Die »Römische Elegien« sind ein Zeugnis der persönlichen ‚Befreiung’ Goethes aus der Enge deutscher Verhältnisse. Wie schon im palindromischen Wortspiel »Roma – Amor« angedeutet, spiegeln die Elegien Goethes Erfahrungen sowohl der Antike als auch des römischen Volkslebens, des befreienden mediterranen Lebensstils voll Genuß und sinnlicher Erfüllung wider. So ist es nicht der Liebesschmerz, sondern der Abschiedsschmerz von Rom, der Goethe tiefe Trauer bereitet.
Während Friedrich Schiller das Werk aufs Höchste lobt und in seinen »Horen« (gegen viel Widerstand und Umwandlung von „Erotica Romana“ Goethes in „Römische Elegien“, Anm.) publiziert, löst die Freizügigkeit der »Erotica Romana« bei den Zeitgenossen jedoch einen veritablen Skandal aus. Seit Goethes klassischem Werk »Die italienische Reise« (1786) datiert das Ideal der modernen Bildungsreise. Denn Goethes Italienerlebnis vereinigt beide Strömungen, die Liebe zur Natur und zur antiken Kunst. Goethe überhöht sie jedoch im Credo der großen Persönlichkeit, die sich am Reiseerlebnis bilden und – frei von den Zwängen des Berufslebens – die angeborenen Anlagen entfalten und entwickeln will. Also eine Bildungsreise, die nicht bloß dem Kennenlernen historischer und künstlerischer Sehenswürdigkeiten, sondern vor allem der Selbstbildung, der Kultivierung der Persönlichkeit des Reisenden zugutekommt. Das heißt, er differenzierte die klassische enzyklopädische Italienreise zur individuelleren sensualistischen Italienreise. Und gab den normativ kritischen Blick der Aufklärer auf, um ein ästhetisiertes Italienbild zu schaffen.
Winckelmanns und Rousseaus gegenständliche Wahrnehmung, also der alleinige Erwerb und die Verarbeitung von Fakten und Wissen, erscheint nun durch eine innengeleitete Zweckbestimmung ergänzt und vertieft. Natur- und Kunststudium dienen Goethe der Persönlichkeitsbildung, der Vervollkommnung des Ichs. In der Hoffnung, seine Weimarer Konflikte im Süden überwinden zu können und hier die harmonische Übereinstimmung von Kunst und Leben in Italien zu finden, entflieht er den Zwängen der Heimat. Das Schlagwort von der »geistigen Wiedergeburt« durchzieht seitdem zahlreiche Reiseberichte, Briefe und Tagebuchaufzeichnungen deutscher Italienfahrer.“
Inhaltsverzeichnis
- Goethes Italienische Reise, Rom¹
- >Römische Elegien<<
- I. Einleitung.
- II. Die zwanzig offiziell in den Horen veröffentlichten Elegien
- I. Elegie..........\n2\n10\n10
- II. Elegie...........
- III. Elegie...
- IV. Elegie....
- V. Elegie.
- VI. Elegie
- VII. Elegie
- VIII. Elegie
- IX. Elegie
- X. Elegie
- XI. Elegie.
- XII. Elegie.
- XIII. Elegie.
- XIV. Elegie.
- XV. Elegie.
- XVI. Elegie...
- XVII. Elegie...
- XVIII. Elegie....
- XIX. Elegie.....
- XX. Elegie.........\n11\n12\n14\n15\n17\n18\n.20\n21\n21\n21\n22\n24\n27\n27\n29\n30\n30\n31\n34
- Literatur zu den Elegien......\n37
- Weitere notwendige Begriffserläuterungen zum Verständnis der Elegien: .\n39
- >Römische Elegien<<
- I. Einleitung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die „Römischen Elegien“ Goethes, entstanden während seiner Italienreise 1788/90, stellen einen bedeutenden Gedichtzyklus dar, der in Form und Inhalt stark von der antiken römischen Liebeselegie beeinflusst ist. Goethes Werk reflektiert nicht nur seine persönlichen Erfahrungen in Rom und seine Liebe zu Christiane Vulpius, sondern beleuchtet auch die Befreiung von deutschen Verhältnissen und den Einfluss des mediterranen Lebensstils.
- Das Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation.
- Die Verflechtung von persönlicher Erfahrung und klassischer Form.
- Die Auseinandersetzung mit antiken Motiven und Mythologie.
- Das Spannungsverhältnis zwischen individueller Freiheit und gesellschaftlichen Normen.
- Der Einfluss der italienischen Reise auf Goethes künstlerische Entwicklung.
Zusammenfassung der Kapitel
- I. Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der „Römischen Elegien“ vor, beleuchtet die literarischen Vorbilder in der antiken römischen Liebeselegie und die Entstehungsgeschichte des Werks. Sie verweist auf die persönliche und gesellschaftliche Bedeutung der Elegien sowie auf die Kritik, die Goethes freizügiger Stil hervorrief.
- II. Die zwanzig offiziell in den Horen veröffentlichten Elegien: Diese Zusammenfassung befasst sich mit den einzelnen Elegien des Werkes, wobei ein Überblick über die zentralen Themen, Motive und die Stimmung jeder Elegie gegeben wird.
Schlüsselwörter
Die „Römischen Elegien“ Goethes sind geprägt von zentralen Begriffen und Themen wie antike Liebeselegie, Italienreise, Christiane Vulpius, Befreiung, Tradition und Innovation, Kunst und Leben, Bildung und Persönlichkeit, Amor, Göttin der Gelegenheit, Verschwiegenheit und Klassische Dämpfung der Affektdarstellung.
- Quote paper
- Klaus Peter Kraa (Author), 2015, Römische Elegien. Analysen zu Goethes Italienischer Reise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313165