Über das letzte Jahrhundert hinweg wurde die Trickle-Down-Theorie immer wieder in verschiedenen Disziplinen aufgegriffen. Einer der ersten, der diese Theorie auf den Bereich der Mode übertrug, war der deutsche Philosoph und Soziologe Georg Simmel. In seinem 1905 veröffentlichten Artikel „Philosophie der Mode" erklärte er den Mechanismus der vertikalen Modediffusion in der Ober- und Unterschicht. Lange Zeit galt sein Ansatz unter Modetheoretikern als unumstritten, verlor seine bedeutende Stellung jedoch vor allem in Anbetracht aktuellerer und präziserer Modelle zur Verbreitung der Mode in den letzten Jahrzehnten, z.B. durch die Trickle-Up- und Trickle- Across-Theorie.
Ziel dieser Arbeit soll es nun sein, sich mit den Erweiterungen und Kritiken der Trickle- Down Theorie auseinanderzusetzen, um abschließend herauszuarbeiten, in welche Richtung die Modediffusion heutiger Strömungen fließt. Hierzu soll zum einen „The Trickle-Down-Theory Rehabilitated“ nach Grant D. McCracken und zum anderen die Trickle-Across-Theorie nach Charles W. King untersucht werden, die er in dem Text „Mode und Gesellschaftsstruktur“ aufstellte.
Um eine Grundlage zu schaffen und die Theorien McCrackens und Kings besser nachvollziehen zu können, soll im ersten Kapitel kurz Simmels Trickle-Down-Theorie dargestellt werden. Ihre Auseinandersetzungen mit der ursprünglichen Trickle-Down- Theorie sollen den Kern des zweiten Kapitels bilden, um anschließend im dritten Kapitel aufzuzeigen, inwieweit bei der heutigen Modeausbreitung von einer vertikalen, horizontalen oder gar andersartig verlaufenden Richtung gesprochen werden kann. Die abschließende Schlussbemerkung fasst die wesentlichen Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Trickle-Down-Theorie nach Georg Simmel
- 2. Erweiterung und Versuch einer Widerlegung der Ausgangstheorie.
- 2.1 Die überarbeitete und ergänzte Trickle-Down-Theorie nach Grant D. McCracken
- 2.2 Die Trickle-Across-Theorie nach Charles W. King
- 3. Trickle-Down-, Trickle-Up- oder Trickle-Across-Theorie?
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Trickle-Down-Theorie der Modediffusion und untersucht deren Gültigkeit in der heutigen Zeit. Die Arbeit beleuchtet die Kritik und Erweiterungen der ursprünglichen Theorie von Georg Simmel, insbesondere die überarbeitete Trickle-Down-Theorie nach Grant D. McCracken und die Trickle-Across-Theorie nach Charles W. King.
- Die Trickle-Down-Theorie nach Georg Simmel
- Kritik und Erweiterungen der Trickle-Down-Theorie
- Die Trickle-Up-Theorie
- Die Trickle-Across-Theorie
- Die heutige Modediffusion: vertikale, horizontale oder andere Strömungen?
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel stellt die Trickle-Down-Theorie nach Georg Simmel vor. Simmel argumentierte, dass Mode durch Nachahmung und Abgrenzung in sozialen Schichten entsteht. Die obere Schicht setzt Trends, die von der unteren Schicht nachgeahmt werden, während die obere Schicht nach neuen Statussymbolen sucht.
- Das zweite Kapitel untersucht die Kritik und Erweiterung der Trickle-Down-Theorie. Grant D. McCracken erweiterte die Theorie, indem er die Rolle des Geschlechts, Alters und anderer Dimensionen bei der Modediffusion berücksichtigte. Charles W. King entwickelte die Trickle-Across-Theorie, die argumentiert, dass Mode horizontal innerhalb sozialer Gruppen diffundiert.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit behandelt die folgenden Schlüsselthemen: Trickle-Down-Theorie, Modediffusion, Georg Simmel, Grant D. McCracken, Charles W. King, Trickle-Up-Theorie, Trickle-Across-Theorie, soziale Schichten, Statussymbole, Nachahmung, Abgrenzung, Modewandel.
- Citation du texte
- Hannah Jentzsch (Auteur), 2015, Die Strömungsrichtung der gegenwärtigen Modeausbreitung. Die Trickle-Down-Theorie nach Simmel, ihre Kritik und Erweiterung durch King und McCracken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314143