Gerade heute, wo regelmäßig die Rede von Globalisierung ist, ist der Kontakt zu Kunden, Lieferanten oder Tochterunternehmen in Hochinflationsländern nichts Ungewöhnliches mehr. Oft werden aber starke Bedenken in Bezug auf eine Tätigkeit in diesen Ländern geäußert, da das Risiko dort um ein vielfaches höher ist. Dies bezieht sich vor allem auch auf Tochterunternehmen und Joint Ventures, da das hierbei eingesetzte Kapital oft sehr hoch ist. Viele internationale Unternehmen haben aber gar nicht die Möglichkeit einer Alternative zu einem solchen Engagement, um ihre Kunden in diesen Ländern zu bedienen. Für diese Unternehmen ist es sehr wichtig, die speziellen Möglichkeiten des Rechnungswesen, der Bilanzierung und des Controlling zum Umgang mit der Hochinflation zu kennen und anwenden zu können.
In dieser Seminararbeit wird auf die Problematik im Umgang mit dieser Problematik eingegangen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt im Bereich der Bilanzierung. Es wird auf die Entstehung von Scheingewinnen eingehen, die grundsätzlich parallel mit dem Anstieg der Inflationsrate ansteigen. Es wird in diesem Zusammenhang die Instrumente der Unternehmenserhaltung erklären, ebenso wie die entsprechenden Besonderheiten in Hochinflationsländern. Zum Abschluss dieser Arbeit werden die Maßnahmen anhand des Länderbeispieles Argentinien verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung
- 1.2. Grundlagen
- 1.2.1. Definition von Inflation und Hochinflation
- 1.2.2. Messung von Inflation
- 2. Nominelle Kapitalerhaltung
- 2.1. Anschaffungswertprinzip
- 2.2. Nominalwertprinzip
- 2.3. Scheingewinne
- 2.3.1. Definition von Scheingewinnen
- 2.3.2. Bestimmung des Ausmaßes von Scheingewinnen
- 2.3.3. Folgen und Auswirkungen von Scheingewinnen
- 3. Unternehmenserhaltungskonzeptionen
- 3.1. Realkapitalerhaltung
- 3.1.1. Definition
- 3.1.2. Verfahren von Schmalenbach
- 3.1.3. Current Purchasing Power Method
- 3.2. Substanzerhaltung
- 3.2.1. Konzeptionen der Substanzerhaltung
- 3.2.2. Brutto- und Nettosubstanzerhaltung
- 3.1. Realkapitalerhaltung
- 4. Die Bedeutung der Hochinflation für die Konzernrechnungslegung
- 4.1. Währungsumrechnung
- 4.1.1. Grundlagen der Währungsumrechnung
- 4.1.2. current-noncurrent-method
- 4.1.3. monetary-nonmonetary-method
- 4.1.4. Zeitbezugsmethode
- 4.1.5. Stichtagskursmethode
- 4.2. Korrekturmöglichkeiten hochinflationärer Jahresabschlüsse
- 4.2.1. Translate-Restate Method
- 4.2.2. Restate-Translate Method
- 4.2.3. Restate-Translate-Restate Method
- 4.3. Hartwährungsbilanzierung
- 4.1. Währungsumrechnung
- 5. Hochinflation am Beispiel Argentinien
- 5.1. Ursachen der Hochinflation in Argentinien
- 5.2. Maßnahmen zur Bekämpfung
- 5.3. Entwicklung seit 2001
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit den Besonderheiten der Rechnungslegung im Umgang mit Hochinflation. Ziel ist es, die Problematik der Bilanzierung unter hochinflationären Bedingungen zu beleuchten und entsprechende Lösungsansätze aufzuzeigen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Entstehung und den Auswirkungen von Scheingewinnen.
- Auswirkungen von Hochinflation auf die Bilanzierung
- Entstehung und Behandlung von Scheingewinnen
- Unternehmenserhaltungskonzeptionen unter Hochinflation
- Methoden der Währungsumrechnung
- Länderbeispiel Argentinien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Problematik der Rechnungslegung in Hochinflationsländern ein. Sie verdeutlicht die Herausforderungen für Unternehmen, die in solchen Ländern tätig sind, und betont die Bedeutung des Verständnisses spezieller bilanzierungs- und controllingtechnischer Methoden. Der Fokus der Arbeit wird auf die Bilanzierung gelegt, insbesondere auf die Entstehung von Scheingewinnen und die Anwendung von Unternehmenserhaltungskonzeptionen.
2. Nominelle Kapitalerhaltung: Dieses Kapitel behandelt verschiedene Konzepte der Kapitalerhaltung unter dem Aspekt der Nominalwert- und Anschaffungswertprinzipien. Es erklärt, wie diese Prinzipien im Kontext von Hochinflation zu Scheingewinnen führen können und welche Auswirkungen dies auf die Unternehmensbewertung hat. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Unterschiede und den jeweiligen Grenzen der verschiedenen Prinzipien.
3. Unternehmenserhaltungskonzeptionen: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit verschiedenen Konzeptionen der Unternehmenserhaltung, wie der Realkapitalerhaltung (inklusive Verfahren von Schmalenbach und der Current Purchasing Power Method) und der Substanzerhaltung (mit ihren unterschiedlichen Ausprägungen). Es wird erklärt, wie diese Konzepte dazu beitragen können, die Auswirkungen von Hochinflation auf die Bilanzierung zu mindern und eine realistischere Darstellung der Vermögens- und Ertragslage zu ermöglichen. Die verschiedenen Ansätze werden detailliert verglichen und ihre Vor- und Nachteile erörtert.
