Populäre Musik bzw. Popmusik ist ein wichtiger kultureller Bestandteil der Heranwachsenden. Lebensfragen, Sinn- und Identitätssuche, die Frage nach einer höheren Macht, die nicht greifbar ist, so viele Unsicherheiten denen die Heranwachsenden in der Jugendphase ausgesetzt sind. Das oben genannte Zitat spiegelt genau diese Unsicherheit wider. Nun handelt es dabei nicht einfach um eine Aussage, die ein Jugendlicher im Rahmen eines Interviews oder des Schulunterrichts getätigt hat, sondern um einen Ausschnitt aus einem Songtext des Rappers Marteria, der sich mit dem Lied erfolgreich in den deutschen Charts platzieren konnte. Die Popmusik greift Themen auf, die in der Lebenswelt der Jugendlichen eine wichtige Rolle spielen. Umso weniger verwundert es, dass Heranwachsende, sei es auf dem Schulhof, im privaten Bereich alleine oder im Freundeskreis, in Bus und Bahn (etc.) Musik rezeptieren. Dem Songtextausschnitt ist zu entnehmen, dass der Text religiöse Motive aufweist. An dieser Stelle gelingt es, etwas zusammenzuführen, das völlig gegensätzlich zu sein scheint, nämlich Popmusik mit ihrer wichtigen kulturellen Bedeutung für die Jugendlichen auf der einen Seite und die sittlich und traditionell behaftete Religion, von der es heißt, Jugendliche haben sich von ihr abgewandt, auf der anderen Seite. Religion und Musik ist das Thema, worum es sich in dieser Arbeit handelt. Genauer formuliert geht es um den religionspädagogischen Einsatz von Popmusik im Religionsunterricht. Denn bei genauerer Betrachtung der Popmusik und des Erfolges von Popsongs lässt sich erkennen, dass religiöse Fragestellungen wie etwa nach dem Sinn des Lebens oder die Frage nach einer höheren Wirklichkeit immer noch für Jugendliche relevant sind, auch wenn diese selber nicht mehr direkt die religiösen Fragen wahrnehmen. Welche Chancen und Herausforderungen sich bei der Verwendung populärer Musik im Religionsunterricht ergeben, soll im Verlauf der Arbeit herausgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Definitionsversuch der Begriffe „Religion“ und „Popmusik“
2.1 Definition „Religion“
2.2 Definition „Popmusik“
3. Popmusik in der Lebenswelt der Jugendlichen
3.1 Definition „Jugendphase“
3.2 Die Jugendphase und ihre Bedeutung
3.3 Die Funktion der Popmusik in der Lebenswelt der Jugendlichen
3.4 Religiosität Jugendlicher
4. Musik in der Religion
4.1 Die Wurzeln der Popmusik
4.2 Popmusik von 1950 bis heute
5. Religion in der Musik
5.1 Symbole im Bereich der Popmusik
5.2 Explizite und implizite religiöse Aussagen in der Popmusik
5.3 Mythische Aspekte der Popmusik
6. Der Einsatz von Popmusik im Religionsunterricht – Chancen und Schwierigkeiten
6.1 Popmusik im Religionsunterricht – Chancen und Schwierigkeiten aus pädagogischer Perspektive
6.1.1 Chancen
6.1.1.1 Subjektwerdung
6.1.1.2 Popmusik als Motivator
6.1.1.3 Lebenswelt und Identität
6.1.1.4 Popmusik als biografischer Schlüssel
6.1.1.5 Steigerung der Gesprächsbereitschaft im Unterricht
6.1.1.6 Kompetenzförderung
6.1.2 Schwierigkeiten
6.1.2.1 Drei Hauptargumente gegen den Einsatz von Popmusik im Unterricht
6.1.2.2 Analyse von Liedtexten
6.1.2.3 Die Kompetenz des Religionslehrers im musikalischen Bereich
6.1.2.4 Die Klassensituation und -atmosphäre
6.1.2.5 Lebenswelt vs. Schulunterricht
6.2 Popmusik im Religionsunterricht – Chancen und Schwierigkeiten aus theologischer Perspektive
6.2.1 Chancen
6.2.1.1 Überwindung der religiösen Sprachlosigkeit
6.2.1.2 Religiöse Neugier wecken
6.2.1.3 Religiöse Identitätsbildung und Sinnsuche
6.2.1.4 Die kultische Dimension der populären Musik
6.2.1.6 Symboldidaktik
6.2.2 Schwierigkeiten
6.2.2.1 Ablehnung der Popmusik auf evangelischer Seite
6.2.2.2 Die kultische Dimension der populären Musik
6.2.2.3 Pop-Religiosität
6.3 Kriterien für eine Liedanalyse im Religionsunterricht
6.3.1 Vorüberlegungen
6.3.2 Liedauswahl
6.3.3 Text und Musik
6.3.4 Vorteile deutschsprachiger Popmusik
6.3.5 Analyse
6.4 Sacropop
7. Der religionspädagogische Einsatz von Popmusik im Religionsunterricht in der Sekundarstufe II am Berufskolleg am Beispiel des Liedes „OMG!“
7.1 Bezug zum Lehrplan
7.2 Materialien
7.2.1 Informationen zum Künstler und zu seinem Album
7.2.2 Songtext – Liedinhalt
7.2.3 Musikvideo
7.3 Unterrichtsvorschlag
7.3.1 Lied und Songtext
7.3.2 Religiöse und ethische Themen
7.3.2.1 „Himmel“ und christliche Hoffnung
7.3.2.2 „Gute“ Taten und Nächstenliebe
7.3.2.3 Kirche
7.3.2.4 Ethische Schlüsselprobleme
7.3.2.5 Reflexion
7.3.2.6 Anmerkung
8. Fazit
9. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Will da Oben rein, wie soll das gehen? Muss ich sein wie Mohammed, Buddha oder Kanye? Kann die Zeichen nicht sehn, kann kein einziges Gebet
Find einfach keine Ruh doch jeder Beichtstuhl ist belegt“[1] Populäre Musik bzw. Popmusik ist ein wichtiger kultureller Bestandteil der Heranwachsenden. Lebensfragen, Sinn- und Identitätssuche, die Frage nach einer höheren Macht, die nicht greifbar ist, so viele Unsicherheiten denen die Heranwachsenden in der Jugendphase ausgesetzt sind. Das oben genannte Zitat spiegelt genau diese Unsicherheit wider. Nun handelt es dabei nicht einfach um eine Aussage, die ein Jugendlicher[2] im Rahmen eines Interviews oder des Schulunterrichts getätigt hat, sondern um einen Ausschnitt aus einem Songtext des Rappers Marteria, der sich mit dem Lied erfolgreich in den deutschen Charts platzieren konnte. Die Popmusik greift Themen auf, die in der Lebenswelt der Jungendlichen eine wichtige Rolle spielen. Umso weniger verwundert es, dass Heranwachsende, sei es auf dem Schulhof, im privaten Bereich alleine oder im Freundeskreis, in Bus und Bahn (etc.) Musik rezeptieren. Dem Songtextausschnitt ist zu entnehmen, dass der Text religiöse Motive aufweist. An dieser Stelle gelingt es, etwas zusammenzuführen, das völlig gegensätzlich zu sein scheint, nämlich Popmusik mit ihrer wichtigen kulturellen Bedeutung für die Jugendlichen auf der einen Seite und die sittlich und traditionell behaftete Religion, von der es heißt, Jugendliche haben sich von ihr abgewandt, auf der anderen Seite. Religion und Musik ist das Thema, worum es sich in dieser Arbeit handelt. Genauer formuliert geht es um den religionspädagogischen Einsatz von Popmusik im Religionsunterricht. Denn bei genauerer Betrachtung der Popmusik und des Erfolges von Popsongs lässt sich erkennen, dass religiöse Fragestellungen wie etwa nach dem Sinn des Lebens oder die Frage nach einer höheren Wirklichkeit immer noch für Jugendliche relevant sind, auch wenn diese selber nicht mehr direkt die religiösen Fragen wahrnehmen. Mit der Verwendung von Popmusik, die die Heranwachsenden in ihrem Alltag begleitet, eröffnet sich eine große Chance für die Religionspädagogik, indem durch die Berücksichtigung der Lebenswelt der Jugendlichen im Religionsunterricht, durch das Medium „Popmusik“, die Fragen und Gefühle der Heranwachsenden transportiert und dabei Bezüge zur christlichen Tradition hegestellt werden. Welche Chancen und Herausforderungen sich bei der Verwendung populärer Musik im Religionsunterricht ergeben, soll im Verlauf der Arbeit herausgestellt werden.
