In der Studie „Reputation: Risk of Risks“ der Economics Intelligence Unit wurden 269 Riskomanager befragt, was aus ihrer Sicht das größte Risiko in einem Unternehmen darstellt. Auf Platz eins – das Reputationsrisiko. Diese Studie belegt die aktuelle Relevanz dieser Risikokategorie. Die Frage ist allerdings, inwieweit eine genaue Messung und Quantifizierung der Reputation zum aktuellen Zeitpunkt möglich ist. Dabei sind sich auch Experten nicht ganz einig. Fakt ist aber, dass eine Nichtbeachtung/ein Ignorieren der Quantifizierung von Risiken zur Folge hat, dass diese Risiken mit Null bewertet werden. Somit werden diese bei der Bestimmung des Risikopotenzials, respektive bei der Unterlegung mit Risikokapital, vernachlässigt. Ob das negligieren, beziehungsweise die Nichtbeachtung von Reputationsrisiken der richtige Weg für die Zukunft sein wird, ist demnach sehr fraglich. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Modellen, die versuchen das Reputationsrisiko so exakt wie möglich darzustellen. Die bisher am meisten verbreiteten Modelle beziehen sich dabei auf Reputationsindizes, die in Kapitel 3 genauer beschrieben werden.
Je nach Standpunkt und Wissenschaft werden unterschiedliche Definitionen von Reputation vorausgesetzt. Um den ambiguen Begriff für die Belange dieser Arbeit eindeutig einzugrenzen, wird in Kapitel 2 eine grundlegende Definition von Reputation für den Verlauf der Arbeit festgelegt. Darüber hinaus wird auch der Stellenwert von Reputationsrisiken im Aufsichtsrecht erläutert, der bei präziseren Quantifizierungs- und Berechnungsmethoden von Reputationsrisiken an Relevanz gewinnen wird.
Der Kernteil der Arbeit beschäftigt sich mit dem Management von Reputationsrisiken. Hierzu werden in Kapitel 4 in der Wissenschaft bestehende Ansätze beschrieben, die eine Messung des Reputati-onsrisikos ermöglichen. Das fünfte Kapitel zeigt die Auswirkungen von Reputationen auf die finanziellen Kennzahlen von Unternehmen. Das Ergebnis dieser Auswirkungen rechtfertigt gleichzeitig die Notwendigkeit einer eindeutigen und möglichst präzisen Quantifizierung von Reputationsrisiken, derer sich diese Arbeit annähern möchte. Dazu wird mit einem eigenen Ansatz die Beziehung zwischen Reputationswerten und finanziellen Auswirkungen weiter verfeinert und quantifiziert. Es werden unter anderem finanzmathematische Modelle angewendet, deren primäre Anwendung ursprünglich in anderen Bereichen des Risikomanagements liegen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Management von Reputationsrisiken
- 2.1. Definition Reputationsrisiko im Kontext zu anderen Risikoarten
- 2.2. Reputationsrisiko im Aufsichtsrecht
- 2.3. Issue Management
- 2.4. Managementprozess
- 2.5. Managementkreislauf
- 2.5.1. Identifikation
- 2.5.2. Beurteilung
- 2.5.3. Steuerung
- 2.5.4. Überwachung und Kommunikation
- 3. Relevante Reputationsindizes
- 3.1. Reputation Quotient (RQ)
- 3.2. RepTrakⓇ-Modell
- 4. Abweichungsanalysen und Bestimmung der Risikotreiber
- 5. Finanzielle Messbarkeit der Reputationsentwicklung
- 5.1. Auswirkungen auf finanzwirtschaftliche Kennzahlen
- 5.1.1. Auswirkungen der Reputation auf den Umsatz
- 5.1.2. Auswirkungen auf weitere Kennzahlen
- 5.2. Eigener Ansatz zu den Auswirkungen auf das operative Ergebnis bei Kreditinstituten
- 5.1. Auswirkungen auf finanzwirtschaftliche Kennzahlen
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht das Management von Reputationsrisiken, insbesondere deren qualitative Einstufung und finanzielle Messbarkeit. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über das Thema zu geben und praktische Ansätze zur Bewertung und Steuerung von Reputationsrisiken aufzuzeigen.
- Definition und Abgrenzung von Reputationsrisiken
- Relevante Reputationsindizes und deren Anwendung
- Methoden zur Messung und Bewertung von Reputationsrisiken
- Auswirkungen von Reputationsrisiken auf finanzwirtschaftliche Kennzahlen
- Entwicklung eines eigenen Ansatzes zur Messung der Auswirkungen auf das operative Ergebnis von Kreditinstituten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik des Reputationsrisikomanagements ein und beschreibt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Es wird die Relevanz des Themas im Kontext des modernen Unternehmensmanagements hervorgehoben und die Forschungsfrage formuliert.
2. Management von Reputationsrisiken: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Darstellung des Reputationsrisikomanagements. Es definiert den Begriff des Reputationsrisikos, grenzt ihn von anderen Risikoarten ab und beleuchtet seine Bedeutung im Aufsichtsrecht. Das Kapitel beschreibt verschiedene Methoden des Issue Managements und detailliert einen umfassenden Managementprozess inklusive eines Kreislaufs aus Identifikation, Beurteilung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation von Reputationsrisiken. Die verschiedenen Aspekte des Prozesses werden eingehend erläutert, um ein ganzheitliches Verständnis des Reputationsrisikomanagements zu vermitteln.
