Der Brauch der Rufnamengebung ist wohl so alt wie die Menschen selbst. Die Familiennamen sind dagegen um einiges jünger. Bei uns sind sie noch keine 1000 Jahre alt. Von den heute üblichen Familiennamen werden die Beinamen unterschieden. Sie werden den Rufnamen angehängt, sind allerdings nicht unbedingt erblich und nicht juristisch gefestigt. Sie entsprechen eher den Spitznamen. Man benutzt sie um einen Menschen besser zu charakterisieren.
Körperliche und geistige Eigenschaften werden durch so genannte Übernamen ausgedrückt. So entstanden z.B. die Namen mittelalterlicher Herrscher wie Heinrich der Löwe, Otto der Reiche, Albrecht der Bär oder Friedrich mit der gebissenen Wange. Das erste deutsche Beispiel von Namensgebung in deutscher Literatur ist das Hildebrandslied, in dem Hiltibrand, Heribrantes Sohn vorkommt. Ähnliches findet man auch im Nibelungenlied, in dem z.B. die Namen Hagen von Tronje oder Dietrich von Berne vorkommen.
Aus den Beinamen entwickelten sich nun im Laufe der Zeit die Familiennamen. Ab dem 12. Jahrhundert begann in Deutschland die Verstädterung, es gab natürlich schon bereits seit der Römerzeit Städte in Deutschland, allerdings gewannen sie erst im hohen Mittelalter an Bedeutung und mit der ersten Periode der Städtegründungen wurde auch eine deutliche Differenzierung gleichnamiger Personen immer wichtiger. Eben genau aus diesem Grund nahm die Entstehung von Behörden und verwaltungstechnischen Einrichtungen zu, die die Bürger in Verzeichnissen und Urkunden katalogisierten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die geschichtliche Entwicklung der Familiennamen in Deutschland
- Die Ursachen für die Entstehung
- Verschiedene Arten der Entstehung
- Familiennamen aus Rufnamen
- Familiennamen nach der Wohnstätte
- Familiennamen nach der Herkunft
- Familiennamen nach dem Beruf
- Sonderformen und Nichtdeutsche Familiennamen
- Die häufigsten Familiennamen in Deutschland
- Die Entstehung von Adelsnamen
- Schlussgedanke
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung von Familiennamen in Deutschland vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution. Das Hauptziel ist es, die verschiedenen Gründe für die langsame Entwicklung und die einzelnen Entstehungsphasen zu erläutern. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entstehung von Adelsnamen und deren heutiger Bedeutung. Die Arbeit beleuchtet den Übergang von der Einnamigkeit zur Zweinamigkeit.
- Die geschichtliche Entwicklung der Familiennamen in Deutschland
- Die Ursachen für die Entstehung von Familiennamen
- Die verschiedenen Arten der Familiennamenbildung
- Die Rolle der Verstädterung und der Behörden
- Die Entstehung von Adelsnamen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Entstehung von Familiennamen in Deutschland ein und benennt die Ziele der Arbeit. Sie verweist auf die humoristischen Reime von Erhard Horst Bellermann, die die Bedeutung von Spitznamen und Rufnamen für die Entstehung traditioneller Familiennamen veranschaulichen. Die Autorin kündigt an, die Gründe für die lange Entstehung der Familiennamen sowie die einzelnen Phasen zu erläutern und die Entstehung von Adelsnamen mit einzubeziehen.
Die geschichtliche Entwicklung der Familiennamen in Deutschland: Dieses Kapitel beschreibt die historische Entwicklung von Familiennamen in Deutschland. Es hebt den Unterschied zwischen Rufnamen und Beinamen hervor, wobei letztere als nicht unbedingt ererblich und juristisch nicht gefestigt beschrieben werden. Es wird der Einfluss der Verstädterung ab dem 12. Jahrhundert und die zunehmende Bedeutung von Behörden und Verwaltungseinrichtungen für die Katalogisierung von Bürgern in Verzeichnissen und Urkunden hervorgehoben. Die Arbeit vergleicht die Entwicklung in Deutschland mit der in romanischen Ländern und stellt fest, dass sich Familiennamen in Deutschland zunächst in den Städten an Rhein und Donau ausbreiteten. Der Übergang zur Zweinamigkeit vollzog sich unterschiedlich schnell in verschiedenen Regionen Deutschlands. Das Kapitel schließt mit der Feststellung, dass die Entwicklung der Familiennamen bis zum Ende des 14. Jahrhunderts im Wesentlichen abgeschlossen war und im 17. Jahrhundert die Behörden begannen, den willkürlichen Familiennamenwechsel zu regulieren. Die endgültige Festlegung der Familiennamenschreibung erfolgte erst mit der Einführung der Standesämter um 1874.
