Diese Proseminararbeit beschäftigt sich mit den Hunnen seit der Machtübernahme Attilas bis zu seinem Tod 453. Nach einer kurzen Verortung der Hunnen fällt der Schwerpunkt auf die Zeit der Machtkonzentration unter Attila und nimmt insbesondere die beiden Vorstöße gegen Westrom, den Gallienfeldzug 451 und den Einfall in Oberitalien 452 ins Visier der Betrachtung. Dabei spielen die politischen und militärischen Operationen der Hunnen und des West- und Oströmischen Reichs sowie die ökonomischen Aspekte eine wesentliche Rolle und sollen die steigende Bedrohung des Imperiums verdeutlichen. Diese Analyse dient als Vorspann zur eigentlichen Forschungsfrage: „Welche Einflussfaktoren bewegten die Hunnen unter Attila zum Angriff auf Italien und warum richtete sich der Angriff unter hunnischer Führung zuerst auf die oberitalienische Hafenstadt Aquileia?“
Vor der Folie des nur bedingt erfolgreichen Feldzugs gegen Gallien sollen die Motive und Zielsetzungen Attilas zu einem erneuten Angriff Westroms untersucht werden. Diente die Plünderung weiter Landstriche der Befriedigung der eigenen wirtschaftlichen Bedürfnisse, war es eine militärische Antwort auf die Situation nach der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern oder gar Bestrebungen einer territorialen Expansion? Kampf ums Überleben, Vergeltung oder Machtgier? Folgende Arbeitshypothese kann hierzu aufgestellt werden: Attila begann seinen Vorstoß nach Italien mit der Belagerung der prosperierenden Stadt Aquileia primär aus wirtschaftlichem Kalkül und zur Stillung seiner Begierde nach Beute und Zerstörung, sekundär aus strategischen und politischen Gründen, um Westrom so unter Druck und in Angst und Schrecken zu setzen, damit seine erneuerten Forderungen erfüllt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Die Hunnen unter Attila
- Herkunft der Hunnen
- Attila
- Ausbreitung und Bedrohung für das Römische Reich
- Aktion und Reaktion – Einfluss und Veränderungen durch Attila
- Aquileia
- Gründung und Entwicklung
- Bedeutung Aquileias im Römischen Reich in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten
- Der Sturm Attilas auf Aquileia und dessen Zerstörung
- Italienfeldzug Attilas
- Warum Aquileia?
- Conclusio
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Proseminararbeit untersucht die Zerstörung Aquileias durch die Hunnen unter Attila im Jahr 452. Die Arbeit verbindet die Analyse eines punktuellen historischen Ereignisses mit der Betrachtung längerfristiger Entwicklungsprozesse des 5. Jahrhunderts. Der Fokus liegt auf den Motiven Attilas für den Angriff auf Italien und der Auswahl Aquileias als erstes Ziel.
- Die Hunnen unter Attila: Herkunft, Machtanspruch und Einfluss auf das Römische Reich.
- Aquileia: Bedeutung und Entwicklung der Stadt im römischen Kontext.
- Attilas Italienfeldzug: Militärische und politische Strategien.
- Die Zerstörung Aquileias: Wirtschaftliche, strategische und politische Motive.
- Transformationsprozesse im 5. Jahrhundert: Der Zerfall des Römischen Reichs im Kontext der Hunneninvasionen.
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort beschreibt die Inspiration des Autors für die Arbeit: ein Besuch in Aquileia, der die Frage nach dem Untergang der einst blühenden Stadt aufwarf und die Beschäftigung mit den Hunnen und Attila als maßgebliche Akteure dieses Untergangs initiierte. Der Fokus liegt auf der Verknüpfung eines konkreten Ereignisses (die Zerstörung Aquileias) mit den umfassenderen Transformationsprozessen des späten Römischen Reichs.
Einleitung: Die Einleitung thematisiert die schwierige Forschungslage zum Thema Hunnen und Attila aufgrund fehlender schriftlicher Quellen der Hunnen und der Perspektive der römischen und griechischen Quellen. Die Arbeit formuliert die Forschungsfrage: Welche Faktoren führten Attila zum Angriff auf Italien und zur Wahl Aquileias als erstes Ziel? Es wird eine Arbeitshypothese vorgestellt, die von einem wirtschaftlichen Kalkül Attilas ausgeht, sekundär unterstützt durch strategische und politische Erwägungen.
Die Hunnen unter Attila: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Hunnen, ihre Herkunft und die Machtkonsolidierung unter Attila. Es skizziert Attilas Rolle und seinen Einfluss auf das Römische Reich, wobei die Westwärtsbewegung der Hunnen und die damit verbundene Bedrohung des Reiches im Mittelpunkt stehen. Der Einfluss Attilas auf politischer und militärischer Ebene sowie die daraus resultierenden Reaktionen werden beschrieben.
