Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der „Gewaltfreien Kommunikation“ auseinander, einem Kommunikationsprozess, entwickelt von dem am 7.2.2015 verstorbenen US Amerikaner Marshall B. Rosenberg. Rosenbergs Versuch, über Sprache eine Form von zwischenmenschlichen Beziehungen zu erreichen, die von Einfühlsamkeit und aufrichtigem Interesse am Gegenüber geprägt ist, führt bei genauerem Untersuchen über viele Stellen zu tief spirituellen Hintergründen.
Die Gewaltfreie Kommunikation ist kein statischer Kommunikationsfahrplan, sondern vielmehr eine Kommunikationsform, die zu sprachlichen oder nonverbalen Begegnungen mit Menschen führen soll, bei denen eine aufrichtige, mitfühlende Verbundenheit zwischen denselben entsteht – im augenblicklichen Moment.
Durch Erziehung, Sozialisation und Geschehnisse in der Vergangenheit ist es vielen Menschen kaum oder nicht mehr möglich, Menschen so zu sehen und zu hören. Dazu bedarf es nämlich, an den eigenen mitfühlenden Kern, der jedem Menschen im Ursprung mitgegeben ist, zu gelangen und im gegenwärtigen Moment präsent zu sein. Die überwiegende Kommunikations- und Ausdrucksweise solcher Menschen ist geprägt von verbaler oder nonverbaler Gewalt. Die gewaltvollen Folgen sind weltweit unübersehbar: Kriege, Streit, Schuldgefühle, Ärger, Wut, (Selbst-) Hass und Depressionen.
Die Menschheit läuft Gefahr, in solchen Gewaltformen zu ersticken. Die Gewaltfreie Kommunikation ist ein tief spirituell begründetes Kommunikationsmodell, das helfen soll, einen friedvolleren Umgang zwischen Menschen(gruppen), Institutionen, Gesellschaften, Nationen etc. zu erreichen. Die Hingabe an das Leben, wie es Rosenberg beschreibt, ist im Wesentlichen der Kern der Gewaltfreien Kommunikation. Hingabe an das Leben meint mitfühlendes Sein sowie wohlwollendes Geben und Nehmen von Menschen. Es meint die präsente Teilnahme am Leben, wie es sich in jedem Augenblick zeigt, mit all den auftretenden Ereignissen, Begegnungen, Gefühlen etc. Vermeintlich unmöglich? Das Wirken und die positiven Ausläufer Rosenbergs Arbeit zeigen klar auf, wie diese zutiefst menschlich-einfühlsame Haltung neben einzelnen Menschen ganze Konfliktregionen in den Frieden geführt hat. Rosenbergs friedvolles und mitfühlendes Vorbild soll in dieser Arbeit verewigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die Gesellschaft im 21. Jahrhundert
- 2.1 Konflikte, Kriege und Gewalt
- 2.2 Gewalt
- 2.2.1 Der Gewaltbegriff
- 2.2.2 Motivation und Intention hinter Gewalthandlungen
- 2.3 Aktuelle gesellschaftliche Strukturen - Wie sind wir dorthin gelangt, wo wir jetzt stehen?
- 3 Die menschliche Natur
- 3.1 Hintergründe und Ziele der Gewaltfreien Kommunikation
- 3.1.1 Dem Leben dienen – Die Lebendigkeit in uns
- 3.1.2 Menschliche Gefühle und Bedürfnisse
- 3.1.3 Der Begründer: Marshall B. Rosenberg
- 3.1.4 Einfühlsamkeit als die menschliche Natur
- 3.1 Hintergründe und Ziele der Gewaltfreien Kommunikation
- 4 Autoritäre Herrschaftssysteme
- 4.1 Erziehung und Bildung
- 4.2 Belohnung und Bestrafung
- 4.3 Welche Rolle spielt Sprache?
- 4.3.1 Lebensentfremdende Sprache
- 4.3.2 Gewaltfrei kommunizieren
- 4.3.3 Der Kommunikationsprozess in 4-Schritten
- 4.3.4 Lebensentfremdende Sprache - eine exemplarische Wortsammlung der geläufigsten „Killerphrasen“
- 5 Wege zum Frieden - Gesellschaftliche Veränderungen beginnen
- 5.1 Das Prinzip der Gewaltlosigkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit widmet sich der „Gewaltfreien Kommunikation", einem Kommunikationsmodell, das von Marshall B. Rosenberg entwickelt wurde. Ziel ist es, die Grundlagen und Prinzipien dieser Kommunikationsform zu erläutern und deren Bedeutung für die Gestaltung friedlicher Beziehungen zu beleuchten.
- Die Auswirkungen von Gewalt in der Gesellschaft
- Die menschliche Natur und die Bedeutung von Einfühlsamkeit
- Die Rolle der Sprache in der Gewaltfreien Kommunikation
- Die Entstehung von Konflikten und die Möglichkeiten ihrer gewaltfreien Bewältigung
- Das Prinzip der Gewaltlosigkeit als Grundlage für gesellschaftlichen Wandel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der Gewalt in der modernen Gesellschaft beleuchtet. Im Anschluss wird die Gewaltfreie Kommunikation als Kommunikationsmodell vorgestellt, das auf dem Verständnis menschlicher Bedürfnisse und Gefühle basiert. Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung von Einfühlsamkeit und dem Erreichen einer empathischen Verbindung zwischen den Kommunikationspartnern. Im weiteren Verlauf werden die Folgen von autoritären Herrschaftssystemen auf Sprache und Kommunikation untersucht, wobei die Entstehung von „Lebensentfremdender Sprache“ und deren Auswirkungen auf die menschliche Interaktion analysiert werden. Abschließend werden Wege zu einer friedlichen und gewaltfreien Gesellschaft aufgezeigt, wobei das Prinzip der Gewaltlosigkeit als Grundlage für gesellschaftlichen Wandel hervorgehoben wird.
Schlüsselwörter
Gewaltfreie Kommunikation, Marshall B. Rosenberg, Einfühlsamkeit, Bedürfnisse, Gefühle, Lebensentfremdende Sprache, Konfliktlösung, Gewaltlosigkeit, Gesellschaftlicher Wandel, Frieden.
- Quote paper
- Bettina Gabriel (Author), 2015, Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg. Möglichkeit für einen grundlegenden, spirituellen Gesellschaftswandel?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/312133