Die folgende Arbeit wird im Rahmen des Seminars „Heilige und Heiligenverehrung im Erzbistum Paderborn. Von den Anfängen bis zur Frühen Neuzeit“ und in Anlehnung an das Themenmodul „Schuld und Sünde“ verfasst.
Als Motiv für die Themenwahl stand die Frage, inwieweit es weibliche Personen gab, die heilig gesprochen wurden in Kombination mit der Frauenrolle in der katholischen Kirche im Mittelpunkt. Ist es nicht eigentlich paradox, dass Frauen in der katholischen Kirche Männern nicht gleichgestellt sind, sie aber trotzdem den unfassbar hohen Titel der Heiligkeit tragen dürfen? In Anlehnung an diesen ersten Gedankengang, ging es in einem weiteren Schritt darum, zum einen ein regionales Beispiel einer weiblichen Heiligen zu finden, um den Bezug zum Seminarsthema deutlicher zu machen und zum anderen darum, auch zu bedenken, dass die Möglichkeit gewährleistet wird, das Thema „Schuld und Sünde“ des Themenmoduls nicht außen vor zu lassen. So fiel die Wahl auf Pauline von Mallinckrodt. Zwar wurde diese „nur“ selig gesprochen, da aber der Unterschied zwischen selig gesprochenen und heilig gesprochen Personen vor allem in der Regionalität liegt, bleibt es bei dieser Auswahl.
Um sich der Antwort der Fragestellung, ob die Stellung der Frau und die Tatsache, dass es selige und heilige Frauen gibt, nicht mit einander vereinbaren lassen, wird erst das Frauenbild in der katholischen Kirche beleuchtet, indem zunächst auf das Frauenbild in der Bibel eingegangen und folgend ein Abriss darüber gegeben wird, wie sich die Frauenrolle in der Kirche veränderte und welche unterschiedlichen Meinungen es im Laufe der Zeit gab. Dabei wird in der Frühen Neuzeit begonnen und chronologisch nach Päpsten sortiert die Stellung der Kirche gegenüber Frauen und Frauenbewegungen beschrieben.
Nachdem dieser Blickwinkel gewährleistet wird, kommt es folgend zur Beschreibung der Gemeinschaft der Heiligen, bei der vor allem das Bekenntnis der Kirche und die Verehrung von Heiligen im Mittelpunkt stehen soll.
In Anbetracht des Themas dieser Arbeit wird im nächsten Themenabschnitt die selige Pauline von Mallinckrodt im Fokus stehen. Es wird darum gehen, diese Persönlichkeit zunächst einmal zu beschreiben, ihr familiäres Umfeld zu beleuchten und sie in einen historischen Kontext einzuordnen, um dann folgend ihr Wirken zu skizzieren. Ein Aspekt in diesem Themenblock wird auch der sein, einen Einblick in die Beziehung Paulines von Mallinckrodts zum Thema „Schuld und Sünde“ zu geben, ...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Frauenbild der katholischen Kirche
- Frauenbild in der Bibel
- Frauen in der katholischen Kirche
- Die Kirche als Gemeinschaft der Heiligen
- Bekenntnis der Kirche und die Gemeinschaft der Heiligen in der Liebe des dreifaltigen Gottes
- Die Verehrung der Heiligen
- Pauline von Mallinckrodt
- Historischer Kontext
- Pauline von Mallinckrodt und ihre Familie
- Mutter der blinden Kinder und Wirken
- Schuld und Sünde
- Verehrung
- Allgemeines
- Seligsprechung
- Kurzer Vergleich mit Kulten „etablierter Heiliger“
- Bedeutung der seligen Pauline von Mallinckrodt für die Gestaltung der Zukunft
- Fazit
- Bezug zum Studientag
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die Seligsprechung weiblicher Personen mit dem Frauenbild in der katholischen Kirche vereinbar ist. Dabei wird anhand des Beispiels der seligen Pauline von Mallinckrodt untersucht, wie das Wirken einer Frau in der katholischen Kirche gewürdigt und ihre Verehrung in den Kontext der Heiligenverehrung gestellt werden kann.
- Frauenbild in der Bibel und der katholischen Kirche
- Die Rolle der Heiligenverehrung in der katholischen Kirche
- Das Leben und Wirken der seligen Pauline von Mallinckrodt
- Die Bedeutung des Themas "Schuld und Sünde" im Kontext der Heiligenverehrung
- Der Vergleich der Verehrung der seligen Pauline von Mallinckrodt mit der Verehrung "etablierter" Heiliger
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Fragestellung dar, die im Mittelpunkt der Arbeit steht. Im Anschluss wird das Frauenbild in der Bibel und der katholischen Kirche beleuchtet, wobei ein Fokus auf die historische Entwicklung der Frauenrolle in der Kirche gelegt wird. Kapitel 3 widmet sich dem Thema der Heiligenverehrung, wobei die Bedeutung der Gemeinschaft der Heiligen und die Rolle der Heiligen in der katholischen Kirche im Vordergrund stehen.
Kapitel 4 konzentriert sich auf die selige Pauline von Mallinckrodt. Es wird ein Einblick in ihr Leben und Wirken gegeben, ihr familiäres Umfeld beleuchtet und ihr Engagement für die blinden Kinder dargestellt. Außerdem werden die Aspekte "Schuld und Sünde" im Kontext ihres Lebens und Wirkens erörtert und ihre Verehrung mit der anderer Heiliger verglichen.
Schlüsselwörter
Frauenbild, katholische Kirche, Heiligenverehrung, selige Pauline von Mallinckrodt, Schuld und Sünde, Familie, Verehrung, Geschichte, Bedeutung, Gleichstellung
- Quote paper
- Bettina Nicole Tessikowski (Author), 2014, Das Frauenbild der katholischen Kirche. Ein Paradoxon?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306809