Anlass der Arbeit ist, den aktuellen Umgang mit dem Mobbingphänomen innerhalb der öffentlichen Verwaltung mit Blick auf die Berliner Kommunalverwaltung unter Berücksichtigung des Wertewandels zu untersuchen. Der Einfluss der Verwaltungsmodernisierung und der Haushaltskonsolidierung soll bei der Entstehung von Mobbing diskutiert werden. Hierbei soll bewertet werden, ob die Rahmenbedingungen in dem Umfeld in dem Mobbing stattfindet als mobbinghemmende und mobbingfördernde Faktoren genutzt werden können, um das Mobbingphänomen innerhalb von bürokratischen Organisationen besser zu identifizieren und zu bekämpfen. Bei den ersten Recherchen zu dieser Masterarbeit fiel auf, dass es viele Definitionen des Mobbingphänomens gibt, die allerdings nicht die besonderen Umstände in der öffentlichen Verwaltung erfassen. Hierin wird ein zusätzlicher Grund vermutet, weshalb Mobbing überwiegend umgangssprachlich genutzt wird und nicht als Problem innerhalb von bürokratischen Organisationen gewürdigt wird.
Die Masterarbeit beschäftigt sich daher, unter Berücksichtigung der vorherrschenden Theorien von Leymann und Neuberger, mit den Fragen, welche Faktoren Mobbing in der öffentlichen Verwaltung verursachen könnten und welchen Einfluss der Konsolidierungsdruck und die Verwaltungsmodernisierung hierbei haben.
Bei einer Ursachenanalyse sollen überwiegend die Einflüsse des Opfers und des oder der Täter sowie der Organisationsstruktur betrachtet werden. Unter Hinzuziehung der mobbingrelevanten Rahmenfaktoren sollen besonders die mobbingfördernden bzw. mobbinghemmenden Einflussfaktoren untersucht werden. Dazu werden vorliegende Untersuchungen aus der Mobbingforschung herangezogen.
Ziel der Arbeit soll sein, aufgrund der durchgeführten Ursachenanalyse, die Auslöser für Mobbing in bürokratischen Organisationen aufzuzeigen und mithilfe einer eigenen Definition für Mobbing in der öffentlichen Verwaltung, Vorschläge zur Prävention unter Hinzuziehung der mobbinghemmenden Faktoren des NSM aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Teil I Theorie
- 1 Einleitung
- 1.1 Die Entwicklungen in der öffentlichen Verwaltung
- 1.2 Forschungsüberblick
- 1.3 Die Entdeckung des Konfliktphänomens Mobbing
- 1.4 Aufbau
- 2 Mobbing - ein Modewort?
- 2.1 Begriffsbestimmung
- 2.2 Definitionen
- 2.2.1 Abgrenzung zu Konflikten, psychosozialem Stress und psychischer Gewalt
- 2.2.2 Dimensionen des Mobbings
- 2.3 Verlaufsformen des Mobbingprozesses
- 2.4 Verlässlichkeit empirischer Erhebungen zur Mobbingforschung
- 2.5 Zwischenfazit
- 3 Die Folgen von Mobbing für Opfer und Täter
- 3.1 Die gesundheitlichen Folgen für das Opfer
- 3.2 Rechtliche Folgen für den Täter - Brauchen wir ein Anti-Mobbing-Gesetz?
- 3.3 Zwischenfazit
- Teil II Umfeld
- 4 Das Neue Steuerungsmodell als mobbingrelevante Rahmenbedingung in der öffentlichen Verwaltung
- 4.1 Verwaltungsmodernisierung
- 4.2 Haushaltskonsolidierung mithilfe des NSM
- 4.3 Zwischenfazit
- 5 Theoretische Ursachenanalyse des Mobbingphänomens innerhalb der öffentlichen Verwaltung
- 5.1 Die Persönlichkeiten der Mitarbeiter als Ursache
- 5.1.1 Die Opfer-Perspektive
- 5.1.2 Die Täter-Perspektive
- 5.2 Die Gruppendynamik als Ursache
- 5.3 Das mikropolitische Handeln als Ursache
- 5.4 Die bürokratische Organisation als Ursache
- 5.5 Ergebnis der Ursachenanalyse
- 6 Prävention oder Reaktion – Bewertung des Rahmenkonzepts zum Konfliktmanagement des Landes Berlin
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht das Konfliktphänomen Mobbing in der öffentlichen Verwaltung vor dem Hintergrund von Konsolidierungsdruck und Verwaltungsmodernisierung. Ziel ist es, die Ursachen von Mobbing in diesem Kontext zu analysieren und mögliche Präventions- und Reaktionsstrategien zu bewerten.
- Mobbing als Konfliktphänomen in der öffentlichen Verwaltung
- Einfluss von Konsolidierungsdruck und Verwaltungsmodernisierung auf Mobbing
- Ursachenanalyse von Mobbing (persönlichkeitsbezogen, gruppendynamisch, organisatorisch)
- Bewertung von Konfliktmanagementansätzen
- Rechtliche und gesundheitliche Folgen von Mobbing
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema Mobbing in der öffentlichen Verwaltung ein. Es beschreibt die aktuellen Entwicklungen im öffentlichen Sektor, gibt einen Überblick über die vorhandene Forschungsliteratur und definiert den Forschungsansatz der Arbeit. Der Aufbau der Arbeit wird ebenfalls vorgestellt.
2 Mobbing - ein Modewort?: Dieses Kapitel befasst sich mit der Begriffsbestimmung von Mobbing und grenzt es von ähnlichen Phänomenen wie Konflikten, psychosozialem Stress und psychischer Gewalt ab. Es werden verschiedene Definitionen von Mobbing diskutiert und die Dimensionen des Mobbings beleuchtet. Der Verlauf von Mobbingprozessen wird ebenso beschrieben, wie die Herausforderungen bei der empirischen Erhebung von Daten zur Mobbingforschung.