„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“[3]
Für mich[4] ist die Musik etwas, worauf ich in meinem Leben nicht verzichten möchte. Sie begleitet mich jeden Tag, rund um die Uhr, ob zu Hause, während der Autofahrt, beim Feiern mit Freunden, selbst beim Einkaufen ertönt sie aus den Lautsprechern der Geschäfte. Sie erklingt morgens nach dem Aufstehen aus den PC-Lautsprechern, während des Mittagessens aus dem Radio, nach einem mehr oder weniger anstrengenden Tag schalte ich die Musik an und am Ende dieses Tages schlafe ich mit ihr ein. Musik jeglicher Art, hauptsächlich rezipiere ich aber die kommerzielle massenhafte Musik aus den aktuellen Charts, löst in mir je nach Lied zum Teil starke Gefühle aus. Sie weckt Erinnerungen an vergangene Tage und Ereignisse, sie schenkt mir Kraft, entspannt mich, lenkt mich ab und bereitet mir Spaß. Musik ist für mich viel mehr als nur Unterhaltung, weil sie meine Gefühle, bewusste oder unbewusste, widerspiegelt. Bin ich gut drauf, schlecht drauf, nachdenklich, verletzt, wütend oder traurig, dann höre ich Musik. Es gibt immer ein Lied, das zu einer Situation passt.
Die Bedeutung der Musik ist für jeden Einzelnen unterschiedlich. Erfahrungen zum Gebrauch dieses Mediums und die Möglichkeiten, die sich damit für den Unterricht ergeben, konnte ich bereits während eines Projektes im Rahmen eines Germanistikseminars an der Universität sammeln. In diesen zwei Schulstunden zum Thema „Liedbeschreibung“, die ich an einem Berufskolleg gehalten habe, konnte ich feststellen, dass der Einsatz des Mediums „Musik“ den Zugang zu den Schülern erleichtert. U. a. zeigte mir die rege Beteiligung der Lernenden, wie ertragreich der Unterricht durch den Einsatz dieses Mediums sein kann. Da mein Zweitfach ev. Religion ist, möchte ich mithilfe der vorliegenden Arbeit herausfinden, ob und wie sich das Medium „Popmusik“ im Religionsunterricht einsetzen lässt.
Im Folgenden wird der Aufbau dieser Arbeit erläutert.
Zunächst soll ein Versuch unternommen werden, die Begriffe „Religion“ und „Popmusik“ zu definieren. Anschließend werden die Bedeutung und die Funktion der Popmusik in der Lebenswelt der Jugendlichen herausgearbeitet. Im Anschluss daran soll dargestellt werden, was die Musik mit der Religion zu tun hat, was sie verbindet und was sich religiöses in der Popmusik finden lässt. Der Kern der Arbeit besteht darin, die Chancen und Schwierigkeiten herauszustellen, die sich bei dem Einsatz von Popmusik im Religionsunterricht ergeben. Dazu werden zunächst die Chancen und Schwierigkeiten aus pädagogischer Perspektive erläutert, um anschließend die Chancen und Schwierigkeiten aus der theologischen Perspektive darzulegen. Anhand der erworbenen Erkenntnisse sollen die Kriterien für eine Liedanalyse im Religionsunterricht aufgezeigt werden. Bevor der religionspädagogische Einsatz von Popmusik im Religionsunterricht in der Sekundarstufe II am Berufskolleg am Beispiel des Liedes „OMG!“[5] thematisiert werden soll, wird zunächst noch auf das Thema „Sacropop“ eingegangen. Abschließend sollen in einem Fazit die wesentlichen Erkenntnisse der Arbeit, die für einen religionspädagogischen Einsatz von Popmusik ausschlaggebend sind, zusammengefasst werden.
2. Definitionsversuch der Begriffe „Religion“ und „Popmusik“
2.1 Definition „Religion“
Eine Definition des Begriffs „Religion“ (lat. religio), der zu Beginn des Religionsbegriffs in der europäischen Geschichte „[…] die Verpflichtung zur kultisch-rituellen Verehrung der Götter bezeichnet“ [6], erweist sich als äußerst problematisch, weil er wissenschaftlich nicht festzulegen ist. Der Terminus „Religion“ als solcher, wie wir ihn kennen und benutzen, wird nicht selbstverständlich in der gleichen Form in anderen Sprachen und Kulturen herangezogen. Der Religionsbegriff ist hauptsächlich in die Geschichte Europas und Nordamerikas eingebunden. Neben seiner Unbestimmtheit weist der Religionsbegriff auch Uneinheitlichkeit in seinem Inhalt und Gebrauch auf, sodass er Verwendung in Bezügen und Kontexten findet, die sich zum Teil erheblich voneinander unterscheiden.[7] Auch die Betrachtung der Etymologie des Begriffs hilft an dieser Stelle nicht weiter. Schon in der Antike wurde der Terminus „religio“ von den Verben „religere“ („immer wieder durchgehen“, „genau beachten“)[8] und „religare“ („verbinden“, „verbunden sein“)[9] abgeleitet, ohne Erfolg im Hinblick auf eine exakte Bedeutung von „Religion“.
Da diese Arbeit sich u. a. mit Musik in der Religion und der Religion in der Musik befasst, erachte ich es als zwingend notwendig, Religion nicht einfach als etwas „Beliebiges“ zu behandeln, sondern, trotz des Umfangs dessen, was „Religion“ darstellt und vor dem Hintergrundwissen, dass von diesem Umfang nicht alles erfasst werden kann, eine Annäherung an den Religionsbegriff vorzunehmen.
