Im täglichen Lateinunterricht übersetzt man beständig lateinische Quellen und analysiert ihren Gehalt. Der Inhalt der Texte scheint zuweilen ziemlich modern, von Senatssitzungen oder der Wahl neuer Volksvertreter ist die Rede, auch philosophische Gedanken werden geäußert, sodass man kaum glauben mag, dass die Schriften teilweise mehr als 2000 Jahre alt sind.
Im Geschichtsunterricht lernen wir, dass es schwierig ist, Details über das Leben im Mittelalter zu erfahren, da es keine Textquellen gibt. Über das alte Rom, das zeitgeschichtlich viel weiter zurückliegt, haben wir dank zahlreicher Schriftstücke jedoch detaillierte Kenntnisse.
Wie kommt es also, dass vor 2000 Jahren so viel niedergeschrieben wurde? Ist die Fülle der Schriftwerke auf umfassende Schriftkenntnisse in der Bevölkerung zurückzuführen? Aus heutiger Sichtweise verbirgt sich das größte Potential einer Gesellschaft in den Kindern, sie tragen den Staat fort. Wie wurde ein junger Römer also damals erzogen, welche Bildung erhielt er, um auf die Aufgaben des täglichen Lebens in der Republik oder im Kaiserreich vorbereitet zu sein?
Mit diesen Fragen befasse ich mich in dieser Facharbeit näher. Dabei werde ich die altrömische Erziehung betrachten, die griechischen Einflüsse auf das Erziehungs- und Bildungssystem schildern und außerdem die Ansichten einiger Zeitgenossen zum Thema Bildung und Erziehung darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die altrömische Erziehung
- Voraussetzungen
- Erziehung und Bildung
- Griechischer Einfluss
- Erziehung
- Die Schulen
- Die Elementarschule
- Die Grammatikschule
- Die Hochschule
- Kommentare einiger Zeitgenossen zu Erziehung und Bildung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit untersucht die altrömische Erziehung und Bildung. Die Zielsetzung besteht darin, die Methoden und Ziele der Erziehung im alten Rom zu beleuchten, den Einfluss der griechischen Kultur auf das römische Bildungssystem zu analysieren und die Sichtweisen von Zeitgenossen zur Erziehung und Bildung darzustellen.
- Altrömische Erziehungsmethoden und -prinzipien
- Der Einfluss griechischer Pädagogik auf das römische System
- Die Rolle der Familie in der römischen Erziehung
- Das Erziehungsziel: Ausbildung des „guten Staatsbürgers“
- Unterschiede in der Erziehung von Jungen und Mädchen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der altrömischen Erziehung und Bildung in den Kontext der Fülle an erhaltenen römischen Schriftquellen. Sie hebt den scheinbaren Widerspruch zwischen dem Alter der Texte und ihrer Modernität hervor und begründet die Notwendigkeit, die Erziehungsmethoden und -ziele im alten Rom zu untersuchen. Die Arbeit kündigt die Betrachtung der altrömischen Erziehung, der griechischen Einflüsse und der Meinungen zeitgenössischer Autoren an.
Die altrömische Erziehung: Dieses Kapitel untersucht die Grundlagen der altrömischen Erziehung. Es betont die Bedeutung der "mores maiorum" (Sitten der Vorfahren) – Werte wie Würde, Standhaftigkeit, Geistesgröße, Tüchtigkeit, Verlässlichkeit und Tugendhaftigkeit – als Grundlage für die Erziehung eines guten Staatsbürgers. Die Erziehung war geprägt von der praktischen Erfahrung und der Vorbereitung auf das spätere Leben in der Gesellschaft. Die unterschiedlichen Ansätze in der Erziehung von Jungen und Mädchen werden hervorgehoben, wobei die Ausbildung von Mädchen auf die Rolle als Ehefrau und Hausfrau ausgerichtet war, während die Jungen auf ihre Aufgaben als Staatsbürger vorbereitet wurden. Der Konflikt zwischen autoritärer und liberalerer Erziehung wird ebenfalls angesprochen, mit Verweis auf Terentius' "Adelphoe".
