Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, ob Hochbegabte beziehungsweise hochbegabte Kinder/Schüler in Deutschland tatsächlich ungenügend gefördert werden. Stimmen die Klagen, die diesbezüglich zu hören sind? Welche Gründe werden für die ungenügende Förderung in der Fachliteratur und von den Interessenverbänden genannt (und erscheinen diese schlüssig?), und welche Kurskorrekturen schlagen sie in der Bildungspolitik vor?
Die vorliegende Arbeit versucht diese Fragen zu beantworten und gliedert sich dabei folgendermaßen: Einer Definition von Hochbegabung folgen detaillierte Darlegungen der Fachliteratur und der Hochbegabten-Interessenverbände bezüglich der ungenügenden Förderung. Danach werden die für Deutschland spezifischen Probleme mit dem Begriff "Elite" vorgestellt, der mit Hochbegabung assoziiert wird.
Welche Hindernisse der deutsche Bildungsföderalismus für die Hochbegabtenförderung bereithält, wird danach erörtert. Das gleiche gilt für das gegliederte Schulsystem in Deutschland und die hierzulande verbreitete Abneigung gegen Internate. Der nächste Punkt widmet sich den Lehrkräften, die auch in der Literatur prominent behandelt werden, da von ihnen abhängt, dass Hochbegabung erkannt und spezifisch gefördert wird - wobei bisher starke Defizite postuliert werden.
Der Fördermöglichkeit des Überspringens von Klassenstufen wird ebenfalls ein eigener Abschnitt gewidmet. Die sonstigen, oft als unzureichend bezeichneten Fördermaßnahmen der Schulen werden danach betrachtet, bevor im Fazit die Ergebnisse zusammengefasst werden und nach dem Versuch einer Beantwortung der Fragestellungen eigene Thesen formuliert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hochbegabung - Definition
- Deutschland - ein "Entwicklungsland" der Hochbegabtenförderung?
- Die Aussagen der Fachliteratur
- Die Stimmen der Hochbegabten-Interessenverbände
- Gesamtgesellschaftliche Rahmenbedingungen - das Problem mit dem Begriff "Elite"
- Die Kulturhoheit der Länder als Problem einer Förderung auf nationaler Ebene
- Die Rolle des dreigliedrigen Schulsystems
- Die deutsche Aversion gegen Internate
- Ungenügende Ausbildung der Lehrer bezüglich Erkennen und Förderung der Hochbegabung
- Pädagogische Probleme: Das Überspringen der Klasse
- Ungenügende Angebote der Schulen bezüglich Förderung Hochbegabter
- Zusammenfassung und abschließende Thesen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob Hochbegabte in Deutschland tatsächlich ungenügend gefördert werden. Es wird die Kritik aus der Fachliteratur und von Interessenverbänden analysiert und die Gründe für die vermeintlich ungenügende Förderung beleuchtet.
- Definition von Hochbegabung
- Kritik an der Förderung von Hochbegabten in Deutschland
- Spezifische Probleme in Deutschland: Elite-Begriff, föderale Strukturen, dreigliedriges Schulsystem, Internate, Lehrerqualifikation
- Fördermöglichkeiten für Hochbegabte: Überspringen von Klassenstufen, spezielle Förderprogramme
- Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Problematik der Hochbegabtenförderung in Deutschland dar und leitet die Fragestellung der Arbeit ab.
- Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Definition von Hochbegabung und analysiert verschiedene Ansätze und Konzepte aus der Fachliteratur.
- Kapitel 3 untersucht die Kritik an der Hochbegabtenförderung in Deutschland. Es werden sowohl die Argumente der Fachliteratur als auch die Kritik von Hochbegabten-Interessenverbänden beleuchtet.
- Kapitel 4 beleuchtet die spezifischen Herausforderungen der Hochbegabtenförderung in Deutschland, insbesondere die Problematik des Elite-Begriffs, die Auswirkungen des föderalen Systems, die Rolle des dreigliedrigen Schulsystems, die Aversion gegen Internate und die mangelnde Ausbildung der Lehrer in diesem Bereich.
- Kapitel 5 analysiert verschiedene Fördermöglichkeiten für Hochbegabte, insbesondere das Überspringen von Klassenstufen und spezielle Förderprogramme.
Schlüsselwörter
Hochbegabung, Hochbegabtenförderung, Bildungspolitik, Elite, Bildungsföderalismus, dreigliedriges Schulsystem, Internate, Lehrerqualifikation, Überspringen von Klassenstufen, Spezialprogramme, Fachliteratur, Interessenverbände.
- Quote paper
- Mariam Ahmadi (Author), 2015, Ist Deutschland ein Entwicklungsland in der Begabtenförderung? Der schulische und bildungspolitische Umgang mit Hochbegabung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309161