Diese Abhandlung analysiert das Werk des zeitgenössischen Philosophen Thomas Nagel mit Hilfe von gezielten Fragestellungenen und geht auf mehrere Unterthemen des Werkes genauer ein. Dabei werden auch die im Werk gestellten Problemstellungen auch über dieses hinaus diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
A) Kapitelübergreifend
1.) Rezension
2.) Das anregendste Kapitel
B) Aufgaben zu den einzelnen Kapiteln
Kapitel 2 Woher wissen wir etwas?
2.1) Historische Übersicht - Autoren des Skeptizismus
2.2) Die drei Fragen zum Skeptizismus
Kapitel 3 Das Fremdpsychische
3.1) Welche Entitäten haben ein Bewusstsein?
3.2) Maschinen mit Bewusstsein in Science Fiction Filmen - Realistisch?
Kapitel 4 Das psychophysische Problem
4.1) Gibt es ein Leben nach dem Tod? - Die drei Positionen
4.2) What is it like to be a bat? - Nagels Position
Kapitel 5 Die Bedeutung von Wörtern
5.1) Wörter und Begriffe
5.2) Sind Begriffe in allen Sprachen gleich?
Kapitel 6 Willensfreiheit
6.1) Der Laplacesche Dämon
6.2) Notenvergabe nach Leistung unter Richtigkeit des Determinismus
Kapitel 7 Recht und Unrecht
7.1) Das Befolgen von Gesetzen - immer eine rechte Handlung?
7.2) Warum ist es schlecht zu stehlen? - Deutung einer Umfrage
Kapitel 8 Gerechtigkeit
8.1) Ein Beispiel für eine redistributive Besteuerung
8.2) Ist eine redistributive Besteuerung angemessen?
Kapitel 9 Der Tod
9.1) Ein negatives Übel oder ein negatives Gut
9.2) „Der Tod geht mich nichts an. Solange ich bin, ist er nicht; wenn er ist bin ich nicht.“
Kapitel 10 Der Sinn des Lebens
10.1) Welchen größeren Sinn hat unser Leben?
10.2) Könnte man leben, wenn das Leben sinnlos wäre?
C) Quellen
A) Kapitelübergreifend
1.) Rezension
Bewertung:
Thomas Nagels Abhandlung "Was bedeutet das alles? Eine ganz kurze Einführung in die Philosophie" ist wie der Titel verspricht, eine kurze und einfache Einführung in die grundlegendsten und größten Fragestellungen der Philosophie. Das eigentlich für Studenten, also Jugendliche in einem fortgeschrittenen Alter, gedachte Werk ist auch für Gymnasiasten und junge Schüler vorwiegend leicht zu verstehen, was zweifelsohne mittels vieler sehr anschaulichen Beispiele und Beschreibungen erreicht wird. Dies wird dem Autor jedoch auch zum Verhängnis, da er oft einen einzelnen Gedanken über mehrere Seiten umschreibt und sich so - um es verständlicher zu machen - viel zu oft wiederholt, was bis weilen eine Art von Monotonie hervorruft. Im Gegensatz zu vielen philosophischen Texten verwendet Nagel keine verschachtelten, langen Sätze, sondern beschränkt sich auf einfache Sätze. Dies trägt ebenfalls zum leichten Verständnis des Buches bei und erhöht den Lesespaß. In seinem Werk geht der Autor auf die wohl bekanntesten neun philosophischen Fragen unterschiedlicher Art ein, wie zum Beispiel die Frage nach dem Sinn des Lebens oder nach dem psychophysischen Problem. Er erklärt kurz die mit diesen Fragen einhergehenden Probleme so, dass sie jedem verständlich werden, ohne jedoch eine abschließende Antwort zu geben. Unter der angesprochenen Kürze der Ausführungen hat jedoch ihre Qualität häufig zu leiden, da Nagel sich bei jeder Frage lediglich auf wenige Aspekte beschränkt.
Fazit: Das Buch hält, was der Titel verspricht: Es gewährt selbst Lesern ohne Vorwissen einen ganz kurzen Einblick in die wichtigsten Fragen der Philosophie ohne jedoch zu genau auf diese einzugehen. Mir persönlich hat die Abhandlung gut gefallen, da es das Interesse im Leser weckt, andere philosophischen Werke zu lesen. Ich würde es jedem, der eine leichte und kurze Version von grundlegenden, philosophischen Fragen sucht, empfehlen.
