Der Schlüsselproduktionsfaktor in einer durch die Informationstechnologie (IT) geprägten
Welt ist Wissen. Mit Verbreitung der IT bildet sich eine Ökonomie heraus,
die sich mehr auf die Produktion von Ideen gründet als ihre Vorgängerin, die auf die
Herstellung von Objekten zu möglichst geringen Kosten ausgerichtet war. Ein weiteres
Kennzeichen dieser Ökonomie ist die allmähliche Abkehr von der heute noch
vorherrschenden funktionalen hin zu einer prozessorientierten Organisationsform. Diese
Organisationsform ist lernfähiger, weil Kommunikation hier nicht so viele Barrieren,
Abteilungsgrenzen und Hierarchieebenen überwinden muss. Dabei erkennen immer mehr
Manager, dass sich mithilfe der IT betriebliche Prozesse vollkommen neu strukturieren
lassen, wenn man den Computer nicht mehr nur als eine programmierbare Maschine
betrachtet, sondern als ein Medium, mit dessen Hilfe Menschen zusammenwirken.
In diesem Zusammenhang steht die Wertschöpfung von Unternehmen nicht mehr
ausschließlich in Beziehung zur investierten Arbeitszeit des Personals, sondern ist
abhängig von dem Geschick, der Originalität und der Schnelligkeit der Menschen, neue
Probleme zu identifizieren, sie auf kreative Weise zu lösen und überzeugend zu
kommunizieren. Es ist das Wissen in den Köpfen der Organisationsmitglieder,
das zum entscheidenden Produktionsmittel wird. Aus Unternehmenssicht wird
daher das gezielte Management der Ressource Wissen zum wettbewerbsentscheidenden
Faktor.
Wie bei jeder substantiellen Leistung von Organisationen empfiehlt es sich auch bei
Wissensmanagement, in zusammenhängenden Prozessen zu denken.
Dabei müssen Unternehmen zum einen Wissensmanagement selbst als gestaltbaren
Prozess begreifen, der auf alle anderen internen Prozesse ausstrahlt, zum anderen spielt
sich die Verarbeitung von Wissen in den betrieblichen Prozessen ab. Die
integrierte Darstellung und Betrachtung aller mit den Geschäftsprozessen
zusammenhängenden Aspekte ist deshalb für ein systematisches und erfolgreiches
Wissensmanagement unabdingbar.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Motivation
- 1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit
- 2 Wissensmanagement als ganzheitlicher Ansatz
- 2.1 Wissen und Wissensmanagement
- 2.1.1 Bedeutung von Wissen
- 2.1.2 Zeichen, Daten, Informationen und Wissen
- 2.1.3 Organisationale Wissensbasis
- 2.1.4 Wissensmanagement
- 2.2 Kernprozess des Wissensmanagements
- 2.2.1 Definition von Wissenszielen
- 2.2.2 Wissensidentifikation
- 2.2.3 Wissenserzeugung
- 2.2.4 Wissensspeicherung
- 2.2.5 Wissensverteilung
- 2.2.6 Wissensanwendung
- 2.3 Gestaltungsfelder des Wissensmanagements
- 2.3.1 Unternehmenskultur
- 2.3.2 Personalmanagement
- 2.3.3 Management/Führung
- 2.3.4 Prozesse
- 2.3.5 Technologie
- 2.3.6 Controlling
- 3 Wissensmanagement und Geschäftsprozesse
- 3.1 Bedeutung der Prozessorientierung für das Wissensmanagement
- 3.2 Abgrenzung des Prozessbegriffs
- 3.2.1 Begriffsdefinition
- 3.2.2 Charakteristika von Prozessen
- 3.2.3 Routine-, Regel- und einmalige Prozesse
- 3.2.4 Materielle und informationelle Prozesse
- 3.2.5 Kern-, Operative-, Management- und Unterstützungsprozesse
- 3.2.6 Geschäftsprozessmodell einer Organisation
- 3.3 Konzentration des Wissensmanagements auf wissensintensive Geschäftsprozesse und Kernkompetenzen
- 3.3.1 Konzentration auf wissensintensive Prozesse
- 3.3.1.1 Wissensintensive Prozesse
- 3.3.1.2 Wissensorientierte Klassifizierung von Geschäftsprozessen
- 3.3.2 Konzentration des Wissensmanagements auf die Kernkompetenzen eines Unternehmens
