Grundlegend ist jede Absatzkette als System mit diversen Subsystemen, oder auch als Lieferkette mit einzelnen Gliedern anzusehen. Untersucht man nun eine derartige Konstellation in ihrer Gesamtheit, so spricht man laut Schulte von einer Supply Chain (vgl. Schulte 2009, S.19). Für das Optimieren dieser Lieferkette werden sowohl Kommunikations- als auch Informationstechnologien verwendet, um diesen Prozess möglichst übersichtlich und planbar verwalten zu können. Die Abwicklung dieses Gesamtsystems wird als Supply Chain Management bezeichnet, welches durch Globalisierung einen immer höheren Stellenwert trägt, da nicht mehr die Absatzzahlen einzelner Unternehmen, sondern die der ganzen Lieferkette ausschlaggebend sind. Dieser Umstand bewirkt eine erhöhte Komplexität in der Kooperation von Firmen und Betrieben.
Kern dieser Arbeit ist die Auseinandersetzung mit der Supply Chain Management- Sphäre, wobei der Schwerpunkt auf dem Bullwhip-Effekt liegt. Dieser wird als zentrales Problem im Supply Chain Management angesehen und bereitet unvorhersehbare, nicht kalkulierbare Schwankungen in allen Gliedern entlang der Lieferkette. Dieses Phänomen beschreibt, dass der Prozess häufig durch eine geringfügige Änderung der Nachfrage der Endverbraucher zu Differenzen bei Bestell- und Liefermengen seitens der weiteren Supply Chain entstehen. Folglich kann es bei Zwischenhändlern/innen, Erzeugern/innen oder auch Distributoren/innen zu suboptimalen Planungen der weiteren Arbeitsvorgänge führen.
Der Bullwhip-Effekt ist ein Phänomen, welches im Supply Chain Management-Wesen, genauer gesagt im Teilbereich des Risikomanagements, seinen Einsatz findet. Charakterisiert wird dieser durch das Zusammenspiel mehrerer Variablen oder auch Faktoren, wie zum Beispiel Preisschwankungen, Nachfragesignalen, Auftragsbündelung oder gar der Versorgungsengpässe. Eine Interaktion dieser Kräfte, verursacht durch die Kalkulationen und Informationsweitergaben in den Produktionsschritten, tritt als ein verstärkender [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Bullwhip-Effekt
- 1.1 Auswirkung auf die Glieder der Lieferkette
- 1.2 Folgeschäden
- 2. Ursachen und Entstehungsgründe
- 2.1 Schwankende Nachfrage
- 2.2 Bündelbestellungen
- 2.3 Burbidge-Effekt
- 2.4 Preisschwankungen
- 2.5 Engpasspoker
- 3. Koordination in der Supply Chain
- 3.1 Kooperation einer Strategiepartnerschaft
- 3.2 Optimierung der Kommunikation
- 4. Fallbeispiel „Beer Game“
- 4.1 Regelwerk und Verlauf
- 4.2 Ergebnisse und Resultate
- 4.3 Praxisbezug
- 5. Gegenmaßnahmen und Vermeidungsstrategien
- 6. Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Bullwhip-Effekt im Supply Chain Management. Ziel ist es, die Hauptursachen dieses Phänomens zu erforschen und anhand des Fallbeispiels "Beer Game" die Bedeutung dieser Ursachen in der Praxis zu veranschaulichen. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Ursachen, während die Gegenmaßnahmen nur kurz angeschnitten werden.
- Der Bullwhip-Effekt als zentrales Problem im Supply Chain Management
- Analyse der Ursachen des Bullwhip-Effekts (Nachfrageschwankungen, Bündelbestellungen, etc.)
- Die Rolle der Kommunikation und Koordination in der Supply Chain
- Empirische Untersuchung des Bullwhip-Effekts anhand des "Beer Game"
- Kurze Erörterung von Gegenmaßnahmen zur Minderung des Bullwhip-Effekts
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Supply Chain Managements ein und beschreibt den Bullwhip-Effekt als zentrales Problem, das zu unvorhersehbaren Schwankungen in der Lieferkette führt. Die Arbeit fokussiert auf die theoretische Erforschung der Ursachen des Bullwhip-Effekts und deren praktische Relevanz anhand des "Beer Game".
1. Bullwhip-Effekt: Dieses Kapitel definiert den Bullwhip-Effekt und charakterisiert ihn durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren wie Preisschwankungen und Nachfragesignale. Es wird auf die ursprüngliche Erforschung durch Forrester eingegangen und die unvorhersehbaren und unverhältnismäßigen Auswirkungen auf nachfolgende Prozessschritte hervorgehoben. Die Bedeutung von Kommunikationsmangel als zentrale Ursache wird betont.
2. Ursachen und Entstehungsgründe: Dieses Kapitel analysiert detailliert die Ursachen des Bullwhip-Effekts. Es werden verschiedene Faktoren wie schwankende Nachfrage, Bündelbestellungen, der Burbidge-Effekt, Preisschwankungen und Engpasspoker untersucht und ihre jeweilige Rolle bei der Entstehung und Verstärkung des Effekts erläutert. Die Interaktion dieser Faktoren wird als entscheidend für die Entstehung und den Verlauf des Bullwhip-Effekts dargestellt.
