, Globalisierung, Huntington, Robertson und Türkei. Es untersucht die Interdependenz zwischen kulturellen Einflüssen und den Entscheidungen der NATO, insbesondere in Bezug auf die Aufnahme neuer Mitglieder.
- Quote paper
- Jannis Kuper (Author), 2014, Der Einfluss kultureller Faktoren auf eine potentielle NATO-Mitgliedschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315426