Brandschutz im Krankenhaus ist ein besonders sensibles Thema. Im Gegensatz zu sonstigen Gebäuden besteht hier im Brandfall auch beim Verlassen der Anlage für viele Patienten eine Gefahr. Eine eventuell lebensnotwendige Behandlung muss unterbrochen werden bzw. wird verzögert. Hinzu kommt, dass sich in einem Krankenhaus Patienten aufhalten, die in ihrer Wahrnehmung und ihrer Mobilität aufgrund ihrer Krankheit oder einer medikamentösen Behandlung beeinträchtigt sind. [4]
Deshalb kommt dem Personal im Brandfall eine besondere Aufgabe zu. Sie müssen mögliche Brandrisiken beurteilen und Kenntnisse über das Verhalten im Brandfall besitzen. [4]
Der Brandschutz im Krankenhaus ist eine anspruchsvolle Aufgabe, der sich der Krankenhausbetreiber stellen muss. Bereits in der Planungsphase eines Krankenhauses sollten geeignete Brandschutzkonzepte erstellt werden, um eine hohe Wirksamkeit zu garantieren und die Kosten von nachträglichen Brandschutzmaßnahmen zu minimieren. [4]
Besonders zu beachten ist dabei dass in den letzten Jahren zunehmend Kunststoffe als Bau- und Verbrauchsmaterialien im Krankenhaus Verwendung finden, von denen man weiß, dass diese im Brandfall eine hohe Rauchbelastung mit sich bringen. [4]
Aufgrund der unterschiedlichen medizinischen Ausrichtung der Krankenhäuser ist zudem der Brandschutz nicht standardisierbar. Desto wichtiger ist es, Risikoschwerpunkte und Fehlerquellen kenntlich zu machen, um einen optimalen Brandschutz im Hinblick auf Sicherheit und Wirtschaftlichkeit zu realisieren. [4] Ist dies der Fall, lassen sich effektive Möglichkeiten und Maßnahmen ableiten, um den Brandschutz wirtschaftlich zu gestalten.
Inhaltsverzeichnis
- A Einleitung
- B Bestandsaufnahme
- 1 Objektbeschreibung
- 1.1 Vorhandene Planungsunterlagen
- 1.2 Standort und Abmessungen
- 1.3 Nutzung
- 2 Objektanalyse
- 2.1 Analyse des Gebäudetyps und dessen geltenden Normen
- 2.2 Brandgefährdungsanalyse
- 2.3 Klassifizierung des Gebäudes
- C Brandschutzkonzept
- 1 Vorbeugender Baulicher Brandschutz
- 1.1 Baustoffe
- 1.2 Bauteile
- 1.2.1 Wände
- 1.2.1.1 Tragende Wände
- 1.2.1.2 Trennwände
- 1.2.1.3 Nichttragende Nichtraumabschließende Wände
- 1.2.1.4 Brandwände
- 1.2.1.5 Außenwände und Glasfassade
- 1.2.2 Decken
- 1.2.3 Türen und Fenster
- 1.3 Flucht- und Rettungswege
- 1.3.1 Anforderungen an Flucht- und Rettungswege
- 1.3.2 Notwendige Treppen bzw. Treppenräume
- 1.3.3 Aufzugsanlagen
- 1.4 Haustechnik
- 1.4.1 Installationsschächte und -kanäle
- 1.4.2 Unterdecken
- 1.4.3 Lüftungskanäle
- 2 Anlagentechnischer Brandschutz
- 2.1 Brandmeldeanlagen (BMA)
- 2.1.1 Brand- bzw. Rauchmelder
- 2.1.2 Brandmeldezentrale (BMZ)
- 2.1.3 Alarmierungseinrichtung
- 2.1.4 Sicherheitsbeleuchtung, Sicherheitsstromversorgung und Sicherheitsanlagen
- 2.1.5 Übertragungseinrichtungen für Brandmeldungen bzw. Störungen
- 2.1.6 Steuereinrichtungen für Brandschutzeinrichtungen
- 2.1.7 Schutzklassen
- 2.2 Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA)
- 2.3 Brandbekämpfungseinrichtungen
- 2.3.1 Selbsthilfeanlagen
- 2.3.1.1 Feuerlöscher
- 2.3.1.2 Wandhydranten
- 2.3.2 Löschhilfeanlagen
- 2.3.2.1 Sprinkleranlagen
- 2.4 Notstromversorgung
- 3 Abwehrender Brandschutz
- 3.1 Flächen für die Feuerwehr
- 3.1.1 Zugänge
- 3.1.2 Zufahrten
- 3.1.3 Aufstellflächen
- 3.1.4 Bewegungsflächen
- 3.2 Abstände zwischen Gebäuden
- 3.3 Löschwasserversorgung
- 3.3.1 Hydranten
- 3.3.2 Steigleitungen
- 3.4 Öffentliche Feuerwehr
- 3.5 Feuerwehrpläne nach DIN 14095
- 4 Betrieblicher bzw. organisatorischer Brandschutz
- 4.1 Brandschutzordnung nach DIN 14096 – 1
- 4.1.1 Bradschutzordnung Teil A
- 4.1.2 Bradschutzordnung Teil B
- 4.1.3 Bradschutzordnung Teil C
- 4.2 Flucht- und Rettungswegplan
- 5 Zusammenfassung und Kompensationsmaßnahmen
- 5.1 Zusammenfassung und Beurteilung
- 5.2 Kompensationsmaßnahmen
- Analyse der Brandgefährdung im Krankenhaus
- Entwicklung eines vorbeugenden baulichen Brandschutzes
- Planung von Flucht- und Rettungswegen
- Konzeption eines anlagentechnischen Brandschutzes
- Integration von abwehrendem Brandschutz und betrieblichem Brandschutz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der konzeptionellen und konstruktiven brandschutztechnischen Bemessung eines großen Krankenhauses. Der Fokus liegt dabei auf der besonderen Berücksichtigung der Flucht- und Rettungswegesituation. Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes Brandschutzkonzept zu entwickeln, das die Sicherheit der Patienten, des Personals und der Besucher gewährleistet.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel dieser Diplomarbeit beinhaltet eine detaillierte Objektbeschreibung des zu untersuchenden Krankenhauses, die sich auf die vorhandenen Planungsunterlagen, den Standort, die Abmessungen und die Nutzung des Gebäudes konzentriert. Das zweite Kapitel analysiert den Gebäudetyp und dessen Normen, erstellt eine Brandgefährdungsanalyse und klassifiziert das Gebäude. Kapitel C umfasst die Entwicklung eines umfassenden Brandschutzkonzeptes, welches in die Bereiche vorbeugender baulicher Brandschutz, anlagentechnischer Brandschutz, abwehrender Brandschutz und betrieblicher Brandschutz unterteilt ist. Abschließend werden in Kapitel D die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und notwendige Kompensationsmaßnahmen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Krankenhaus, Brandschutz, Flucht- und Rettungswege, Brandgefährdungsanalyse, vorbeugender baulicher Brandschutz, anlagentechnischer Brandschutz, abwehrender Brandschutz, betrieblicher Brandschutz, Normen, DIN 14095, DIN 14096.
- Quote paper
- Sebastian Müller (Author), 2004, Konzeptionelle und konstruktive brandschutztechnische Bemessung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31426