Die Liebe zu den Feinden war und ist immer wieder eine kontrovers diskutierte Forderung Jesu aus der Bergpredigt bzw. der Feldrede.
Die Frage, die sich hier natürlich stellt, ist, was den mit „Feindesliebe“ eigentlich gemeint ist. Dazu ist es sicher notwendig einerseits einen Blick in das AT zu werfen, um zu sehen, wie das Verhalten des Volkes Israel dem eigenen Volk gegenüber, aber auch anderen, sei es nun Fremden oder Feinden, gegenüber war beziehungsweise sein hätte sollen.
Nach einem kurzen Blick auf die Frage, die zur Zeit Jesus die Menschen beschäftigte: Soll man, wenn Bruder und Feind in Not geraten sind, zuerst dem Bruder oder dem Feind helfen?, wird das NT auf seine Handlungsanweisungen hin betrachtet.
Daher ist es andererseits wichtig zu sehen, wie denn Jesus im Rahmen seiner Lehre die Liebe zum Nächsten, zu den Menschen, Freund wie Feind, verstanden haben wollte.
In einem eigenen Kapitel wird, nach dem festgestellt worden ist, dass Gott keine Unterschiede zwischen Gerechten und Ungerechten macht, die Lehre Jesu näher betrachtet: die Goldene Regel, die Nächstenliebe und speziell die Feindesliebe, die ein Kernstück der Lehre Jesu ist.
Das Beispiel des Barmherzigen Samariters zeigt sehr eindeutig, wie das Handeln der Jünger Jesu sein sollte. Ausgefaltet wird dies in der Textanalyse von Mt 5, 38 - 44, wo Jesus an Hand eines Privat-, Gerichts- und öffentlichen Falles das angestrebte Verhalten seiner Jünger aufzeigt. Die Jünger sollen andere – und somit auch die Feinde – lieben, damit sie diese dadurch bewegen können, ihre falsche Haltung einzusehen und sich letztlich bekehren.
Und natürlich sollte man sich auch fragen, wie den Feindesliebe gelebt worden ist bzw. heute gelebt werden kann. Somit werden als Abschluss einige Beispiele gelebter Feindesliebe gebracht. Als erstes natürlich Jesus selbst, danach Martin Luther King, Wild Bild Cody und Johannes Paul II.
Der Ausblick wird dann aufzeigen, dass Feindesliebe sehr wohl lebbar ist, aber dass es immer wieder mitunter großer Anstrengungen bedarf, den Feind zu lieben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsklärungen
- 2.1. Feind
- 2.2. Liebe lieben
- 3. Das Verhalten Israels anderen gegenüber
- 3.1. Verhalten gegenüber dem eigenen Volk
- 3.2. Verhalten gegenüber dem Fremden
- 3.3. Verhalten gegenüber dem Feind
- 3.4. Frage zurzeit Jesu
- 4. Feindesliebe in der Lehre Jesu
- 4.1. Gott macht keine Unterschiede
- 4.2. Goldene Regel
- 4.3. Nächstenliebe
- 4.4. Feindesliebe
- 4.4.1. Feindesliebe im Lukasevangelium
- 4.4.2. Feindesliebe im Matthäusevangelium
- 5. Beispiele konkreter Feindesliebe
- 5.1. Jesus - Jünger
- 5.2. Martin Luther King (1929 – 1968)
- 5.3. Wild Bill Cody
- 5.4. Johannes Paul II
- 6. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Forderung Jesu nach Feindesliebe, beleuchtet deren Kontext im Alten und Neuen Testament und analysiert verschiedene Interpretationen und Beispiele aus der Geschichte. Die Arbeit zielt darauf ab, das Verständnis von Feindesliebe zu vertiefen und deren praktische Umsetzung zu diskutieren.
- Das Verständnis von „Feind“ im Alten und Neuen Testament
- Die Bedeutung von Nächstenliebe im Kontext der Feindesliebe
- Die Lehre Jesu über Feindesliebe und ihre Interpretationen
- Beispiele für gelebte Feindesliebe in der Geschichte
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Feindesliebe im heutigen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Feindesliebe als kontroverse Forderung Jesu ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Verständnis von Feindesliebe und erläutert den methodischen Ansatz, der sowohl alttestamentliche als auch neutestamentliche Perspektiven berücksichtigt, um das Verhalten Israels gegenüber verschiedenen Gruppen und die Lehren Jesu zu analysieren. Der Fokus liegt auf der Klärung des Begriffs „Feindesliebe“ und der Untersuchung praktischer Beispiele ihrer Umsetzung.
2. Begriffsklärungen: Dieses Kapitel klärt die zentralen Begriffe „Feind“ und „Liebe“. Es differenziert verschiedene hebräische und griechische Bezeichnungen für „Feind“, um das Verständnis des Begriffs im Kontext der biblischen Schriften zu präzisieren. Im Bezug auf „Liebe“ werden die unterschiedlichen Facetten der griechischen und hebräischen Wörter für „Liebe“ untersucht, um die spezifische Bedeutung im Zusammenhang mit der Feindesliebe herauszuarbeiten. Der Unterschied zwischen emotionaler und handlungsorientierter Liebe wird beleuchtet.
3. Das Verhalten Israels anderen gegenüber: Dieses Kapitel analysiert das Verhalten des Volkes Israel gegenüber dem eigenen Volk, Fremden und Feinden im Alten Testament. Es beleuchtet die Bedeutung des Gebots der Nächstenliebe im alttestamentlichen Kontext und setzt dies in Beziehung zu den Herausforderungen des Umgangs mit Feinden. Es werden relevante Textstellen aus dem Buch Levitikus zitiert und interpretiert, um die alttestamentliche Grundlage für das Verständnis von Liebe und dem Umgang mit anderen Gruppen zu ergründen. Die Frage nach dem Umgang mit Bruder und Feind in Not wird als zeitgenössische Fragestellung in den Kontext eingebunden.