2.) Das anregendste Kapitel
Ich persönlich fand das letzte Kapitel von Thomas Nagels Abhandlung „Was bedeutet das alles? Eine kurze Einführung in die Philosophie“, das sich mit dem Sinn des Lebens beschäftigt, am anregendsten, da es versucht, auf die essentiellen Fragen der Menschheit eine Antwort zu geben: Warum sind wir hier? Was ist der Zweck unserer Existenz? Diese Fragen haben den Menschen seit Tausenden von Jahren beschäftigt ohne, dass er je zu einer allgemeingültigen (universellen) Antwort gelangt ist. Dennoch vertreten mehrere philosophische Schulen bzw. Lehren verschiedene Ansichten über den Sinn des Lebens, welche manchmal sogar vollkommend gegensätzlich sind. Daher ist diese Frage meiner Meinung nach die wichtigste aller durch Nagel behandelten philosophischen Fragen. Auch ist die in diesem Kapitel beschriebene Problemstellung die Problemstellung, über welche ich persönlich schon am meisten nachgedacht habe, da sie im Grunde genommen das ganze Wesen des Menschen hinterfragt und deshalb die bedeutendste Frage der gesamten Menschheit verkörpert. Unter anderem deshalb habe ich dieses letzte Kapitel auch mit besonderem Interesse gelesen. Des Weiteren bin ich der Meinung, dass die drei vorgeschlagenen Lebensformen, welche Nagel in diesem Kapitel nennt (das Leben zur Verbesserung der Welt, das Leben für eine bessere Zukunft seiner Nachkommen und das Leben für einen religiösen Zweck), den drei am meisten verbreiteten Vorstellungen vom Zweck bzw. Sinn des Lebens entsprechen. Durch die Darstellung verschiedener gegensätzlicher Ansichten ist der qualitative Wert dieses Kapitels meiner Meinung nach besonders hervorzuheben. Auch stimme ich mit Nagel bei seiner Meinung über das Leben mit einem religiösen Zweck in dem letzten Kapitel überein, da ich nicht von der Existenz eines allmächtigen Gottes überzeugt bin, dessen Willen wir alle befolgen und der uns alle lenkt. Ich habe das letzte Kapitel neben den oben genannten Gründen allen voran wegen dessen Aussage am Schluss: „Das Leben ist dann vielleicht nicht allein sinnlos, sondern absurd.“1 als sehr inspirierend empfunden, da diese uns dazu anleitet, nicht nur über eine etwaige Sinnlosigkeit, sondern auch über die Absurdität des Lebens nachzudenken. Dies finde ich besonders interessant, da auf diese Weise ebenfalls die Frage aufgeworfen wird, ob das Leben aufgrund seiner Absurdität überhaupt noch lebenswert sei.
B) Aufgaben zu den einzelnen Kapiteln
Kapitel 2 Woher wissen wir etwas?
2.1) Historische Übersicht - Autoren des Skeptizismus
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Obwohl im Laufe der Geschichte des Skeptizismus verschiedene Ansichten und Arten der Skepsis verbreitet waren, lässt sich die Grundidee des Skeptizismus bei nahezu allen Autoren wiedererkennen. Diese hinterfragt alles und besagt, dass man zu keiner eindeutigen Wahrheit gelangen kann, da man nichts außer seinen eigenen Eindrücken und Erlebnissen, welche aus Sinnestäuschungen resultieren können, kennt. So haben alle skeptischen Autoren den Drang, alles zu hinterfragen und genauer zu betrachten.
2.2) Die drei Fragen zum Skeptizismus
Nach Thomas Nagel bleiben drei Fragen in Bezug auf den Skeptizismus erhalten, zu denen ich im Folgenden Stellung beziehen werde.
Die erste Frage richtet sich nach dem Sinn der Annahme, dass es entweder keine Welt außerhalb des inneren Bewusstseins gibt, oder dass diese, falls sie existiert, von Grund auf etwas anderes ist, als wofür wir sie halten. Meiner Meinung nach kann diese Aussage durchaus zutreffend sein, wenn man davon ausgeht, dass jeder Eindruck von der äußeren Welt auf einer sinnlichen Wahrnehmung basiert und diese getäuscht werden kann, weshalb nur das innere Bewusstsein als sicher gilt. In diesem Fall gäbe es die Möglichkeit, dass eine äußere Welt entweder nicht existiert oder gänzlich unserer Annahme von der Außenwelt widerspricht. Unter diesen Umständen wäre das innere Bewusstsein vergleichbar mit einem Traum, der jedoch ebenfalls aus irgendetwas entstanden sein muss, da Träume auf äußeren Eindrücken beruhen. Dies spreche gegen die Annahme, dass eine äußere Welt vollkommen verschieden zu unserem inneren Bewusstsein sei, da sie als ein Vorbild für unser Bewusstsein dienen müsse. Die zweite Frage fragt nach einer Beweismöglichkeit dafür, dass eine Welt außerhalb unseres Bewusstseins existiert. Ein solcher Beweis ist meiner Meinung nach nicht möglich, da man sich, um dies zu beweisen, auf seine eigene Wahrnehmung stützen müsste, von der man, bevor man den Beweis erbracht hat, nicht annehmen kann, dass sie wahr ist. Auf diese Weise würde man diese Tatsache durch sich selbst beweisen, wodurch ein Teufelskreis entstehen würde. Daher ist ein solcher Beweis nicht möglich. Nagels dritte Frage zweifelt daran, ob man an eine Welt außerhalb des Bewusstseins glauben darf, obwohl diese nicht beweisbar ist. Logischer Weise würde aus den bereits beantworteten ersten beiden Fragen folgen, dass man sich über die Existenz der Außenwelt nicht sicher sein kann. Auch müsste man, wenn man diesen Umstand akzeptiert, alle Kenntnisse über die Welt im Allgemeinen in Frage stellen, da man dieses nur durch seine Wahrnehmung erfährt. Dies erscheint allerdings den meisten Menschen zu weit hergeholt, weshalb sie instinktiv an der Existenz der Außenwelt festhalten.
