Diese Arbeit beschäftigt sich mit zwei Gemälden des venezianischen Malers Jacopo Robusti, genannt Jacopo Tintoretto. Er schuf sie in den Jahren 1592 bis 1594 für das Presbyterium in der Kirche von San Giorgio Maggiore in Venedig, Italien, wo man sie heute noch finden kann. Es handelt sich bei den Gemälden um "Die Mannalese" und "Das letzte Abendmahl". Es sind Laterali, also Leinwandgemälde, die an den Seitenwänden des Hauptaltars angebracht sind. Beide Bilder sind im Auftrag von Michele Alabardi entstanden, dem Prior des Klosters.
Auf den ersten Blick sind die beiden Bilder sehr konträr. Wo das Abendmahl dunkel, geschlossen und dramatisch erscheint, wirkt die Mannalese hell, offen und festlich. Die Arbeit soll aufzeigen, auf welche Weise sie trotzdem verbunden sind, über die Tatsache hinaus, dass das Thema Nahrung in beiden Bildern auftaucht. Nicht nur der Bezug aufeinander, sondern auch der zum Aufhängungsort ist dabei zu untersuchen.
Das Letzte Abendmahl ist die am häufigsten gemalte traditionelle Szene aus dem Leben Christi in Tintorettos Œuvre. Was für eine Entwicklung die Abbildungen dieser Szene durchlaufen, wie der Kern sich ändert und was schließlich das letzte Gemälde dieser Themenreihe zu seinem besten macht, soll herausgestellt werden. Wie verhält sich das bei dem Mannalese-Gemälde?
Hier fällt, wie in vielen von Tintorettos Bildern eine intensive Raumwirkung und ein ungewöhnliches Verhältnis des Lichtes auf. Um diesen Effekten auf den Grund zu gehen, muss Tintorettos Malweise genauer betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das letzte Abendmahl
- Bildbeschreibung
- Bibelstelle
- Die Raumwirkung in Tintorettos Gemälden
- Körperhaltungen
- Eine Erweiterung - Weitere Abendmahlsdarstellungen Tintorettos
- Das letzte Abendmahl aus San Marcuola
- Das letzte Abendmahl aus San Trovaso
- Das letzte Abendmahl aus der Scuola di San Rocco
- Ein Resultat
- Die Mannalese
- Bibelstelle
- Darstellungen des Mannawunders im Vergleich
- Die Verbindung beider Bilder (von San Giorgio Maggiore)
- Das Passahmahl
- Die Lichtwirkung in Tintorettos Gemälden
- Tintorettos Maltechnik
- Das Licht
- Gegenreformatorische Züge
- Abendmahl in der Chiesa di San Giorgio Maggiore
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert zwei Gemälde von Jacopo Tintoretto, „Die Mannalese“ und „Das letzte Abendmahl“, die er für das Presbyterium der Chiesa di San Giorgio Maggiore in Venedig schuf. Die Arbeit untersucht die Verbindung zwischen diesen beiden Bildern, die über das Thema Nahrung hinausgeht, und beleuchtet den Bezug zum Aufhängungsort. Darüber hinaus wird die Entwicklung der Abendmahlsdarstellungen in Tintorettos Œuvre betrachtet, um die Besonderheiten des letzten Abendmahls hervorzuheben. Die intensive Raumwirkung und das ungewöhnliche Verhältnis des Lichtes in den Gemälden werden analysiert, um Tintorettos Malweise und seine Fähigkeit, die katholische Lehre von der Eucharistie bildlich darzustellen, aufzuzeigen.
- Verbindung zwischen „Die Mannalese“ und „Das letzte Abendmahl“
- Entwicklung der Abendmahlsdarstellungen in Tintorettos Œuvre
- Raumwirkung und Licht in Tintorettos Gemälden
- Bildliche Darstellung der katholischen Lehre von der Eucharistie
- Tintorettos Malweise und seine Innovationskraft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die beiden Gemälde „Die Mannalese“ und „Das letzte Abendmahl“ von Tintoretto vor, die im Presbyterium der Chiesa di San Giorgio Maggiore in Venedig zu finden sind. Die Arbeit befasst sich mit der Verbindung der Bilder, der Raumwirkung, dem Licht und der Bildsprache Tintorettos.
Das letzte Abendmahl
Dieses Kapitel widmet sich einer detaillierten Bildbeschreibung des Abendmahlgemäldes, der biblischen Quelle, der Raumwirkung, den Körperhaltungen der Figuren und den verschiedenen Abendmahlsdarstellungen Tintorettos, die in anderen Kirchen zu finden sind.
Die Mannalese
Dieses Kapitel analysiert das Mannawunder-Gemälde, die biblische Grundlage, den Vergleich mit anderen Darstellungen des Mannawunders, die Verbindung zu „Das letzte Abendmahl“ und die Bedeutung des Passahmahls im Kontext des Gemäldes.
Die Lichtwirkung in Tintorettos Gemälden
Dieser Abschnitt beleuchtet Tintorettos Maltechnik und das Licht als Gestaltungsmittel in seinen Gemälden, um die besondere Wirkung seiner Werke zu erklären.
Gegenreformatorische Züge
Dieser Abschnitt untersucht die gegenreformatorischen Züge in Tintorettos Gemälden und beleuchtet die Bedeutung der Bilder für die katholische Lehre.
Schlüsselwörter
Jacopo Tintoretto, „Die Mannalese“, „Das letzte Abendmahl“, Chiesa di San Giorgio Maggiore, Abendmahl, Mannawunder, Raumwirkung, Licht, Maltechnik, Gegenreformation, Eucharistie, Venezianischer Malstil, Kunstwissenschaft, Bildanalyse.
- Quote paper
- Hilke Räuschel (Author), 2012, „Die Mannalese“ und „Das letzte Abendmahl“ von Jacopo Tintoretto in der Chiesa di San Giorgio Maggiore, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308193