Unter dem Begriff „somatoforme Störungen“ werden psychische Störungen zusammengefasst, deren gemeinsames Merkmal körperliche Beschwerden darstellen, die nicht bzw. nicht ausreichend durch eine organische Ursache erklärt werden können.
Betroffene sind zumeist auf ein medizinisches Krankheitsmodell fixiert, zeigen ein vermehrtes Schonverhalten und fühlen sich unsicher und niedergeschlagen aufgrund wiederholter Arztkonsultationen die zu keiner Diagnose führen. Besonders Letztere sind ein Grund für die enorme gesundheitspolitische Relevanz der somatoformen Störungen:
Die Kosten von Betroffenen übersteigen die durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben im ambulanten und stationären Bereich um ein Vielfaches. Auch deswegen ist das frühzeitige Erkennen von somatoformen Störungen von besonderer Bedeutung. Welche Instrumente dabei für die Diagnostik von somatoformen Störungen im Allgemeinen und speziell für die Hypochondrie zur Verfügung stehen, ist die Frage mit der sich diese Hausarbeit beschäftigt.
Inhaltsverzeichnis
- Die Gruppe der somatoformen Störungen
- Klassifikation somatoformer Störungen
- Somatoforme Störungen in der ICD-10
- Somatoforme Störungen im DSM-5
- Diagnostik somatoformer Störungen
- Besonderheiten bei der Diagnostik somatoformer Störungen
- Fremdbeurteilungsverfahren
- Selbstbeurteilungsverfahren
- Klassifikation und Diagnostik der Hypochondrie
- Hypochondrie in der ICD-10
- Hypochondrie im DSM-5
- Diagnostische Instrumente
- Der Whiteley-Index
- Internationale Skalen für Hypochondrie
- Der Whiteley Index: Entwicklung, Aufbau und Anwendung
- Vor- und Nachteile des WI und Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Klassifikation und Diagnostik somatoformer Störungen, insbesondere der Hypochondrie. Ziel ist es, einen Überblick über die verschiedenen Störungsbilder in den Diagnosesystemen ICD-10 und DSM-5 zu geben und diagnostische Verfahren, einschließlich Selbst- und Fremdbeurteilungsverfahren, zu erläutern. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Whiteley Index als wichtiges Instrument zur Diagnostik der Hypochondrie.
- Klassifizierung somatoformer Störungen nach ICD-10 und DSM-5
- Diagnostische Verfahren bei somatoformen Störungen
- Das Krankheitsbild der Hypochondrie
- Der Whiteley Index: Anwendung und Bewertung
- Vergleich der Diagnosesysteme ICD-10 und DSM-5 im Kontext somatoformer Störungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Gruppe der somatoformen Störungen: Der Begriff „somatoforme Störungen“ beschreibt psychische Erkrankungen, die sich durch körperliche Beschwerden äußern, die jedoch nicht ausreichend durch organische Ursachen erklärt werden können. Diese Symptome führen zu erheblichem Leid und Beeinträchtigungen. Obwohl die Prävalenzraten einzelner Diagnosen aufgrund restriktiver Kriterien niedrig sind, gehören somatoforme Störungen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Die Arbeit differenziert zwischen zwei Untergruppen: einer mit belastenden körperlichen Symptomen im Vordergrund und der Hypochondrie, die von gesundheitsbezogenen Ängsten dominiert wird. Die enorme gesundheitspolitische Relevanz wird durch die hohen Kosten der Behandlung betont.