Aquileia: Dieses Kapitel befasst sich mit der Gründung und Entwicklung Aquileias, und analysiert die Bedeutung der Stadt im römischen Reich in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten. Es legt den Grundstein für das Verständnis der strategischen und wirtschaftlichen Bedeutung Aquileias als Ziel des hunnischen Angriffs.
Der Sturm Attilas auf Aquileia und dessen Zerstörung: Dieses Kapitel beschreibt den Italienfeldzug Attilas und analysiert die Gründe für die Auswahl Aquileias als erstes Angriffsziel. Es wird die Bedeutung der Stadt im Kontext des hunnischen Feldzugs untersucht.
Schlüsselwörter
Hunnen, Attila, Aquileia, Römisches Reich, Spätantike, Italienfeldzug, Transformationsprozesse, wirtschaftliche Motive, strategische Gründe, militärische Operationen, archäologische Befunde, römische Quellen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Die Zerstörung Aquileias durch die Hunnen unter Attila"
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Zerstörung der Stadt Aquileia durch die Hunnen unter Attila im Jahr 452 n. Chr. Sie verbindet die Analyse dieses konkreten Ereignisses mit der Betrachtung der längerfristigen Entwicklungsprozesse des 5. Jahrhunderts. Der Fokus liegt auf den Motiven Attilas für den Angriff auf Italien und der Auswahl Aquileias als erstes Ziel.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Hunnen unter Attila, ihre Herkunft, ihren Machtanspruch und ihren Einfluss auf das Römische Reich. Sie analysiert die Bedeutung und Entwicklung Aquileias im römischen Kontext, Attilas Italienfeldzug mit seinen militärischen und politischen Strategien, die Zerstörung Aquileias und die dahinterliegenden wirtschaftlichen, strategischen und politischen Motive, sowie die Transformationsprozesse im 5. Jahrhundert und den Zerfall des Römischen Reichs im Kontext der Hunneninvasionen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus folgenden Kapiteln: Vorwort, Einleitung, Die Hunnen unter Attila, Aquileia, Der Sturm Attilas auf Aquileia und dessen Zerstörung, Conclusio und Literatur- und Quellenverzeichnis. Jedes Kapitel befasst sich mit einem spezifischen Aspekt der Thematik, beginnend mit der Motivation des Autors und der Forschungsfrage, über die Darstellung der historischen Akteure und Hintergründe bis hin zur Analyse des Ereignisses selbst und abschließenden Schlussfolgerungen.
Welche Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welche Faktoren führten Attila zum Angriff auf Italien und zur Wahl Aquileias als erstes Ziel?
Welche Hypothese wird aufgestellt?
Die Arbeitshypothese geht von einem wirtschaftlichen Kalkül Attilas aus, sekundär unterstützt durch strategische und politische Erwägungen.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf römische und griechische Quellen, da schriftliche Quellen der Hunnen fehlen. Die schwierige Forschungslage wird in der Einleitung thematisiert. Archäologische Befunde werden ebenfalls berücksichtigt (obwohl nicht explizit im Kapitelzusammenfassungen erwähnt).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Hunnen, Attila, Aquileia, Römisches Reich, Spätantike, Italienfeldzug, Transformationsprozesse, wirtschaftliche Motive, strategische Gründe, militärische Operationen, archäologische Befunde, römische Quellen.
Wie wird die Bedeutung Aquileias dargestellt?
Die Bedeutung Aquileias als strategisches und wirtschaftliches Ziel des hunnischen Angriffs wird im Kapitel "Aquileia" ausführlich behandelt, indem die Gründung, Entwicklung und Bedeutung der Stadt im römischen Kontext analysiert werden.
Wie wird Attilas Italienfeldzug beschrieben?
Attilas Italienfeldzug wird im Kapitel "Der Sturm Attilas auf Aquileia und dessen Zerstörung" beschrieben, wobei die Gründe für die Auswahl Aquileias als erstes Angriffsziel untersucht werden.
Was ist das Fazit der Arbeit (Conclusio)?
Der Inhalt der Conclusio wird in der bereitgestellten Zusammenfassung nicht explizit genannt. Es wird aber angenommen, dass sie die Ergebnisse der Untersuchung zusammenfasst und die Forschungsfrage beantwortet.
- Arbeit zitieren
- Robert Stieber (Autor:in), 2015, Die Zerstörung Aquileias durch Attila und die Hunnen. Motive und Zielsetzung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308315