Die Globalisierung der Märkte und die sich damit ständig ändernden Wettbewerbsbedingungen erhöhen den Druck auf Unternehmen, flexibel, schnell und vor allem effizient zur operieren. Durch moderne Informationstechnologie (IT) sind Unternehmen in der Lage Geschäftsprozesse zu automatisieren, um so den Herausforderungen einer vernetzten Geschäftswelt gerecht zu werden. Seit den neunziger Jahren werden integrierte Softwarelösungen zur einheitlichen Steuerung der Ressourcen in Unternehmen kommerziell angeboten. Enterprise Ressource Planning (ERP) kam als Schlagwort für unternehmensweite Softwarelösungen auf. Bis heute hat sich ein großer, heterogener Markt entwickelt [KLOS03]. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist daher, führende Anbieter mit ihren Lösungen vorzustellen und die Leistungsfähigkeit der Systeme gegenüberzustellen.
Dazu werden in Kapitel 2 einleitend einige grundlegende Kenntnisse über ERP-Systeme vermittelt. Die typische Vorgehensweise eines Softwareauswahlprozesses wird durch die Entwicklung eines Kriterienkataloges in Kapitel 3 beschrieben. Eine explizite Marktbetrachtung folgt schließlich in Kapitel 4. Durch Gegenüberstellung der ausgewählten ERP-Lösungen zeigt sich abschließend die Heterogenität des am Markt befindlichen Angebotes.
Inhalt
1 Relevanz des Themas
2 Theoretische Grundlagen
2.1 Standardsoftware
2.2 Historie, Definition und Aufbau von ERP‑Software
2.3 Potential zur Geschäftsprozessverbesserung
3 Aufbau eines Kriterienkatalogs zur effizienten Softwareauswahl
3.1 Unternehmensindividuelle Kriterien
3.1.1 Unternehmensgröße
3.1.2 Branchenunterschiede
3.2 Softwarespezifische Kriterien
3.2.1 Allgemeine Bewertungskriterien
3.2.2 Systemtechnische Bewertungskriterien
3.2.3 Programmdetailbewertung
3.2.4 Kostenbewertung
4 Der ERP-Softwaremarkt
4.1 Clusterung des Gesamtmarktes
4.2 Ausgewählte Anbieter
4.2.1 SAP
4.2.2 Oracle
4.2.3 PeopleSoft/J.D.Edwards
4.2.4 Microsoft Business Solutions (MBS)
4.2.5 Baan
4.2.6 infor business solutions AG
4.2.7 Sage KHK
4.3 Bewertung der Softwarelösungen
5 Abschließende Bewertungen
Quellenverzeichnis
1 Relevanz des Themas
Die Globalisierung der Märkte und die sich damit ständig ändernden Wettbewerbsbedingungen erhöhen den Druck auf Unternehmen, flexibel, schnell und vor allem effizient zur operieren. Durch moderne Informationstechnologie (IT) sind Unternehmen in der Lage Geschäftsprozesse zu automatisieren, um so den Herausforderungen einer vernetzten Geschäftswelt gerecht zu werden. Seit den neunziger Jahren werden integrierte Softwarelösungen zur einheitlichen Steuerung der Ressourcen in Unternehmen kommerziell angeboten. Enterprise Ressource Planning (ERP) kam als Schlagwort für unternehmensweite Softwarelösungen auf. Bis heute hat sich ein großer, heterogener Markt entwickelt [KLOS03]. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist daher, führende Anbieter mit ihren Lösungen vorzustellen und die Leistungsfähigkeit der Systeme gegenüberzustellen.
Dazu werden in Kapitel 2 einleitend einige grundlegende Kenntnisse über ERP-Systeme vermittelt. Die typische Vorgehensweise eines Softwareauswahlprozesses wird durch die Entwicklung eines Kriterienkataloges in Kapitel 3 beschrieben. Eine explizite Marktbetrachtung folgt schließlich in Kapitel 4. Durch Gegenüberstellung der ausgewählten ERP-Lösungen zeigt sich abschließend die Heterogenität des am Markt befindlichen Angebotes.
2 Theoretische Grundlagen
Im folgenden Abschnitt werden zunächst die grundlegenden theoretischen Inhalte von ERP dargestellt. Neben Funktion und Aufbau steht das Potential dieser, als Standardsoftware angebotenen, IT-Systeme im Vordergrund.
