Man kann den wachsenden Trend von ökonomischen Ungleichheiten nicht separiert von den politischen und ökonomischen Paradigmenwechsel der 1980er Jahre analysieren. Nach einer langen Periode von Wachstum und Vollbeschäftigung in den heutigen entwickelten Ländern (USA, Westeuropa, Japan), dem sogenannten Wirtschaftswunder, markierten die 1970er Jahre das Ende dieser außergewöhnlichen wirtschaftlichen Entwicklungsphase und den Beginn eines Jahrzehnts von Stagflation (hohe Inflation und wachsende Arbeitslosigkeit).
Neue wirtschaftspolitische Maßnahmen wurden in allen entwickelten Ländern im Namen der sogenannten Wirtschaftstheorie des Neoliberalismus umgesetzt, um die beschriebenen Symptome zu bekämpfen (Teil I.). Zwei Bestandteile dieser neuen Wirtschaftspolitik waren der Rückgang des Sozialstaates und die Senkung der Steuer, vor allem der Einkommensteuer für Reiche (Teil II.).
Die neoliberale Politik ist zum Teil verantwortlich für die wachsenden Ungleichheiten in den entwickelten Ländern sowohl am Boden als auch an der Spitze der Gesellschaft. Die Armutsquote ist stark gestiegen und die Reichen (die sogenannten ein Prozent einer Gesellschaft) besitzen einen immer größer werdenden Teil des gesamtvolkswirtschaftlichen Einkommens und Vermögens (Teil III.). Folgen von ökonomischen Ungleichheiten wurden intensiv von Sozialwissenschaftlern und Epidemiologen untersucht. Diese Folgen können sowohl die Demokratie als auch soziale und ökologische Rahmenbedingungen gefährden (Teil IV.).
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Der politische und ökonomische Paradigmenwechsel zum Neoliberalismus in den 1980er Jahren
Die politischen und wirtschaftlichen Paradigmen der Nachkriegszeit: die Ära des Keynesianismus
Die Wirtschaftskrise der 1970er Jahre und das Ende der keynesianischen Ära
Die 1980er Jahre und die Umsetzung einer anderen Wirtschaftstheorie in den entwickelten Ländern : der Neoliberalismus
Zwei Vorreiter der neoliberalen Wirtschaftspolitik: Margaret Thatcher und Ronald Reagan
Die Neoliberale Politik : die Schwächung der Sozial- und Fiskalmodell
Kritik am Sozialstaat: das Beispiel Europa
Eine Fiskalpolitik zugunsten der Großverdiener
Wachstum der ökonomischen Ungleichheiten: wachsende Armut und Superreichen
Wachsende Armutsrate in den entwickelten Ländern und neoliberale Sozialpolitik
Die Sezession der Superreichen
1 Die Reichen verdienen immer mehr: Wachstum der Ungleichheiten seit den 1970er Jahren
2 Das Kapital ist immer ungleicher verteilt als die Arbeitseinkommen
3 Das Aufkommen der Supermanager und die Rolle der neoliberalen Fiskalpolitik
4 Das Kapital kehrt zurück
a Immer mehr Kapital immer ungleicher verteilt
b Die fundamentale Ungleichheit r>g : ein endloser Trend ?
Soziale, demokratische und ökologische Auswirkungen wachsender Ungleicheit
Schlechtere Lebensbedingungen in ungerechteren Ländern
Die Demokratie in Gefahr: der Fall der Vereinigten Staaten
Ökonomische Ungleichheiten schaden unserer Umwelt
Schluss: Auf dem Weg zu immer ungerechter entwickelten Ländern ?
Abbildungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
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