3 Die Folgen von Mobbing für Opfer und Täter: In diesem Kapitel werden die gesundheitlichen Folgen von Mobbing für die Opfer detailliert dargestellt. Darüber hinaus wird die rechtliche Situation für Täter beleuchtet und die Frage nach der Notwendigkeit eines Anti-Mobbing-Gesetzes diskutiert.
4 Das Neue Steuerungsmodell als mobbingrelevante Rahmenbedingung in der öffentlichen Verwaltung: Dieses Kapitel analysiert den Einfluss des Neuen Steuerungsmodells (NSM) auf das Auftreten von Mobbing. Es untersucht den Zusammenhang zwischen Verwaltungsmodernisierung, Haushaltskonsolidierung und dem Entstehen von Mobbing-Situationen.
5 Theoretische Ursachenanalyse des Mobbingphänomens innerhalb der öffentlichen Verwaltung: Dieses Kapitel untersucht verschiedene Ursachen für Mobbing in der öffentlichen Verwaltung. Es werden sowohl die Persönlichkeiten der beteiligten Mitarbeiter (Opfer und Täterperspektive), die Gruppendynamik, das mikropolitische Handeln, als auch die bürokratische Organisation als potenzielle Ursachen analysiert.
6 Prävention oder Reaktion – Bewertung des Rahmenkonzepts zum Konfliktmanagement des Landes Berlin: Dieses Kapitel bewertet das Rahmenkonzept zum Konfliktmanagement des Landes Berlin hinsichtlich seiner Eignung zur Prävention und Reaktion auf Mobbing. Es analysiert Stärken und Schwächen des Konzepts und diskutiert Verbesserungsmöglichkeiten.
Schlüsselwörter
Mobbing, öffentliche Verwaltung, Konsolidierungsdruck, Verwaltungsmodernisierung, Konfliktmanagement, Neues Steuerungsmodell (NSM), Gesundheitliche Folgen, Rechtliche Folgen, Ursachenanalyse, Prävention, Opferperspektive, Täterperspektive, Gruppendynamik, Mikropolitik, Bürokratie.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Mobbing in der öffentlichen Verwaltung
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht das Konfliktphänomen Mobbing in der öffentlichen Verwaltung. Sie analysiert die Ursachen von Mobbing im Kontext von Konsolidierungsdruck und Verwaltungsmodernisierung und bewertet mögliche Präventions- und Reaktionsstrategien.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Mobbing als Konfliktphänomen, Einfluss von Konsolidierungsdruck und Verwaltungsmodernisierung auf Mobbing, Ursachenanalyse von Mobbing (persönlichkeitsbezogen, gruppendynamisch, organisatorisch), Bewertung von Konfliktmanagementansätzen, rechtliche und gesundheitliche Folgen von Mobbing.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile: Teil I (Theorie) umfasst Kapitel zur Einleitung, Begriffsbestimmung von Mobbing, Folgen von Mobbing und Teil II (Umfeld) beinhaltet Kapitel zum Neuen Steuerungsmodell, Ursachenanalyse von Mobbing und die Bewertung des Berliner Konfliktmanagement-Rahmenkonzepts. Jedes Kapitel ist detailliert im Inhaltsverzeichnis aufgeführt.
Wie wird Mobbing definiert?
Die Arbeit differenziert Mobbing von ähnlichen Phänomenen wie Konflikten, psychosozialem Stress und psychischer Gewalt. Es werden verschiedene Definitionen diskutiert und die Dimensionen des Mobbings beleuchtet. Die Herausforderungen bei der empirischen Erhebung von Daten zur Mobbingforschung werden ebenfalls angesprochen.
Welche Folgen hat Mobbing für Opfer und Täter?
Die Arbeit beschreibt detailliert die gesundheitlichen Folgen von Mobbing für Opfer. Für Täter wird die rechtliche Situation beleuchtet und die Notwendigkeit eines Anti-Mobbing-Gesetzes diskutiert.
Welche Rolle spielt das Neue Steuerungsmodell (NSM)?
Die Arbeit analysiert den Einfluss des Neuen Steuerungsmodells (NSM) auf das Auftreten von Mobbing, untersucht den Zusammenhang zwischen Verwaltungsmodernisierung, Haushaltskonsolidierung und dem Entstehen von Mobbing-Situationen.
Welche Ursachen für Mobbing werden analysiert?
Die Ursachenanalyse betrachtet verschiedene Faktoren: Persönlichkeiten der Mitarbeiter (Opfer- und Täterperspektive), Gruppendynamik, mikropolitisches Handeln und die bürokratische Organisation.
Wie wird das Berliner Konfliktmanagement-Rahmenkonzept bewertet?
Das Kapitel zur Bewertung des Berliner Konfliktmanagement-Rahmenkonzepts analysiert dessen Eignung zur Prävention und Reaktion auf Mobbing. Stärken und Schwächen des Konzepts werden diskutiert und Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Mobbing, öffentliche Verwaltung, Konsolidierungsdruck, Verwaltungsmodernisierung, Konfliktmanagement, Neues Steuerungsmodell (NSM), gesundheitliche Folgen, rechtliche Folgen, Ursachenanalyse, Prävention, Opferperspektive, Täterperspektive, Gruppendynamik, Mikropolitik, Bürokratie.
- Arbeit zitieren
- Ana-Sophie Gerstenberg (Autor:in), 2015, Intrigen in der öffentlichen Verwaltung. Mobbing im Spannungsfeld von Konsolidierungsdruck und Verwaltungsmodernisierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309285