Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, die Möglichkeiten einer Unternehmenssanierung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens aufzuzeigen. Hierbei wird die Insolvenz vorrangig als Chance zur Wiederherstellung der Wettbewerbs- und Ertragsfähigkeit und weniger als Ende der Lebensfähigkeit eines Unternehmens angesehen.
Aufbauend auf einer kurzen Darstellung der typischen Krisenentstehung, werden zunächst die Grundzüge des Insolvenzrechts für den Leser zusammengefasst. Neben der Vorstellung aller Hauptbeteiligten eines Insolvenzverfahrens steht vor allem der Verfahrensablauf im Mittelpunkt dieses Kapitels. Im darauffolgenden Hauptteil der Arbeit finden sowohl die allgemeinen Grundlagen des Sanierungsmanagements als auch die insolvenzspezifischen Sanierungsinstrumentarien ihre Berücksichtigung. Durch die Verfahrensarten der Eigenverwaltung, der übertragenden Sanierung oder eines Insolvenzplanverfahrens hat der Gesetzgeber die Grundlage zur Umsetzung einer sanierungsbegünstigten Insolvenzabwicklung geschaffen. Darüber hinaus hält die Insolvenzordnung, als Regelwerk im Umgang mit einem insolventen Unternehmen, einige arbeitsrechtliche und finanzwirtschaftliche Sanierungsvorteile bereit, die die Möglichkeiten einer außergerichtlichen Unternehmenssanierung übersteigen können.
Abschließend wird anhand der Insolvenz des Herlitz-Konzerns aus dem Jahr 2002 beispielhaft aufgezeigt, wie durch den Einsatz eines Insolvenzplanverfahrens die Sanierung eines Unternehmens auch nach dem Eintritt eines Insolvenztatbestandes möglich ist.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
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- Einführung
- Deutsche Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2012
- Zielsetzung der Arbeit
- Thematische Abgrenzung
- Entstehung einer Unternehmenskrise
- Begriffsbestimmung
- Das Vier-Phasen-Modell
- Krisenursachen
- Grundlagen des Insolvenzrechts
- Rahmenbedingungen der Insolvenzordnung
- Ziele des Insolvenzrechts
- Beteiligte des Insolvenzverfahrens
- Gläubigergruppen
- Gläubigerversammlung
- Gläubigerausschuss
- Insolvenzgericht
- Insolvenzverwalter
- Insolvenzschuldner
- Ablauf eines Insolvenzverfahrens
- Insolvenztatbestände
- Das Insolvenzeröffnungsverfahren
- Das eröffnete Insolvenzverfahren
- Unternehmenssanierung im Zuge der Insolvenz
- Grundlagen des Sanierungsmanagements
- Sanierungsprüfung
- Der klassische Sanierungsprozess
- Allgemeine Sanierungsmaßnahmen
- Finanzwirtschaftliche Maßnahmen
- Strategische Maßnahmen
- Operative Maßnahmen
- Eine neue Chance im Insolvenzverfahren
- Sanierungsmaßnahmen im Rahmen der Insolvenzordnung
- Arbeitsrechtliche Maßnahmen
- Finanzwirtschaftliche Maßnahmen
- Sanierungsverfahren innerhalb der Insolvenz
- Insolvenzplanverfahren
- Rechtlicher Hintergrund
- Inhaltliche Bestandteile eines Insolvenzplans
- Darstellender Teil
- Gestaltender Teil
- Arten von Insolvenzplänen
- Eigenverwaltungsverfahren
- Übertragende Sanierung
- Der Fall Herlitz
- Vom Marktführer zum Insolvenzfall
- Der Einstieg in das Insolvenzverfahren
- Anwendung des Insolvenzplanverfahrens
- Inhalt und Umsetzung der Insolvenzpläne
- Ergebnisse des Insolvenzplanverfahrens
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit befasst sich mit den Möglichkeiten der Unternehmenssanierung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens. Sie betrachtet die Insolvenz als Chance zur Wiederherstellung der Wettbewerbs- und Ertragsfähigkeit und weniger als das Ende eines Unternehmens.
- Die Entstehung und Entwicklung einer Unternehmenskrise anhand eines Vier-Phasen-Modells.
- Die wichtigsten Grundlagen des Insolvenzrechts, einschließlich der beteiligten Akteure und des Verfahrensablaufs.
- Die verschiedenen Maßnahmen des Sanierungsmanagements, sowohl allgemein als auch im Kontext eines Insolvenzverfahrens.
- Die Anwendung insolvenzspezifischer Sanierungsinstrumente wie dem Insolvenzplanverfahren, der Eigenverwaltung und der übertragenden Sanierung.
- Ein Fallbeispiel des Herlitz-Konzerns, das die erfolgreiche Anwendung des Insolvenzplanverfahrens zur Sanierung eines Unternehmens zeigt.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der Unternehmensinsolvenzen und beleuchtet den Rückgang der Insolvenzen in Deutschland im Jahr 2012. Anschließend wird die Entstehung einer Unternehmenskrise anhand eines Vier-Phasen-Modells beschrieben. Die einzelnen Phasen - strategische Krise, Ertragskrise, Liquiditätskrise und Insolvenz - werden analysiert und die typischen Symptome sowie Ursachen aufgezeigt.
Im nächsten Kapitel werden die Grundlagen des Insolvenzrechts erläutert. Neben den Zielen des Insolvenzrechts werden die wichtigsten Akteure - Gläubigergruppen, Gläubigerversammlung, Gläubigerausschuss, Insolvenzgericht, Insolvenzverwalter und Insolvenzschuldner - vorgestellt. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Verfahrensablaufs, der sich in drei Phasen gliedert: das Insolvenzeröffnungsverfahren, das eröffnete Insolvenzverfahren und die Schlussverteilung.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Sanierungsmaßnahmen im Zuge der Insolvenz. Die Arbeit unterscheidet zwischen allgemeinen Sanierungsmaßnahmen, die in finanzwirtschaftliche, strategische und operative Maßnahmen eingeteilt werden, und den insolvenzspezifischen Instrumenten zur Sanierung. Die Kapitel 4.1.3 und 4.2.1 stellen verschiedene Sanierungsmaßnahmen vor, die mit Blick auf ihre Umsetzbarkeit innerhalb eines Insolvenzverfahrens diskutiert werden.
Im fünften Kapitel wird der Fall des Herlitz-Konzerns analysiert, der im Jahr 2002 in Insolvenz ging. Der Fall Herlitz wird als Beispiel dafür verwendet, wie durch die Anwendung des Insolvenzplanverfahrens ein Unternehmen erfolgreich saniert werden kann. Dabei werden die Ursachen der Krise, die durchgeführten Sanierungsmaßnahmen und die Auswirkungen des Insolvenzplans auf die Gläubiger und das Unternehmen selbst beleuchtet.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit dem deutschen Insolvenzrecht, der Unternehmenskrise, den Insolvenztatbeständen, dem Insolvenzverfahren, der Unternehmenssanierung, dem Sanierungsmanagement, dem Insolvenzplanverfahren, der Eigenverwaltung, der übertragenden Sanierung und dem Fallbeispiel des Herlitz-Konzerns. Weitere wichtige Begriffe sind die Gläubigerbefriedigung, die Restschuldbefreiung, der Insolvenzverwalter, die Insolvenzmasse, die Masseverbindlichkeiten, die Gläubigergruppen, die Gläubigerversammlung und der Gläubigerausschuss.
- Quote paper
- Christoph Mütschard (Author), 2014, Insolvenzrecht und Möglichkeiten der Unternehmenssanierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309792