3. Relevante Reputationsindizes: Dieses Kapitel analysiert relevante Reputationsindizes wie den Reputation Quotient (RQ) und das RepTrakⓇ-Modell. Es vergleicht die Stärken und Schwächen der verschiedenen Ansätze und bewertet deren Eignung für die Messung von Reputationsrisiken. Die Diskussion beinhaltet die kritische Betrachtung der zugrundeliegenden Methodologien und der Interpretation der Ergebnisse.
4. Abweichungsanalysen und Bestimmung der Risikotreiber: Dieses Kapitel befasst sich mit der konkreten Messung von Reputationsrisiken mithilfe von Reputationsindexpunkten. Es präsentiert verschiedene Messansätze, inklusive des Messkonzepts von Bearing Point. Der Fokus liegt auf der Identifizierung von Risikotreibern und der Entwicklung von Methoden zur Abweichungsanalyse, um Schwachstellen im Reputationsmanagement zu erkennen und zu beheben.
5. Finanzielle Messbarkeit der Reputationsentwicklung: Dieses Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen Reputation und finanzwirtschaftlichen Kennzahlen. Es analysiert die Auswirkungen der Reputation auf den Umsatz und andere wichtige Kennzahlen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung eines eigenen Ansatzes zur Messung der Auswirkungen auf das operative Ergebnis von Kreditinstituten. Dieser Ansatz wird detailliert beschrieben und seine Anwendbarkeit diskutiert.
Schlüsselwörter
Reputationsrisiko, Risikomanagement, Reputation Quotient (RQ), RepTrak, finanzielle Messbarkeit, Kreditinstitute, Issue Management, Abweichungsanalyse, Risikotreiber, finanzwirtschaftliche Kennzahlen.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Management von Reputationsrisiken
Was ist der Inhalt dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit befasst sich umfassend mit dem Management von Reputationsrisiken. Sie untersucht die qualitative Einstufung und die finanzielle Messbarkeit von Reputationsrisiken und bietet einen Überblick über praktische Ansätze zur Bewertung und Steuerung dieser Risiken. Die Arbeit beinhaltet eine Definition und Abgrenzung von Reputationsrisiken, die Analyse relevanter Reputationsindizes, Methoden zur Messung und Bewertung, die Auswirkungen auf finanzwirtschaftliche Kennzahlen und die Entwicklung eines eigenen Ansatzes zur Messung der Auswirkungen auf das operative Ergebnis von Kreditinstituten.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: Definition und Abgrenzung von Reputationsrisiken, relevante Reputationsindizes (wie RQ und RepTrak), Methoden zur Messung und Bewertung von Reputationsrisiken, Auswirkungen auf finanzwirtschaftliche Kennzahlen (insbesondere Umsatz und operatives Ergebnis von Kreditinstituten), Issue Management, Abweichungsanalysen und die Bestimmung von Risikotreibern. Ein eigener Ansatz zur Messung der Auswirkungen auf das operative Ergebnis von Kreditinstituten wird entwickelt und detailliert beschrieben.
Welche Reputationsindizes werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert den Reputation Quotient (RQ) und das RepTrakⓇ-Modell. Es werden die Stärken und Schwächen der verschiedenen Ansätze verglichen und deren Eignung zur Messung von Reputationsrisiken bewertet. Die zugrundeliegenden Methodologien und die Interpretation der Ergebnisse werden kritisch betrachtet.
Wie wird die finanzielle Messbarkeit von Reputationsrisiken behandelt?
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Reputation und finanzwirtschaftlichen Kennzahlen. Es werden die Auswirkungen der Reputation auf den Umsatz und andere wichtige Kennzahlen analysiert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung eines eigenen Ansatzes zur Messung der Auswirkungen auf das operative Ergebnis von Kreditinstituten. Dieser Ansatz wird detailliert beschrieben und seine Anwendbarkeit diskutiert.
Welche Methoden zur Messung und Bewertung von Reputationsrisiken werden vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert verschiedene Messansätze, inklusive des Messkonzepts von Bearing Point. Der Fokus liegt auf der Identifizierung von Risikotreibern und der Entwicklung von Methoden zur Abweichungsanalyse, um Schwachstellen im Reputationsmanagement zu erkennen und zu beheben. Die Arbeit beschreibt detailliert einen umfassenden Managementprozess inklusive eines Kreislaufs aus Identifikation, Beurteilung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation von Reputationsrisiken.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Management von Reputationsrisiken (inkl. Definition, Aufsichtsrecht, Issue Management, Managementprozess und -kreislauf), Relevante Reputationsindizes (RQ und RepTrak), Abweichungsanalysen und Bestimmung der Risikotreiber, Finanzielle Messbarkeit der Reputationsentwicklung (inkl. Auswirkungen auf finanzwirtschaftliche Kennzahlen und einen eigenen Ansatz für Kreditinstitute) und Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Reputationsrisiko, Risikomanagement, Reputation Quotient (RQ), RepTrak, finanzielle Messbarkeit, Kreditinstitute, Issue Management, Abweichungsanalyse, Risikotreiber, finanzwirtschaftliche Kennzahlen.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich mit dem Management von Reputationsrisiken in Unternehmen, insbesondere im Finanzsektor, befassen. Dies umfasst beispielsweise Führungskräfte, Risikomanager, Compliance-Beauftragte und Wissenschaftler, die sich mit diesem Themenbereich beschäftigen.
- Quote paper
- Thomas Urban (Author), 2016, Management von Reputationsrisiken. Qualitative Einstufung und finanzielle Messbarkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315111