Als am 20. Juni 1530 der große Konfessionsreichstag zu Augsburg feierlich eröffnet wurde, versprachen sich von diesem Reichstag alle Beteiligte, allen voran der gerade erst frisch gekrönte und damit vom Papst sakral legitimierte Kaiser Karl V., dass sich die andauernde und zunehmend regelungsbedürftige Religionsfrage im Reich doch noch gütlich und einhellig überwinden und lösen lasse. Obwohl dieser Reichstag in einer erstaunlichen Art und Weise von dem Bemühen aller Beteiligten um Wiederherstellung der kirchlichen Einheit geprägt war, kam es, wie wir wissen, jedoch anders: am Ende war Karl V. entgegengesetzt zu seiner Anfangsposition quasi zum Haupt der altgläubigen Seite geworden und er und die altgläubige Ständemehrheit bestätigten mit einem scharfen und strengen Religionsabschied das Wormser Edikt, womit eine gütliche und einhellige Überwindung der Religionsfrage in weite Ferne gerückt war. Wie ist es dazu gekommen? Diese Frage gilt es zu beantworten. Die Arbeit befasst sich daher mit den Haltungen, Positionen, Intentionen und Vorgehensweisen Kaiser Karls V. und der altgläubigen Seite (altgläubige Ständemehrheit, altgläubige Theologen und Kurie) zeitlich kurz vor Beginn und während des Augsburger Reichstages von 1530.
Der erste Punkt des Hauptteils (2. Punkt) befasst sich daher folglich mit der Vorgeschichte und der Ausgangssituation am Vorabend es Augsburger Reichstages von 1530, um dem Leser einen knappen, aber möglichst genauen Überblick über die kaiserlichen Handlungen und Initiativen und die politische Lage Karls V. zeitlich kurz vor Eröffnung des Reichstages zu geben sowie die am Vorabend des Augsburger Reichstages vorhandenen Haltungen, Positionen und Intentionen Karls, des Papstes bzw. der römischen Kurie und der altgläubigen Reichsstände bezüglich der Religionsfrage und ihrer möglichen Behandlung und Lösung darzustellen. Der zweite Punkt des Hauptteils (3. Punkt) befasst sich dann mit den Positionen, Haltungen und Vorgehensweisen Kaiser Karls V. und der altgläubigen Seite während des Reichstages und erstreckt sich zeitlich und chronologisch von der Eröffnung des Reichstages, über die Entstehung der Confutatio und den Ausschussverhandlungen und Beratungen im August und September 1530 bis hin letzten und endgültigen Religionsabschied Mitte November.
Inhaltsverzeichnis
1. Einletung
2. Vorgeschichte und Ausgangssituation am Vorabend des Augsburger Reichstages von 1530
3. Die Positionen, Haltungen und Vorgehensweisen Kaiser Karls und der altgläubigen Seite während des Reichstages
3.1 Von der Eröffnung des Reichstages bis zum Entschluss der Ausarbeitung einer Widerlegung der Confessio Augustana im Namen des Kaisers
3.2 Die Entstehung, der Sachgehalt und die Verlesung der Confutatio
3.3 Die Ausschussverhandlungen ab Anfang August
3.4 Die Verhandlungen und Beratungen im September und die Reichstagsabschiede
4. Fazit / Zusammenfassung
5. Quellen- und Literaturverzeichnis
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