Im betriebswirtschaftlichen Sinne wird unter dem Begriff Leistung das (gelungene) Ergebnis eines betrieblichen Erzeugungsprozesses verstanden [vlg. Gabler Wirtschaftslexikon, S.1967]. Unter Lohn im Sinne von § 87 Abs.1. Nr.10 BetrVG fallen alle Geld- oder geldwerten Leistungen, die der Arbeitgeber gewährt [vgl. Günter, S.85-98]. Somit sind die Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit als Lohn/Arbeitsentgelt zu bezeichnen [vgl. BGB § 611]. Ebenso werden die Begriffe Vergütung, Entlohnung und Verdienst als Synonyme für Arbeitsentgelt gebraucht. Die ursprüngliche Begriffszuordnung sei kurz erwähnt: „Der Begriff Lohn wird für die Gruppe der Arbeiter, Gehalt für Angestellte, die Bezüge für Beamte und die Gage für Künstler als Entgeltformen unterschieden“ [Luczak, S.531; Kolb 1998, S.165]. Im heutigen Sprachgebrauch werden alle Begriffe als Synonyme füreinander verwandt.
Rechtliche Grundlagen sind Tarifverträge des betreffenden Wirtschaftszweiges und individuelle Betriebsvereinbarungen [vgl. § 77 III Betr.VG]. „Selbst ohne besondere Abmachung ist der Arbeitgeber zur Zahlung eines Arbeitsentgeltes an den Arbeitnehmer in Höhe des ortsüblichen Lohns (§612 BGB) als Entgelt für geleistete Arbeit verpflichtet“ [vgl. Gabler Wirtschaftslexikon, S. 163].
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 1.1. Problemstellung
- 1.2. Struktur der Diplomarbeit
- 2. GRUNDLAGEN DER VERGÜTUNG
- 2.1. Definition von Leistung, Lohn, Synonyme für Arbeitsentgelt
- 2.2. Begriffsdefinition leistungsorientierte, erfolgsabhängige Vergütung
- 2.3. Darstellung der Lohnformen
- 2.3.1. Allgemeine Darstellung des Zeitlohnes
- 2.3.2. Leistungslohnformen
- 2.3.2.1. Akkordlohn
- 2.3.2.2. Prämienlohn
- 2.3.3. Investivlohn
- 2.3.3.1. Ergebnisbeteiligung durch Equity Pläne/Stock Options
- 2.3.3.2. Kapitalbeteiligungen
- 2.3.3.3. Kritik an Investivlohn
- 2.3.4. Cafeteria Systeme
- 3. AKTUELLE VERGÜTUNGSMODELLE IM FINANZWESEN
- 3.1. Bankentarif und freiwillige variable Leistungen der aufgeführten Institute
- 3.1.1. Der Bankentarif
- 3.1.2. Hamburger Sparkasse AG „Haspa-Value“
- 3.1.2.1. Hamburger Sparkasse AG „Haspa-Value Best“
- 3.1.2.2. Kritik an Systemen „Haspa Value“ und „Haspa-Value-Best“
- 3.1.3. Deutsche Bank Systeme
- 3.1.3.1. „Bonus im Tarif“
- 3.1.3.2. Kritik am System „Bonus im Tarif“
- 3.1.3.3. „Global Share“ Belegschaftsaktienprogramm
- 3.2. Außertarifliche Vergütung
- 3.3. Bundesangestelltentarif BAT
- 3.3.1. Sparkasse Stormarn
- 3.3.2. Kritik an Vergütungsmodellen der Sparkasse Stormarn
- 3.4. Finanzdienstleister am Beispiel von Marschollek, Lautenschläger und Partner (MLP)
- 3.5. Vergleich mit dem Ausland
- 4. CHANCEN UND RISIKEN DURCH LEISTUNGSORIENTIERTE VERGÜTUNGSMODELLE
- 4.1. Chancen und Risiken aus Sicht der Unternehmen
- 4.2. Chancen und Risiken aus Sicht der Mitarbeiter
- 5. EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG
- 5.1. Mitarbeiterbefragung der Hamburger Sparkasse AG
- 5.2. Kombinationsauswertungen
- 6. AUSGESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN
- 6.1. Allgemeine Anforderungen
- 6.2. Voraussetzungen für die Einführung eines leistungsorientierten Vergütungssystems
- 6.3. Ausgestaltung eines leistungsorientierten Vergütungssystems
- 6.4. Einführung einer leistungsorientierten Vergütung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht leistungsorientierte Vergütungssysteme in Kreditinstituten. Ziel ist es, die Hintergründe, Chancen und Risiken dieser Systeme sowohl aus Unternehmenssicht als auch aus Mitarbeitersicht zu beleuchten. Die Arbeit analysiert bestehende Modelle und deren Auswirkungen.
