Hooligangewalt gilt als europäisches Phänomen. Trotz der wachsenden Beliebtheit des Fußballsports in Asien und Nordamerika gibt es bisher kaum Vorkommnisse, in denen Hooligans auf sich aufmerksam gemacht hätten. Nicht im Ansatz ist die Hooligan-problematik zu erkennen, so dass viele Stadien in den USA nicht einmal getrennte Bereiche für die „gegnerischen“ Fanlager bieten.
In Südamerika und Südafrika ist Gewalt durch Fans häufiger vorhanden, jedoch basieren die Aggressionen auf anderen Ursachen. Hier handelt es sich um sehr arme Länder, in denen Fußball der populärste Sport ist. So verwundert es Soziologen nicht, dass es aufgrund dieses Zusammenhangs zu gewaltvollen Taten kommt. Häufiger geht es dabei um ein weitreichenderes Problem. Nicht ganze Gruppen von Hooligans machen auf sich aufmerksam; oftmals stehen Einzelpersonen im Vordergrund.
Ein kolumbianischer Drogenhändler erschoss einen kolumbianischen Nationalspieler, nachdem dieser während der WM in den USA 1994 ein Eigentor geschossen hatte. Kolumbien verlor das Spiel auf dessen erfolgreichen Ausgang der Drogenhändler viel Geld gesetzt hatte. Ähnliche Fälle sind bis heute keine Seltenheit. Spieler, die schlecht spielen oder das Team verlassen wollen (und so dem Team schaden), werden erpresst, deren Familienmitglieder entführt oder gar auf offener Straße angeschossen .
Dies geschieht nicht, um den Kick zu suchen und zu finden. Fußball ist hier zum Teil viel mehr der Lebensmittelpunkt. In anderen – wie oben aufgezeigten Fällen – geht es um sehr viel Geld, für dessen Verlust Schuldige ausgemacht werden. Ein Vergleich zur Gewaltproblematik in Europa ist nicht gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Hooligans im europäischen Vergleich
- Hooliganismus in England
- Hooliganismus in Italien und Frankreich
- Hooliganismus in den Niederlanden
- Hooliganismus in der Schweiz
- Hooliganismus in Osteuropa
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Phänomen des Hooliganismus im europäischen Fußball. Er analysiert die Entstehung und Entwicklung von Hooligangruppen in verschiedenen Ländern und stellt dabei fest, dass England als Ursprungsort des Hooliganismus gilt, die Problematik jedoch zunehmend in Osteuropa an Bedeutung gewinnt. Der Text untersucht die Ursachen für Hooliganismus, die Auswirkungen auf den Fußball und die Gesellschaft sowie die Bemühungen von Behörden und Vereinen, der Gewalt entgegenzuwirken.
- Entstehung und Entwicklung des Hooliganismus in Europa
- Ursachen für Hooliganismus
- Auswirkungen von Hooliganismus auf den Fußball und die Gesellschaft
- Strategien zur Bekämpfung von Hooliganismus
- Der Wandel des Hooliganismus: Von England nach Osteuropa
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Hooligans im europäischen Vergleich: Dieses Kapitel bietet eine Einführung in die Thematik des Hooliganismus und beleuchtet die Entwicklung in verschiedenen europäischen Ländern. Es stellt fest, dass Hooliganismus ein europäisches Phänomen ist, das in anderen Regionen der Welt kaum vorkommt.
- Kapitel 1.1: Hooliganismus in England: Dieses Kapitel befasst sich mit den Ursprüngen des Hooliganismus in England und den Bemühungen der britischen Regierung, die Problematik in den Griff zu bekommen. Es untersucht die Ursachen für den Rückgang des Hooliganismus in England und stellt fest, dass bauliche Veränderungen in den Stadien sowie das Engagement der Polizei zu einem Rückgang der Gewalt geführt haben.
- Kapitel 1.2: Hooliganismus in Italien und Frankreich: Dieses Kapitel betrachtet den Hooliganismus in Italien und Frankreich und hebt den besonderen Fokus auf Rassismus in Italien hervor. Es beleuchtet die Rolle von Ultragruppierungen und die besonderen Formen von Gewalt, die in Italien verbreitet sind.
Schlüsselwörter
Hooliganismus, Fußball, Gewalt, England, Italien, Frankreich, Osteuropa, Ultragruppierungen, Rassismus, Fanrandale, Stadionkultur, Polizei, Fanclubs, Ticketing.
- Quote paper
- Andreas Schulz (Author), 2007, Kritische Analyse der Fußballfan- und Hooliganszene. Hooligans im europäischen Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/307515