Die Erzählfähigkeiten werden bereits in der frühen Kindheit erworben. ,,Das Kind tritt in solchen Zusammenhängen jedoch nicht isoliert auf, es ist stets eingebunden in die Interaktion mit anderen. In den ersten Lebensjahren ist die Familie die Umwelt des Kindes, und in ihr sind die Eltern in der Regel die ersten und wichtigsten Bezugspersonen und damit auch die ersten, die das Kind an Sprache heranführen“. (Komor 2010, S. 13) Mit dem Eintritt in eine Institution wie dem Kindergarten oder der Schule, erhält das Kind weiterhin Unterstützung bei der Sprachaneignung und dies auch in Form eines Erwachsenen. Die Aneignung der Erzählfähigkeit hört jedoch nicht mit der Kindheit auf, sondern hält bis zum Erwachsenenalter an.
In der vorliegenden Arbeit soll sich mit dem Erzählen von Kindergartenkindern beschäftigt werden. Es stellt sich die Frage, wie sich das mündliche Erzählverhalten von Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren äußert. Ich richte mich in der Arbeit nach der Theorie von Jochen Rehbein, welche das mündliche Sprachverhalten in drei Diskurstypen einteilt: das Erzählen, das Beschreiben und das Berichten. In dem ersten Abschnitt wird diese Theorie erläutert, um sich dann in den Analysen darauf beziehen zu können. Der zweite Punkt umfasst die sprachlichen Basisqualifikationen nach Konrad Ehlich, welche theoretisch dargelegt werden, um daran die sprachlichen Voraussetzungen und Defizite der Kinder zu erkennen.
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem dritten Teil, indem Tonaufnahmen von Kindergartenkindern analysiert werden. Dafür werden diese Aufnahmen mit dem ,,Exmaralda Partitur Editor“ transkribiert, wodurch die Sprache schriftlich fixiert wird. Als Transkriptionsmethode wird das HIAT-Verfahren (Halbinterpretative Arbeitstranskriptionen) verwendet, welches 1976 speziell für das Forschungsprojekt "Kommunikation in der Schule" von Ehlich und Rehbein entwickelt wurde.
Untersucht werden dabei die Bereiche des Erzählens und des Beschreibens. In dem Bereich des Erzählens wird beobachtet, wie sich das Erzählverhalten von Kindergartenkindern in unterschiedlichen Gesprächssituationen auswirkt.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Die Theorie nach Jochen Rehbein
- Die Struktur des Erzählens nach Rehbein
- Die Elemente des Musters des Erzählens
- Das Bewerten und Einschätzen.....
- Die Handlungen des Hörers .
- Die Divergenz zwischen Berichten und Erzählen
- Zusammenfassung.
- Die Struktur des Erzählens nach Rehbein
- Die sprachlichen Basisqualifikationen nach Konrad Ehlich
- Die phonische Basisqualifikation ....
- Die pragmatische Basisqualifikation I und II ….
- Die semantische Basisqualifikation..........\li>
- Die morphologisch-syntaktische Basisqualifikation
- Die diskursive Basisqualifikation
- Die literale Basisqualifikation I…..\li>
- Die literale Basisqualifikation II...\li>
- Die Analyse der Transkripte
- Die Diskursart des Erzählens.....
- Eine Erzählung von einem Kind in Anwesenheit eines Erwachsenen
- Eine Erzählung unter zwei Kindern...\li>
- Eine Erzählung von Kindern in einer Kindergartengruppe
- Zusammenfassung der Ergebnisse......
- Die Diskursart des Beschreibens anhand des Spiels „Lotti Karotti“.
- Nic beschreibt „Lotti Karotti“
- Fin beschreibt,,Lotti Karotti“.
- Beide Kinder im Vergleich.
- Die Diskursart des Erzählens.....
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Erforschung des mündlichen Erzählverhaltens von Kindergartenkindern im Alter von vier bis sechs Jahren. Der Fokus liegt auf der Analyse von Tonaufnahmen, um die sprachlichen Besonderheiten und Fähigkeiten von Kindern in verschiedenen Gesprächssituationen zu untersuchen.
- Analyse der Erzählfähigkeit von Kindergartenkindern
- Anwendung der Theorie von Jochen Rehbein zur Unterscheidung von Erzähl-, Beschreib- und Berichtformen
- Beurteilung der sprachlichen Basisqualifikationen nach Konrad Ehlich
- Untersuchung der Auswirkungen unterschiedlicher Gesprächssituationen auf das Erzählverhalten
- Vergleichende Analyse von Beschreibformen im Rahmen eines Kinderspiels
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in das Thema der Erzählfähigkeiten im Kindesalter ein und stellt die Forschungsfrage und den theoretischen Rahmen der Arbeit vor. Kapitel 2 erläutert die Theorie von Jochen Rehbein, welche das mündliche Sprachverhalten in verschiedene Diskurstypen einteilt, insbesondere das Erzählen. Kapitel 3 behandelt die sprachlichen Basisqualifikationen nach Konrad Ehlich, die als Grundlage für die Analyse der sprachlichen Fähigkeiten der Kinder dienen. Kapitel 4 präsentiert die Analyse der Tonaufnahmen von Kindergartenkindern, die sowohl Erzähl- als auch Beschreibformen in unterschiedlichen Gesprächssituationen beleuchten.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Erzählfähigkeit, mündliche Sprachentwicklung, Kindergartenkinder, Gesprächssituationen, Diskurstypen, Sprachliche Basisqualifikationen, Transkriptsanalyse, HIAT-Verfahren, Jochen Rehbein, Konrad Ehlich.
- Quote paper
- Kathryn Metzner (Author), 2012, Erzählen im Kindergarten. Mündliches Erzählverhalten von Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311990