Aufgrund der verschiedenen dargestellten Probleme die die Parasynthesekonzeption mit sich bringt, scheint es passend, diese aufzugeben. Deshalb wird nun nach einer alternativen Beschreibung der Konzeption gesucht. In diesem Zusammenhang wird in der Literatur zwei Vorschlägen größere Bedeutung beigemessen: Corbin schlägt vor, Parasynthese auf einfache Präfigierung zurückzuführen (1980; 1987, 121-139) und Rueda (1993) spricht sich für die Auflösung der Parasynthese in sukzessive Präfigierung einer adjektivischen oder nominalen Basis und die eigentliche Verbderviation bewirkende Suffigierung aus. Gather (1999: 99) hingegen hält den Vorschlag von Scalise am fundiertesten. Hierbei ist Parasynthese als Suffigierung mit anschließender Präfigierung der verbalen Basis zu verstehen (Scalise 1984a; 202-208; 1984b, 145-151; 1994, 218-222). Im Folgenden werden diese drei Konzeptionen näher untersucht und be- bzw. widerlegt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Alternativen zur Parasynthesekonzeption
- 1.1 Überblick
- 1.2 Parasynthese als einfache Präfigierung
- 1.2.1 Können Präfixe die Wortart ändern?
- 1.2.2 Infinitivsuffixe und Verbalmorpheme
- 1.3 Die morphologische Struktur der Parasynthetika
- 1.4 Die morphologische Struktur und semantische Aspekte
- 2 Zusammenfassung
- 3 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht alternative Konzeptionen zur Beschreibung von Parasynthetika im Französischen und Spanischen. Sie analysiert verschiedene Ansätze zur Erklärung der morphologischen Struktur dieser Wortbildungen und bewertet deren Vor- und Nachteile.
- Analyse verschiedener Konzeptionen zur Parasynthese
- Bewertung der Rolle von Präfixen und Suffixen bei der Wortartänderung
- Untersuchung der morphologischen Struktur von Parasynthetika
- Diskussion der Wortbasiertheit in der Morphologie
- Bewertung der unterschiedlichen Vorschläge von Corbin, Rueda und Scalise
Zusammenfassung der Kapitel
1. Alternativen zur Parasynthesekonzeption: Dieses Kapitel untersucht alternative Ansätze zur Beschreibung von Parasynthese, die Probleme der traditionellen Konzeption aufzeigt und drei alternative Vorschläge – von Corbin, Rueda und Scalise – detailliert analysiert. Corbins Ansatz, Parasynthese auf einfache Präfigierung zurückzuführen, wird kritisch hinterfragt, insbesondere im Hinblick auf die Wortartänderung durch Präfixe und die Notwendigkeit zusätzlicher Mechanismen für präfixlose Verbderivationen. Ruedas Vorschlag, Parasynthese als sukzessive Präfigierung und Suffigierung zu betrachten, und Scalises Konzept, Parasynthese als Suffigierung mit anschließender Präfigierung zu verstehen, werden ebenfalls eingehend diskutiert und anhand von Beispielen aus dem Französischen und Spanischen beleuchtet. Die Diskussion konzentriert sich auf die Stärken und Schwächen jedes Ansatzes, unter Berücksichtigung morphologischer Prinzipien wie der „Righthand Head Rule“ und der Wortbasiertheit.
Schlüsselwörter
Parasynthese, Morphologie, Französisch, Spanisch, Präfixe, Suffixe, Wortartänderung, Wortbildung, Righthand Head Rule, Wortbasiertheit, Corbin, Rueda, Scalise, Verbalmorpheme, Infinitivsuffixe, Derivationsmorpheme, Flexionsmorpheme.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Alternativen zur Parasynthesekonzeption
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht alternative Konzeptionen zur Beschreibung von Parasynthetika im Französischen und Spanischen. Sie analysiert verschiedene Ansätze zur Erklärung der morphologischen Struktur dieser Wortbildungen und bewertet deren Vor- und Nachteile. Der Fokus liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit der traditionellen Parasynthesekonzeption und der Evaluierung von Alternativvorschlägen von Corbin, Rueda und Scalise.
Welche Konzeptionen zur Parasynthese werden analysiert?
Die Arbeit analysiert die traditionelle Parasynthesekonzeption und vergleicht sie mit drei alternativen Ansätzen: Corbins Ansatz (Parasynthese als einfache Präfigierung), Ruedas Vorschlag (Parasynthese als sukzessive Präfigierung und Suffigierung) und Scalises Konzept (Parasynthese als Suffigierung mit anschließender Präfigierung). Jeder Ansatz wird detailliert beschrieben und anhand von Beispielen aus dem Französischen und Spanischen kritisch bewertet.
Welche zentralen Fragen werden behandelt?
Zentrale Fragen sind: Können Präfixe die Wortart ändern? Welche Rolle spielen Infinitivsuffixe und Verbalmorpheme? Wie sieht die morphologische Struktur von Parasynthetika aus? Welche Bedeutung haben semantische Aspekte? Wie funktioniert die Wortbasiertheit in der Morphologie? Welche Stärken und Schwächen weisen die unterschiedlichen Vorschläge von Corbin, Rueda und Scalise auf? Die Arbeit untersucht auch die Relevanz morphologischer Prinzipien wie der „Righthand Head Rule“.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: Kapitel 1 analysiert alternative Konzeptionen zur Parasynthese, Kapitel 2 bietet eine Zusammenfassung der Ergebnisse und Kapitel 3 enthält das Literaturverzeichnis.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Parasynthese, Morphologie, Französisch, Spanisch, Präfixe, Suffixe, Wortartänderung, Wortbildung, Righthand Head Rule, Wortbasiertheit, Corbin, Rueda, Scalise, Verbalmorpheme, Infinitivsuffixe, Derivationsmorpheme, Flexionsmorpheme.
Wie ist der Aufbau des ersten Kapitels?
Kapitel 1, "Alternativen zur Parasynthesekonzeption", beginnt mit einem Überblick und untersucht dann detailliert die drei Alternativvorschläge von Corbin, Rueda und Scalise. Es wird kritisch hinterfragt, ob Parasynthese tatsächlich auf einfache Präfigierung reduziert werden kann und ob zusätzliche Mechanismen für präfixlose Verbderivationen notwendig sind. Die Analyse konzentriert sich auf die morphologische Struktur von Parasynthetika und die Berücksichtigung semantischer Aspekte.
Welche Sprachen werden in der Arbeit untersucht?
Die Arbeit untersucht die Parasynthese im Französischen und Spanischen.
Welche theoretischen Ansätze werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht den traditionellen Ansatz der Parasynthese mit den Ansätzen von Corbin, Rueda und Scalise.
- Quote paper
- Juliane Ziegler (Author), 2004, Die morphologische Struktur französischer und spanischer Parasynthetika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31194