Der Kündigungsschutz ist ein zentrales Thema im Arbeitsrecht. Er gibt den Arbeitnehmern eine gewisse Sicherheit gegen den Verlust des Arbeitsplatzes. Zugleich schränkt er aber die Dispositionsfreiheit des Arbeitgebers ein. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten kommt der Widerstreit dieser Interessen besonders deutlich zum Ausdruck.
In der Vergangenheit ist der Schutz der Arbeitnehmer vor einer Kündigung stetig verbessert worden. Inzwischen gibt es in vielen Mitgliedstaaten der Europäischen Union detaillierte Regelungen. Da sich die Systeme aber nebeneinander entwickelt haben, weisen sie viele nationale Eigenheiten auf, die in dieser Arbeit für die EU - Staaten Deutschland, Österreich und Italien herausgearbeitet werden sollen.
Viele EU - Staaten haben in den letzten Jahren den Kündigungsschutz gelockert. Im europäischen Vergleich liegt der deutsche Kündigungsschutz im oberen Mittelfeld, besonders stark ist hierzulande der Einfluss des Betriebsrats.
Angesichts des wirtschaftlichen Zusammenrückens von Europa und der damit verbundenen, zunehmenden unternehmerischen Tätigkeit in den Mitgliedsstaaten, gewinnt die Kenntnis des jeweiligen Arbeitsrechts, insbesondere die Kenntnis des Kündigungsschutzes, stetig an Bedeutung.
Die Arbeit behandelt den neuen allgemeinen Kündigungsschutz in Deutschland im Vergleich zum allgemeinen Kündigungsschutz unserer Nachbarn in Österreich und Italien. Ziel der Arbeit ist es, die Rechtssysteme der Mitgliedstaaten Deutschland, Österreich und Italien bezüglich des allgemeinen Kündigungsschutzes miteinander zu vergleichen und einen Überblick über die Ge
meinsamkeiten und Unterschiede, die Vor- und Nachteile der verschiedenen Rechtssysteme zu vermitteln.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- A. Begründung für die Themenwahl
- B. Ziel der Arbeit
- II. Hauptteil
- A. Allgemeiner Kündigungsschutz in Deutschland
- 1. Anwendbarkeit des KSchG
- a. Sachlicher Anwendungsbereich
- b. Persönlicher Anwendungsbereich
- aa. Arbeitnehmerbegriff
- bb. Sechsmonatige Beschäftigung
- c. Betrieblicher Geltungsbereich
- aa. Kleinbetriebsklausel
- bb. Quotale Berücksichtigung von Teilzeitbeschäftigten
- 2. Soziale Rechtfertigung
- 3. Kündigungsgründe des § 1 KSchG
- a. Personenbedingte Kündigung
- aa. Kündigungsgrund
- bb. Negative Prognose
- cc. Ultima ratio
- dd. Interessenabwägung
- b. Verhaltensbedingte Kündigung
- aa. Kündigungsgrund
- bb. Negative Prognose
- cc. Ultima ratio
- dd. Interessenabwägung
- c. Betriebsbedingte Kündigung
- aa. Kündigungsgrund
- bb. Negative Prognose
- cc. Ultima ratio
- dd. Sozialauswahl nach § 1 Abs. 3 KSchG n.F.
- ee. Auswahlrichtlinien nach § 1 Abs. 4 KSchG n.F.
- ff. Interessenausgleich mit Namensliste nach § 1 Abs. 5 KSchG n.F.
