Tiecks frühes Werk "Der gestiefelte Kater" wird auch heute noch oftmals zum Untersuchungsgegenstand in der Literatur, da es häufig als exemplarisches Lustspiel für die Epoche der Romantik gesehen wird. Tieck veröffentlichte den "Gestiefelten Kater" erstmals im Jahr 1797. Das Werk erschien damals im zweiten Band der "Volksmährchen" unter Tiecks Pseudonym Peter Leberecht. Etwa zwanzig Jahre später wurde noch eine erweiterte Fassung im "Phantasus", einer Sammlung Tiecks, die mehrere Stücke verschiedener Gattungen enthält, veröffentlicht.
Wie bereits im Untertitel deutlich wird, handelt es sich beim "Gestiefelten Kater" um ein "Kindermärchen in drei Akten". Ludwig Tieck bediente sich beim Verfassen seines offenbar bekanntesten Werks der Märchensammlung "Les contes de ma mère l`Oye" von Perrault. Sowohl die Märchenthematik, als auch das Verarbeiten bereits bekannter Stoffe ist typisch für die romantische Poesie. Tieck wollte in seinem Werk vor allem die Kritik am gesamten Theaterapparat seiner Zeit verdeutlichen. »Alle meine Erinnerungen, was ich zu verschiedenen Zeiten im Parterre, in den Logen, oder den Salons gehört habe, erwachten wieder, und so entstand und ward in einigen heiteren Stunden dieser Kater ausgeführt«.
Gegenstand meiner Arbeit ist eine Analyse von Tiecks Komödie "Der gestiefelte Kater". Dabei sollen zunächst ein Überblick sowie Wesenszüge der romantischen Komödie im Allgemeinen herausgearbeitet werden, um im Anschluss daran zu überprüfen, inwieweit diese Merkmale im "Gestiefelten Kater" realisiert wurden. Dabei wird vor allem der Werkaufbau mit seinen ironischen und satirischen Elementen im Hinblick auf die Fragestellung berücksichtigt. Denn es soll der Frage nachgegangen werden, welche Auswirkungen die verschiedenen Fiktionsebenen im Stück auf die Illusion haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick über die Komödie der Romantik
- Realisierung am Beispiel des Gestiefelten Katers
- Dramenform
- Aufbau des Stücks
- Satire
- Illusionsfrage
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht Ludwig Tiecks romantische Komödie "Der gestiefelte Kater" und analysiert, wie die typischen Merkmale der romantischen Komödie in diesem Werk zum Ausdruck kommen. Der Fokus liegt auf der Analyse des Werksaufbaus, der ironischen und satirischen Elemente sowie der Frage, wie verschiedene Fiktionsebenen die Illusion im Stück beeinflussen.
- Merkmale der romantischen Komödie
- Analyse des Werksaufbaus und der dramaturgischen Struktur
- Ironie und Satire als Stilmittel in "Der gestiefelte Kater"
- Die Konstruktion von Fiktionsebenen und deren Einfluss auf die Illusion
- Die Beziehung zwischen der Komödie und der Gesellschaft Tiecks Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert den historischen und literarischen Kontext der romantischen Komödie. Sie stellt Ludwig Tieck und sein Werk "Der gestiefelte Kater" vor und beleuchtet die Relevanz des Stücks für die literaturwissenschaftliche Forschung. Das zweite Kapitel befasst sich mit den charakteristischen Merkmalen der romantischen Komödie und analysiert die verschiedenen theoretischen Ansätze, die sich mit diesem Genre auseinandersetzen. Es wird unter anderem auf Friedrich Schlegels Komiktheorie und die Bedeutung der Ironie in der romantischen Komödie eingegangen.
Schlüsselwörter
Romantische Komödie, Ludwig Tieck, Der gestiefelte Kater, Dramenform, Aufbau des Stücks, Satire, Ironie, Fiktionsebenen, Illusion, Tradition, Gattung, Aristophanes, Shakespeare, Commedia dell'arte, Carlo Gozzi, Spiel im Spiel, Illusionsbruch
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- Natascha Schneider (Author), 2009, Die Gattung Komödie in der Romantik anhand von Ludwig Tiecks „Der gestiefelte Kater“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/312503