Innerhalb dieser Unterrichtsstunde stelle ich mir eine fiktive vierte Grundschulklasse mit zwanzig Schülerinnen und Schülern vor, die ich im Fach Musik unterrichten werde.
Die Schüler sollten bereits Erfahrungen gesammelt haben, wie man sich zu Musik bewegen kann und sind dementsprechend mit dem psychomotorischen Ansatz nach Ernst J. Kiphard vertraut, auf den mein Unterricht aufbaut. Weiterhin können sie mit Partnern in einer Kleingruppe zusammenarbeiten und wissen, wie sie mit dem Orff-Instrumentarium umgehen müssen. Außerdem ist ihnen die Arbeit mit einer Zeitscheibe bekannt. Sie sind damit vertraut, Ergebnisse einer Arbeit zu reflektieren und vor der Klasse zu präsentieren.
Um den Unterricht durchführen zu können, brauche ich zu Beginn der Stunde die Möglichkeit, Musik von einer CD abzuspielen, eine möglichst große freie Fläche ohne Tische und Stühle und einen freien Blick für die Schüler zur Tafel. Im weiteren Verlauf der Stunde benötige ich zusätzlich den Zugang zu den Instrumentenschränken, in welchen die Orff-Instrumente aufbewahrt werden.
Inhaltsverzeichnis
1 Unmittelbare Lernvoraussetzungen
2 Didaktische Analyse
3 Methodische Analyse
4 Strukturskizze
5 Quellenverzeichnis
1 Unmittelbare Lernvoraussetzungen
Der Unterricht, den ich halten werde, findet im Rahmen eines Musikdidaktikseminars an der Pädagogischen Hochschule statt. Innerhalb dieser Unterrichtsstunde stelle ich mir eine fiktive vierte Grundschulklasse mit zwanzig Schülerinnen und Schülern vor, die ich im Fach Musik unterrichten werde.
Die Schüler sollten bereits Erfahrungen gesammelt haben, wie man sich zu Musik bewegen kann und sind dementsprechend mit dem psychomotorischen Ansatz nach Ernst J. Kiphard vertraut, auf den mein Unterricht aufbaut. Weiterhin können sie mit Partnern in einer Kleingruppe zusammenarbeiten und wissen, wie sie mit dem Orff-Instrumentarium umgehen müssen. Außerdem ist ihnen die Arbeit mit einer Zeitscheibe bekannt. Sie sind damit vertraut, Ergebnisse einer Arbeit zu reflektieren und vor der Klasse zu präsentieren.
Um den Unterricht durchführen zu können, brauche ich zu Beginn der Stunde die Möglichkeit, Musik von einer CD abzuspielen, eine möglichst große freie Fläche ohne Tische und Stühle und einen freien Blick für die Schüler zur Tafel. Im weiteren Verlauf der Stunde benötige ich zusätzlich den Zugang zu den Instrumentenschränken, in welchen die Orff-Instrumente aufbewahrt werden.
2 Didaktische Analyse
In dieser Unterrichtsstunde sollen die Kinder in das Thema „Pausen in der Musik“ eingeführt werden. Inhaltlich gesehen hat dieses Thema anfangs auf mich einen sehr überschaubaren Eindruck gemacht. Ich hatte den Anspruch an mich, nicht nur die Definition und die Bedeutungen beziehungsweise die unterschiedlichen Funktionen von Pausen in einer Unterrichtsstunde herauszuarbeiten, sondern auch die verschiedenen Pausenwerte und ihre Beziehung zu den Notenwerten zu vermitteln. Nachdem ich mich jedoch mit den Inhalten stärker vertraut gemacht und verschiedene Möglichkeiten der methodischen Umsetzung bedacht habe, kam ich zu dem Entschluss, meinen Anspruch etwas verringern zu müssen. Es kam hinzu, dass ich den Wunsch nach einem bewegungsorientierten und schülerzentrierten Unterricht hatte, und ich mir nicht vorstellen konnte, wie ich alle Inhalte auf Basis eines psychomotorischen Ansatzes zusammenfassen kann. Aus diesen Gründen habe ich mich entschieden nur erstgenannte Inhalte zu vermitteln.