Klassifikation somatoformer Störungen: Dieses Kapitel beschreibt die Klassifizierung somatoformer Störungen in der ICD-10 und dem DSM-5. Die ICD-10 ordnet sie der Kategorie „Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen“ zu, reflektierend die historisch angenommene psychogene Entstehung. Es werden sieben verschiedene Störungsbilder unterschieden, die jedoch große Überschneidungen aufweisen. Die Kapitel erläutert die wichtigsten Merkmale einzelner Störungen wie der Somatisierungsstörung, der undifferenzierten Somatisierungsstörung, der Hypochondrie und der anhaltenden somatoformen Schmerzstörung anhand von Kriterien der ICD-10. Die schwierige Arzt-Patient-Beziehung wird als ein gemeinsames Merkmal hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Somatoforme Störungen, Hypochondrie, ICD-10, DSM-5, Diagnostik, Klassifikation, Whiteley Index, Selbstbeurteilungsverfahren, Fremdbeurteilungsverfahren, gesundheitsbezogene Ängste, körperliche Symptome.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Klassifikation und Diagnostik somatoformer Störungen, insbesondere der Hypochondrie
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Klassifikation und Diagnostik somatoformer Störungen, mit besonderem Fokus auf die Hypochondrie. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen, und Schlüsselwörter. Es werden die Klassifizierungssysteme ICD-10 und DSM-5 verglichen und diagnostische Verfahren, einschließlich Selbst- und Fremdbeurteilungsverfahren, erläutert. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Whiteley Index als wichtiges diagnostisches Instrument für Hypochondrie.
Welche somatoformen Störungen werden behandelt?
Das Dokument behandelt die Gruppe der somatoformen Störungen im Allgemeinen und im Detail die Hypochondrie. Es werden verschiedene Störungsbilder innerhalb der somatoformen Störungen nach ICD-10 erläutert, darunter die Somatisierungsstörung, die undifferenzierte Somatisierungsstörung, die Hypochondrie und die anhaltende somatoforme Schmerzstörung. Der Fokus liegt jedoch stark auf der Hypochondrie und deren Diagnostik.
Wie werden somatoforme Störungen klassifiziert?
Die Klassifizierung somatoformer Störungen wird anhand der Systeme ICD-10 und DSM-5 dargestellt. Die ICD-10 ordnet sie den „Neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen“ zu. Das Dokument beschreibt die Unterschiede in der Klassifizierung und die jeweiligen Kriterien für verschiedene Störungsbilder in beiden Systemen. Es wird die Schwierigkeit der Klassifizierung aufgrund von Überschneidungen zwischen den einzelnen Störungsbildern hervorgehoben.
Welche diagnostischen Verfahren werden beschrieben?
Das Dokument beschreibt sowohl Selbst- als auch Fremdbeurteilungsverfahren zur Diagnostik somatoformer Störungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Whiteley Index (WI) als ein wichtiges Instrument zur Diagnose von Hypochondrie. Es werden die Entwicklung, der Aufbau und die Anwendung des WI erläutert, sowie seine Vor- und Nachteile im Vergleich zu anderen internationalen Skalen.
Was ist der Whiteley Index?
Der Whiteley Index (WI) ist ein wichtiges Instrument zur Diagnostik der Hypochondrie. Das Dokument beschreibt detailliert seine Entwicklung, seinen Aufbau und seine Anwendung. Es werden auch die Vor- und Nachteile des WI im Vergleich zu anderen internationalen Skalen für Hypochondrie diskutiert.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, einen umfassenden Überblick über die Klassifikation und Diagnostik somatoformer Störungen, insbesondere der Hypochondrie, zu geben. Es soll die verschiedenen Störungsbilder in den Diagnosesystemen ICD-10 und DSM-5 darstellen und die diagnostischen Verfahren erläutern. Ein besonderes Ziel ist es, den Whiteley Index als wichtiges diagnostisches Instrument für Hypochondrie zu beleuchten und zu bewerten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Dokuments sind: Somatoforme Störungen, Hypochondrie, ICD-10, DSM-5, Diagnostik, Klassifikation, Whiteley Index, Selbstbeurteilungsverfahren, Fremdbeurteilungsverfahren, gesundheitsbezogene Ängste, körperliche Symptome.
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- Sarah Mayr (Autor), 2014, Klassifikation und Diagnostik von somatoformen Störungen mit Fokus auf Hypochondrie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306865