In der folgenden Hausarbeit werden zwei zentrale Techniken des systemischen Ansatzes, das Genogramm und die Familienskulptur näher beleuchtet. Grundstein des systemischen Ansatzes ist die Systemtheorie, welche sich mit Beziehungen zwischen den Elementen eines Systems auseinander setzt und sich als Geistesströmung durch viele Wissenschaften zieht und als eigene Wissenschaft die Kybernetik entwickelt hat.
Bei Systemen lassen sich grundsätzlich eine Innensicht von einer Außensicht unterscheiden, wobei zwischen beiden Ansichten immer eine Interpretationslücke besteht. In der eher teilnahmslosen Ansicht von außen kann das System in seiner Ganzheit nicht komplett erschlossen werden.
Weiterhin herrscht in Systemen immer eine gewisse Eigendynamik und Eigenlogik vor, wodurch der Umgang mit allen Situationen bestimmt wird. Die Erwartung der Systemtheorie ist grundsätzlich das Innenleben von Systemen und deren Beziehung zu ihrer Umgebung zu verstehen (vgl. Meier- Gantenbein, Späth, 2012).
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Das Genogramm
3. Die Familienskulptur
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Grundstein des systemischen Ansatzes ist die Systemtheorie, welche sich mit Beziehungen zwischen den Elementen eines Systems auseinander setzt und sich als Geistesströmung durch viele Wissenschaften zieht und als eigene Wissenschaft die Kybernetik entwickelt hat.
Bei Systemen lassen sich grundsätzlich eine Innensicht von einer Außensicht unterscheiden, wobei zwischen beiden Ansichten immer eine Interpretationslücke besteht. In der eher teilnahmslosen Ansicht von außen kann das System in seiner Ganzheit nicht komplett erschlossen werden.
Weiterhin herrscht in Systemen immer eine gewisse Eigendynamik und Eigenlogik vor, wodurch der Umgang mit allen Situationen bestimmt wird.
Die Erwartung der Systemtheorie ist grundsätzlich das Innenleben von Systemen und deren Beziehung zu ihrer Umgebung zu verstehen (vgl. Meier- Gantenbein, Späth, 2012).
In der folgenden Hausarbeit werden zwei zentrale Techniken des systemischen Ansatzes, das Genogramm und die Familienskulptur näher beleuchtet.
2. Das Genogramm
In einem Genogramm lassen sich Informationen über eine Familie anschaulich darstellen, um daraus Beziehungsmuster über mehrere Generationen leichter erkennen zu können (vgl. Erler, 2011).
Dadurch ergibt sich für das Bild einer Familie eine besondere Transparenz, welche auch erlaubt, Neuinformationen und Ergänzungen übersichtlich einzufügen. Außerdem vereinfacht das Genogramm es, Familienmitgliedern und dem Familienberater Ereignisse und deren Bedeutung oder auch Besonderheiten der Familienmitglieder im Gedächtnis abzuspeichern (vgl. Brandl- Nebehay, Rauscher- Gföhler, Kleibel- Arbeithuber, 1998).
Das Genogramm bietet die Möglichkeit, nicht nur die aktuellen Probleme darzustellen, sondern auch die familiäre Vergangenheit und Veränderungen in Beziehungsmustern über Generationen hinweg in einfacher Bildform zu rekonstruieren und daraus einen Nutzen für den Aufbau von neuen und optimaleren Beziehungsmustern für die Zukunft zu ziehen (vgl. von Schlippe, Schweitzer, 2012).
Das Genogramm als Beziehungsdiagramm kann verschieden genutzt werden, zum Beispiel als Explorationshilfe oder als Planungswerkzeug. Das Genogramm kann auf die Familienmitglieder begrenzt sein oder durch eine Erweiterung um andere wichtige Personen wie zum Beispiel Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen etc. erweitert werden.
Durch die Nutzung des Genogramms lässt sich besonders gut die Entwicklung von Symptomen im Bezug auf die Entwicklung von Familienbeziehungen betrachten (vgl. Erler, 2011).
