Nach Droysen ist Geschichte das Wissen von Geschichte , also die subjektive Bewusstseinskategorie des Geschichtsbewusstseins. Diese gilt es im Geschichtsunterricht zu entwickeln, auszubauen und zu reflektieren, da daraus das Verständnis gegenwärtiger Herausforderungen resultiert. Der grundlegende „Bildungsgehalt“ des gewählten Themas „Deutsche Auswanderung im 19. und 20. Jh. in die Vereinigten Staaten von Amerika“ bietet diese Möglichkeit par excellence in der Vermittlung, dass es sich beim Thema Migration nicht ausschließlich um ein aktuelles Problem, sondern eine „grundlegende Erscheinung in der menschlichen Geschichte“ handelt. Buntz stellt fest: „Migrationen gehören zu den wichtigsten geschichtlichen Entwicklungen seit der Frühzeit des Menschen“ und sind auch in Zukunft zu erwarten. In diesem Zusammenhang bemängelt der Autor, dass das Thema in Lehrplänen und -büchern eher als „Einzelerscheinung[-en]“ ohne allgemeinen Überblick oder vertiefte Auseinandersetzung auftaucht, obwohl es „[…] zentrales Thema der Zeitgeschichte“ sei.
Das Thema ermöglicht die Einsichten, dass Vergangenheit kein abgeschlossener Gegenstand ist und dass das Denken und Handeln von Menschen immer zeit-, standort- und interessengebunden ist. Zugleich eröffnet es Erfahrungen von historischer und kultureller Andersartigkeit in Form von Fremdverstehen. „Die deutschen Auswanderer“ sind besonders für die Konzeption einer Einheit im Geschichtsunterricht geeignet, da sie die Erklärung, Einordnung und Relativierung von Gegenwartsphänomenen in sozial-, alltags-, kultur- und mentalitätsgeschichtlichen Fragen ermöglichen. Das eine lange Zeit „unerklärte Einwanderungsland“ Deutschland diskutiert heute, ob und inwieweit zukünftige Wanderungen reguliert und die soziale Integration neuer Zuwanderer gewährleistet und politisch gestaltet werden kann. Migration betrifft alle mehr oder weniger, entweder liegt ein Migrationshintergrund in der Familie vor oder man begegnet in Schule, am Arbeitsplatz, beim Sport oder in der Freizeit Menschen, die migriert sind. Dabei treffen negative Voreinstellungen wie Angst vor Überfremdung bzw. Überflutung durch Migranten und die Idee einer multikulturellen Gesellschaft aufeinander [...]
Inhaltsverzeichnis
- Die deutsche Auswanderung in die USA. Das Thema und seine Bedeutung im Geschichtsunterricht
- Aufbruch nach Amerika. Skizzierung der Unterrichtseinheit
- Sachanalyse
- Didaktische Analyse
- Angebahnte Kompetenzen
- Reflexion zum Planungsprozess
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Unterrichtseinheit befasst sich mit der deutschen Auswanderung in die Vereinigten Staaten von Amerika im 19. und 20. Jahrhundert. Sie zielt darauf ab, das Thema Migration als eine grundlegende Erscheinung in der Menschheitsgeschichte zu betrachten und seinen Stellenwert im Geschichtsunterricht zu verdeutlichen. Die Einheit soll dazu beitragen, dass Schüler*innen ein vertieftes Verständnis für die Herausforderungen der Migration und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft entwickeln.
- Das Thema Migration als zentrale Erscheinung in der Geschichte
- Die Relevanz von Migrationsgeschichte für das Verständnis der Gegenwart
- Die deutsche Auswanderung als Beispiel für die Folgen von ökonomischen, politischen und sozialen Veränderungen
- Die Bedeutung von historischen Quellen für die Analyse von Migrationsbewegungen
- Die Rolle von Migration bei der Gestaltung von Identität und Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die deutsche Auswanderung in die USA. Das Thema und seine Bedeutung im Geschichtsunterricht: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Themas "Deutsche Auswanderung in die USA" im Geschichtsunterricht. Es verdeutlicht, dass Migration nicht nur ein aktuelles Problem ist, sondern eine "grundlegende Erscheinung in der menschlichen Geschichte". Das Kapitel argumentiert, dass die Auseinandersetzung mit Migrationsgeschichte den Schüler*innen hilft, das Denken und Handeln von Menschen in historischen Kontexten zu verstehen.
- Kapitel 2: Aufbruch nach Amerika. Skizzierung der Unterrichtseinheit: Hier wird die Struktur der Unterrichtseinheit erläutert, die sich auf einen Grundkurs in der Q1-Phase der Oberstufe richtet. Die Einheit umfasst vier Doppelstunden (8 Einzelstunden) und befasst sich mit dem Aspekt der deutschen Auswanderung im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Es wird beschrieben, wie die Einheit mithilfe verschiedener Materialien (Fotografien, Karikaturen, Statistiken etc.) die Schüler*innen an das Thema heranführt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Unterrichtseinheit sind: Migration, deutsche Auswanderung, Vereinigte Staaten von Amerika, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, Geschichtsunterricht, historische Quellen, Identität, Kultur, Integration.
- Quote paper
- Laura Baier (Author), 2016, Deutsche Auswanderung in die Vereinigten Staaten von Amerika im 19. Jahrhundert. Eine Unterrichtseinheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315409