2.1 Standardsoftware
Als Standardsoftware werden Programme bezeichnet, die auf Allgemeingültigkeit und mehrfache Nutzung hin ausgelegt sind. Sie werden für einen anonymen Markt erstellt, da ein Verkauf an unterschiedliche Kunden ohne oder mit relativ geringen Modifikationen möglich ist [HANS01, S. 152]. Im individuellen Prozess des Customizing muss die Standardsoftware an die speziellen Anforderungen der Benutzer angepasst oder sogar auf die gesamte betriebliche Ablauforganisation ausgerichtet werden [GABL00, S. 2881]. Auf die Anforderungen eines Unternehmens exakt abgestimmte Individualsoftware wird in den letzten Jahren immer seltener in der Praxis eingesetzt. So zeigt eine Studie der META Group aus dem Jahr 1999, dass der Anteil von Individualsoftware im Vergleich zu Standardsoftware in Unternehmen auf 46% geschätzt wird. Eine deutlich fallende Tendenz zugunsten der Standardsoftware ist erkennbar [BANG03, S. 7]. Mögliche Vorteile durch die Nutzung von Standardsoftware stellen sich wie folgt dar:
- Geringere Kosten durch Erwerb und Anpassung einer Standardsoftware als die Kosten für das Erstellen einer Individuallösung.
- Wartung sowie Anpassung der Software an z.B. neue gesetzliche Richtlinien wird vom Softwarehersteller übernommen.
- Kürzere Einführungsdauer als bei Individualsoftware, da Standardlösung nicht erst entwickelt werden muss.
- Integrierte Standardsoftware erlaubt einfache Verknüpfung unterschiedlicher innerbetrieblicher Aufgaben und durch allgemein anerkannte Standards auch unternehmensübergreifend.
- Professionellere Schulung durch den Softwareanbieter.
- Neue Module erhöhen die Individualisierungmöglichkeiten der Standardsoftware [MERT01, S. 169; BANG03, S. 8].
Die aufgeführten Punkte sind nur eine Auswahl der Vorteile durch die Nutzung einer Standardsoftwarelösung. Die durch ERP-Systeme abgebildeten Prozesse eigenen sich besonders für eine informationstechnische Realisierung dieser Art, da sie in den meisten Unternehmen in gleicher oder ähnlicher Weise ablaufen. Es ist daher ersichtlich, dass ERP-Systeme, abgesehen von eventuellen Änderungen oder Erweiterungen, immer auf Standardsoftware basieren [STAH02, S. 331].
2.2 Historie, Definition und Aufbau von ERP‑Software
Schon in den sechziger Jahren entstanden erste Systeme zur EDV-technischen Unterstützung der Produktion in Unternehmen. Die unter dem Begriff „Material Requirement Planning“-Systeme (MRP I) subsumierten Programme unterstützen neben der Bedarfsermittlung in der Materialwirtschaft eine Produktionsprogrammplanung. Die in den achtziger Jahren integrierten Erweiterungen einer Kapazitätsplanung und –terminierung sind charakteristisch für das Manufactoring Ressource Planning-Konzept (MRP II) und bilden die konzeptionelle Basis der Produktionsplanung und -steuerungs-Systeme (PPS-Systeme) [THOM90, I 1.2, S. 35]. PPS-Systeme setzen sich aus den Modulen Produktionsplanung und Produktionssteuerung zusammen. Ein Gesamtproblem wird in verschiedene Planungsstufen eingeteilt. Durch ein sukzessives Planungskonzept, indem die Ergebnisse einer vorgelagerten Stufe als Vorgabe in die nächste Stufe eingehen, soll eine Verbesserung der unternehmensinternen Abläufe sowie der Produktionsprozesse erzielt werden [GABL01, S. 2450]. PPS-Systeme bilden jedoch nur Teilausschnitte eines Unternehmens ab. Um alle Ressourcen ganzheitlich planen zu können, wurden ERP-Systeme entwickelt und PPS als Modul in die Softwarelösungen integriert.
