In Zeiten globaler Vernetzung, der Individualisierung von Produkten und mit dem Fortschreiten der Globalisierung haben sich die Rahmenbedingungen des Wettbewerbs für Unternehmen verändert. Es ist daher keine Seltenheit, dass Unternehmen und Privatpersonen Konsumgüter oder Produktionsmaterialien weltweit zu den günstigsten Preisen beziehen. Für Unternehmen ist die gegenwärtige Situation daher geprägt von einem globalen und zeitbasierten Wettbewerb sowie einer zunehmenden Variantenvielfalt der Produkte. Diese Faktoren, neben weiteren in Kapitel 3.3 angeführten Treibern, erhöhen die Notwendigkeit zu einer schlanken und flexiblen Prozessgestaltung der Unternehmen.
Um diese schlanke Prozessgestaltung zu erreichen, wird im Produktionsbereich als Lösung die sogenannte Lean Production (schlanke Produktion) angeführt. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Toyota Production System (TPS) der 50er Jahre und wurde erstmalig im Jahre 1990 in der Studie von Womack, Jones und Ross in „Die zweite Revolution in der Autoindustrie“ genannt. In der Studie wurden weltweit 90 Automobilwerke hinsichtlich Produktivität und Effizienz untersucht und es stellte sich heraus, „[…] dass die Produktivität japanischer Werke mehr als doppelt so hoch war wie in Westeuropa.“
Seitdem wurden weltweit zahlreiche wissenschaftliche Fachbücher und Fachartikel über Lean Production mit den in Japan angewandten Prinzipien und Instrumenten publiziert. Auch viele Unternehmen außerhalb Japans erkannten das Potenzial der schlanken Produktion und versuchten die Lean-Instrumente in ihre Unternehmen zu implementieren. Allerdings beschränkte sich diese „1. Lean Welle“ hauptsächlich auf den Produktionsbereich. Wesentliche Zielsetzungen hierbei waren u. a. die Reduzierung der Bestände, eine Steigerung der Produktivität und eine Verkleinerung der Losgrößen. Unternehmen versuchten mit diesen Zielsetzungen ihre Durchlaufzeiten und Herstellungskosten zu reduzieren, um sich so im zeitbasierten Wettbewerb besser positionieren zu können. Der singuläre Ansatz, mit dem Fokus auf den Produktionsbereich, hat den Unternehmen jedoch oftmals nicht den erhofften Erfolg gebracht. Vielmehr wurden Insellösungen geschaffen, die zu keiner langfristigen und gesamtheitlichen Effizienzverbesserung führten. Um zu verhindern, dass die Kosteneinsparungen einer schlanken Produktion nicht durch Kostensteigerungen im Logistiksektor nivelliert oder sogar übertroffen werden, sollte auch die Logistik umgestaltet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung und Gang der Untersuchung
- 2 Lean Management
- 2.1 Herkunft und Entwicklung
- 2.2 Arten der Verschwendung
- 2.3 Grundsätzliche Prinzipien im Lean Management
- 2.3.1 Identifizierung des Kundenwertes
- 2.3.2 Identifizierung des Wertstroms
- 2.3.3 Umsetzung des Flussprinzips
- 2.3.4 Einführung des Pull-Prinzips
- 2.3.5 Streben nach Perfektion
- 2.4 Ausgewählte Lean-Instrumente
- 2.4.1
- 2.4.2 5 S
- 3 Lean Logistics
- 3.1 Begriffsabgrenzung zu Lean Management
- 3.2 Mögliche Ziele einer schlanken Logistik
- 3.3 Treiber für die Anwendung einer schlanken Logistik
- 3.4 Logistikorientierte Wertstromanalyse
- 3.5 Logistikorientiertes Wertstromdesign
- 3.6 Implementierungsphasen hin zu einer schlanken Logistik
- 3.6.1 Emotionalisierung
- 3.6.2 Ist-Analyse und Planung
- 3.6.3 Umsetzung
- 3.6.4 Betrieb
- 3.7 Praxisbeispiel
- 4 Kritische Analyse
- 4.1 Chancen und Risiken von Lean Logistics
- 5 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelor-Arbeit untersucht Lean Logistics, deren Chancen und Risiken sowie deren Implementierung in der Logistik. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der Konzepte und Methoden von Lean Management und deren Anwendung im logistischen Kontext zu entwickeln. Die Arbeit analysiert die praktischen Herausforderungen bei der Implementierung und bewertet die potenziellen Vorteile und Nachteile.
- Konzepte und Prinzipien des Lean Managements
- Anwendungsbereiche und spezifische Herausforderungen von Lean Logistics
- Analyse von Chancen und Risiken der Lean-Implementierung in der Logistik
- Methoden zur Wertstromanalyse und -gestaltung in der Logistik
- Praktische Implementierungsphasen und Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema Lean Logistics ein, beschreibt die Problemstellung und skizziert die Zielsetzung der Arbeit. Es umreißt den methodischen Ansatz der Untersuchung und gibt einen Überblick über die Struktur der Arbeit.