Besonders hilfreich ist das Genogramm für die Berater/-in, da es alle wichtigen Informationen über die Familie übersichtlich und sofort greifbar zur Verfügung stellt. Auf richtige Art und Weise genutzt, können daraus Themen und Muster, welche über Generationen von Familien wieder zu finden sind und zudem vielleicht auch Auswirkungen auf die aktuellen Interaktionen haben leichter erkannt werden.
Durch die Erstellung des Genogramms ergibt sich auch ein Zeitraster, in welches sich Geschehnisse, welche eine maßgebliche Veränderung der Art und Weise der Beziehungen in einer Familie oder auch zwischen ihr und ihrer Umgebung herbeigeführt haben einordnen lassen. Typische Beispiele wären hierfür eine Heirat, eine Trennung, eine Geburt oder auch der Tod von bestimmten Menschen (vgl. Burnham, 2009).
Die Probleme, welche von der Familie oder auch von einer Person vorgestellt wurden, können aus diesem Blickwinkel heraus als Teil eines übergeordneten Systems betrachtet werden.
Die Möglichkeiten für Interventionen werden durch diese erweiterte Perspektive verbessert. Betrachtet man ein häufig auftretendes Problem, beispielsweise bei einer einzelnen Person oder einem Paar in einem Genogramm, so kann dieses anderen bedeutsamen Ereignissen zugeordnet werden, welche zu anderen Zeitpunkten in anderen Teilen des Systems zu finden sind. Aufgrund dessen bietet sich dem Familienberater die Gelegenheit, entweder nur auf der Ebene des Individuums, auf der Ebene der Familie oder auf beiden Ebenen einzugreifen. Dies bedeutet, dass das Problem durch Intervention und Analyse in seinem sozialen Kontext bearbeitet werden kann (vgl. Erler, 2011).
Für die Erstellung von Genogrammen gibt es keine allgemein festgelegte Methode oder Vorgaben, welche Fakten in Erfahrung gebracht werden müssen, auf welche Weise diese Fakten anzuordnen und zu interpretieren sind und zu welchem Zeitpunkt die Verwendung des Genogramms definitiv sinnvoll ist (vgl. Brandl- Nebehay, Rauscher- Gföhler, Kleibel- Arbeithuber, 1998).
Trotzdem sollten bei einem lückenlosen Genogramm die nun aufgeführten Informationen beachtet werden:
- Der Name und das Alter von jedem Familienmitglied
- Exakte Daten bezüglich Geburten, Hochzeiten, Scheidungen, Trennungen, Todesfällen und weiteren bedeutsamen Ereignissen
- Daten über Wohnort, Beruf, Krankheiten und weiteren Veränderungen im Lebenslauf in schriftlicher Form
- Diese Informationen sollten über nicht weniger als drei Generationen vorliegen
Auf der Basis dieser Informationen besteht die Möglichkeit, ein Diagramm der meisten Familienkonstellationen aufzuzeichnen. In der heutigen Zeit ist die Analyse einer Familienstruktur aufgrund der vielen unterschiedlichen Familientypen sehr umfangreich. Der Grund dafür ist, dass es viele Scheidungen und Trennungen, sowie Wiederverheiratungen, verschiedene Formen von Patchworkfamilien und nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften mit und ohne Kinder gibt. Das Genogramm ist hier nun hilfreich, einen guten Überblick über die komplexen Familienkonstellationen auf sehr anschauliche und aussagekräftige Art und Weise zu bekommen (vgl. Erler, 2011).
Abschließend ist zu sagen, dass der Einsatz von Familiengenogrammen vornehmlich in der Familientherapie und Familienmedizin verwendet wird. Sie stellen dabei eine wesentliche Hilfe dar, ein System von Blockierungen zu befreien, die ganze Familie zu aktivieren, Familienmuster aufzudecken und zu Neuformulierung von Familienthemen im familiären Kontext anzuregen (vgl. Brandl- Nebehay, Rauscher- Gföhler, Kleibel- Arbeithuber, 1998).
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- Quote paper
- Anonymous,, 2015, Systemische Therapie. Das Genogramm und die Familienskulptur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/312181
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