ERP wird definiert als ein aus mehreren Komponenten bestehendes, integriertes Anwendungspaket, das alle wesentlichen betrieblichen Funktionsbereiche abdeckt. Dazu gehören unter anderem die Bereiche Beschaffung, Produktion, Vertrieb, Finanzwesen, Personalwirtschaft und Projektmanagement. Die Integration in ERP-Systemen wird durch eine zentrale Datenbank gewährleistet. So werden Datenredundanzen vermieden und integrierte Geschäftsprozesse ermöglicht. Seit den neunziger Jahren werden diese Systeme in Unternehmen eingesetzt. Proprietäre und nicht aufeinander abgestimmte Altsysteme wurden im Rahmen einer zunehmenden Geschäftsprozessorientierung durch solche integrierten Softwaresysteme abgelöst [HANS01, S. 523]. Neben dem Begriff ERP-Software werden häufig auch die Bezeichnungen Unternehmenssoftware oder der entsprechende englische Ausdruck Business Software verwendet. Abb. 1 verdeutlicht den Einsatzbereich, aber auch die Grenzen der ERP-Softwarelösungen. Durch die fortschreitende Globalisierung und Vernetzung der Unternehmen mit Marktpartnern sind in den letzten Jahren neue, unternehmensübergreifende Softwarelösungen ergänzend zu ERP entwickelt worden [STAH02, S. 331]. Lösungen für Supply Chain Management (SCM), E-Procurement und Customer Relationship Management (CRM) werden von den großen ERP-Herstellern im Produktportfolio ebenfalls angeboten, um den Kunden eine integrierte Komplettlösung zur Verfügung stellen zu können.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 : ERP-System und unternehmensübergreifende Anwendungen. In Anlehnung an [STAH02, S.331].
2.3 Potential zur Geschäftsprozessverbesserung
ERP-Systeme sollen in erster Linie die Effizienz der Geschäftsprozesse in Unternehmen bezüglich der Kriterien Kosten, Qualität, Zeit, Service und Flexibilität verbessern. Hierbei geht es beispielsweise um Verbesserungen der Auftragsdurchlaufzeiten und der Liefertermintreue. Eine ERP-Software bietet in diesem Bereich besonders durch die im System eingebetteten Referenzmodelle, auch „best practice“ genannt, Unterstützung bei der Festlegung von Prozessabläufen. Des Weiteren zielt ERP auf ein koordiniertes Auftreten gegenüber Kunden und Lieferanten ab. Die Markteffizienz von Unternehmen kann beispielsweise durch Bündelung der Nachfrage zur Stärkung der Marktmacht auf der Lieferantenseite oder durch qualitativ hochwertige oder kostengünstigere Produkte auf der Kundenseite gesteigert werden. Weiterhin ermöglicht eine aufeinander abgestimmte Nutzung der Ressourcen in Form von Personen, Anlagen, Maschinen, Gebäuden und Kapital die Steigerung der Produktivität und Wirtschaftlichkeit von Unternehmen. Beispiele hierfür sind Verbesserungen der Kapazitätsauslastung in der Produktion, Lagerbestandsreduzierungen oder eine Reduzierung der Mitarbeiteranzahl bei gleicher Produktionsmenge [MART02, S. 111].
3 Aufbau eines Kriterienkatalogs zur effizienten Softwareauswahl
Die Einführung einer neuen Geschäftssoftware stellt einen finanziell und personell anspruchsvollen Prozess dar. Nicht wenige solcher Projekte sind aufgrund von Fehlplanungen und falschen Entscheidungen gescheitert. Grundlegend sollten sich daher Unternehmen bewusst machen, welche individuellen Anforderungen an die Softwarelösung gestellt werden. Ist es möglich die betriebsspezifischen Prozesse an einen Standardablauf anzupassen oder muss das ERP-System an die Prozesse angepasst werden? Weiterhin spielen Schnittstellen zu vorhandenen Altsystemen eine wichtige Rolle.
Nach Festlegung der abzubildenden Prozesse und aller innerbetrieblicher Besonderheiten wird eine passende Lösung auf dem Softwaremarkt gesucht. Ein Kriterienkatalog, auch als Lastenheft zu bezeichnen, gibt vor, welche Module die einzuführende Lösung abdecken sollte. Sinnvoll erscheint eine Gewichtung einzelner Kriterien nach ihrer Wichtigkeit. Besonders entscheidende Faktoren, wie Lizenzpreis oder das Vorhandensein eines passenden Einführungstools, werden auch als K.O.-Kriterien bezeichnet, da sie bei Nichterfüllung den sofortigen Ausschluss eines Produktes als potentiell einzuführende Software zur Folge haben [WENZ98, S. 71].
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