Mit dem Fokus auf das Schwellenland Brasilien gibt die vorliegende Arbeit auf Grundlage ausgewählter Literatur einen Überblick über den aktuellen Status Quo der Corporate Governance-Struktur in Brasilien wieder. Um möglichst aktuelle Ergebnisse zu erzielen, wird auf Studien der World Bank, OECD und Hans-Böckler-Stiftung der letzten fünf Jahre zurückgegriffen und deren Erkenntnisse durch empirische Untersuchungen von Black, Carvahlo und Gorga ergänzt. Dabei werden die vier Kategorien Regulierung am Kapitalmarkt, Offenlegungspflichten & Transparenz, Aufsichtsorgan sowie Mitbestimmung der Aktionäre beurteilt und zu einem Gesamtergebnis im letzten Kapitel zusammengefasst sowie auf mögliche Verbesserungspotentiale hingewiesen.
Enron, Vivendi, Arthur Andersen oder Carconi - durch Wirtschaftsskandale im 21. Jahrhundert hat sich der englischsprachige Begriff Corporate Governance als fester Bestandteil der Unternehmensführung integriert. Auch im internationalen Kontext treiben Indikatoren wie soziopolitische Veränderungen, technologischer Fortschritt und Internationalisierung der Kapital- und Finanzmärkte die fortlaufende Entwicklung von Regulierungs- und Steuerungskonzepten für Unternehmen voran. Damit einhergehend entwickelte sich der Begriff Corporate Governance zu einem der wichtigsten Elemente, der an den globalen Kapitalmärkten seit den 90er Jahren diskutiert wird.1 Neben den klassischen Industrienationen, in denen Corporate Governance-Systeme seit mehreren Jahrzehnten fortlaufend weiterentwickelt wurden, rücken auch Entwicklungs- und Schwellenländer aufgrund ihrer internationalen Bedeutung in den Fokus der strengeren Regulierung sowie Transparenzschaffung der Unternehmensstrukturen. So wurde zum wiederholten Male das brasilianische Unternehmen BM&FBOVESPA, gleichzeitig die Börse von Brasilien, im vergangenem Jahr mit dem US-amerikanischen Transparenz-Award für die besten Corporate Governance-Strukturen eines lateinamerikanischen Landes ausgezeichnet. Das Unternehmen wurde dafür honoriert, dass durch transparente Managementstrukturen, Wahrung der Aktionärsrechte und einer selbstverpflichtenden Unternehmensverfassung stakeholdergerechte Unternehmensentscheidungen zu einer erfolgreichen Unternehmensentwicklung führten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Begriffserklärung Corporate Governance
- Corporate Governance und Schwellenländer
- Corporate Governance in Brasilien
- Institutionen und Organisationen
- Eigentümerstruktur
- Bedeutende Werttreiber
- Regulierung am Kapitalmarkt
- Offenlegungspflichten und Transparenz
- Aufsichtsorgan
- Mitbestimmung der Aktionäre
- Kritische Würdigung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den aktuellen Status Quo der Corporate Governance-Struktur in Brasilien anhand ausgewählter Literatur. Dabei werden die wichtigsten Institutionen, die Eigentümerstruktur und die bedeutendsten Werttreiber analysiert, um ein umfassendes Bild der Corporate Governance-Entwicklung in diesem Schwellenland zu gewinnen. Die Arbeit soll einen Einblick in die Besonderheiten der brasilianischen Corporate Governance-Praxis ermöglichen und auf mögliche Verbesserungspotentiale hinweisen.
- Die Entwicklung und Bedeutung von Corporate Governance in Schwellenländern
- Die spezifischen Herausforderungen und Chancen der Corporate Governance in Brasilien
- Die Rolle von Institutionen und Organisationen in der brasilianischen Corporate Governance
- Die Bedeutung von Transparenz, Offenlegungspflichten und Aktionärsrechten in Brasilien
- Die Analyse von Werttreibern und ihrer Auswirkungen auf die Corporate Governance-Praxis in Brasilien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Corporate Governance und ihre Bedeutung im Kontext von Wirtschaftsskandalen und globalen Kapitalmärkten ein. Sie zeigt die Relevanz des Themas für Entwicklungs- und Schwellenländer auf und beleuchtet die Besonderheiten der brasilianischen Corporate Governance-Struktur. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, einen Überblick über den aktuellen Status Quo der Corporate Governance in Brasilien zu geben, indem sie ausgewählte Literatur und empirische Untersuchungen einbezieht.
Grundlagen
Das Kapitel "Grundlagen" definiert den Begriff der Corporate Governance und diskutiert die Bedeutung des Themas im Kontext von Schwellenländern. Es wird darauf eingegangen, warum Corporate Governance-Systeme in Schwellenländern eine besondere Bedeutung erlangen und welche spezifischen Herausforderungen und Chancen sich daraus ergeben.
Corporate Governance in Brasilien
Das Kapitel "Corporate Governance in Brasilien" analysiert die wichtigsten Institutionen, die Eigentümerstruktur und die bedeutendsten Werttreiber, die die brasilianische Corporate Governance-Praxis prägen. Es wird auf die Rolle der brasilianischen Börsenaufsicht (CVM), des brasilianischen Instituts für Corporate Governance (IBGC) und anderer wichtiger Organisationen eingegangen. Darüber hinaus werden die Offenlegungspflichten und Transparenz, das Aufsichtsorgan und die Mitbestimmung der Aktionäre in Brasilien untersucht.
Schlüsselwörter
Corporate Governance, Brasilien, Schwellenländer, Institutionen, Eigentümerstruktur, Werttreiber, Regulierung am Kapitalmarkt, Offenlegungspflichten, Transparenz, Aufsichtsorgan, Mitbestimmung der Aktionäre, Stakeholder, Unternehmensethik, Nachhaltigkeit, Good Governance, Internationalisierung, Kapitalmärkte, Transparenz-Award, BM&FBOVESPA, CVM, IBGC, OECD, World Bank, Hans-Böckler-Stiftung
- Quote paper
- Holger Rief (Author), 2014, Corporate Governance in Brasilien. Strukturen und Ausblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311425