Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem zehnten Kapitel des Buches Lambda XII aus Aristoteles’ Schriften „Ta meta ta physika“ – der aristotelischen „Metaphysik“. Als bedeutendster Schüler Platons hat Aristoteles zwar wesentliche Konzepte seines Lehrers und Mentors übernommen, jedoch oftmals auch besonders deutlich und radikal mit ihm gebrochen.
In der ‚theologischen’ Schrift der Metaphysik entfernt er sich mit großen Schritten von der platonischen Ideenwelt und nähert sich dem Konzept eines ersten unbewegten Bewegers, der (gemäß der aristotelischen Einteilung vier verschiedener Ursächlichkeiten in der Welt) als letzte Ziel- und Bewegungsursache angenommen wird. Die Welt gliedert sich nach seiner Konzeption nicht in die platonische Ideenwelt und deren Abbilder, sondern strebt letztlich gänzlich nach dem ersten unbewegten Beweger, der ersten ousía.
Neben der Arbeit am griechischen Originaltext hat der Autor, Matthias Alexander Schmidt, die Kommentare und Interpretationen von Michael Bordt und William D. Ross in diese Arbeit einbezogen, die eine sehr textgetreue Darstellung und Interpretation des Werkes zur Verfügung stellen. Besonderen Wert wurde auf eine möglichst klare Darstellung der Thesen anderer Philosophen gelegt, die Aristoteles in diesem Teil seines Werkes kritisiert. Außerdem wurde in Ansätzen versucht, einen Zusammenhang zwischen der metaphysischen Strebestruktur der aristotelischen Wirklichkeit und der Konzeption seiner Ethik herzustellen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Darstellung und Interpretation
- Gliederung
- Interpretation
- Aristoteles eigene Position
- Schwierigkeiten anderer metaphysischer Entwürfe
- Falsche und widersprüchliche Positionen
- Platoniker
- Empedokles
- Anaxagoras
- Ordnung und Einheit der Dinge im Kosmos
- Weiterführende Gedanken
- Teleogische Kohärenz von Metaphysik und Ethik
- Eidos – Idee vs. Form
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit setzt sich mit dem zehnten Kapitel des Buches Lambda XII aus Aristoteles' „Metaphysik“ auseinander, um dessen teleologische Sichtweise auf die Wirklichkeit darzulegen. Aristoteles sieht das gesamte Universum auf ein Ziel ausgerichtet, die erste ouvsi ,a, die als Ziel- und Bewegungsursache aller Dinge fungiert. Die Arbeit untersucht Aristoteles' Kritik an anderen metaphysischen Entwürfen, wobei er die Überlegenheit seiner eigenen Position betont. Darüber hinaus werden die teleologische Kohärenz zwischen Metaphysik und Ethik sowie die begriffliche Unterscheidung zwischen „Eidos“ als Idee bei Platon und „Eidos“ als Form bei Aristoteles beleuchtet.
- Die teleologische Struktur der aristotelischen Wirklichkeit
- Die Kritik an anderen metaphysischen Entwürfen, insbesondere an Platon und Empedokles
- Die Beziehung zwischen der ersten ouvsi ,a und der Ordnung im Kosmos
- Die Kohärenz von Metaphysik und Ethik im Hinblick auf das Streben nach dem Guten
- Die begriffliche Entwicklung von „Eidos“ von der Idee zur Form
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und beschreibt den Schwerpunkt auf Aristoteles' „Metaphysik“ und dessen Bruch mit platonischen Konzepten. Das zweite Kapitel gliedert sich in zwei Teile: Zunächst wird Aristoteles' eigene Position dargelegt, die besagt, dass alles im Universum auf die erste ouvsi ,a als Ziel hinstrebt. Anschließend werden verschiedene metaphysische Entwürfe anderer Philosophen kritisch untersucht, wobei Aristoteles zeigt, dass seine Theorie den anderen Ansätzen überlegen ist.
Die folgenden Abschnitte gehen tiefer in die Interpretation der aristotelischen Position ein. Sie erläutern die Bedeutung des Guten als erster ouvsi ,a und die teleologische Ordnung des Universums. Des Weiteren werden die Argumente von Platon, Empedokles und Anaxagoras im Detail betrachtet und Aristoteles' Kritik an diesen Philosophen analysiert.
Das dritte Kapitel befasst sich mit weiterführenden Gedanken, die sich aus der Diskussion über die Teleologie des Kosmos ergeben. Es wird die Verbindung zwischen der Metaphysik und der Ethik anhand der euvdaimoni ,a (das gute, glückliche Leben) als oberstes Strebeziel des Menschen herausgearbeitet. Zudem wird die Entwicklung des Begriffs „Eidos“ von der platonischen Idee zur aristotelischen Form beleuchtet.
Schlüsselwörter (Keywords)
Diese Arbeit behandelt zentrale Themen der aristotelischen Philosophie, wie die Teleologie des Kosmos, die erste ouvsi ,a, die Kritik an Platon und Empedokles, die teleologische Kohärenz von Metaphysik und Ethik, sowie die Entwicklung des Begriffs „Eidos“. Im Mittelpunkt steht die Interpretation des zehnten Kapitels des Buches Lambda XII aus Aristoteles' „Metaphysik“.
- Quote paper
- Matthias Alexander Schmidt (Author), 2008, Die Teleologie des Kosmos in Aristoteles' Metaphysik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309560