In dieser Hausarbeit werden die Fehlurteile bei der Personalentscheidung, die durch Repräsentativitätsheuristik entstehen können, beleuchtet sowie Handlungsvorschläge erarbeitet, um diese zu minimieren.
Im ersten Teil werden die Begriffe Heuristik und Repräsentativitätsheuristik definiert und erklärt. Danach erfolgen zentrale Erkenntnisse zur Repräsentativitätsheuristik anhand von Studien mit anschließendem Beispiel zum Thema Fehlurteile in der Eignungsdiagnostik. Schließlich werden Handlungsempfehlungen für die Praxis ausgesprochen. Zu guter Letzt erfolgen eine persönliche Stellungnahme und eine Einschätzung der Machbarkeit für die Praxis.
„Irren ist menschlich – managen auch“. Für die menschliche Urteilsbildung scheint der Irrtum geradezu charakteristisch zu sein. Was kann eine Fehleinschätzung in der Personalauswahl bewirken? Laut eines Artikels auf Spiegel online haben in der Studie „Recruiting Trends 2014“ der Münchner Personalberatung Pape rund ein Drittel der 2800 befragten Geschäftsführer und Personalchefs zugegeben, dass Sie in den letzten sechs Monaten mindestens eine personelle Fehlentscheidung getroffen haben. Die Studie besagt weiter, dass jede Fehlentscheidung Kosten zwischen 30000 und 100000€ mit sich bringt. Vor allem gaben häufig mittelständische Unternehmen Fehler in der Personalauswahl zu.
Doch wie können solche Fehlentscheidungen entstehen? Laut Rosner hängt die Urteilsbildung über einen Bewerber immer von der subjektiven Informationsverarbeitung des Interviewers ab. Bei der Beurteilung von Personen, Dingen oder Geschehnissen unterliegen wir Menschen oftmals mentaler Abkürzungen oder Faustregeln, den sogenannten Heuristiken, um etwas oder jemanden danach zu beurteilen, wie ähnlich oder repräsentativ es oder er für ein typisches Exemplar, dass seiner Vorstellung entspricht, ist.
Diese Problematik ist Grundlage der vorliegenden Arbeit und soll im Folgenden näher beleuchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Heuristiken
- 1.1 Definition Heuristik
- 1.2 Definition Repräsentativitätsheuristik (representativeness heuristic)
- 2. Zentrale Erkenntnisse der Repräsentativitätsheuristik
- 2.1 Die Konjuktionstäuschung (conjuction fallacy)
- 2.2 Vernächlässigung der Basisrate (base rate fallacy)
- 3. Beispiel für Fehlurteile in der eignungsdiagnostischen Einschätzung aufgrund der Repräsentativitätsheuristik
- 3.1 Allgemeine Vorstellung und Vorauswahl
- 3.2 Die Bewerbungsgespräche und die Beurteilungsfehler
- 3.3 Erklärung zum Fehlverhalten
- 4. Handlungsempfehlungen für die Personalauswahl
- 4.1 Die Aufmerksamkeitslenkung
- 4.2 Anforderungsprofil erstellen
- 4.3 Das strukturierte Bewerbungsgespräch
- 5. Persönliche Stellungnahme und Einschätzung der Machbarkeit der vorgestellten Handlungsempfehlungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Rolle der Repräsentativitätsheuristik bei der eignungsdiagnostischen Personalauswahl und zeigt auf, wie diese zu Fehlurteilen führen kann. Sie untersucht die Konjuktionstäuschung und die Vernächlässigung der Basisrate als zentrale Aspekte der Repräsentativitätsheuristik und präsentiert ein konkretes Beispiel für Fehlentscheidungen im Bewerbungsprozess. Die Arbeit erarbeitet anschließend Handlungsempfehlungen, die helfen sollen, eignungsdiagnostische Fehleinschätzungen aufgrund der Repräsentativitätsheuristik zu minimieren.
- Heuristik und ihre Bedeutung für die Entscheidungsfindung
- Die Repräsentativitätsheuristik und ihre Auswirkungen auf eignungsdiagnostische Entscheidungen
- Konkrete Beispiele für Fehlurteile aufgrund der Repräsentativitätsheuristik
- Handlungsempfehlungen zur Minimierung von Fehlurteilen in der Personalauswahl
- Bewertung der Machbarkeit der vorgeschlagenen Handlungsempfehlungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung führt in das Thema der eignungsdiagnostischen Personalauswahl und die Bedeutung von Heuristiken für die Entscheidungsfindung ein. Sie beleuchtet die Problematik von Fehlentscheidungen und deren Folgen für Unternehmen.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Heuristik und erklärt die Repräsentativitätsheuristik. Es erläutert die zentralen Erkenntnisse dieser Heuristik, insbesondere die Konjuktionstäuschung und die Vernächlässigung der Basisrate.
- Kapitel 3: Anhand eines konkreten Beispiels aus der eignungsdiagnostischen Praxis wird verdeutlicht, wie die Repräsentativitätsheuristik zu Fehlurteilen in der Personalauswahl führen kann.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel entwickelt Handlungsempfehlungen, um eignungsdiagnostische Fehleinschätzungen aufgrund der Repräsentativitätsheuristik zu minimieren. Es beinhaltet Vorschläge zur Aufmerksamkeitslenkung, zur Erstellung eines Anforderungsprofils und zur Durchführung von strukturierten Bewerbungsgesprächen.
Schlüsselwörter
Heuristik, Repräsentativitätsheuristik, eignungsdiagnostische Personalauswahl, Fehlurteile, Konjuktionstäuschung, Vernächlässigung der Basisrate, Handlungsempfehlungen, strukturiertes Bewerbungsgespräch, Anforderungsprofil, Aufmerksamkeitslenkung.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2015, Die Repräsentativitätsheuristik als Ursache für Fehlurteile bei der Personalwahl. Forschungsstand und Möglichkeiten der Reduzierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314841