Kapitel 3 Das Fremdpsychische [Als zweites gelesen am 05.11.15]
3.1) Welche Entitäten haben ein Bewusstsein?
Es stellt sich die Frage, welche Wesen ein eigenes Bewusstsein entwickeln können und durch welche speziellen Eigenschaften sie sich voneinander unterscheiden. Zu dieser Fragestellung werde ich im Folgenden Stellung beziehen.
Um diese Frage zu beantworten muss man erst einmal definieren, was ein Wesen mit einem Bewusstsein überhaupt von einem Wesen ohne Bewusstsein unterscheidet. Meiner Meinung nach zeichnet sich ein Wesen mit einem Bewusstsein dadurch aus, dass es nicht nur auf äußere Eindrücke reagiert oder instinktiv handelt, sondern auch eigenständig, bewusst und aktiv nachdenkt sowie Entscheidungen treffen kann. Diese Voraussetzung sollte erfüllt sein, da ein Bewusstsein im Grunde genommen die Fähigkeit darstellt, bewusst zu handeln, was bei Wesen, deren Handeln nur als eine Reaktion auf eine Aktion oder als einen angeborenen Instinkt zu werten ist, nicht der Fall sein kann. Die Eigenschaft des bewussten Handelns trifft meiner Meinung nach nur auf den Menschen zu, da alle anderen Lebewesen, wie zum Beispiel Pflanzen und Tiere, nichts aus eigener Entscheidungskraft durchführen können, sondern immer instinktiv handeln und/oder auf äußere Bedingungen reagieren. So kann man beispielsweise von einem Papagei, der spricht, nicht behaupten, dass er aus eigenem Antrieb Wörter anwendet und so eigene Gedanken formuliert. Er ahmt lediglich das Verhalten von Menschen nach oder führt ohne nachzudenken durch, wozu er dressiert wurde. Theorien, welche davon ausgehen, dass Tiere bewusst handeln können, entsprechen meiner Meinung nach nicht der Wahrheit, da sie bei dem heutigen Stand der Forschung nicht beweisbar sind. So betrachtet kann man beispielsweise bei dem Papageien nicht unterscheiden, ob er einem Menschen antwortet, weil er dazu dressiert wurde oder ob er die Frage versteht und bewusst antwortet. Auch können demnach leblose Entitäten kein Bewusstsein im herkömmlichen Sinn oder jedenfalls kein beweisbares Bewusstsein besitzen, da sie nicht überlegt aus eigenem Antrieb handeln können. Andererseits kann man sich, wenn man dem Skeptizismus in Bezug auf die Fremdpsyche Beachtung schenkt, nicht einmal darüber sicher sein, dass andere Menschen ein Bewusstsein besitzen, da dieses nicht beweisbar ist. In diesem Fall wäre es jedoch nicht möglich, die Frage zu beantworten, da man sich nur über sein eigenes Bewusstsein sicher sein könnte und keinen Beweis für die Existenz eines Bewusstseins bei anderen Wesen erbringen könnte.
Zusammenfassend lässt sich deshalb meiner Meinung nach sagen, dass lediglich der Mensch nachweisbar ein eigenes Bewusstsein besitzt, da Tiere und Pflanzen lediglich aus Instinkt handeln und/oder auf äußere Umstände reagieren. Dies ist allerdings nur anzunehmen, wenn wir davon ausgehen, dass die Personen um uns herum tatsächlich ein Bewusstsein haben und nicht, wie von radikalen Skeptikern angenommen, mit komplexen biologischen Maschinen vergleichbar sind. In diesem Fall, könnte man sich nur darüber sicher sein, dass man selbst ein Bewusstsein besitzt. Doch diese Theorie ist ebenso wenig beweisbar, wie sie wiederlegbar ist, weshalb man sie nach meiner Auffassung nicht als Grundlage für irgendwelche Behauptungen verwenden kann.
3.2) Maschinen mit Bewusstsein in Science Fiction Filmen - Realistisch?
In dem Science-Fiction Film „2001- Odyssee im Weltraum” von Stanley Kubrick wird dargestellt, wie der Computer eines Raumschiffes HAL-9000 scheinbar ein Bewusstsein entwickelt. Dies wird dadurch verdeutlicht, dass er kurz vor seiner Abschaltung Angst vor ihr hat. Er entwickelt also Gefühle und trifft auch während des Filmes bewusst eigenständige Entscheidungen. Im Folgenden werde ich zu der Möglichkeit dieses Szenarios Stellung nehmen.
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1 Nagel, Thomas; Was bedeutet das alles, Stuttgart: Reclam-Verlag, 1990, S.41
- Quote paper
- Robert Somogyi (Author), 2015, "Was bedeutet das alles?" von Thomas Nagel. Analyse auf Basis gezielter Aufgabenstellungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313188
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