Die Schüler sollen sich selbstständig zu Musik bewegen können, die darin enthaltenen Pausen erkennen und auf sie spontan reagieren können.[1] In einer kurzen Besprechung, mit unterstützenden Fragen meinerseits, können die Schüler daraufhin Ideen entwickeln, wie sie die Pausen mit Inhalt füllen möchten, und können diese Zeitdauer nach ihrem eigenen Ermessen, während sie die Musik hören, gestalten und darstellen.[2] Dadurch lernen sie, was eine Pause ist.[3] Weiterhin können sie artikulieren, welche Bedeutung Pausen in dem Musikstück haben und welche Gefühle sie auslösen.
Die Kinder sollen mit den unterschiedlichen Aspekten, die durch den Austausch zum Vorschein kommen, vertraut gemacht werden und so ihren Wissenshorizont erweitern können. Sie sollen die Erkenntnis gewinnen, dass Pausen in der Musik unterschiedliche Funktionen und Bedeutungen haben können. Diese dienen beispielsweise zum Atem holen. Sie können auch Spannung erzeugen oder im Gegensatz dazu, Entspannung und Ruhe auslösen. Ebenso besteht die Möglichkeit, durch sie Überraschungsmomente zu bewirken, mysteriöse oder feierliche Stimmung zu verursachen oder sie auch als ein Zeichen von Beginn beziehungsweise Ende einer Phrase zu verstehen.
Im weiteren Verlauf der Stunde sollen die Kinder selbstständig ein Musikstück mit Pausen erfinden und entwickeln können, das ihrer eigenen Fantasie entspringt.[4] Sie sollen hierbei die Pausen in das Musikstück integrieren können, sodass die Bedeutung der Pause aus dem Stück hervorgeht. Die Kinder sollen lernen, sich untereinander abzusprechen und gemeinsam auf ein Stück zu einigen, bei dem beide Parteien ihre Vorstellungen verwirklichen können.
Weiterhin bietet das Lernobjekt die Möglichkeit, die verschiedenen Pausenwerte herausarbeiten zu können, in dem die Lernenden die unterschiedlichen Längen der Pausen beschreiben und darstellen können. Dabei lernen sie die konkreten Zeichen für die Pausenwerte kennen und können diese selbst wiedergeben und anwenden. Zusätzlich können die Schüler die Pausenwerte in Beziehung zu den Notenwerten setzen und diese miteinander vergleichen und gegebenenfalls Unterschiede und Gemeinsamkeiten feststellen.
3 Methodische Analyse
Für die Einstiegsphase habe ich circa fünfzehn Minuten konzipiert. Vor Beginn der Stunde möchte ich die Tische und Stühle soweit wie möglich so an den Rand schieben, dass sich für einen späteren Zeitpunkt die Stühle vor den Tischen befinden. Weiterhin möchte ich die Tafel derart positionieren, dass sie für alle sichtbar ist, und die CD in das Abspielgerät legen.
