Christa Wolfs Roman „Kassandra“ ist ein bedeutendes Werk der deutschen Nachkriegsliteratur. Doch was genau macht ihr Werk so einzigartig?
Im Zentrum der Erzählung steht die trojanische Königstochter Kassandra. Als Seherin hat sie den Untergang Trojas vorausgesehen, doch keiner will ihren Worten glauben. Kassandra, die ihren Tod erwartet, steht vor dem Tor von Mykene und durchläuft in Gedanken alle Ereignisse, die sie während des trojanischen Krieges und Untergangs Trojas durchlebt hat. Christa Wolf lässt die Protagonistin Kassandra in einem langen Erinnerungsmonolog von ihrem Schicksal berichten, dabei macht die Autorin nicht nur auf die Geschehnisse in Troja aufmerksam.
Gegenstand dieser Hausarbeit ist, herauszuarbeiten, wie und warum Christa Wolf den Mythos Kassandra so funktionalisiert, dass er auf die Ereignisse der 80er Jahre übertragen werden kann. Anhand dieser Erzählung übt sie indirekt Kritik an den gesellschaftlichen und politischen Zuständen ihrer Gegenwart aus.
Zu Beginn dieser Arbeit wird kurz auf den zeithistorischen Kontext eingegangen und darauf, was hinter dem Begriff „Mythos“ steckt, welches Potenzial sich in ihm verbirgt und wieso Christa Wolf diese Erzählform für ihren gesellschaftskritischen Roman gewählt hat. Warum hat sie einen so weit zurückliegenden archaischen Text gewählt? Und was verbindet sie mit der Seherin Kassandra? Diesen Fragen wird in der Arbeit nachgegangen, deren Mittelpunkt die Analogie zwischen dem trojanischen Krieg der Antike und dem Kalten Krieg der Gegenwart Christa Wolfs darstellt. Mit dem abschließenden Fazit wird auf die wichtigsten Botschaften und die mit der Erzählung verbundenen Erwartungen Christa Wolfs hingewiesen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zeithistorischer Kontext
- Überlegung zum Mythosbegriff
- Allgemeine Interpretation des Mythosbegriffs
- Christa Wolfs Interpretation des Mythosbegriffs
- Analogie vom Mythos Kassandra mit der historischen Gegenwart und die Kritik an der DDR
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert Christa Wolfs Roman „Kassandra“ und untersucht, wie und warum sie den Mythos Kassandra so funktionalisiert, dass er auf die Ereignisse der 80er Jahre übertragen werden kann. Dabei steht im Vordergrund, wie Wolf durch die Erzählung indirekt Kritik an den gesellschaftlichen und politischen Zuständen ihrer Gegenwart übt.
- Die Relevanz des zeithistorischen Kontextes für die Interpretation des Romans
- Die Vielschichtigkeit des Mythosbegriffs und seine Interpretation durch Christa Wolf
- Die Analogie zwischen dem trojanischen Krieg und dem Kalten Krieg in Christa Wolfs Werk
- Die gesellschaftskritische Funktion des Romans im Kontext der DDR
- Die Bedeutung der Erinnerung und die Rolle der Vergangenheit in der Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Roman „Kassandra“ und seine zentrale Figur, die trojanische Königstochter Kassandra, vor. Sie skizziert die Thematik der Hausarbeit, die sich mit der Funktionalisierung des Mythos Kassandra für die Kritik an der DDR auseinandersetzt.
Das Kapitel „Zeithistorischer Kontext“ beleuchtet die politische und gesellschaftliche Situation der 1980er Jahre, in der Christa Wolf den Roman schrieb. Es thematisiert das atomare Wettrüsten zwischen den USA und der Sowjetunion und die daraus resultierende Bedrohung für Europa.
Das Kapitel „Überlegung zum Mythosbegriff“ befasst sich mit verschiedenen Interpretationen des Mythosbegriffs. Es wird sowohl auf die allgemeine Bedeutung des Mythos als auch auf Christa Wolfs spezifische Interpretation eingegangen.
Das Kapitel „Analogie vom Mythos Kassandra mit der historischen Gegenwart und die Kritik an der DDR“ untersucht die Verbindung zwischen dem Mythos Kassandra und den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen in der DDR. Es analysiert, wie Wolf den Mythos für ihre Kritik an den Zuständen der DDR einsetzt.
Schlüsselwörter
Christa Wolf, Kassandra, Mythos, DDR, Kalter Krieg, atomare Bedrohung, Gesellschaftskritik, politische Situation, Zeitgeschichte, Erinnerung, Gegenwart, Vergangenheit.
- Quote paper
- Anonymous,, 2014, "Kassandra" von Christa Wolf. Der Mythos "Kassandra" als Mittel der Kritik an der DDR, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315044
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