Besonders geeignet für eine solche Annäherung halte ich das Religionsverständnis von Paul Tillich. Tillichs Ansatz setzt sich mit dem Verhältnis von Theologie und Kultur auseinander, ohne dabei an eine Konfession gebunden zu sein. Er definiert den Religionsbegriff „[…] als das, was uns unbedingt angeht […]“ [10]. Nach Tillichs Religionsverständnis beschränkt sich die Religion nicht auf einen festgelegten Bereich, sodass u. a. Musik und Bilder zum Gegenstand theologischer Überlegungen bzw. der Theologie werden können. In ihnen stellt sich etwas dar, das den Menschen in seinem Sein betrifft.[11] Tillich führt einen engeren und einen weiteren Religionsbegriff an. Letzterer bezeichnet Religion als Zustand, von etwas Unbedingtem ergriffen zu sein. Danach ist Religion „Tiefendimension aller Kultur“.[12]
„Religion und Kultur geben beide Auskunft über die Wirklichkeit und die menschliche Befindlichkeit, auch in Hinsicht auf den letzten Sinn.“ [13]
Dieser weitgefasste Religionsbegriff soll im weiteren Verlauf der Arbeit als Definition von „Religion“ dienen, weil er sich über den christlichen Glauben hinaus erstreckt und es z. B. erlaubt, Fragen nach dem Sinn des Lebens als religiöse Dimension zu bezeichnen. Auch weil das Thema „Musik“ bzw. „Popmusik“ in dieser Arbeit zum Tragen kommt, Musik Kunst ist und als Teil der Kultur gilt, ist dem Ansatz Tillichs zu folgen sinnvoll. Denn dieser Ansatz schließt ein: „Aller Kunst eignet die Möglichkeit der Transparenz für das Unbedingte, und das liegt in der ontologischen Bezogenheit von Religion und Kultur begründet.“ [14]
2.2 Definition „Popmusik“
Auf der Suche nach einer wissenschaftlichen Definition des Begriffs „Popmusik“ verhält es sich ähnlich wie schon in Punkt 2.1, als der Versuch unternommen wurde, den Begriff „Religion“ zu definieren. „Popmusik“, „Rockmusik“, „Popularmusik“, „U-Musik“ und „Populäre Musik“ – zahlreiche Begriffe, die „irgendwie“ die gleiche oder eine ähnliche Bedeutung haben, zu denen es jedoch keine einzige exakte bzw. einheitliche Begriffserklärung gibt.[15] Der Begriff „Popmusik“ findet keine einheitliche Verwendung in der Musikwissenschaft und Musikpädagogik. Dies liegt vor allem daran, dass es keine klaren Grenzen zwischen den oben aufgeführten Begriffen gibt. Die Übergänge z. B. zwischen Rock- und Popmusik sind fließend aufgrund der vielen unterschiedlichen Stilrichtungen und der unzähligen Synthesen zwischen diesen Stilrichtungen.[16] Eine Definition des Begriffs „Popmusik“ wäre leichter vorzunehmen, wenn es sich dabei um eine abgeschlossene Musikepoche handeln würde. Da dies nicht der Fall ist und sich Popmusik sozusagen noch in einem Entwicklungs- bzw. Umwandlungsprozess befindet, kann es keine endgültige Definition des Begriffs geben. „Popmusik“ als umgangssprachlicher Begriff, aus dem ein wissenschaftlicher gemacht werden soll, scheitert, weil die subjektiven Vorstellungen des Autors in diese Definition mit einfließen würden. Weil vor allem die Grenzen zwischen Rock- und Popmusik fließend ineinander übergehen, fällt es hier schwer, eine Umschreibung der beiden Begriffe vorzunehmen. Die Musikszene sowie Musikpädagogen und -soziologen bezeichnen Popmusik im Allgemeinen als stärker kommerziell behaftet im Gegensatz zur Rockmusik, die als „härtere“ und „authentischere“ Variante der Popmusik angesehen wird.[17] Trotz des Fehlens einer wissenschaftlichen Begriffsklärung von „Popmusik“ möchte ich einen Annäherungsversuch an den Begriff vornehmen. Es gibt bestimmte Merkmale, die sich der Popmusik zuschreiben lassen, die jedoch auch auf die anderen genannten Begriffe zutreffen. Ein Merkmal zur Klassifizierung des Begriffs wurde schon genannt. Es handelt sich dabei um den kommerziellen Aspekt. Die massenhafte Verbreitung und der massenhafte Konsum zeigen, dass Popmusik vom Großteil der Gesellschaft angenommen und rezipiert wird.[18] Die Mehrheit dieser Rezipienten bilden die Jugendlichen.[19] Ein weiteres Merkmal ist die „Schnelllebigkeit“ von Popmusik.[20] Was heute noch „in“ ist, kann morgen schon wieder „out“ sein. Nicht nur die musikalische Struktur von Popmusik ist zu bewerten, denn Faktoren, die außerhalb der Musik liegen, sind genauso wichtig zu berücksichtigen. Dazu zählen u. a. der „Starkult“ und die „Abgrenzung gegen ältere Generationen“.[21] Ist im weiteren Verlauf der Arbeit von „Popmusik“[22] die Rede, so ist damit die massenhaft wirksame Popmusik gemeint. Davon ausgeschlossen sind z. B. beliebte Volkslieder, die zwar auch massenhaft verbreitet werden, deren Komposition aber nicht von einem industriellen Interesse gelenkt wird. Popmusik wäre demnach „[…] eine an die Interessen des Marktes gebundene Musikform, die verschiedene Musikstile umfasst und für Jugendliche produziert wird“ [23].
3. Popmusik in der Lebenswelt der Jugendlichen
Nachdem der Begriff „Popmusik“ in Punkt 2.2 definiert wurde, soll im weiteren Verlauf der Arbeit festgestellt werden, welche Rolle die Popmusik in der Lebenswelt[24] der Jugendlichen einnimmt. Zunächst einmal soll es um deren Lebenswelt gehen. Dafür ist es notwendig, den Begriff „Jugendphase“ zu klären, um anschließend festzustellen, welche Bedeutung der Jugendphase zugeschrieben wird. Im Anschluss soll erläutert werden, welchen Platz die Popmusik in der Lebenswelt der Jugendlichen einnimmt, um schließlich auf die Religiosität Jugendlicher einzugehen.
3.1 Definition „Jugendphase“
Auch der Begriff „Jugendphase“ lässt keine einheitliche Definition zu. Die Jugendphase kann zum einen durch das Alter bestimmt werden, zum anderen durch die Verhaltensweise einer Person. Die traditionelle Definition bezeichnet die Jugendphase als „[…] die Zeit zwischen Kindheit und Erwachsensein, also in etwa die Zeit zwischen dem 14. und 21. Lebensjahr“ [25] . Die Soziologie stellt eine verhaltensorientierte Definition von „Jugendphase“ vor, bei der davon ausgegangen wird, „[…] dass der Übergang in den Erwachsenenstatus dann geschafft ist, wenn ein gewisser Grad an sozialer Reife erreicht worden ist“ [26] . Der Jugendliche hat die Jugendphase abgeschlossen, sobald er den Übergang in den Beruf geschafft, sein Elternhaus verlassen und eine eigene Familie gegründet hat. Insofern lässt sich die Jugendphase nicht mehr am Alter festmachen, da der Jugendliche angehalten ist, eine eigene Biografie zu entwickeln und der Eintritt in das Erwachsenenalter zwischen den Jugendlichen unterschiedlich verläuft.[27] Ist im weiteren Verlauf der Arbeit von der „Jugendphase“ die Rede, ist die Definition aus soziologischer Sicht gemeint.