4. Die Bedeutung der Hochinflation für die Konzernrechnungslegung: In diesem Kapitel wird die Bedeutung von Hochinflation für die Konzernrechnungslegung vertieft. Es beschreibt verschiedene Methoden der Währungsumrechnung (z.B. monetary-nonmonetary-method, current-noncurrent-method, Zeitbezugsmethode, Stichtagskursmethode) und Korrekturmöglichkeiten hochinflationärer Jahresabschlüsse (z.B. Translate-Restate, Restate-Translate, Restate-Translate-Restate Methoden). Die Kapitel erläutert die jeweiligen Vor- und Nachteile dieser Methoden und ihre Anwendung in der Praxis.
5. Hochinflation am Beispiel Argentinien: Dieses Kapitel analysiert die Hochinflation in Argentinien als Fallbeispiel. Es untersucht die Ursachen der Inflation, die eingeleiteten Maßnahmen zur Bekämpfung und die Entwicklung der argentinischen Wirtschaft seit 2001. Die Darstellung dient als praktische Illustration der in den vorherigen Kapiteln behandelten theoretischen Konzepte und zeigt die Anwendung der Methoden in einem realen Kontext.
Schlüsselwörter
Hochinflation, Rechnungslegung, Bilanzierung, Scheingewinne, Unternehmenserhaltung, Realkapitalerhaltung, Substanzerhaltung, Währungsumrechnung, Argentinien, Anschaffungswertprinzip, Nominalwertprinzip.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Rechnungslegung unter Hochinflation
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich umfassend mit der Rechnungslegung unter Bedingungen von Hochinflation. Sie behandelt die Herausforderungen der Bilanzierung, die Entstehung von Scheingewinnen, verschiedene Unternehmenserhaltungskonzeptionen und Methoden der Währungsumrechnung. Ein Länderbeispiel Argentinien veranschaulicht die theoretischen Konzepte.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit deckt folgende Themen ab: Auswirkungen von Hochinflation auf die Bilanzierung, Entstehung und Behandlung von Scheingewinnen, Unternehmenserhaltungskonzeptionen (Realkapitalerhaltung, Substanzerhaltung), Methoden der Währungsumrechnung (z.B. monetary-nonmonetary, current-noncurrent, Zeitbezugsmethode, Stichtagskursmethode), Korrekturmöglichkeiten hochinflationärer Jahresabschlüsse (Translate-Restate, Restate-Translate, Restate-Translate-Restate Methoden) und ein detailliertes Länderbeispiel Argentinien.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (Problemstellung, Grundlagen von Inflation und Hochinflation), Nominelle Kapitalerhaltung (Anschaffungswertprinzip, Nominalwertprinzip, Scheingewinne), Unternehmenserhaltungskonzeptionen (Realkapitalerhaltung, Substanzerhaltung), Die Bedeutung der Hochinflation für die Konzernrechnungslegung (Währungsumrechnung, Korrekturmöglichkeiten) und Hochinflation am Beispiel Argentinien (Ursachen, Maßnahmen, Entwicklung seit 2001).
Was sind die Zielsetzung und die Themenschwerpunkte der Arbeit?
Die Zielsetzung ist die Beleuchtung der Problematik der Bilanzierung unter hochinflationären Bedingungen und die Aufzeigung von Lösungsansätzen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Entstehung und den Auswirkungen von Scheingewinnen. Weitere Schwerpunkte sind die Auswirkungen von Hochinflation auf die Bilanzierung, Unternehmenserhaltungskonzeptionen und Methoden der Währungsumrechnung.
Wie werden Scheingewinne in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Scheingewinne ausführlich, beginnend mit ihrer Definition und Bestimmung ihres Ausmaßes bis hin zu ihren Folgen und Auswirkungen auf die Unternehmensbewertung. Sie erklärt, wie Scheingewinne im Kontext der nominalen Kapitalerhaltung (Anschaffungswert- und Nominalwertprinzipien) entstehen und wie verschiedene Unternehmenserhaltungskonzeptionen dazu beitragen können, diese zu vermeiden oder zu mindern.
Welche Unternehmenserhaltungskonzeptionen werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert die Realkapitalerhaltung (einschließlich der Verfahren von Schmalenbach und der Current Purchasing Power Method) und die Substanzerhaltung (mit ihren verschiedenen Ausprägungen, Brutto- und Nettosubstanzerhaltung). Die jeweiligen Vor- und Nachteile der verschiedenen Konzepte werden detailliert verglichen.
Welche Methoden der Währungsumrechnung werden vorgestellt?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Methoden der Währungsumrechnung, darunter die monetary-nonmonetary-method, die current-noncurrent-method, die Zeitbezugsmethode und die Stichtagskursmethode. Zusätzlich werden die Korrekturmethoden Translate-Restate, Restate-Translate und Restate-Translate-Restate für hochinflationäre Jahresabschlüsse erläutert.
Welche Rolle spielt Argentinien in der Seminararbeit?
Argentinien dient als Fallbeispiel zur Veranschaulichung der Auswirkungen von Hochinflation und der Anwendung der in der Arbeit beschriebenen Methoden. Die Arbeit analysiert die Ursachen der argentinischen Hochinflation, die eingeleiteten Gegenmaßnahmen und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes seit 2001.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Hochinflation, Rechnungslegung, Bilanzierung, Scheingewinne, Unternehmenserhaltung, Realkapitalerhaltung, Substanzerhaltung, Währungsumrechnung, Argentinien, Anschaffungswertprinzip, Nominalwertprinzip.
- Quote paper
- Jens Althoff (Author), 2004, Rechnungslegung in Hochinflationsländern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31299