- Grundlagen leistungsorientierter Vergütung
- Aktuelle Vergütungsmodelle im Finanzwesen
- Chancen und Risiken leistungsorientierter Vergütung
- Ergebnisse einer empirischen Untersuchung
- Ausgestaltungsmöglichkeiten leistungsorientierter Systeme
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der leistungsorientierten Vergütung in Kreditinstituten ein und beschreibt die Problemstellung der Arbeit. Es wird die Struktur der gesamten Arbeit skizziert und der Forschungsansatz erläutert. Die Einleitung legt den Fokus auf die Relevanz des Themas im Kontext des Finanzwesens und begründet die Notwendigkeit einer detaillierten Untersuchung.
2. Grundlagen der Vergütung: Dieses Kapitel liefert die theoretischen Grundlagen für das Verständnis leistungsorientierter Vergütung. Es definiert zentrale Begriffe wie Leistung, Lohn und Arbeitsentgelt und differenziert verschiedene Lohnformen, einschließlich Zeitlohn, Leistungslohn (Akkordlohn, Prämienlohn), Investivlohn (Ergebnisbeteiligung, Kapitalbeteiligungen) und Cafeteria-Systeme. Der Abschnitt beleuchtet die jeweiligen Vor- und Nachteile und schafft somit eine solide Basis für die Analyse der nachfolgenden Kapitel.
3. Aktuelle Vergütungsmodelle im Finanzwesen: Dieses Kapitel analysiert verschiedene aktuelle Vergütungsmodelle in der Finanzbranche, darunter Bankentarife, freiwillige variable Leistungen (am Beispiel der Hamburger Sparkasse AG und der Deutschen Bank), außertarifliche Vergütungen und den Bundesangestelltentarif (BAT). Der Vergleich verschiedener Modelle, inklusive kritischer Betrachtung, zeigt die Diversität und Komplexität der Systeme auf und bietet einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Praxis.
4. Chancen und Risiken durch leistungsorientierte Vergütungsmodelle: Dieses Kapitel beleuchtet die Chancen und Risiken leistungsorientierter Vergütung aus zwei Perspektiven: der des Unternehmens und der des Mitarbeiters. Für Unternehmen werden Aspekte wie Auswirkungen auf die Ertragssituation, Personalkosten, Unternehmenskultur, Mitarbeiterfluktuation, Personalbeschaffung und Kundenzufriedenheit diskutiert. Aus Mitarbeitersicht werden Themen wie Entgeltverteilung, Mitarbeiterzufriedenheit, Leistungsgerechtigkeit, unternehmerisches Denken und Entwicklungstendenzen der Mitarbeiter behandelt. Die Gegenüberstellung beider Perspektiven ist zentral für ein umfassendes Verständnis des Themas.
5. Empirische Untersuchung: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse einer Mitarbeiterbefragung bei der Hamburger Sparkasse AG. Die Untersuchung analysiert die demografischen Daten der Befragten, deren Wahrnehmung der leistungsorientierten Vergütung und deren Auswirkungen auf Motivation, Zufriedenheit und das Verhältnis zum Unternehmen. Die Ergebnisse werden detailliert dargestellt und in verschiedenen Kombinationsauswertungen (nach Alter, Geschlecht, Betriebszugehörigkeit etc.) analysiert, um ein differenziertes Bild zu zeichnen.
6. Ausgestaltungsmöglichkeiten: In diesem Kapitel werden verschiedene Möglichkeiten zur Gestaltung leistungsorientierter Vergütungssysteme untersucht. Es werden allgemeine Anforderungen und Voraussetzungen für die Einführung solcher Systeme beschrieben, inklusive der Festlegung von Stellenprofilen, Zielvereinbarungs- und Beurteilungssystemen. Die Ausgestaltung selbst wird unter Aspekten wie Geltungsbereich, Anteil der variablen Vergütung, Prämiengrenzen, Zielvereinbarungsprozess, Leistungsbeurteilung und Zeitpunkt der Prämienzahlung detailliert erörtert.