3.2 Die Jugendphase und ihre Bedeutung
Die Jugendphase als Vorbereitung auf die Erwachsenenrolle ist für viele junge Heranwachsende eine schwierige und turbulente Zeit. Zu dieser Entwicklungsphase gehört vor allem der Aufbau psychosozialer Identität. Die Identitätsfindung ist ein schwieriges Unterfangen, dem die jungen Erwachsenen gerecht werden müssen. Die Jugendphase ist darüber hinaus durch die erste Liebe, die Anforderungen in der Schule, die körperlichen Veränderungen sowie den Wunsch nach Abnabelung von den Eltern, das Leiden unter der finanziellen Abhängigkeit vom Elternhaus und den hohen Leistungsdruck gekennzeichnet. Versagensängste und die Anforderungen an einen selbst, den Aufgaben und Erwartungen der anderen zu entsprechen, sind in dieser Phase nicht unüblich. In dieser Zeit kann die Familie dem Jugendlichen eine Stütze sein. Mindestens genauso wichtig ist die Gruppe der Gleichaltrigen, die Peergroup[28]. Sozialisationserfahrungen und die aktuellen Lebensumstände in der Familie, in der Schule und in der Freizeit sind eng mit den Zukunftsperspektiven der Jugendlichen verknüpft.[29]
3.3 Die Funktion der Popmusik in der Lebenswelt der Jugendlichen
Welche Funktion der Popmusik bei der Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher zugeschrieben wird, soll nun anhand historischer, soziologischer, musikwissenschaftlicher, psychologischer und pädagogischer Perspektiven erläutert werden.
Dass die Peergroup im Leben eines Jugendlichen wichtig ist wurde bereits erwähnt. Die Peergroups junger Heranwachsender sind ein wichtiger Bestandteil der Identitätsfindung bei Jugendlichen. Sie tragen dazu bei, auftretende Probleme, die sich beim Übergang vom „Schonraum“ der Familie in „größere soziale Umfelder“ ergeben, zu bewältigen.[30] Popmusik hat in einer Peergroup die Funktion, Gesprächsstoff zu sichern, was sich beispielsweise durch die Verehrung einer Boygroup (z. B. Tokio Hotel) bemerkbar macht. Auffällig ist hier, dass dann auch die äußere Erscheinung (Haarfarbe, Frisur, Kleidung etc.) den anderen Gruppenmitgliedern ähnelt. Gleiches gilt für die gesellschaftliche und politische Einstellung, die schließlich ebenso wie das äußere Erscheinungsbild als Erkennungszeichen untereinander dienen. Die jungen Heranwachsenden denken, dass sie die gleiche Lebenseinstellung haben, sie meinen, sich gegenseitig zu kennen. Innerhalb der Peergroup baut der Jugendliche sich mithilfe einer Musikform ein Image auf.[31] Die Identifikation mit anderen, die die Musik ebenfalls mögen, macht die Lebensbedingungen sinnvoll erfahrbar. Popmusik ist somit auch gemeinschaftsstiftend. Im Wesentlichen lässt sich sagen, dass Popmusik u. a. eine Orientierungsfunktion hat, die besonders in Bezug auf die Peergroup erkennbar wird.[32]
Da die Jugendlichen in der Jugendphase oft gestresst sind und unter enormem Druck stehen, dient Popmusik auch als Flucht- und Aktivitätsfunktion. Mithilfe der Musik können junge Heranwachsende dem grauen Alltag entfliehen und in Phantasiewelten abtauchen.[33] Die Kopfhörer sind für Jugendliche ein bewährtes Mittel zur Abschottung von der Außenwelt.[34]
Das Loslösen vom Elternhaus und die Abgrenzung von den Erwachsenen ist Teil der Jugendphase. Popmusik als Gegenkultur, als Abgrenzung von der älteren Generation, hat in der heutigen Zeit nicht mehr die gleiche Bedeutung wie z. B. zur Zeit des Rock ‘n‘ Roll. Die im Vordergrund stehenden Marktinteressen bezüglich der Produktion von Popmusik haben dazu geführt, dass diese Musik ihren „rebellischen Charakter“ verloren hat.[35]
Inhalte der Texte der Popmusik handeln häufig von den Problemen Jugendlicher in der Phase der Identitätsfindung.[36] Daher ist es nicht verwunderlich, dass neben der funktionalen Bedeutung von Popmusik, sich von der älteren Generation abzugrenzen, sie ebenfalls eine darstellende Funktion innehat. Hierbei handelt es sich um die Darstellung von Aggression, Frustration, Rebellion und Lust, erzwungene Sehnsüchte und eigene Wünsche, die in einem Spannungsverhältnis zu den Anforderungen der Realität stehen. Lebenserfahrung und Lebensgefühl werden durch Popmusik musikalisch abgebildet.
In der Pubertät der Jugendlichen vollzieht sich zumeist eine Selbstkrise, die mithilfe von Popmusik überwunden werden kann. Der körper- und rhythmusbetonte Aspekt spielt hierbei eine wichtige Rolle, weil Rhythmus und Melodie den psychischen Heilungsprozess unterstützen können. Der Popmusik kommt insofern eine stabilisierende Funktion zu.[37]
Anzumerken ist, dass die Identitätsfindung durch die Fixierung auf Stars auch behindert werden kann. Diese Fixierung kann zur Abhängigkeit vom Idol führen. Des Weiteren behindert Popmusik die Identitätsfindung, wenn sie als Mittel zur Flucht aus der Realität dient.[38] Der Gefahr, dass positive Möglichkeiten in eine Bedrohung für die Persönlichkeitsentwicklung umschlagen, kann durch die Aufklärung über die Mythen der Popmusik und ihre falschen Leitbilder vorgebeugt werden und dies ist zwingend notwendig.[39]
3.4 Religiosität Jugendlicher
Zentrale Ergebnisse der Shell-Jugendstudie aus dem Jahr 2010 zeigen, dass für die Mehrheit der Jugendlichen die Religion nur eine mäßige Rolle spielt. 44 Prozent der jungen Katholiken empfinden den Glauben an Gott als wichtig, während es bei jungen Protestanten nur 39 Prozent sind. Als religiös werden auf katholischer Seite 54 Prozent und auf protestantischer Seite 49 Prozent der jungen Heranwachsenden bezeichnet. Ein gegenläufiger Trend zeigt sich bei Jugendlichen, die keiner der Kirchen angehören und häufig einen Migrationshintergrund haben. Von diesen Heranwachsenden halten 76 Prozent den Glauben an Gott für wichtig. 44 Prozent der Jugendlichen mit Migrationshintergrund glauben laut Studie an einen persönlichen Gott und 22 Prozent an eine „überirdische Macht“.[40]
Im Jugendalter nehmen die Heranwachsenden regelmäßig am Religionsunterricht, z. T. auch am Konfirmandenunterricht teil und gegebenenfalls engagieren sie sich in der Jugendarbeit. Daneben wird die Wahrscheinlichkeit von Transformationen ihrer Religiosität vor dem Hintergrund entwicklungs-psychologisch beschreibbarer, intensiver Identitätssuche durch die „hohe Aufmerksamkeit für mediale Verarbeitung von Religion in der Pop-Kultur, die Erschließung und Wahrnehmung einer Vielzahl von sozialen Kontakten (im Freundeskreis, Schule, Auslandsjahr und Ähnlichem), die zum Teil auch Milieugrenzen überschreiten“ [41], erhöht.
