Einleitung
Migration ist ein immer wiederkehrendes Thema in der Öffentlichkeit, in den Medien, und sorgt immer wieder für Gesprächsstoff bei der Bevölkerung. Man ist tagtäglich mit dem Migrationsphänomen konfrontiert, will es aber dennoch nicht unbedingt wahrhaben. Vielmehr neigt man dazu Klischees zu erstellen und Ausländer generell als falsch, schlecht oder unrein zu bezeichnen.
Was steht denn aber wirklich im Hintergrund einer Familie oder eines Menschen der sein Land verlässt, in dem er aufgewachsen ist und in dem er seine Kindheit und Jugendzeit verbracht hat? Ist es aus Lust etwas neues zu tun, alte Dinge hinter sich zu lassen und neu anzufangen, oder ist es die pure Not die ihn dazu treibt? Die Auswanderung einer Person kann also durch zwei verschiedene Extreme hervorgerufen werden: das Individuum entschliesst sich freiwillig sein Heimatland zu verlassen oder es wird dazu gezwungen (Fijalkowski 1984:613), gezwungen aufgrund einer Notlage in welcher sich die Person und gegebenenfalls ihre Familie befindet.
Es ist denkbar, dass hinter diesen Entscheidungen auszuwandern aufmerksame und rationale Auswahlkriterien stehen und wir gehen davon aus, dass sich Menschen kostenbewusst, rational und nutzenmaximierend verhalten. In dieser Proseminararbeit analysieren wir obige Thematik unter Einbezug der Rational Choice Theorie.
Besondere Beachtung schenken wir der Bedeutung von sozialen Netzwerken auf den Migrationsentscheid. Im Rahmen dieser Proseminararbeit werden wir uns auf Staatsangehörige des früheren Jugoslawien beschränken, da die Zahl dieser Personen in der Schweiz von 1991 – 1997 um 124% angestiegen ist (Heiniger, Bfs 1997).
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Begriffserklärung
- Migration
- Soziale Netzwerke
- Soziales Kapital
- Kurze Erklärung der Rational Choice Theorie
- Migrationsentscheidungen
- Schlussfolgerungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Proseminararbeit analysiert die Rolle von sozialen Netzwerken bei Migrationsentscheidungen unter Anwendung der Rational Choice Theorie. Im Fokus steht die Frage, wie soziale und kommunikative Netzwerke den Migrationsentscheid beeinflussen und welche Nutzenmaximierung für Einwanderer daraus resultiert.
- Der Einfluss von sozialen Netzwerken auf den Migrationsentscheid
- Die Rolle des sozialen Kapitals bei Migrationsentscheidungen
- Die Anwendung der Rational Choice Theorie auf Migrationsentscheidungen
- Die Bedeutung von Kosten und Nutzen bei Migrationsentscheidungen
- Die Entstehung von Kettenmigrationsprozessen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Migration ein und stellt die Relevanz des Phänomens im gesellschaftlichen Kontext heraus. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Motive, die Menschen zur Auswanderung bewegen können, und stellt die Rational Choice Theorie als analytisches Instrument vor.
Die Problemstellung definiert die zentralen Fragestellungen, die im Rahmen der Arbeit untersucht werden sollen. Es geht um die Arten von sozialen und kommunikativen Netzwerken und deren Einfluss auf den Migrationsentscheid sowie die Nutzenmaximierung für Einwanderer.
Der Abschnitt "Begriffserklärung" liefert Definitionen für die zentralen Begriffe "Migration", "soziale Netzwerke" und "soziales Kapital". Dabei wird die Bedeutung des sozialen Kontextes bei Migrationsentscheidungen hervorgehoben.
Die "Kurze Erklärung der Rational Choice Theorie" stellt die grundlegenden Prinzipien des Ansatzes vor, der davon ausgeht, dass Individuen ihren Nutzen maximieren wollen. Es werden die Restriktionen und die verschiedenen Arten von Kapital, die bei Entscheidungen eine Rolle spielen, erläutert.
Der Abschnitt "Migrationsentscheidungen" untersucht die Bedeutung des sozialen Kapitals für die Migrationsentscheidung. Es wird gezeigt, wie soziale Netzwerke Migranten bei der Suche nach Arbeit, Wohnung und finanzieller Unterstützung helfen können. Die Kosten und Nutzen der Migration werden im Kontext der Nutzenmaximierung analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Migration, Rational Choice Theorie, soziale Netzwerke, soziales Kapital, Nutzenmaximierung, Kostenminimierung, Kettenmigration, Jugoslawien, Schweiz.
- Quote paper
- Dario Bernardi (Author), Katia Stampfli (Author), Alexandra Halas (Author), 2001, Migration und Rational Choice Theorie. Der Einfluss von sozialen Netzwerken auf den Migrationsentscheid, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3126