4. Feindesliebe in der Lehre Jesu: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Lehre Jesu über Feindesliebe. Es wird die Aussage, dass Gott keine Unterschiede zwischen Gerechten und Ungerechten macht, als Grundlage der Feindesliebe herausgestellt. Die Goldene Regel, die Nächstenliebe und die Feindesliebe als Kernstück der Lehre Jesu werden detailliert betrachtet. Die Textanalyse von Matthäus 5,38-44 wird herangezogen, um das von Jesus angestrebte Verhalten der Jünger zu erläutern und die Bedeutung der Feindesliebe im Kontext von privaten, gerichtlichen und öffentlichen Situationen darzustellen. Das Ziel dieser Liebe wird als die Bekehrung des Feindes durch Liebe beschrieben.
5. Beispiele konkreter Feindesliebe: Dieses Kapitel präsentiert Beispiele für gelebte Feindesliebe, beginnend mit Jesus selbst, gefolgt von Martin Luther King, Wild Bill Cody und Johannes Paul II. Anhand dieser Persönlichkeiten werden konkrete Beispiele für die Umsetzung der Feindesliebe im Leben dargestellt und analysiert. Jeder Fall wird in seiner Einzigartigkeit behandelt und in Bezug zu den zuvor besprochenen theoretischen Grundlagen gestellt. Diese Kapitel zeigt die praktische Relevanz der Feindesliebe auf.
Schlüsselwörter
Feindesliebe, Nächstenliebe, Jesus, Bergpredigt, Altes Testament, Neues Testament, Gott, Feind, Liebe, Goldene Regel, Matthäusevangelium, Lukasevangelium, Martin Luther King, Beispiele, Handlungsanweisung, Interpretation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Feindesliebe - Eine Untersuchung der Lehre Jesu
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die von Jesus geforderte Feindesliebe. Sie beleuchtet den Kontext dieser Forderung im Alten und Neuen Testament, analysiert verschiedene Interpretationen und präsentiert historische Beispiele für gelebte Feindesliebe.
Welche Aspekte werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt das Verständnis von „Feind“ und „Liebe“ im Alten und Neuen Testament, die Bedeutung der Nächstenliebe im Kontext der Feindesliebe, die Lehre Jesu über Feindesliebe und deren Interpretationen, sowie Beispiele für gelebte Feindesliebe in der Geschichte. Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Feindesliebe im heutigen Kontext werden ebenfalls diskutiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Begriffsklärungen (Feind und Liebe), Das Verhalten Israels anderen gegenüber, Feindesliebe in der Lehre Jesu, Beispiele konkreter Feindesliebe und Ausblick. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Begriffe werden im Detail geklärt?
Die Arbeit klärt die zentralen Begriffe „Feind“ und „Liebe“. Es werden verschiedene hebräische und griechische Bezeichnungen für „Feind“ differenziert und die unterschiedlichen Facetten der griechischen und hebräischen Wörter für „Liebe“ untersucht, um die spezifische Bedeutung im Zusammenhang mit der Feindesliebe herauszuarbeiten. Der Unterschied zwischen emotionaler und handlungsorientierter Liebe wird beleuchtet.
Wie wird die Lehre Jesu über Feindesliebe dargestellt?
Die Lehre Jesu über Feindesliebe wird anhand von Textanalysen, insbesondere Matthäus 5,38-44, untersucht. Die Aussage, dass Gott keine Unterschiede zwischen Gerechten und Ungerechten macht, wird als Grundlage der Feindesliebe herausgestellt. Die Goldene Regel und die Nächstenliebe werden als zentrale Aspekte der Lehre Jesu betrachtet.
Welche Beispiele für gelebte Feindesliebe werden vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert Beispiele für gelebte Feindesliebe anhand von Jesus selbst, Martin Luther King, Wild Bill Cody und Johannes Paul II. Die konkreten Handlungen dieser Persönlichkeiten werden analysiert und in Bezug zu den theoretischen Grundlagen gesetzt.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, das Verständnis von Feindesliebe zu vertiefen und deren praktische Umsetzung zu diskutieren. Sie untersucht die Forderung Jesu nach Feindesliebe und analysiert verschiedene Interpretationen und Beispiele aus der Geschichte.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Feindesliebe, Nächstenliebe, Jesus, Bergpredigt, Altes Testament, Neues Testament, Gott, Feind, Liebe, Goldene Regel, Matthäusevangelium, Lukasevangelium, Martin Luther King, Beispiele, Handlungsanweisung, Interpretation.
Wie wird das Verhalten Israels im Alten Testament betrachtet?
Das Kapitel analysiert das Verhalten des Volkes Israel gegenüber dem eigenen Volk, Fremden und Feinden im Alten Testament. Es beleuchtet die Bedeutung des Gebots der Nächstenliebe im alttestamentlichen Kontext und setzt dies in Beziehung zu den Herausforderungen des Umgangs mit Feinden. Relevante Textstellen aus dem Buch Levitikus werden zitiert und interpretiert.
Gibt es einen Ausblick?
Ja, die Arbeit enthält ein abschließendes Kapitel mit einem Ausblick, der jedoch im bereitgestellten HTML-Code nicht detailliert ausgearbeitet ist.
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- Mag. theol. Ottilie Kumpitsch (Author), 2014, Was ist Feindesliebe? Gelebte Feindesliebe bei Jesus, Martin Luther King, Wild Bild Cody und Johannes Paul II., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310836