Die Gesellschaft, in der Jugendliche aufwachsen, ist eine Erlebnis- und Mediengesellschaft[42]. Unter den Bedingungen einer solchen Gesellschaft äußert sich die Religiosität Jugendlicher vielmehr in „ästhetischen Signalen“ als in der offenen Bekundung der Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft oder dem Bekenntnis zu einer Religion bzw. zum Glauben. Unter ästhetischen Signalen werden „musikalische oder kulturelle Präferenzen, Stil in Kleidung und Verhalten, Mediengebrauch und -gestaltung“ [43] verstanden.
Das Alter zwischen 18 und 19 Jahren markiert den Höhepunkt kirchlicher und religiöser Distanz. Die „ökonomische Verselbständigung, Partnerwahl und politische Mitbestimmung“ und die Entscheidung für oder gegen „religiöse Bindungen“ fallen in diesem Zeitraum häufig zusammen. Allerdings wird eher Indifferenz als entschiedene Ablehnung im Falle einer Entscheidung gegen ein religiöses Selbstverständnis beobachtet.[44]
4. Musik in der Religion
„Ich liebe die Musik. [ ...] Denn die Musik ist
1. ein Geschenk Gottes und nicht der Menschen;
2. sie macht das Gemüt froh
3. sie verjagt den Teufel
4. sie bereitet unschuldige Freude.
Darüber vergehen Zorn, Begierden, Hochmut. Den ersten Platz nach der Theologie gebe ich der Musik. Das lässt sich ersehen aus dem Beispiel Davids und aller Propheten, die alles, was sie zu sagen hatten, in Metren und Gesängen ausdrückten […]."[45]
Schon Luther erkannte, dass die Musik ein wichtiger Bestandteil des Lebens, eine kulturelle Ausdrucksform ist, die durchaus religiöse Dimensionen hat. Inwieweit diese religiösen Dimensionen in der Popmusik anzutreffen sind, soll im weiteren Verlauf der Arbeit herausgestellt werden. Dafür ist es notwendig, die Geschichte der Popmusik in ihren wesentlichen Zügen nachzuzeichnen.[46]
4.1 Die Wurzeln der Popmusik
Die Wurzeln von Rock- und Popmusik finden sich in der afroamerikanischen Musik. Dabei handelt es sich nicht um importierte afroamerikanische Musik, sondern um die Ausdrucksform eines unterdrückten Sklavenvolkes in Amerika im 17. Jahrhundert. Die Musik, in der das alltägliche Leben der Unterdrückten zum Ausdruck kam, war Musik, die von der Verzweiflung und Hoffnung auf ein besseres Leben handelte. Seit 1619 wurden Sklaven in die Vereinigten Staaten gebracht, denen die Pflege ihrer heimischen kulturellen Traditionen streng untersagt wurde. Das musikalische Instrumentarium der afroamerikanischen Bevölkerung, zu dem vor allem Blas- und Schlaginstrumente gehörten, diente in der Heimat als Kommunikationsmittel untereinander und wurde deshalb im Sklavenstaat als Gefahr der verschlüsselten Kommunikation unter den Sklaven angesehen, die zu Aufständen führen könnte. So konnten die Sklaven ihre religiösen Rituale, wie die „rhythmische Beschwörung der Götter“ oder das „ekstatische Tanzen des Saut“ (Kreistanz) nicht praktizieren. Die Christianisierung der Sklaven Ende des 17. Jahrhunderts durch Puritaner, Anglikaner, Methodisten und Baptisten zeigte den Sklaven eine völlig andere Frömmigkeits- und religiöse Ausdrucksform auf. Aufgrund dieses Hintergrundes entstand die afroamerikanische Musiktradition, in der das afrikanische Erbe weiterlebte, wenn auch in anderer Form.[47]
Die Erweckungsbewegungen in Amerika zwischen 1733 und 1815, an denen afroamerikanische und weiße Amerikaner an Camp Meetings teilnahmen, waren geprägt von langen Gottesdiensten mit Massentaufen, „ekstatischen Zusammenbrüchen“, „emotionalen Hymnen-Gesängen“ sowie „Zungenreden von baptistischen oder methodistischen Missionaren“.[48] Durch die Missionierung wurden die Sklaven mit dem europäischen „Liedgut“ vertraut, das sich vor allem durch die Form der „English Hymns“ auszeichnete. Die Sklaven begannen, diese Form im Gesang auf ihre eigene Art, die von der abendländisch-musikästhetischen Tradition geprägt war, zu interpretieren und auszudrücken.[49] Der Begriff „Hush harbours“ steht für die Zusammenkunft der Sklaven, die heimlich stattfinden musste und ganz im Zeichen der Religion stand. Die afroamerikanischen Prediger führten die Sklaven an andere Texte der Bibel heran, die sie in den Gottesdiensten ihrer Sklavenhalter nicht kennenlernten.[50]
1794 wurde die erste unabhängige afroamerikanische Kirche (African Methodist Episcopal Church) gegründet, wodurch ihre Mitglieder mehr Unabhängigkeit erfahren durften und das auch in Bezug auf ihre geistliche Ausdrucksweise. Während die geistlichen Lieder „Spirituals“[51] sich überwiegend recht eng an den Kirchenliedern der Weißen anlehnten, zeichneten die Jubilees sich durch einfache Gesänge und ihre bewegte Rhythmik aus. Die Christianisierung der Sklaven machte sie selbstverständlich mit den biblischen Geschichten vertraut, in denen sie ihr eigenes Leben, das zum einen durch Unterdrückung gekennzeichnet und zum anderen von der Hoffnung auf Befreiung geprägt war, wiedererkannten. Damit wurden biblische Erzählungen (Exil und Exodus) zum Inhalt ihrer Musiktexte, in denen sie nicht traditionsgebunden ihre afrikanischen Götter anriefen, sondern biblische Gestalten wie u. a. Mose, David oder Jesus. Zentrales Motiv dieser Musiktexte der Spirituals war die Erlösung, die sich auf augenblickliche Momente in der Ekstase, in der Gemeinschaft vollzog und nicht auf ein jenseitiges Leben oder politische Veränderung hoffte. Die Musiktitel der Spirituals spielten im Befreiungskampf der afroamerikanischen Bevölkerung eine wichtige Rolle.[52]
Mit dem Ende der Sklaverei im Jahr 1867 wurde eine neue Epoche in der afro-amerikanischen Kultur eingeleitet. Weiterhin unter miserablen Umständen lebend, verdienten einzelne Afroamerikaner ihr Brot mit dem Musizieren. Die Entstehung des Blues fällt vermutlich in den Bereich der Südstaaten der USA. Neben dem vorerst unbegleiteten Gesang kamen im weiteren Verlauf Banjo, Gitarre oder Piano hinzu. Der Blues wurde nicht der geistlichen Musik zugeschrieben, sondern den „work songs“ und „field hollers“. Dabei handelte es sich um musikalische Formen, die während der Plantagenarbeit entstanden sind. Auch bei der Musikform des Blues war die Ausdrucksform die Reflexion afroamerikanischer Lebenserfahrung, die durch einen „Sprecher“ dargestellt wurde, der stellvertretend für die Gemeinschaft sprach. In der Auseinandersetzung mit der Religion fand neben Gott auch der Teufel Einzug in die Texte des Blues. Gott und Teufel waren im Blues eins, wo Gott auch „blues god“ genannt wurde. Gott umfasste nicht nur das Gute, sondern auch das Böse. Die Vorstellung von einem bösen Gott in der afroamerikanischen Bevölkerung Amerikas gründete auf dem Gedanken, dass ein Gott, der gut war, ihr Volk nicht einem solchen Elend, wie man es seit der Sklaverei vorfand, aussetzen würde. Während der Blues kaum Einfluss auf die kirchenmusikalischen Traditionen der Afroamerikaner hatte, weil diese die Blasphemie in den Texten dieser Musikrichtung ablehnten, hat er umso stärker die Entwicklung der populären Musik Nordamerikas geprägt.[53] „Elemente seiner musikalischen Gestaltung wurden im Jazz, im Gospel, im Rhythm&Blues und im Rock' n 'Roll aufgenommen.“ [54]