3. Koordination in der Supply Chain: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bedeutung von Koordination und Kooperation in der Supply Chain zur Minderung des Bullwhip-Effekts. Es werden Strategien wie die Etablierung von Strategiepartnerschaften und die Optimierung der Kommunikation innerhalb der Lieferkette als wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Planung und zur Reduktion von Schwankungen diskutiert. Die Verbesserung der Informationsflüsse wird als Schlüssel zur effektiven Koordination angesehen.
4. Fallbeispiel „Beer Game“: Dieses Kapitel beschreibt das "Beer Game" als ein praxisnahes Beispiel zur Veranschaulichung des Bullwhip-Effekts. Es werden das Regelwerk und der Ablauf des Spiels detailliert dargestellt und die Ergebnisse im Hinblick auf die Entstehung und Auswirkungen des Bullwhip-Effekts analysiert. Der Praxisbezug wird hervorgehoben und die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf reale Supply Chains diskutiert.
5. Gegenmaßnahmen und Vermeidungsstrategien: Dieses Kapitel gibt einen kurzen Überblick über verschiedene Strategien zur Vermeidung oder Abschwächung des Bullwhip-Effekts. Obwohl der Fokus der Arbeit auf der Analyse der Ursachen liegt, werden hier kurz Ansätze für eine Verbesserung der Supply Chain Management Prozesse angesprochen.
Schlüsselwörter
Bullwhip-Effekt, Supply Chain Management, Risikomanagement, Nachfrageschwankungen, Bündelbestellungen, Kommunikation, Koordination, Strategiepartnerschaft, Beer Game, Forrester-Effekt, Prognosegenauigkeit.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Bullwhip-Effekt im Supply Chain Management
Was ist der zentrale Gegenstand dieses Dokuments?
Das Dokument befasst sich umfassend mit dem Bullwhip-Effekt im Supply Chain Management. Es analysiert die Ursachen dieses Phänomens, untersucht die Rolle von Kommunikation und Koordination und veranschaulicht die praktische Relevanz anhand des Fallbeispiels "Beer Game".
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: Definition und Auswirkungen des Bullwhip-Effekts, detaillierte Analyse der Ursachen (schwankende Nachfrage, Bündelbestellungen, Burbidge-Effekt, Preisschwankungen, Engpasspoker), Bedeutung von Koordination und Kooperation in der Supply Chain, das Fallbeispiel "Beer Game" mit Regelwerk, Ablauf und Ergebnisanalyse, sowie einen kurzen Überblick über Gegenmaßnahmen.
Welche Ursachen des Bullwhip-Effekts werden im Detail analysiert?
Das Dokument analysiert detailliert folgende Ursachen des Bullwhip-Effekts: Schwankende Nachfrage, Bündelbestellungen, der Burbidge-Effekt, Preisschwankungen und Engpasspoker. Die Interaktion dieser Faktoren wird als entscheidend für die Entstehung und den Verlauf des Effekts dargestellt.
Welche Rolle spielt die Koordination in der Supply Chain?
Das Dokument betont die Bedeutung von Koordination und Kooperation in der Supply Chain zur Minderung des Bullwhip-Effekts. Es werden Strategien wie die Etablierung von Strategiepartnerschaften und die Optimierung der Kommunikation als wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Planung und zur Reduktion von Schwankungen diskutiert.
Was ist das "Beer Game" und welche Bedeutung hat es in diesem Kontext?
Das "Beer Game" dient als praxisnahes Fallbeispiel zur Veranschaulichung des Bullwhip-Effekts. Das Dokument beschreibt das Regelwerk, den Ablauf des Spiels und analysiert die Ergebnisse im Hinblick auf die Entstehung und Auswirkungen des Bullwhip-Effekts. Es wird die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf reale Supply Chains diskutiert.
Welche Gegenmaßnahmen gegen den Bullwhip-Effekt werden erwähnt?
Obwohl der Fokus auf der Ursachenanalyse liegt, bietet das Dokument einen kurzen Überblick über verschiedene Strategien zur Vermeidung oder Abschwächung des Bullwhip-Effekts. Es werden Ansätze zur Verbesserung der Supply Chain Management Prozesse angesprochen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter sind: Bullwhip-Effekt, Supply Chain Management, Risikomanagement, Nachfrageschwankungen, Bündelbestellungen, Kommunikation, Koordination, Strategiepartnerschaft, Beer Game, Forrester-Effekt, Prognosegenauigkeit.
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Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Das Dokument ist für alle gedacht, die sich akademisch mit dem Bullwhip-Effekt im Supply Chain Management auseinandersetzen möchten. Es dient der Analyse von Themen und bietet einen strukturierten Überblick über die Thematik.
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- Martin König (Author), 2015, Der Bullwhip-Effekt in einer Supply Chain, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/307704