Schlüsselwörter
Leistungsorientierte Vergütung, Kreditinstitute, Bankentarif, variable Vergütung, Mitarbeitermotivation, Risikomanagement, Empirische Untersuchung, Mitarbeiterbefragung, Zielvereinbarung, Leistungsbeurteilung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Leistungsorientierte Vergütungssysteme in Kreditinstituten
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit befasst sich mit leistungsorientierten Vergütungssystemen in Kreditinstituten. Sie untersucht die Hintergründe, Chancen und Risiken dieser Systeme aus Unternehmens- und Mitarbeitersicht, analysiert bestehende Modelle und deren Auswirkungen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Grundlagen leistungsorientierter Vergütung, aktuelle Vergütungsmodelle im Finanzwesen (einschließlich Bankentarife, freiwillige variable Leistungen, außertarifliche Vergütungen und den Bundesangestelltentarif), Chancen und Risiken leistungsorientierter Vergütung aus Unternehmens- und Mitarbeitersicht, Ergebnisse einer empirischen Untersuchung (Mitarbeiterbefragung bei der Hamburger Sparkasse AG), sowie Ausgestaltungsmöglichkeiten leistungsorientierter Systeme.
Welche Vergütungsmodelle werden im Detail analysiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene Modelle, darunter der Bankentarif, freiwillige variable Leistungen der Hamburger Sparkasse AG ("Haspa-Value", "Haspa-Value Best"), Systeme der Deutschen Bank ("Bonus im Tarif", "Global Share"), der Bundesangestelltentarif (BAT) am Beispiel der Sparkasse Stormarn und Modelle von Finanzdienstleistern wie MLP. Jedes Modell wird kritisch beleuchtet.
Wie sieht die Struktur der Diplomarbeit aus?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung (Problemstellung, Struktur), Grundlagen der Vergütung (Definitionen, Lohnformen), Aktuelle Vergütungsmodelle im Finanzwesen, Chancen und Risiken leistungsorientierter Vergütung, Empirische Untersuchung (Mitarbeiterbefragung der Hamburger Sparkasse AG), und Ausgestaltungsmöglichkeiten leistungsorientierter Vergütungssysteme.
Welche Methode der empirischen Untersuchung wurde verwendet?
Die empirische Untersuchung basiert auf einer Mitarbeiterbefragung bei der Hamburger Sparkasse AG. Die Ergebnisse werden detailliert dargestellt und unter Berücksichtigung demografischer Daten (Alter, Geschlecht, Betriebszugehörigkeit etc.) analysiert.
Welche Chancen und Risiken leistungsorientierter Vergütung werden diskutiert?
Die Arbeit beleuchtet Chancen und Risiken sowohl aus Unternehmenssicht (Auswirkungen auf Ertragssituation, Personalkosten, Unternehmenskultur etc.) als auch aus Mitarbeitersicht (Entgeltverteilung, Mitarbeiterzufriedenheit, Leistungsgerechtigkeit etc.).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Leistungsorientierte Vergütung, Kreditinstitute, Bankentarif, variable Vergütung, Mitarbeitermotivation, Risikomanagement, Empirische Untersuchung, Mitarbeiterbefragung, Zielvereinbarung, Leistungsbeurteilung.
Wo finde ich die detaillierten Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung?
Die detaillierten Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung der Hamburger Sparkasse AG sind im Kapitel 5 der Diplomarbeit dargestellt. Dieses Kapitel beinhaltet die Analyse der Daten und Kombinationsauswertungen nach verschiedenen demografischen Merkmalen.
Welche konkreten Ausgestaltungsmöglichkeiten leistungsorientierter Vergütungssysteme werden vorgeschlagen?
Kapitel 6 der Arbeit behandelt die Ausgestaltungsmöglichkeiten. Es werden allgemeine Anforderungen und Voraussetzungen für die Einführung solcher Systeme beschrieben, inklusive der Festlegung von Stellenprofilen, Zielvereinbarungs- und Beurteilungssystemen. Die Ausgestaltung wird unter Aspekten wie Geltungsbereich, Anteil der variablen Vergütung, Prämiengrenzen etc. detailliert erörtert.
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- Arne Reinhardt (Author), Arne Reinhardt (Author), Nils Allenstein (Author), Mieke Lindner (Author), Jan Witte (Author), 2004, Leistungsorientierte Vergütung in Kreditinstituten. Hintergründe, Chancen, Risiken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30691