In der vorliegenden Hausarbeit befasse ich mich mit der medialen Konstruktion einer „neuen Unterschicht“ und zwar anhand der Analyse typischer Inszenierungsstrategien der „neuen Unterschicht“ in der Scripted Doku-Soap ‚Familien im Brennpunkt‘. Vertreter der „neuen Unterschicht“ schreiben den Angehörigen dieser Schicht eine „Armut im Geiste“ zu und sprechen von einer „kulturellen Spaltung“, die eine bestimmte „Unterschichtenkultur“ hervorbringe. Angesichts des langwierigen Vermittlungsprozesses und der anhaltenden Debatte um eine „Hartz 4-Reform“, die unter anderem eine monatliche Erhöhung des Arbeitslosengeldes II um fünf Euro, aber auch ein Bildungspaket für Kinder beinhaltet, zeigt sich die anhaltende Brisanz dieses Themas. Aber dies sei nur eine Bemerkung am Rande.
Meine Hausarbeit zielt darauf ab, eine Charakterisierung der repräsentierten Unterschicht in dem Format ‚Familien im Brennpunkt‘ vorzunehmen und dabei formatspezifische Inszenierungsstrategien offen zu legen. Im Vordergrund steht hierbei eine medien-soziologische Perspektive auf die Repräsentation sozialer Klischees und stereotypen Darstellungen der „neuen Unterschicht“ in diesem Format. Ich will aufzeigen und dies ist zugleich meine Arbeitshypothese, dass Scripted Reality-Formate die stereotypen Zuschreibungen bezogen auf die „neue Unterschicht“ aus Feuilleton und dem restlichen medialen, politischen und gesellschaftlichen Diskurs bei der Darstellung ihrer handelnden Figuren und dessen Umfeld verwenden.
Die Scripted Doku-Soap ‚Familien im Brennpunkt‘ eignet sich meines Erachtens besonders gut für eine Analyse. Zum Einen gilt das Scripted Reality-Format auf der Seite des Feuilletons als „Trash-TV“, „Hartz-Theater“ oder als „Unterschichtenfernsehen“ und passt insofern glänzend in die mediale Konstruktion und Inszenierung einer „neuen Unterschicht“ hinein. Zum anderen ist die Sendung ‚Familien im Brennpunkt‘ ein Quotenerfolg für das Format an sich - und natürlich auch für den Fernsehsender RTL.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Konstruktion einer „neuen Unterschicht“
- Kulturalistische Klassentheorie
- Paul Noltes, Generation Reform'
- Der Diskurs im Feuilleton
- Scripted Reality am Beispiel von,Familien im Brennpunkt‘
- Hybridisierung des Formats
- Exkurs: Ökonomische Rahmenbedingungen
- Inszenierungsstrategien und Erzählstruktur
- Kulturalistische Klassentheorie
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die mediale Konstruktion einer „neuen Unterschicht“ anhand der Scripted Doku-Soap,Familien im Brennpunkt‘. Ziel ist es, die Inszenierungsstrategien des Formats zu untersuchen und aufzuzeigen, wie die „neue Unterschicht“ stereotypisch dargestellt wird. Dabei werden die medien-soziologische Perspektive und die Verwendung von Klischees aus dem Feuilleton und dem gesellschaftlichen Diskurs beleuchtet.
- Die mediale Konstruktion einer „neuen Unterschicht“
- Inszenierungsstrategien in Scripted Reality-Formaten
- Stereotypische Darstellungen der „neuen Unterschicht“
- Kulturalistische Klassentheorie und ihre Kritik
- Der Diskurs im Feuilleton und seine Auswirkungen auf die Repräsentation der „neuen Unterschicht“
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Thematik der Hausarbeit vor und erläutert die Zielsetzung sowie die Relevanz des Themas. Sie beleuchtet den Diskurs um die „neue Unterschicht“ und die Rolle der Scripted Doku-Soap,Familien im Brennpunkt‘ in diesem Kontext.
- Zur Konstruktion einer „neuen Unterschicht“: Dieses Kapitel beleuchtet die kulturalistische Klassentheorie als theoretischen Rahmen für die Analyse der „neuen Unterschicht“. Hier werden die Thesen von Paul Nolte in seiner Programmschrift,Generation Reform‘ vorgestellt und diskutiert. Der Diskurs im Feuilleton und seine stereotypen Zuschreibungen zur „neuen Unterschicht“ werden ebenfalls analysiert.
- Scripted Reality am Beispiel von,Familien im Brennpunkt‘: Dieses Kapitel untersucht das Scripted Reality-Format,Familien im Brennpunkt‘ als Beispiel für die mediale Konstruktion der „neuen Unterschicht“. Es analysiert die Hybridisierung des Formats, die ökonomischen Rahmenbedingungen sowie die Inszenierungsstrategien und Erzählstrukturen, die zur Darstellung der „neuen Unterschicht“ verwendet werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen „neue Unterschicht“, „kulturalistische Klassentheorie“, „Scripted Reality“, „Inszenierungsstrategien“, „Stereotypen“, „Feuilleton“, „Mediensoziologie“, „Familien im Brennpunkt“ und „gesellschaftlicher Diskurs“. Diese Begriffe fokussieren auf die mediale Konstruktion und Repräsentation sozialer Ungleichheit und die Rolle von Klischees und stereotypen Darstellungen in der öffentlichen Debatte.
- Arbeit zitieren
- Ann-Christin Westphal (Autor:in), 2011, Zur medialen Konstruktion einer „neuen Unterschicht“. Eine exemplarische Analyse der Inszenierungsstrategien der Scripted Doku-Soap "Familien im Brennpunkt", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311274
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