Nach beiden Weltkriegen hat die Figur des Heimkehrers in deutschen Nachkriegsdramen einen festen Platz. Besonders die erste Berührung mit der Heimat und den Zuhausegebliebenen trägt erhebliches Konfliktpotenzial in sich. Die Folgen des Krieges und die Veränderungen der privaten und gesellschaftlichen Verhältnisse erschweren dem Rückkehrer häufig die Wiedereingliederung ins zivile Leben. Dadurch entstehen Probleme, die es für den Repatriierten zu lösen gilt. Mit Andreas Kragler in „Trommeln in der Nacht“ (1922) und Beckmann in „Draußen vor der Tür“ (1947) stellten Bertolt Brecht und Wolfgang Borchert zwei unterschiedliche Kriegsheimkehrer auf die deutsche Bühne.
Diese Arbeit versteht sich als vergleichende Analyse zwischen den Heimkehrerfiguren Andreas Kragler und Beckmann. Hinsichtlich der Folgen des Fronterlebnisses und der Gefangenschaft, ihrer ersten Begegnung mit der Heimat und den hierdurch auftretenden Schwierigkeiten werden sie einander gegenübergestellt. Es wird untersucht, ob den Akteuren nach ihrer Rückkehr die Reintegration ins private Umfeld und in die Nachkriegsgesellschaft gelingt, um anschließend die Gründe für den Erfolg oder Misserfolg zu diskutieren.
In einem theoretischen Einführungsteil wird auf den besonderen Stellenwert der Figur des Heimkehrers im deutschen Nachkriegsdrama eingegangen. An eine Skizze der Problemfelder der Kriegsheimkehr schließt die die Einzelanalyse der Protagonisten der ausgewählten Dramen an. Die Erkenntnisse der vergleichenden Analyse werden abschließend im Fazit dargelegt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Heimkehrer in deutschen Nachkriegsdramen: Ein Vergleich zwischen Andreas Kragler in „Trommeln in der Nacht“ und Beckmann in „Draußen vor der Tür“
- 2.1 Die Heimkehrerfigur in deutschen Nachkriegsdramen
- 2.1.1 Das Heimkehrmotiv in der deutschen Literatur
- 2.1.2 Der Heimkehrer im deutschen Nachkriegsdrama der zwei Weltkriege
- 2.1.3 Die Problemfelder der Kriegsheimkehr
- 2.2 Andreas Kragler in Bertolt Brechts „Trommeln in der Nacht“ (1922)
- 2.2.1 Die Ausgangslage: Die Heimkehr des Andreas Kragler
- 2.2.2 Der Weg in die Revolution: Im Rhythmus der Trommeln
- 2.2.3 Die Entscheidung: Revolution vs. Liebe
- 2.3 Beckmann in Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“ (1947)
- 2.3.1 Beckmann vor dem Abgrund: Suizidversuch
- 2.3.2 Beckmann und das Private: Frau, Mädchen, Eltern
- 2.3.3 Beckmann und die Gesellschaft: Oberst, Direktor
- 2.3.4 Beckmann vor dem Nichts: Die Schlusssequenz
- 2.4 Vergleich der Kriegsheimkehrer Andreas Kragler und Beckmann
- 2.4.1 Die Folgen des Krieges und der Gefangenschaft
- 2.4.2 Die Schwierigkeiten nach der Heimkehr
- 2.4.3 Die Wiedereingliederung: Rückkehr gleich Heimkehr?
- 2.1 Die Heimkehrerfigur in deutschen Nachkriegsdramen
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert vergleichend die Heimkehrerfiguren Andreas Kragler aus Brechts „Trommeln in der Nacht“ und Beckmann aus Borcherts „Draußen vor der Tür“. Ziel ist es, die Folgen des Krieges und der Gefangenschaft, die ersten Begegnungen mit der Heimat und die daraus resultierenden Schwierigkeiten beider Figuren gegenüberzustellen. Es wird untersucht, ob und warum eine Reintegration ins private und gesellschaftliche Leben gelingt.
- Das Heimkehrmotiv in der deutschen Literatur und seine Entwicklung
- Die Problemfelder der Kriegsheimkehr im Kontext der Nachkriegsdramen
- Vergleichende Analyse der Figuren Kragler und Beckmann
- Untersuchung der Reintegrationsprozesse beider Figuren
- Der Einfluss des historischen Kontextes auf die Darstellung der Heimkehrer
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des Heimkehrers in deutschen Nachkriegsdramen ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Wiedereingliederung der Protagonisten in ihr privates und gesellschaftliches Umfeld. Sie skizziert die Methodik der vergleichenden Analyse von Andreas Kragler und Beckmann und benennt den Fokus auf die Folgen des Krieges, die ersten Heimkehr-Erfahrungen und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Es wird deutlich gemacht, dass die Arbeit auf gattungsspezifische Untersuchungen und autobiografische Aspekte verzichtet und die Figuren als fiktionale Personen betrachtet.
