Der französische Ökonom Léon Walras schuf im ausgehenden 19. Jahrhundert ein mikroökonomisches Gleichgewichtsmodell, bei dem sich Angebot und Nachfrage auf allen Märkten ausgleichen. Die Stärke seines Modells liegt vor allem darin, dass es sich relativ leicht auf verschiedene ökonomische Situationen anpassen und modifizieren lässt. Es traten dabei jedoch einige Probleme auf, so ist das Walras'sche System prinzipiell überbestimmt. Es ist außerdem nicht gelungen, die „Reproduktion sämtlicher Kapitalgüter, als auch die Existenz einer uniformen Ertragsrate mit dem Angebot-Nachfrage-Mechanismus zu vereinbaren“ (Helmedag 1992: 555).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Rolle der Zeit im Gleichgewichtsmodell
- Die Rolle der Erwartungen der einzelnen Wirtschaftssubjekte
- Perfekte Erwartungen und stationäre Bedingungen
- Rolle und Einsatz des Kapitals in einer stationären Wirtschaft
- Preisfindung in einer stationären Wirtschaft
- Kritik am stationären Modell
- Voll-dynamisches Wirtschaftsmodell
- Rolle und Einsatz des Kapitals in einer voll-dynamischen Wirtschaft
- Preisfindung in der voll-dynamischen Wirtschaft
- Voraussetzungen für die Existenz eines Gleichgewichts
- Gründe für intertemporale Preisschwankungen
- Einfluss der Geldpolitik auf ein Gleichgewicht
- Ausblick und kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Bedeutung der Zeit im Kontext des ökonomischen Gleichgewichtsmodells. Ziel ist es, die Rolle des zeitlichen Faktors und der individuellen Erwartungen in der ökonomischen Theorie zu beleuchten und zu analysieren, wie sich diese auf die Preisfindung und das Gleichgewicht in einer Wirtschaft auswirken.
- Die Integration des Zeitfaktors in Gleichgewichtsmodelle
- Die Bedeutung individueller Erwartungen für ökonomische Entscheidungen
- Die Unterscheidung zwischen statischen, stationären und dynamischen Gleichgewichten
- Die Rolle von Kapital und Preisbildung in verschiedenen Zeiträumen
- Die Auswirkungen von Geldpolitik auf das intertemporale Gleichgewicht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Problematik der zeitlichen Dimension im Rahmen des Walras'schen Gleichgewichtsmodells ein. Es werden Schwächen des Modells und die Bedeutung der Berücksichtigung von Zeit für die Analyse ökonomischer Prozesse erläutert.
- Die Rolle der Zeit im Gleichgewichtsmodell: Dieses Kapitel analysiert die Abgrenzung zwischen statischen und dynamischen Ansätzen in der ökonomischen Theorie. Es wird gezeigt, wie die Berücksichtigung von Zeit die Erklärung ökonomischer Phänomene verbessert und die Bedeutung von relativen Preisen in verschiedenen Zeitpunkten herausgestellt.
- Die Rolle der Erwartungen der einzelnen Wirtschaftssubjekte: Dieses Kapitel fokussiert auf die Relevanz individueller Erwartungen in ökonomischen Modellen. Es wird argumentiert, dass Erwartungen die Entscheidungsfindung der Wirtschaftssubjekte beeinflussen und somit eine wichtige Rolle für das Zustandekommen von Gleichgewichten spielen.
- Perfekte Erwartungen und stationäre Bedingungen: Dieses Kapitel untersucht das stationäre Gleichgewicht als Sonderfall des dynamischen Modells. Es werden die Rolle und der Einsatz des Kapitals sowie die Preisfindung in einer stationären Wirtschaft analysiert. Abschließend wird die Kritik am stationären Modell beleuchtet.
- Voll-dynamisches Wirtschaftsmodell: Dieses Kapitel widmet sich dem voll-dynamischen Gleichgewichtsmodell, in dem sich alle Faktoren im Zeitablauf ändern können. Es wird die Rolle des Kapitals, die Preisbildung und die Voraussetzungen für die Existenz eines Gleichgewichts im dynamischen Kontext untersucht.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit befasst sich mit den Kernbegriffen des intertemporalen Gleichgewichtsmodells, insbesondere mit der Integration des zeitlichen Faktors in ökonomische Modelle, der Rolle von Erwartungen der Wirtschaftssubjekte, der Preisfindung im Zeitverlauf, der Unterscheidung zwischen stationären und dynamischen Gleichgewichten sowie dem Einfluss der Geldpolitik auf das intertemporale Gleichgewicht.
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- Conrad Buchholz (Author), 2010, Allgemeines Gleichgewicht und die Zeit. Vom stationären zum dynamischen Wirtschaftsmodell, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309513