Die Ursachen für die Entstehung: In diesem Abschnitt werden die Gründe für die Entstehung von Familiennamen beleuchtet. Ein wichtiger Aspekt sind juristische Erwägungen, insbesondere im Zusammenhang mit ererblichen Lehen und der Markierung politischer Rechte.
Schlüsselwörter
Familiennamen, Deutschland, Mittelalter, Französische Revolution, Rufnamen, Beinamen, Verstädterung, Adelsnamen, Juristische Erwägungen, Namengebung, Zweinamigkeit, Einnamigkeit.
Häufig gestellte Fragen zur Entstehung von Familiennamen in Deutschland
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über die Entstehung von Familiennamen in Deutschland. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der historischen Entwicklung von Familiennamen vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution, den Ursachen ihrer Entstehung und der Rolle von Verstädterung und Behörden. Die Entstehung von Adelsnamen wird ebenfalls behandelt.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in die Kapitel „Einleitung“, „Die geschichtliche Entwicklung der Familiennamen in Deutschland“, und „Schlussgedanke“ (letzteres ist im vorliegenden Auszug nicht detailliert beschrieben). Das Kapitel zur geschichtlichen Entwicklung unterteilt sich weiter in Unterkapitel, die sich mit den Ursachen der Entstehung, verschiedenen Arten der Namensbildung (z.B. aus Rufnamen, Wohnstätte, Herkunft, Beruf), den häufigsten Familiennamen, und der Entstehung von Adelsnamen befassen.
Welche Zielsetzung verfolgt der Text?
Der Text zielt darauf ab, die Entstehung von Familiennamen in Deutschland zu untersuchen. Er möchte die verschiedenen Gründe für die langsame Entwicklung und die einzelnen Entstehungsphasen erläutern, den Übergang von der Einnamigkeit zur Zweinamigkeit beleuchten und einen Schwerpunkt auf die Entstehung von Adelsnamen und deren heutige Bedeutung legen.
Welche Ursachen für die Entstehung von Familiennamen werden genannt?
Der Text nennt juristische Erwägungen, insbesondere im Zusammenhang mit ererblichen Lehen und der Markierung politischer Rechte, als wichtigen Aspekt für die Entstehung von Familiennamen. Weitere Faktoren sind die Verstädterung und die zunehmende Bedeutung von Behörden und Verwaltungseinrichtungen zur Katalogisierung der Bürger.
Wie ist die historische Entwicklung der Familiennamen in Deutschland dargestellt?
Die historische Entwicklung wird vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution verfolgt. Es wird der Unterschied zwischen Rufnamen und Beinamen hervorgehoben, der Einfluss der Verstädterung ab dem 12. Jahrhundert beschrieben und der Vergleich mit der Entwicklung in romanischen Ländern angestellt. Der Text betont, dass sich Familiennamen zunächst in Städten an Rhein und Donau ausbreiteten und die Entwicklung bis zum Ende des 14. Jahrhunderts im Wesentlichen abgeschlossen war. Die endgültige Festlegung der Familiennamenschreibung erfolgte erst mit der Einführung der Standesämter um 1874.
Welche Arten der Familiennamenbildung werden im Text beschrieben?
Der Text beschreibt Familiennamen, die aus Rufnamen, der Wohnstätte, der Herkunft, dem Beruf und Sonderformen bzw. nichtdeutschen Familiennamen entstanden sind.
Welche Rolle spielten Verstädterung und Behörden bei der Entstehung von Familiennamen?
Verstädterung ab dem 12. Jahrhundert und die zunehmende Bedeutung von Behörden und Verwaltungseinrichtungen waren entscheidend für die Katalogisierung von Bürgern in Verzeichnissen und Urkunden, was die Entwicklung und Verbreitung von Familiennamen maßgeblich beeinflusste.
Was ist über die Entstehung von Adelsnamen zu erfahren?
Der Text behandelt die Entstehung von Adelsnamen als einen wichtigen Schwerpunkt und deren heutige Bedeutung. Details zur Entstehung sind jedoch im vorliegenden Auszug nicht vollständig ausgeführt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Text?
Schlüsselwörter sind: Familiennamen, Deutschland, Mittelalter, Französische Revolution, Rufnamen, Beinamen, Verstädterung, Adelsnamen, Juristische Erwägungen, Namengebung, Zweinamigkeit, Einnamigkeit.
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- Carolin Ihle (Author), 2004, Geschichte der Familiennamen vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution - Der Vergleich zu Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30896