Für die besonders schweren Auseinandersetzungen bei Fußballspielen sind vor allem Hooligans verantwortlich. Hooliganübergriffe wie in Frankreich 1998 oder beim Freundschaftsspiel der deutschen Nationalmannschaft in Slowenien einige Monate vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 sind jedoch keine „Modeerscheinung“. Fußball-krawalle gibt es schon seit einigen Jahrzehnten. Aus diesem Grund wird in diesem Abschnitt die Entwicklung der Hooliganszene - hier speziell in Deutschland - skizziert.
Nach englischem Vorbild haben sich Jugendliche, die sich mit ihrem Ortsverein identifizierten, in Gruppen zusammengeschlossen und zeigten sich nach außen hin als eine homogene Gruppe mit Schals oder Vereinsjacken. Neben der Faszination für Fußball galt als Hauptmotiv des Anschlusses an diese Gruppen das Fehlen sinnvoller Freizeitbeschäftigungen (vgl. EK 1996, 63). Vereinsamte junge Menschen waren auf der Suche nach Geborgenheit, Halt, Gemeinschaft und „Action“, die sie in den Fanclubs finden konnten (vgl. EK 1996, 63f).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hooliganismus in Deutschland
- Die Entwicklung in den siebziger Jahren
- Erste Polizeitaktische Veränderungen
- Hooliganismus in den achtziger Jahren
- Rechtsradikalismus in den achtziger Jahren
- Das Bekenntnis zur Gewalt in den achtziger Jahren
- Fallbeispiel: Europameisterschaft in Frankreich 1984
- Fallbeispiel: Weltmeisterschaft in Italien 1990
- Hooliganismus in der DDR
- Veränderung des Hooliganismus seit der Wende
- Veränderungen der Polizeitaktik in den neunziger Jahren
- Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze
- Einsatz Szenekundiger Beamter
- Stadionverbote und Hooligandatei
- Veränderungen der Szene seit Mitte der neunziger Jahre
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der Hooligan-Szene in Deutschland, insbesondere im Kontext des Fußballs. Sie analysiert die Entstehung und Ausprägung von Gewaltbereitschaft unter Fußballfans, die sich in den siebziger Jahren zu einem ernstzunehmenden Problem entwickelte. Dabei werden die Ursachen für die Entstehung von Hooligangruppen, die Rolle der Medien und die Polizeitaktiken zur Bekämpfung von Hooliganismus in den Fokus gerückt.
- Entwicklung des Hooliganismus in Deutschland
- Ursachen für die Entstehung von Hooligangruppen
- Rolle der Medien im Kontext von Hooliganismus
- Polizeitaktiken zur Bekämpfung von Hooliganismus
- Veränderungen der Szene seit Mitte der neunziger Jahre
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Hooliganismus ein und skizziert den historischen Kontext, beginnend mit der Heysel-Tragödie und dem „Fall Nivel“. Die Einleitung verdeutlicht die Aktualität des Themas und zeigt die Relevanz der Auseinandersetzung mit Hooliganismus auf.
- Hooliganismus in Deutschland: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Entwicklung von Hooliganismus in Deutschland, wobei der Fokus auf die siebziger Jahre gelegt wird. Die Entstehung von Hooligangruppen, ihre Motivationen und die Rolle der Medien werden dabei beleuchtet.
- Die Entwicklung in den siebziger Jahren: Dieser Abschnitt behandelt die Anfänge des Hooliganismus in Deutschland und untersucht die Ursachen für die Zunahme von Gewaltbereitschaft unter Fußballfans. Dabei werden die sozialen Faktoren, die Faszination für den Fußball und die mangelnde Freizeitbeschäftigung als zentrale Aspekte hervorgehoben.
- Erste Polizeitaktische Veränderungen: Dieses Unterkapitel analysiert die Reaktion der Polizei auf die Zunahme von Hooliganismus in den siebziger Jahren. Die Einführung von Überwachungskameras und die Trennung von Fangruppen innerhalb der Stadien werden als Maßnahmen zur Reduzierung von Konflikten beschrieben.
- Hooliganismus in den achtziger Jahren: Dieser Abschnitt widmet sich der Entwicklung des Hooliganismus in den achtziger Jahren, wobei die Trennung der Fanszene in „friedliche“ und gewaltbereite Fans als entscheidender Faktor hervorgehoben wird.
Schlüsselwörter
Hooliganismus, Fußball, Gewalt, Fanszene, Medien, Polizeitaktik, Entwicklung, Ursachen, Motivation, Heysel-Tragödie, „Fall Nivel“, Deutschland, siebziger Jahre, achtziger Jahre, Jugend, Freizeitbeschäftigung, Eskalation, Selbstbewusstsein, Nachahmungseffekt, Medienpräsenz, Skinheads, „Bomberjacken“, Brüssel, Heyselstadion, Selbstverständnis, Kleidungs- und Lebensstil, Gruppen, „Gelsenszene“, „Destroyers“, Selbstdarstellung, Alben, Beitrittsakt, „harter Kern“, „Mitläufer“, soziale Schichten, Ausbildung.
- Quote paper
- Andreas Schulz (Author), 2007, Kritische Analyse der Fußballfan- und Hooliganszene. Die Entwicklung des Hooliganismus in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306775