Nach einer Begrüßung werde ich die Schüler darauf vorbereiten, dass sie sich gleich zu Musik bewegen sollen, die ich abspielen werde. Vorher werde ich kurz fragen, wie sie sich zu Musik bewegen können, um sie auf diese Weise bereits Vorstellungen entwickeln zu lassen. Im Anschluss folgen das Abspielen der Musik und die Bewegungen durch die Schüler. Auf der CD sind drei verschiedene Musikstücke, die ich selbst herausgesucht und zusammengeschnitten habe. Sie enthalten prägnante Pausen, was ich aber im Vorhinein nicht erwähnen möchte, um die Ideen und Bewegungen der Kinder nicht einzuschränken. Nach einem ersten Hören und Bewegen möchte ich in einer weiteren kurzen Besprechung die Pausen, die das Musikstück enthält, thematisieren, definieren und die Bewegungen, die die Schüler dazu gemacht haben, in Beziehung zu dem eigentlichen Sinn der Pausen setzen. Bei einem zweiten Hören können die Schüler das eben Besprochene nochmals durch Bewegungen umsetzen. So erfahren die Schüler, was eine Pause in einem Musikstück bedeutet. Mit einem eventuellen dritten Hören der Musik möchte ich mit den Kindern durch unterstützende Fragen meinerseits herausarbeiten, dass Pausen unterschiedliche Funktionen haben können und welche diese in den gehörten Musikstücken sind. In dem Hörbeispiel stellen die Pausen teilweise Überraschungsmomente dar, teilweise aber auch Ruhe und Entspannung. Ich bin mir allerdings noch unsicher, ob dieser Inhalt zu weit führen würde, zu zeitintensiv ist oder zu anspruchsvoll sein kann. Aus diesem Grund möchte ich mir die Freiheit nehmen, spontan je nach Situation und Bereitschaft der Schüler zu entscheiden, ob ich darauf eingehen werde. Zur Veranschaulichung möchte ich während der kurzen Besprechungen die Kinder Stichworte zum Thema aufschreiben und an die Tafel pinnen lassen. Dadurch entsteht später ein Tafelbild, welches die Kinder sich am Ende der Stunde in ihr Heft übertragen sollen. Mir ist wichtig, dass ich verschiedene Wahrnehmungskanäle (visuell und auditiv) über die Musik, die Bewegung und über Kärtchen mit Stichworten ansprechen kann. Ich möchte dadurch möglichst viele Schüler auf ihrer Wahrnehmungsebene erreichen und so bewirken, dass ein möglichst großer Lerneffekt entsteht.
Ich erhoffe mir durch den Einsatz dieser verschiedenen Materialen und Medien die Verwirklichung eines möglichst praktischen und psychomotorischen Ansatzes, indem sich die Kinder unvoreingenommen und offen der Thematik nähern und am eigenen Körper erfahren und selbst gestalten können, was eine Pause für sie bedeutet.
Als Alternative habe ich über einen Einstieg nachgedacht, bei welchem ich selbst am Klavier ein Stück vorgespielt hätte. Meine Idee war, das Stück erst ohne, danach mit Pausen zu spielen. Die Schüler sollten daraufhin äußern, was ihnen aufgefallen wäre und in den Zeitraum einer Pause hinein klatschen. Jedoch ist mir klar geworden, dass der Sinn einer Pause nicht darin besteht, etwas wegzulassen. Somit wäre diese Methode nicht fachwissenschaftlich korrekt gewesen. Außerdem wäre es für mich noch schwierig gewesen, mich auf das Klavierspielen und die Schüler gleichzeitig zu konzentrieren, sodass ich nicht genug von ihrem Verhalten mitbekommen hätte. Als weiteres Argument gegen diese Methode spricht die rein kognitive Vorgehensweise. Dadurch hätte ich den Schülern wenig Freiraum zur eigenen Entfaltung gelassen und zu viel vorgegeben. Ferner hatte ich das Ziel, einem psychomotorischen Ansatz nachzukommen, bei dem der Sachverhalt über Bewegung vermittelt wird.
Nachdem ich mich ausgiebig informiert hatte, wie sich Pausen in der Musik definieren und welchen Zweck sie in einem Stück haben, kam mir die Idee, den Schülern Musik vorzuspielen, in der prägnante Pausen enthalten sind. Ich hätte dazu Seile durch den Raum gespannt, an denen sich die Schüler festhalten könnten. Wenn sie nun eine Pause gehört hätten, hätten sie das Seil losgelassen und sich geduckt. Mir erschien dieser Ansatz zwar besser, jedoch empfand ich, dass ich mit dieser Methode das Verhalten der Schüler noch zu stark in eine Richtung lenken würde. Folglich kam ich zu meiner jetzigen Methode, bei der ich den Kindern möglichst viel Freiraum für ihre eigenen Ideen und Fantasien lasse und sie sich nach eigenem Ermessen bewegen können.