- 4 Gestaltung von Prozessen aus Wissensperspektive
- 4.1 Framework des Prozesswissens
- 4.2 Geschäftsprozessmodell- und Geschäftsprozesserweiterung durch Wissensmanagement
- 5 Business Intelligence
- 5.1 Wissensmanagement als Management- und Unterstützungsprozess
- 5.2 Integration unterstützender Instrumente des Wissensmanagements in die Geschäftsprozesse
- 5.2.1 Instrumente zur Unterstützung des Wissensmanagement-Kernprozesses
- 5.2.2 Integration von Gelben Seiten in die Geschäftsprozesse
- 5.2.3 Integration von Lessons learned in die Geschäftsprozesse
- 6 Empirische Untersuchung von Beratungsunternehmen
- 7 Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen von Wissensmanagement auf die Geschäftsprozesse eines Unternehmens. Ziel ist es, den Einfluss des Wissensmanagements auf die Effizienz und Effektivität von Geschäftsprozessen zu untersuchen und Gestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
- Bedeutung von Wissen und Wissensmanagement für Unternehmenserfolg
- Kernprozess des Wissensmanagements und seine Gestaltungsfelder
- Prozessorientierung als Grundlage für erfolgreiches Wissensmanagement
- Integration von Wissensmanagement-Instrumenten in Geschäftsprozesse
- Empirische Untersuchung des Wissensmanagements in Beratungsunternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik des Wissensmanagements und dessen Bedeutung für Unternehmen ein. Sie beleuchtet die Motivation für diese Arbeit und stellt das Ziel sowie den Aufbau der Arbeit dar.
- Kapitel 2: Wissensmanagement als ganzheitlicher Ansatz: Dieses Kapitel beleuchtet das Konzept des Wissensmanagements in seiner Gesamtheit. Es definiert die zentralen Begriffe wie Wissen und Wissensmanagement, beschreibt die Organisationale Wissensbasis und erläutert den Kernprozess des Wissensmanagements. Außerdem werden die Gestaltungsfelder des Wissensmanagements im Detail behandelt.
- Kapitel 3: Wissensmanagement und Geschäftsprozesse: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Wissensmanagement und Geschäftsprozessen. Es beleuchtet die Bedeutung der Prozessorientierung für das Wissensmanagement und definiert den Prozessbegriff. Außerdem wird der Fokus auf die Konzentration des Wissensmanagements auf wissensintensive Geschäftsprozesse und Kernkompetenzen gelegt.
- Kapitel 4: Gestaltung von Prozessen aus Wissensperspektive: Dieses Kapitel zeigt auf, wie Prozesse aus der Sicht des Wissensmanagements gestaltet werden können. Es stellt ein Framework des Prozesswissens vor und beleuchtet die Erweiterung von Geschäftsprozessen durch Wissensmanagement.
- Kapitel 5: Business Intelligence: Dieses Kapitel befasst sich mit der Integration von Business Intelligence in das Wissensmanagement. Es beschreibt das Wissensmanagement als Management- und Unterstützungsprozess und zeigt, wie unterstützende Instrumente des Wissensmanagements in die Geschäftsprozesse integriert werden können.
- Kapitel 6: Empirische Untersuchung von Beratungsunternehmen: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung von Beratungsunternehmen, die beleuchtet, wie Wissensmanagement in der Praxis angewendet wird.
Schlüsselwörter
Wissensmanagement, Geschäftsprozesse, Prozessorientierung, Kernprozess, Gestaltungsfelder, Wissensintensive Prozesse, Kernkompetenzen, Business Intelligence, Integration, Empirische Untersuchung, Beratungsunternehmen.
- Quote paper
- Dipl. Kfm Georg Riedel (Author), 2001, Auswirkungen von Wissensmanagement auf die Geschäftsprozesse eines Unternehmens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3083