2. Der Heimkehrer in deutschen Nachkriegsdramen: Ein Vergleich zwischen Andreas Kragler in „Trommeln in der Nacht“ und Beckmann in „Draußen vor der Tür“: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und gliedert sich in mehrere Unterkapitel. Zuerst wird das Motiv der Heimkehr in der deutschen Literatur vom antiken Griechenland bis ins 20. Jahrhundert hinein untersucht, um den historischen Kontext zu beleuchten. Im Anschluss daran werden die Problemfelder der Kriegsheimkehr skizziert. Die folgenden Unterkapitel befassen sich mit Einzelanalysen der Protagonisten Kragler und Beckmann, wobei ein chronologischer Ansatz gewählt wird, um deren Entwicklung nachzuzeichnen. Der abschließende Vergleich beider Figuren beleuchtet Gemeinsamkeiten und Unterschiede bezüglich der Auswirkungen des Krieges, der Schwierigkeiten bei der Heimkehr und des Gelingens oder Scheiterns der Reintegration.
Schlüsselwörter
Heimkehrer, Nachkriegsdrama, Bertolt Brecht, Wolfgang Borchert, Andreas Kragler, Beckmann, „Trommeln in der Nacht“, „Draußen vor der Tür“, Kriegsfolgen, Reintegration, Gesellschaft, Privates Umfeld, Vergleichende Analyse, Heimkehrmotiv, deutsche Literatur.
Häufig gestellte Fragen zu: Vergleichende Analyse der Heimkehrerfiguren Andreas Kragler und Beckmann
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert vergleichend die Heimkehrerfiguren Andreas Kragler aus Bertolt Brechts „Trommeln in der Nacht“ und Beckmann aus Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“. Der Fokus liegt auf den Folgen des Krieges und der Gefangenschaft, den ersten Begegnungen mit der Heimat und den daraus resultierenden Schwierigkeiten beider Figuren. Es wird untersucht, ob und inwiefern eine Reintegration ins private und gesellschaftliche Leben gelingt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Heimkehrmotiv in der deutschen Literatur, die Problemfelder der Kriegsheimkehr im Kontext der Nachkriegsdramen, eine vergleichende Analyse der Figuren Kragler und Beckmann, die Untersuchung der Reintegrationsprozesse beider Figuren und den Einfluss des historischen Kontextes auf die Darstellung der Heimkehrer.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine vergleichende Analyse der beiden Figuren Kragler und Beckmann. Es wird ein chronologischer Ansatz gewählt, um deren Entwicklung nachzuzeichnen und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede bezüglich der Auswirkungen des Krieges, der Schwierigkeiten bei der Heimkehr und des Gelingens oder Scheiterns der Reintegration herauszuarbeiten.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hauptquellen sind Bertolt Brechts „Trommeln in der Nacht“ und Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“. Zusätzlich wird das Heimkehrmotiv in der deutschen Literatur im historischen Kontext beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: Eine Einleitung, ein Hauptkapitel mit Einzelanalysen von Kragler und Beckmann sowie einem Vergleich, und ein Fazit. Das Hauptkapitel unterteilt sich weiter in Unterkapitel, die die einzelnen Aspekte der Heimkehr und Reintegration detailliert untersuchen.
Welche Schlüsselfragen werden untersucht?
Zentrale Fragen sind: Wie wirken sich Krieg und Gefangenschaft auf die Heimkehrer aus? Welche Schwierigkeiten erleben sie bei der Rückkehr in ihr privates und gesellschaftliches Umfeld? Gelingt die Reintegration und wenn ja, unter welchen Bedingungen? Wie unterscheidet sich die Darstellung der Heimkehr in den beiden Dramen?
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
(Der Inhalt des Fazits wird in der Zusammenfassung der Kapitel beschrieben, aber nicht explizit dargestellt.) Die Arbeit untersucht die unterschiedlichen Erfahrungen der Heimkehrer und ihre Schwierigkeiten bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine detaillierte Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, welche die behandelten Themen und die Vorgehensweise der Analyse beschreibt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Heimkehrer, Nachkriegsdrama, Bertolt Brecht, Wolfgang Borchert, Andreas Kragler, Beckmann, „Trommeln in der Nacht“, „Draußen vor der Tür“, Kriegsfolgen, Reintegration, Gesellschaft, Privates Umfeld, Vergleichende Analyse, Heimkehrmotiv, deutsche Literatur.
- Quote paper
- Daniel Konhäuser (Author), 2015, Der Heimkehrer in deutschen Nachkriegsdramen. Brechts „Trommeln in der Nacht“ und Borcherts „Draußen vor der Tür“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/307883