Die sich mit der Zeit verändernden Musikformen, bedingt durch die sich verändernden Lebensumstände der Afroamerikaner, umfassten auch die kirchliche Musik. Mitte der 1920er Jahre ging der „Gospel“[55] aus der geistlichen Musik hervor. Die Texte dieser Musikform wurden hauptsächlich für die in den amerikanischen Großstädten lebenden afroamerikanischen Ghettobewohner komponiert, die ihren Gottesdienst meist in Läden feierten, die zur Kirche umgestaltet wurden. Die Stile der Jubilees und Spirituals wurden mit anderen Musikformen wie dem Blues, Jazz und Boogie Woogie vereint. Das alltägliche Leben der Afroamerikaner, das sich vor allem durch Härte auszeichnete, sowie die „religiöse Inbrunst“, waren Inhalt und Verkörperung dieser Musik, in der Christus als Retter der Gemeinde beschworen wurde. Neben der Etablierung des Gospels gab es in dieser Zeit die „singing preachers“. Sie rhythmisierten die Predigt und beteiligten die Gottesdienstbesucher durch chronische Affirmationen an der Verkündigung. Der Gospel fand nach anfänglicher Skepsis auch Einzug in die Kirchen, als erkannt wurde, welche religiöse Ausdruckskraft in ihm steckte. Während die religiösen Aussagen bei den Spirituals zu Beginn ihrer Entstehung vom Befreiungsaspekt bestimmt waren, änderten sich diese mit den Rahmenbedingungen zugunsten einer stärkeren „Transzendentalisierung“, wodurch Gottes Heilshandeln in Christus in den Fokus der afroamerikanischen Musik rückte.[56]
Auf die Epoche des Gospels folgte nach dem 2. Weltkrieg die Epoche des Rhythm&Blues, der sich durch neue Gestaltungsmöglichkeiten wie z. B. den Einsatz der elektrischen Gitarre auszeichnete. Die Livemusik nahm aufgrund wirtschaftlicher Einschränkungen, die unter anderem auch die Produktion von Schallplatten betraf, deutlich zu. Die kleinen Bands griffen auf Gitarre, Bass, Schlagzeug, Trompete, Saxophon und Klavier zurück und kamen dem Bedürfnis der Bevölkerung nach Zerstreuung in den amerikanischen Städten nach. Diese Blues-Variante war laut, aggressiv, rhythmisch, einprägsam und hatte eine swingende Backbeat-Betonung, die sich später auch im Rock 'n' Roll wiederfand. In den 1950er Jahren wurden Elemente des Gospels ebenfalls in den Rhythm&Blues übernommen. Die Motive des Gospels wurden u. a. vom Godfather of Soul (James Brown) in weltliche Kategorien übertragen. So kam es z. B. zur Synthese von Erotik und Religion. Diese Synthese prägte die afroamerikanische Popularmusik ungemein und beeinflusste auch weiße Popmusiker sowohl in ihrem Leben als auch bezüglich ihres Wirkens.[57]
Am Ende der 1960er Jahre bezeichnete die Schallplattenindustrie eine Mischung der Stilformen als Soul, ein wichtiger Begriff für die Black-Power-Bewegung[58] in diesem Jahrzehnt. Im Soul kam das erstarkende Selbstbewusstsein der afroamerikanischen Bevölkerung zum Vorschein. In ihren Texten reflektierten die Künstler die schlechten Lebensbedingungen wie bereits in den vorher erwähnten Musikformen. Der Soul ist eigentlich der Rock- und Popmusik zuzurechnen, weil diese Musikrichtung erst nach 1954 entstand.[59]
4.2 Popmusik von 1950 bis heute
Da die afroamerikanische Musik Mitte der 1950er Jahre Einfluss auf weiße Popmusiker hatte, die den Rhythm&Blues imitierten, und das Interesse an afroamerikanischer Musik bei weißen Jugendlichen deutlich anstieg (Crossover-Effekt), boten sich neue Möglichkeiten für die Schallplattenindustrie. Die Musikdistribution war nicht mehr nur auf die USA beschränkt. Der Rock 'n' Roll[60], die erste Stilform populärer Musik, orientierte sich an seinem Vorbild, dem Rhythm&Blues und galt als wilde Musik, die das Lebensgefühl der amerikanischen Jugend widerspiegelte. Auch wenn der Rock 'n' Roll auf den in den Musikformen der vorigen Jahrzehnte gründete basierte, ist er der erste Musikstil, der „das Fundament für eine Rassen-, Nationen- und geographische Grenzen überschreitende populäre Musik legte [...]“ [61].
Bis zur Mitte der 1960er Jahre setzte sich der „Crossover“ schnell fort und Bands wie die Beatles begannen Anfang 1960, Rock 'n' Roll Hits nachzuspielen. Die ekstatische Verzückung der Musikfans bei Konzerten symbolisierte in dieser Zeit einen kultartigen Zustand im Bereich der Popmusik. Darüber hinaus wurden Popstars und ihre Musik mehr denn je multimedial vermarktet. Während die Texte einiger Musiker die Sehnsucht nach Liebe thematisierten, wirkten andere Musiker mit ihren Musikstücken rebellisch. Nachdem im Laufe der 1960er Jahre diese Themen nur noch geringen Anklang fanden, beschäftigten sich die Musiker vorwiegend mit Themen wie „Sinnsuche“ , „religiöse Erfahrungen“ und „Spiritualität“, bei denen eine große Anzahl von Künstlern auf die synthetische Droge LSD zurückgriff, um das Bewusstsein zu erweitern und spirituelle Erfahrungen zu machen.[62]
Drogen, Flower Power[63] und das, was für indische Religiosität gehalten wurde, waren entscheidend für die Zeit der 1960er Jahre sowie den atheistisch- rebellischen Geist, der vom Funk aufgenommen wurde und heute noch in Heavy Metal Texten Verbreitung findet.[64]
Die Absicht der Künstler, „[...]mit dem eigenen Leben ins Reine zu kommen und den transzendenten Grund des individuellen Daseins zu erfahren.“, spiegelte sich in den 1970er Jahren auch in der Musik wider. Nachdem Mitte der 1970er Jahre die Bewegung des Punk entstand und drei Jahre später schon wieder starb, besann sich die Bewegung des New Wave teilweise musikalisch und auch thematisch auf Anstöße des Rock 'n' Roll. Das Lebensgefühl junger Menschen rückte wieder in den Fokus der Musik und sollte zum Ausdruck gebracht werden. In dieser Zeit entstanden viele neue Bands, die das Motiv der Hoffnung und auch religiöse Motive in ihre Songtexte aufnahmen.[65]