- 4. Klagefrist (§§ 4-7 KSchG)
- 5. Beteiligung des Betriebsrats nach § 102 BetrVG
- a. Zeitpunkt der Anhörung
- b. Mitteilungspflichten des Arbeitgebers
- c. Reaktionsmöglichkeiten des Betriebsrats im Anhörungsverfahren
- 6. Rechtslage bis zur Entscheidung über die Kündigungsschutzklage
- 7. Meldepflicht bei Massenkündigungen § 17 KSchG
- 8. Der Abfindungsanspruch nach § 1a KSchG
- a. Voraussetzungen des Abfindungsanspruchs
- b. Höhe des Abfindungsanspruchs
- III. Allgemeiner Kündigungsschutz in Österreich
- 1. Rechtsquellen
- 2. Anwendbarkeit des allgemeinen Kündigungsschutzes
- 3. Anfechtung der Kündigung
- a. Sozialwidrigkeit
- b. Motivkündigung
- 4. Kündigungsgründe
- a. Personenbedingte Kündigungsgründe
- b. Betriebsbedingte Kündigungsgründe
- 5. Der allgemeine Entlassungsschutz
- 6. Beteiligung des Betriebsrats
- a. Zustimmung des Betriebsrats
- b. Widerspruch des Betriebsrats
- c. Keine Stellungnahme des Betriebsrats
- d. Kündigungsanfechtung im betriebsratslosen Betrieb
- 7. Rechtsfolgen der Kündigungsanfechtung
- 8. Meldepflicht bei Massenkündigungen
- 9. Ansprüche aus der Beendigung des Arbeitsverhältnisses
- a. Abfertigung
- b. Kündigungsentschädigung
- IV. Allgemeiner Kündigungsschutz in Italien
- 1. Rechtsquellen des Kündigungsschutz in Italien
- 2. Die rechtswidrige Kündigung und ihre Folgen
- 3. Der reale Kündigungsschutz
- a. Anwendbarkeit von art 18 st.d.lav., art. 1 L.n. 108/1990
- aa. Unternehmensgröße
- bb. Arbeitnehmer im Sinne der Beschäftigtenzahl
- cc. Selbständige Produktionseinheit
- dd. Gemeindegebiet
- ee. Ausnahmen
- b. Kündigungsgründe
- c. Diskriminierende Gründe
- d. Verfahrens- und Formerfordernisse
- e. Rechtsfolgen: Wiedereingliederung und Schadensersatz
- aa. Wiedereingliederung
- bb. Schadensersatz
- 4. Der obligatorische Kündigungsschutz
- a. Anwendbarkeit
- aa. Unternehmensgröße
- bb. Arbeitgeber eines sog. Tendenzbetriebes
- cc. Kündigungsgründe
- dd. Verfahrens- und Formerfordernisse
- ee. Diskriminierende Gründe
- b. Rechtsfolgen: Wiedereinstellung oder begrenzter Schadensersatz
- aa. Wiedereinstellung
- bb. Begrenzter Schadensersatz
- 5. Massenkündigungen
- 6. Abfindung
- Rechtliche Grundlagen des Kündigungsschutzes in Deutschland, Österreich und Italien
- Vergleichende Analyse der Kündigungsgründe und -verfahren
- Die Rolle des Betriebsrats im Kündigungsverfahren
- Die Bedeutung des Abfindungsanspruchs bei Kündigungen
- Rechtliche Besonderheiten des Kündigungsschutzes in den ausgewählten EU-Staaten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem allgemeinen Kündigungsschutz in Deutschland und untersucht diesen im Vergleich zu ausgewählten Staaten der EU. Sie analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Kündigungsgründe und -verfahren sowie die Rolle des Betriebsrats in den jeweiligen Ländern.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik des allgemeinen Kündigungsschutzes in Deutschland im Vergleich zu ausgewählten EU-Staaten vor und erläutert die Zielsetzung der Arbeit.
Der Hauptteil befasst sich mit dem allgemeinen Kündigungsschutz in Deutschland. Er analysiert die Anwendbarkeit des KSchG, die sozialen Rechtfertigungsgründe und die Kündigungsgründe des § 1 KSchG. Außerdem werden die Klagefrist, die Beteiligung des Betriebsrats im Anhörungsverfahren und die Meldepflicht bei Massenkündigungen behandelt.
Der dritte Teil der Arbeit widmet sich dem allgemeinen Kündigungsschutz in Österreich. Er beleuchtet die Rechtsquellen, die Anwendbarkeit des allgemeinen Kündigungsschutzes und die Anfechtung der Kündigung. Außerdem werden die Kündigungsgründe, der allgemeine Entlassungsschutz, die Beteiligung des Betriebsrats, die Rechtsfolgen der Kündigungsanfechtung und die Ansprüche aus der Beendigung des Arbeitsverhältnisses behandelt.
Der vierte Teil der Arbeit untersucht den allgemeinen Kündigungsschutz in Italien. Er analysiert die Rechtsquellen des Kündigungsschutzes in Italien, die rechtswidrige Kündigung und ihre Folgen sowie den realen Kündigungsschutz. Außerdem werden der obligatorische Kündigungsschutz, die Massenkündigungen und die Abfindung behandelt.
Schlüsselwörter
Kündigungsschutz, Arbeitsrecht, Deutschland, Österreich, Italien, EU, Kündigungsgründe, Kündigungsverfahren, Betriebsrat, Abfindung, Vergleichende Analyse, Rechtliche Rahmenbedingungen.
- Quote paper
- Stefania Piras (Author), 2004, Allgemeiner Kündigungsschutz in Deutschland im Vergleich zu ausgewählten Staaten der EU, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30798