Unterrichtsstörungen treten tagtäglich in vielfältiger Weise in diversen Schulformen auf und noch immer fühlen sich Lehrpersonen mit dem Problemverhalten Jugendlicher überfordert. Da im Unterricht heterogene Persönlichkeitsstrukturen zusammentreffen, ist eine sensible Wahrnehmung der Klassenmitglieder von Nöten. Didaktische Konzepte sind bei der Klassenführung unumgänglich, reichen jedoch manchmal nicht aus, um Störungen effektiv entgegenzuwirken. Daher werden hier Erkenntnisse aus der Psychologie, insbesondere der Psychotherapie herangezogen. Diese sollen Aufschluss über psychologische Vorgänge der Schüler geben, damit Lehrer Problemverhalten besser verstehen und ihre Schüler gezielter unterstützen können. Die therapeutischen Theorien sollen damit eine Orientierungshilfe für das eigene Verhalten im komplexen Praxisfeld Schule darstellen. Insbesondere werden Konzepte der vier großen psychotherapeutischen Richtungen Tiefenpsychologie, Behaviorismus, Humanistische Psychologie und Systemische Psychologie untersucht. Aus diesen Ansätzen werden die Individualtherapie, die Verhaltenstherapie, die Gesprächspsychotherapie und die Familientherapie unter den Gesichtspunkten der Entstehungen von Störungen, der Intervention und der Prävention untersucht. Anschließend werden in einem Überblick die wichtigsten Aspekte zusammengeführt, um Grundtendenzen und Unterschiede herauszufiltern und die Handlungsfähigkeit einer Lehrperson zu erhöhen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 1.1 Gliederung der Arbeit
- 1.2 Gegenstand und Ziel der Arbeit
- 2. Unterrichtsstörungen
- 2.1 Problemhorizont und Begriffsklärung
- 2.2 Erscheinungsformen von Unterrichtsstörungen
- 2.3 Häufigkeit der Erscheinungsformen
- 3. Untersuchungskriterien zur Bewertung der therapeutischen Ansätze
- 4. Psychotherapeutische Ansätze über Störverhalten
- 4.1 Psychotherapie - Definition und Eingrenzung
- 4.2 Tiefenpsychologischer Ansatz: Individualtherapie
- 4.2.1 Konzept der Individualtherapie
- 4.2.2 Individualtherapeutische Erziehungsprinzipien
- 4.2.3 Ursachen und Therapie von Verhaltensstörungen
- 4.2.4 Finalität von Störverhalten im Unterricht
- 4.2.5 Umgang mit Störverhalten im Unterricht
- 4.2.6 Wege der Prävention
- 4.2.7 Verwendbarkeit des individualtherapeutischen Ansatzes
- 4.3 Behavioristischer Ansatz: Verhaltenstherapie
- 4.3.1 Konzept der Verhaltenstherapie
- 4.3.2 Verhaltenstherapeutische Erziehungsprinzipien
- 4.3.3 Erklärung von Störungen aus der verhaltenstherapeutischer Sicht
- 4.3.4 Umgang mit Störungen und Unterrichtsgestaltung
- 4.3.5 Wirksamkeit der Verhaltensmodifikation
- 4.4 Humanistischer Ansatz: Gesprächspsychotherapie
- 4.4.1 Konzept der Gesprächspsychotherapie
- 4.4.2 Erziehung nach dem Grundsatz der humanistischen Pädagogik
- 4.4.3 Erklärung von Störverhalten aus der Perspektive der Gesprächspsychotherapie
- 4.4.4 Umgang mit Störungen und Unterrichtsgestaltung
- 4.4.5 Verwendbarkeit des gesprächspsychotherapeutischen Ansatzes
- 4.5 Systemischer Ansatz: Familientherapie
- 4.5.1 Konzept der Familientherapie
- 4.5.2 Erziehungsprinzipien nach dem Grundsatz der Familientherapie
- 4.5.3 Erklärung von Störverhalten aus systemischer Sicht
- 4.5.4 Umgang mit Störungen und Unterrichtsgestaltung
- 4.5.5 Verwendbarkeit des familientherapeutischen Ansatzes
- 5. Ergebnisvergleich der verschiedenen Ansätze
- 5.1 Ergebnisübersicht
- 5.2 Anwendung auf ein Fallbeispiel
- 6. Resümee
- Bedeutung und Erscheinungsformen von Unterrichtsstörungen
- Psychotherapeutische Ansätze als Orientierung für den Umgang mit Störverhalten
- Analyse und Vergleich verschiedener Ansätze (Tiefenpsychologie, Behaviorismus, Humanistische Psychologie, Systemische Psychologie)
- Praxisrelevante Anwendung der Ansätze im schulischen Kontext
- Entwicklung von Strategien zur Prävention und Intervention von Unterrichtsstörungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit analysiert verschiedene psychotherapeutische Ansätze und ihre Anwendbarkeit im Kontext von Unterrichtsstörungen. Ziel ist es, Lehrkräften ein tieferes Verständnis für die Ursachen und Hintergründe von Schülerverhalten zu vermitteln und ihnen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, um Unterrichtsstörungen effektiv zu begegnen.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Unterrichtsstörungen, wobei der Problemhorizont und verschiedene Erscheinungsformen beleuchtet werden. Anschließend werden relevante Kriterien für die Bewertung psychotherapeutischer Ansätze im Hinblick auf den Umgang mit Störverhalten im Unterricht definiert.
Im Hauptteil werden vier psychotherapeutische Ansätze detailliert vorgestellt: Tiefenpsychologie, Behaviorismus, Humanistische Psychologie und Systemische Psychologie. Für jeden Ansatz werden das zugrundeliegende Konzept, relevante Erziehungsprinzipien, die Erklärung von Störverhalten aus der jeweiligen Perspektive, Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Störungen sowie Aspekte der Prävention behandelt.
Schließlich werden die verschiedenen Ansätze in einem Ergebnisvergleich gegenübergestellt, wobei Gemeinsamkeiten und Unterschiede hervorgehoben werden. Die Arbeit endet mit einem Resümee, in dem die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst werden.
Schlüsselwörter (Keywords)
Unterrichtsstörungen, Psychotherapie, Tiefenpsychologie, Behaviorismus, Humanistische Psychologie, Systemische Psychologie, Individualtherapie, Verhaltenstherapie, Gesprächspsychotherapie, Familientherapie, Prävention, Intervention, Schulische Praxis, Lehrkräftekompetenz.
- Quote paper
- Britta Müller (Author), 2013, Psychotherapeutische Ansätze als Hilfestellungen für den Umgang mit Unterrichtsstörungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308039