In dieser Seminararbeit soll ein Überblick über die Funktionsweise des Schattenbankensystems sowie dessen Akteure und Finanzinstrumente gegeben werden. Weiterhin werden verschiedene Regulierungsvorschläge genannt, ohne diese aber abschließend werten zu wollen. Die Begrifflichkeit der Schattenbank ist seit der Finanzkrise, die mit der Pleite der Investmentbank „Lehman Brothers“ im Spätsommer 2008 einen ihrer Höhepunkte erlangte und inzwischen immer noch nicht ganz überwunden ist, allgegenwärtig.
Das Motiv für die Wahl dieses Themas ist eben diese beschriebene Omnipräsenz. Diese Seminararbeit soll ein Bild über die Vor- und Nachteile dieses Systems vermitteln, ohne eine abschließende Beurteilung abzugeben.
Wenn man in den letzten Jahren die Finanzkrise in den Medien verfolgt und Politikern aufmerksam zugehört hat, so konnte einen das Gefühl beschleichen, dass Schattenbanken durchweg schlecht sind und nur Nachteile haben. Es entstand oftmals der Eindruck, als ob Schattenbanken nichts mit den normalen Banken zu tun hätten. In den folgenden Abschnitten soll aufgezeigt werden, dass dies nicht immer der Fall ist. Denn viele der „normalen“ Banken haben neben ihrer regulierten Sonnenseite, um bei dieser Formulierung zu bleiben, auch eine nicht- regulierte Schattenseite.
Im „Regelbetrieb“ sind Schattenbanken für alle von Nutzen. Kleinanleger können ihr Geld zu höheren Zinssätzen anlegen, Immobilienkäufer bekommen von Banken bessere Kreditkonditionen als ihnen vielleicht sonst zustünden1, Banken können ihre Bilanzen aufbessern, indem sie Kredite auslagern und damit ihren Börsenkurs erhöhen.
Letztendlich profitieren alle, auch gesamte Volkswirtschaften, da mehr Wohlstand geschaffen wird und auch im Schattenbankensektor Arbeitsplätze entstehen.
Könnte es ausgeschlossen werden, dass dieser „Regelbetrieb“ gestört würde, so bestünde keine Notwendigkeit diesen Sektor zu regulieren oder gar abzuschaffen. Leider haben die vergangenen Jahre gezeigt, dass Störungen nicht ausgeschlossen werden können, was u.U. einen Crash und eine globale Rezession zur Folge haben kann.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- I. Einleitung
- II. Das Schattenbankensystem
- A. Definition und Wertigkeit
- B. Funktionsweise und Finanzinstrumente
- C. Gründe für die Existenz von Schattenbanken
- III. Vorteile und Risiken des Schattenbankensystems
- IV. Regulierung und Regulierungsvorschläge
- A. Allgemeines zur Regulierung
- B. Regulierungsvorschläge des FSB
- C. Multilaterale Regulierung
- D. Unilaterale Regulierungsvorschläge
- V. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Seminararbeit behandelt das Schattenbankensystem und seine Auswirkungen auf das Finanzsystem. Ziel ist es, ein umfassendes Bild über die Vor- und Nachteile dieses Systems zu vermitteln, ohne eine abschließende Bewertung abzugeben. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Aspekte, wie die Definition und Funktionsweise von Schattenbanken, die Gründe für ihre Existenz, die Vorteile und Risiken des Systems sowie die aktuellen Regulierungsansätze.
- Definition und Funktionsweise des Schattenbankensystems
- Vorteile und Risiken des Schattenbankensystems
- Gründe für die Entstehung und das Wachstum von Schattenbanken
- Regulierungsmaßnahmen und -vorschläge zur Eindämmung systemischer Risiken
- Die Rolle von Ratingagenturen und Investoren im Schattenbankensystem
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in das Thema Schattenbanken ein und beschreibt die Relevanz des Themas im Kontext der Finanzkrise 2008. Kapitel II beleuchtet die Definition und Wertigkeit des Schattenbankensystems, die Funktionsweise und Finanzinstrumente sowie die Gründe für die Existenz von Schattenbanken. Kapitel III analysiert die Vor- und Nachteile des Schattenbankensystems, einschließlich der Risiken, die durch das System entstehen. Kapitel IV beschäftigt sich mit den verschiedenen Regulierungsmaßnahmen und -vorschlägen, die auf nationaler und internationaler Ebene ergriffen wurden, um die Risiken des Schattenbankensystems einzudämmen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Schattenbanken, Verbriefung, Finanzkrise, Systemisches Risiko, Regulierung, Basel III, Dodd-Frank Act, Ratingagenturen, Repo-Geschäfte, Money Market Funds, Asset-Backed Securities, Mortgage-Backed Securities, Collateral Debt Obligations, Tri-Party Repo, Credit Default Swaps.
- Quote paper
- Björn Buchholz (Author), Robert Gross (Author), 2015, Shadow Banking. Begrifflichkeiten und Regulierungsvorschläge, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309882