Die Erarbeitungsphase findet in Partnerarbeit statt und dauert etwa fünfzehn Minuten. Die Schüler bekommen den Auftrag, selbst Komponist zu sein und zu zweit ein eigenes Musikstück mit Pausen zu erfinden. Dabei können sie sich an die Musikstücke der Einstiegsphase sowie an die Bewegungen, die sie dazu gemacht haben, anlehnen oder auch völlig neue Ideen entwickeln. Ein Kind spielt hierbei ein Instrument des Orff-Instrumentariums und das andere Kind stellt die Pausen dar. Die Aufgabe besteht darin, sich so auf ein Zusammenspiel zu einigen, dass jeder seine Vorstellungen entwickeln kann und beide zu gleichen Teilen in ihrem Musikstück vertreten sind. Innerhalb einer Gruppe können die Partner auch untereinander die Rollen nach der Hälfte der Zeit tauschen. Ich möchte mit dieser Methode erreichen, dass die Schüler lernen, im Team zusammenzuarbeiten, und ohne Einwirken der Lehrkraft, Absprachen mit ihrem Partner zu treffen. Während der Arbeitsphase werde ich eine Zeitscheibe an die Tafel heften, die verdeutlichen soll, wie viel Zeit die Schüler noch für ihre Komposition haben. Dadurch komme ich nicht in Bedrängnis, die Schüler während ihrer Arbeit durch lautes Rufen oder Ähnliches zu unterbrechen, sondern erwarte von ihnen, dass sie die Zeit selbst im Auge behalten. Ich möchte so die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der Kinder fördern. Schüler, die früher mit ihrer Partnerarbeit fertig sind als erwartet, erhalten von mir ein Blatt mit einer Zeitlinie, mit der Aufgabe die eigene Komposition aufzumalen oder aufzuzeichnen. Hierbei besteht der Auftrag darin, sich Gedanken zu machen, wie man eine Pause verschriftlichen kann. Diese Aufgabe zielt auf den weiteren Verlauf der Unterrichtseinheit ab, in der ich die Notierung der Halben Pause, der Viertelpause und der Achtelpause einführen würde.
In der Vertiefungsphase, die etwa zehn Minuten dauert, treffen wir uns in einem Sitzkreis. Die Kinder sollen der Klasse nun ihr selbst komponiertes Musikstück präsentieren. Die übrigen Schüler schauen und hören der jeweiligen Gruppe zu. Da ich die Erfahrung gemacht habe, dass Kinder sich immer gerne mitteilen und stolz sind, auf das, was sie geleistet haben, möchte ich ihnen hiermit die Möglichkeit dazu geben. Außerdem ist das Interesse der Schüler wahrscheinlich groß, die Kompositionen ihrer Klassenkameraden hören zu dürfen. Die letzten Minuten der Stunde sollen außerdem dazu dienen, dass die Schüler über ihre Partnerarbeit reflektieren und der Klasse mitteilen, wie ihre Gruppenarbeit verlaufen ist. Ich möchte dadurch erreichen, dass die Schüler lernen, über eventuelle Konflikte zu sprechen und Lösungsmöglichkeiten anbieten, um weitere Partnerarbeiten zukünftig besser gestalten zu können. Gruppen, die möglicherweise schon etwas gemalt haben, dürfen dies ebenso vorstellen. Ich stelle mir vor, diese Werke eventuell in der Klasse aufzuhängen. Interessierte Schüler könnten durch den Raum gehen und sich die Geschichten der Anderen zu einem späteren Zeitpunkt in Ruhe noch einmal anschauen.
4 Strukturskizze
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
[1] Vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, S. 104
[2] Vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, S. 104
[3] Vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, S. 105
[4] Vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, S. 107
- Quote paper
- Gesine Ueberfeldt (Author), 2010, Pausen in der Musik (Musik, 4. Klasse), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308385
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