In den 1980er und 1990er Jahren reduzierten sich die Bands und es folgte eine Flut an Solokünstlern, „[...] die als Individuen Fragstellungen zu den individuellen Aspekten der Religion […]“ bearbeiteten. Die Integration der Religion in die Multimedia-Selbstinszenierungen einzelner Künstler war in den 1980er Jahren keine Seltenheit. Das Stichwort in dieser Zeit lautete „Ästhetik“. Die eigene Person (Styling, Outfit etc.) und Religion wurden miteinander verknüpft. Popmusik war in den1980er und 1990er Jahren so „explizit“ religiös wie noch nie zuvor. Zu dieser Zeit gelang es der Band U2, die sich selbst als christliche Band bezeichnete, die Welt mit ihrer Musik zu begeistern. Diese Musik hatte und hat auch heute noch einen religiösen Inhalt, wirkt jedoch nicht missionarisch und geht auch Lebensfragen (z. B. Sinnsuche) nach. Mittlerweile haben sich in dieser Zeitspanne so viele Stile herausgebildet, deren jeweilige Darstellung den Umfang der Arbeit deutlich übersteigen würde. Anzumerken für diese Zeit ist, dass die Pop-Produktion sich an Zielgruppen orientierte und mit der Entstehung der Hip-Hop und Rap-Kultur Teilkulturen entstanden, die nicht nur das afroamerikanische Selbstbewusstsein darstellten, sondern auch christliche Anspielungen enthielten. Die Techno-Musik, als Musikstil in der Popkultur in den 1990er Jahren, regte ihre Hörer dazu an, sich in Ekstase zu tanzen, um so einen Ausstieg aus dem Alltag zu ermöglichen.[66]
5. Religion in der Musik
In zahlreichen Popsongs tauchen religiöse und biblische Motive auf. In der Literatur zu diesem Thema werden oft Bands wie E Nomine, die das „Vater unser“ [67] beten, oder R.E.M, die in einem ihrer Songs auf dem Weg sind, ihre Religion zu verlieren („Losing my religion“ [68] ), als Beispiele herangezogen.[69] Ich möchte an dieser Stelle auf andere und neuere Popsongs aufmerksam machen, die religiöse und biblische Elemente enthalten. Während die Gruppe R.E.M ihre Religion verliert, findet die Gruppe „The Fray“ in ihrem Song „You found me“ [70] Gott rauchend an einer Straßenecke und stellt ihm die Frage, wo er all die Zeit gewesen ist, als das Leben nicht so verlief wie erhofft. Auch Bon Jovi ruft „Hey God“ [71] und will wissen, was zur Hölle hier vorgeht. In „Something to believe in“ (Album: These Days)[72] verliert er dann seinen Glauben in Gott und in seine Religion. Der Sänger Hozier fordert hingegen direkt „Take me to church“ [73] und kritisiert die Einstellung der katholischen Kirche und ihr Weltbild von Sünde sowie der Einstellung zur Sexualität. Währenddessen betet Justin Bieber in seinem Song „Pray“ [74] (Album: My World - The Collection) für die Menschen, denen es schlecht geht. Die Gruppe Reamon glaubt an ein Widersehen im Himmel, wo Engel fliegen („Angels fly“; Album: Beautiful Sky[75] ). Anders der Rapper Marteria, der „OMG!“ [76] ruft und sich fragt, wie er in diesen Himmel überhaupt hineinkommt. Adel
[...]
[1] http://genius.com/Marteria-omg-lyrics.
[2] Aus Gründen der Vereinfachung wird ausschließlich die männliche Form verwendet. Personen weiblichen wie männlichen Geschlechts sind darin gleichermaßen eingeschlossen.
[3] Zit. nach Nietzsche, F. in: Heyer, R.; Wachs, S.; Palentien, C. (2013), Handbuch Jugend – Musik – Sozialisation, Springer, Wiesbaden, S. 3.
[4] In diesem Absatz verwende ich die „Ich-Form“, um meinen persönlichen Bezug zu diesem Thema darzulegen.
[5] Marteria: OMG!. FourMusik (Sony), 88843041932. 2014.
[6] Müller, G., Religion, in: Theologische Realenzyklopädie (1997), Bd.28, W. de Gruyter, Berlin, New York, S. 514.
[7] Vgl. ebd., S. 513 f.
[8] Ebd., S. 523.
[9] Ebd., S. 524.
[10] Tillich, P. (1956), Systematische Theologie, Bd. I, Stuttgart, S. 19 f.
[11] Vgl. ebd., S. 21.
[12] Vgl. Tillich, P. (1967), Die religiöse Substanz der Kultur, Schriften zur Theologie der Kultur, 1. Aufl. Gesammelte Werke, Bd. IX, Stuttgart, Evang. Verlagswerk, S. 94.
[13] Schwarze, B. (1997), Die Religion der Rock- und Popmusik: Analysen und Interpretationen, Praktische Theologie heute, Bd. 28, W. Kohlhammer, Stuttgart, S. 66.
[14] Ebd., S. 67.
[15] Vgl. Graupe, C. (2003), Tote Hose im Religionsunterricht?: Gefahren und Chancen populärer Musik, Religionspädagogische Perspektiven, Bd. 41, Die Blaue Eule, Essen, S. 21.
[16] Vgl. Everding, M. (2000), Land unter!?: Populäre Musik und Religionsunterricht, Internationale Hochschulschriften, Bd. 324, Waxmann, Münster, S. 165.
[17] Vgl. ebd., S. 166 f.
[18] Vgl. Schäfers, M. (1999), Jugend – Religion – Musik: Zur religiösen Dimension der Popularmusik und ihrer Bedeutung für die Jugendlichen heute, Theologie und Praxis, Bd. 1, Münster, S. 16.
[19] Vgl. Graupe, C. (2003), Tote Hose im Religionsunterricht?, S. 21.
[20] Vgl. ebd., S. 22.
[21] Vgl. Schäfers, M. (1999), Jugend – Religion – Musik, S. 7.
[22] Für den Begriff „Popmusik“ werden im weiteren Verlauf der Arbeit auch die Bezeichnungen
„Popular-“ und „populäre Musik“ verwendet.
[23] Graupe, C. (2003), Tote Hose im Religionsunterricht?, S. 23.
[24] „[…] Lebenswelt ist[…] der soziale Ort der kommunikativen und interaktiven Sinnfindungs- und Handlungsprozesse, in denen Gesellschaftsmitglieder ihre soziale Identität aufbauen und in deren Rahmen Verständigung über gesellschaftliche Normen, sozialen Frieden etc. stattfindet.“ Zit. nach Linke, M. (1987), Religionsunterricht und Exploration von Alltagserfahrung, Frankfurt/M., S. 86, in Böhm, U. (2000), Popmusik – Religion – Unterricht: Modelle und Materialien zur Didaktik von Popularkultur, Symbol – Mythos – Medien, Bd. 5, Münster, S. 12.
[25] Neus, L. (2007), Lebensgeschichte und Orientierungen in der Jugendphase gewaltbereiter Jugendlicher, Diplomarbeit, Diplomica Verlag, Hamburg, S. 16.
[26] Ebd., S. 17.
[27] Vgl. ebd.
[28] Peergroup als Begriff, der die Gruppe von etwa gleichaltrigen Kindern und Jugendlichen beschreibt. Die Mitglieder dieser Gruppe gehören meist der gleichen Sozialschicht an. Peergroups sind häufig gleichgeschlechtlich zusammengesetzt. Die Gruppe der Gleichaltrigen grenzt sich häufig von den Wertvorstellungen der Erwachsenen ab. Peergroups verstehen sich selbst als eigenständige Gruppe, die nicht von den Erwachsenen kontrolliert wird. Vgl. Hillmann (1994) in Neus, L. (2007), Lebensgeschichte und Orientierungen in der Jugendphase gewaltbereiter Jugendlicher, S. 30 f.