Griechischer Einfluss: Dieses Kapitel befasst sich mit dem zunehmenden griechischen Einfluss auf das römische Erziehungs- und Bildungssystem ab dem 3. und 2. Jahrhundert v. Chr. Es wird deutlich, dass die Übernahme griechischer Ideen und Methoden nicht ohne Weiteres erfolgte, sondern stets am Kriterium der „utilitas“ und „usus“ (Nutzen und Praxis) gemessen wurde. Obwohl das Ideal des kultivierten Menschen mit Fähigkeiten in allen Bereichen nicht vollständig übernommen wurde, fand insbesondere die Rhetorik im alten Rom Anerkennung. Die weiterhin familiäre Erziehung, auch bei wohlhabenderen Familien mit Unterstützung durch Hausangestellte, wird beschrieben, ebenso wie die weiterhin unterschiedliche Erziehung von Jungen und Mädchen.
Schlüsselwörter
Altrömische Erziehung, Römische Bildung, Mores maiorum, Griechischer Einfluss, Erziehungsideale, Staatsbürgerschaft, Familie, Jungen und Mädchen, utilitas, usus, Rhetorik.
Häufig gestellte Fragen zur Facharbeit: Altrömische Erziehung und Bildung
Was ist der Inhalt dieser Facharbeit?
Die Facharbeit untersucht die altrömische Erziehung und Bildung. Sie beleuchtet die Methoden und Ziele der Erziehung im alten Rom, analysiert den Einfluss der griechischen Kultur auf das römische Bildungssystem und stellt die Sichtweisen von Zeitgenossen zur Erziehung und Bildung dar. Der Text beinhaltet eine Einleitung, Kapitel zur altrömischen Erziehung, zum griechischen Einfluss, sowie ein Fazit und Schlüsselbegriffe.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf altrömische Erziehungsmethoden und -prinzipien, den Einfluss griechischer Pädagogik, die Rolle der Familie, das Erziehungsziel der Ausbildung des „guten Staatsbürgers“ und die Unterschiede in der Erziehung von Jungen und Mädchen.
Wie ist die Facharbeit strukturiert?
Die Facharbeit ist in Kapitel gegliedert: Einleitung, Altrömische Erziehung, Griechischer Einfluss, Kommentare einiger Zeitgenossen zu Erziehung und Bildung und Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Rolle spielten die "mores maiorum"?
Die "mores maiorum" (Sitten der Vorfahren) – Werte wie Würde, Standhaftigkeit, Geistesgröße, Tüchtigkeit, Verlässlichkeit und Tugendhaftigkeit – bildeten die Grundlage für die Erziehung eines guten Staatsbürgers im alten Rom. Sie beeinflussten maßgeblich die Erziehungsmethoden und -ziele.
Welchen Einfluss hatte die griechische Kultur?
Ab dem 3. und 2. Jahrhundert v. Chr. nahm der griechische Einfluss auf das römische Erziehungs- und Bildungssystem zu. Griechische Ideen und Methoden wurden jedoch stets am Kriterium der „utilitas“ und „usus“ (Nutzen und Praxis) gemessen. Die Rhetorik fand beispielsweise große Anerkennung.
Wie unterschied sich die Erziehung von Jungen und Mädchen?
Die Erziehung von Jungen und Mädchen unterschied sich deutlich. Jungen wurden auf ihre Aufgaben als Staatsbürger vorbereitet, während die Ausbildung von Mädchen auf die Rolle als Ehefrau und Hausfrau ausgerichtet war.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Altrömische Erziehung, Römische Bildung, Mores maiorum, Griechischer Einfluss, Erziehungsideale, Staatsbürgerschaft, Familie, Jungen und Mädchen, utilitas, usus, Rhetorik.
Wo finde ich eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel (Einleitung, Altrömische Erziehung, Griechischer Einfluss) findet sich im Abschnitt "Zusammenfassung der Kapitel".
Was ist die Zielsetzung der Facharbeit?
Die Zielsetzung besteht darin, die Methoden und Ziele der Erziehung im alten Rom zu beleuchten, den Einfluss der griechischen Kultur auf das römische Bildungssystem zu analysieren und die Sichtweisen von Zeitgenossen zur Erziehung und Bildung darzustellen.
- Quote paper
- Sina Timm (Author), 2010, Bildung und Erziehung im alten Rom. Griechische Einflüsse und zeitgenössische Kommentare, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314057