2 Lean Management: Dieses Kapitel bietet einen detaillierten Überblick über Lean Management, seine Ursprünge, Entwicklung und Kernprinzipien. Es werden verschiedene Arten der Verschwendung identifiziert und die grundlegenden Prinzipien wie die Wertschöpfung für den Kunden, die Wertstromanalyse, das Flussprinzip, das Pull-Prinzip und das Streben nach Perfektion erläutert. Ausgewählte Lean-Instrumente werden vorgestellt und deren Anwendung im Kontext des Lean Managements diskutiert.
3 Lean Logistics: In diesem Kapitel wird der Begriff Lean Logistics abgegrenzt und die möglichen Ziele einer schlanken Logistik definiert. Es werden die wichtigsten Treiber für die Anwendung von Lean Logistics in der Logistikbranche erläutert. Schwerpunkt ist die logistikorientierte Wertstromanalyse und -gestaltung, einschließlich der Implementierungsphasen. Ein Praxisbeispiel veranschaulicht die Anwendung der Konzepte.
4 Kritische Analyse: Dieses Kapitel widmet sich einer kritischen Analyse der Chancen und Risiken von Lean Logistics. Es werden sowohl die positiven Aspekte wie Effizienzsteigerungen und Kostenreduktionen als auch potenzielle Nachteile wie Implementierungsschwierigkeiten und soziale Folgen diskutiert.
Schlüsselwörter
Lean Logistics, Lean Management, Wertstromanalyse, Wertstromdesign, Implementierung, Chancen, Risiken, Effizienz, Kostenreduktion, Logistik, Prozessoptimierung, Kaizen, 5S.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Lean Logistics"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Bachelorarbeit bietet einen umfassenden Überblick über Lean Logistics. Sie behandelt die Konzepte und Prinzipien des Lean Managements, deren Anwendung im logistischen Kontext, die Herausforderungen bei der Implementierung sowie die potenziellen Vorteile und Nachteile. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, Kapitel zu Lean Management und Lean Logistics, eine kritische Analyse und ein Fazit.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt detailliert die Konzepte und Prinzipien des Lean Managements, einschließlich der Arten von Verschwendung, der Wertstromanalyse und -gestaltung, des Flussprinzips und des Pull-Prinzips. Im Fokus steht die Anwendung dieser Prinzipien in der Logistik (Lean Logistics), mit einer logistikorientierten Wertstromanalyse und -gestaltung. Die Implementierungsphasen werden ebenso erläutert wie Chancen und Risiken der Lean-Implementierung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Lean Management, Lean Logistics (inkl. Praxisbeispiel), Kritische Analyse und Fazit. Die Einleitung stellt die Problemstellung und die Zielsetzung vor. Das Kapitel zu Lean Management erläutert die Grundlagen. Das Kapitel zu Lean Logistics konzentriert sich auf die logistische Anwendung. Die kritische Analyse bewertet Chancen und Risiken. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis von Lean Logistics zu entwickeln. Sie analysiert die Konzepte und Methoden, untersucht die praktischen Herausforderungen der Implementierung und bewertet die potenziellen Vorteile und Nachteile von Lean Logistics in der Logistik.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Lean Logistics, Lean Management, Wertstromanalyse, Wertstromdesign, Implementierung, Chancen, Risiken, Effizienz, Kostenreduktion, Logistik, Prozessoptimierung, Kaizen, 5S.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit folgt einer klaren Struktur: Sie beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und die Zielsetzung definiert. Es folgen Kapitel, die Lean Management und Lean Logistics im Detail erläutern. Eine kritische Analyse bewertet die Chancen und Risiken der Implementierung. Die Arbeit schließt mit einem Fazit und Ausblick.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine methodische Vorgehensweise, die eine detaillierte Analyse von Lean Management und Lean Logistics umfasst. Sie stützt sich auf bereits bestehende Theorien und Konzepte und analysiert deren Anwendung in der Praxis, unter anderem mit Hilfe von Wertstromanalysen. Ein Praxisbeispiel illustriert die Anwendung der Konzepte.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende, Forscher und Praktiker im Bereich Logistik und Supply Chain Management, die sich mit Lean Prinzipien und deren Anwendung in der Logistik beschäftigen. Sie bietet einen umfassenden Überblick und kann als Grundlage für weiterführende Studien oder Implementierungsprojekte dienen.
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- Anonym (Author), 2014, Lean Logistics. Chancen und Risiken von Lean Strategien sowie deren Implementierung in die Logistik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310084