[29] Vgl. ebd., S. 18 f., 30.
[30] Vgl. Schäfers, M. (1999), Jugend – Religion – Musik, S. 134.
[31] Everding, M. (2000), Land unter!?, S. 104.
[32] Vgl. Schäfers, M. (1999), Jugend – Religion – Musik, S. 134 ff.
[33] Vgl. ebd., S. 134.
[34] Vgl. Graupe, C. (2003), Tote Hose im Religionsunterricht?, S. 31.
[35] Vgl. ebd., S. 32.
[36] Vgl. ebd., S. 30.
[37] Vgl. Schäfers, M. (1999), Jugend – Religion – Musik, S. 136 f.
[38] Vgl. ebd., S. 138.
[39] Vgl. Obenauer, A. (2002), Too much heaven?: Religiöse Popsongs – jugendliche Zugangsweisen – Chancen für den Religionsunterricht, Heidelberger Studien zur Praktischen Theologie, Bd. 5, Münster, S. 20.
[40] Vgl. Gründer, R.; Scherr, A., Jugend und Religion, Soziologische Zugänge und Forschungsergebnisse, S. 86, in: Theo-Web, Zeitschrift für Religionspädagogik 11 (2012), H. 1, S. 64 – 79, vgl. http://www.theo-web.de/zeitschrift/ausgabe-2012-01/03.pdf.
[41] Vgl. Schröder, B. (2012), Religionspädagogik, Neue theologische Grundrisse, Mohr Siebeck, Tübingen, S. 293.
[42] In Didaktik und Medienwissenschaft bezeichnet der Begriff „Medien“ „materiale Träger von Information“. In der Didaktik unterscheidet man traditionell visuelle, auditive, audiovisuelle sowie haptische (z. B. Skulpturen) und odoratische (z. B. Weihrauch) Medien. D. h., es wird danach unterschieden, „welche Sinneskanäle ihre Wahrnehmung in Anspruch nimmt“. Vgl. ebd., S. 574.
[43] Ebd., S. 294.
[44] Vgl. ebd., S. 293f.
[45] Zit. nach: Luther, M., Werke, Bd. 30 II, (Weimar 1909), Graz 1964, S. 696, in: Böhm, U. (2011), Religion im Alltag wahrnehmen und deuten: Popkulturelle und symboldidaktische Bausteine für Schule, Jugendarbeit und Gemeinde, Waxmann, Münster, S. 17.
[46] Die Geschichte der Popmusik wird im Folgenden ab dem Zeitpunkt der Sklaverei in Amerika zu Beginn des 17. Jahrhunderts dargestellt, weil die afroamerikanische Musiktradition am bedeutendsten für die Entwicklung der populären Musik ist. Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen, kann die populäre Musik zur Zeit des Mittelalters nicht berücksichtigt werden.
[47] Vgl. Schwarze, B. (1997), Die Religion der Rock- und Popmusik, S. 114.
[48] Vgl. Böhm, U. (2011), Religion im Alltag wahrnehmen und deuten, S. 222.
[49] Vgl. Schwarze, B. (1997), Die Religion der Rock- und Popmusik, S. 115.
[50] Vgl. Böhm, U. (2011), Religion im Alltag wahrnehmen und deuten, S. 223.
[51] Der Begriff „Spiritual“ kommt von „spiritual songs“ (= geistliche Lieder). Ursprünglich wurde der Begriff für die weißen protestantischen Lieder verwendet, die während der Camp Meetings gesungen wurden. Erst später gebrauchte man ihn in Bezug auf die religiösen Lieder der Sklaven. Eine Unterscheidung zwischen „White Spirituals“ und „Negro Spirituals“ gibt es seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Vgl. ebd., S. 223.
[52] Vgl. Schwarze, B. (1997), Die Religion der Rock- und Popmusik, S. 115.
[53] Vgl. ebd., S. 115 ff.
[54] Ebd., S. 117 f.
[55] Die Bezeichnung „Gospel Song“ leitet sich von seinem Namensgeber und erfolgreichsten Vertreter Thomas Dorsey ab, der als „Father of Gospel“ gilt und der Musik ihren Namen gab. Vgl. ebd., S. 118.
[56] Vgl. ebd., S. 118.
[57] Vgl. ebd., S. 119.
[58] „Black-Power“ als Konzept eines radikalen Flügels der Bürgerrechtsbewegung Mitte der 1960er Jahre mit der Forderung nach kultureller und politischer Gleichberechtigung für die afroamerikanische Bevölkerung. Vgl. Benz, W. und Bergmann, W. (2012), Handbuch des Antisemitismus: Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart, K. G. Saur; De Gruyter Saur, München, Berlin, Boston, S. 66.
[59] Vgl. Schwarze, B. (1997), Die Religion der Rock- und Popmusik, S. 119 ff., 124.
[60] Der Name „Rock 'n' Roll“ ist eine Slang-Metapher für Geschlechtsverkehr und rhythmische Bewegungen jeder Art. Vgl. ebd., S. 123.
[61] Ebd., S. 123.
[62] Vgl. ebd., S. 127.
[63] Begriff der 68er-Bewegung aus den USA, auch Hippie-Bewegung genannt, die sich für Lust und Liebe einsetzte. Vgl. Kleinschwärzer-Meister, B. (Ed.) (2011), Religion und Moral: Grundsätzliches und Konkretes im Kontext von Globalisierung und gesellschaftlichem Wandel, Beiträge aus dem Zentrum für Ökumenische Forschung München, Bd. 5, Berlin, Münster, S. 53.
[64] Vgl. Tischer, R., „Postmoderner Synkretismus im Bereich der Rock- und Popmusik“, S. 32, in: Bubmann, P.; Tischer, R. und Bittlinger, C. (1992), Pop & Religion: Auf dem Weg zu einer neuen Volksfrömmigkeit?, 1. Aufl., Quell, Stuttgart, S. 29 - 57.
[65] Vgl. Schwarze, B. (1997), Die Religion der Rock- und Popmusik, S. 130 ff.
[66] Vgl. ebd., S. 132 f.
[67] E Nomine: Vater Unser. PolyGram, 561 425-2. 1999.
[68] R.E.M.: Losing my religion. Warner, 9362 40037-2. 1991.
[69] Vgl. Böhm, U. (2000), Popmusik – Religion – Unterricht, S. 27 - 30.
[70] The Fray: You found me. Epic (Sony), 88697 508602. 2008.
[71] Bon Jovi: Hey God. Mercury (PolyGram), 578 213-2. 1996.
[72] Bon Jovi: These Days. Mercury, 528 248-2. 1995.
[73] Hozier: Take me to church. Rubyworks/ Island, 00602537797943. 2014.
[74] Bieber, Justin: My World – The Collection. Island, 0602527574561. 2010.
[75] Reamon: Beautiful Sky. EMI, 58 4775 2. 2003.
[76] Marteria: OMG!. FourMusik (Sony), 88843041932. 2014.
- Arbeit zitieren
- Joana Busch (Autor:in), 2014, Der religionspädagogische Einsatz von Popmusik im Religionsunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309968
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