Nach den Befreiungskriegen gegen die Perser ging eine tiefe Spaltung durch die griechische Welt des fünften Jahrhunderts. Athen und Sparta entwickelten sich zu zwei auch in der Staatsauffassung getrennten Machtblöcke. Es kam in der Folge zu einer neuen Dimension bei bewaffneten Auseinandersetzungen, die schließlich in den Peloponesischen Krieg mündeten.
Thukydides war der Mann der Stunde. Er hat den Krieg in seiner Gesamtheit miterlebt und für die Nachwelt aufgezeichnet. Besonders die Beschreibung seiner Vorgehensweise als Historiker im sogenannten Methodenkapitel (I,20-22) war eine bedeutende Bereicherung der Geschichtsforschung. Lange Zeit glaubte man ,,Herodot habe die Geschichtsschreibung begründet, Thukydides die Geschichtsforschung."
Die Quellenlage des thukydideischen Werkes ist gut und wurde hier in der Übersetzung von G. P. Landmann benutzt.
Um die Angaben des Thukydides zum Kriegsbeginn beurteilen zu können, muß man zuerst einen Blick auf seine Methode werfen. Desweiteren ist der Einfluß sophistischer Lehren auf Thukydides` Geschichtsauffassung zu berücksichtigen.
Es wird zu zeigen sein, daß sich Thukydides ganz bewußt von der bisherigen Methode der Geschichtsschreiber abgrenzte und neue Wege gegangen ist.
Obwohl man ihm in seinem Werk gemessen an moderner Geschichtsforschung gewisse Defizite nachweisen kann, war sein Werk für die damalige Situation geradezu bahnbrechend. Seine Methode wurde in besonderem Maße von der sophistischen Theorie seiner Zeit geprägt. Für Thukydides waren deshalb menschliche Eigenschaften und die Eigenschaften machtpolitischer Konstellationen die bedeutenderen geschichtsschaffenden Faktoren. In seiner Betrachtung der vordergründigen Anlässe zum Krieg fehlt neben den Vorfällen um Kerkyra und Poteidaia vor allem das Megarische Psephisma. Aber auch der Einfluß des kriegstreibenden Korinths und des Prestigdenkens der Kriegsparteien um Athen und Sparta hat er vernachlässigt. Nicht behandelt werden konnte die Leistung des Thukydides auf dem Gebiet der Chronologie. Der Einfluß Herodots auf sein Werk wird nur am Rande behandelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurzer biographischer Abriß
- Die historische Methode des Thukydides
- Die Wiedergabe der Tatsachen bei Thukydides
- Die Wiedergabe der Reden bei Thukydides
- Die Zuverlässigkeit des Thukydides
- Einfluß der Sophistik auf Thukydides
- Geschichtsauffassung des Thukydides
- Die Kriegsursachen bei Thukydides
- Kurzfristige Ursachen
- Kerkyra
- Poteidaia
- Das Megarische Psephisma
- Langfristige Ursachen
- Schluß
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Darstellung der Anfänge des Peloponesischen Krieges bei Thukydides. Sie analysiert die historische Methode des antiken Geschichtsschreibers, insbesondere seine Unterscheidung zwischen der Wiedergabe von Tatsachen und Reden, sowie den Einfluss sophistischer Lehren auf sein Werk. Die Arbeit untersucht die Kriegsursachen bei Thukydides, wobei sie zwischen kurzfristigen und langfristigen Faktoren unterscheidet. Sie beleuchtet die Rolle von Kerkyra, Poteidaia und dem Megarischen Psephisma sowie den Einfluss des kriegstreibenden Korinths und des Prestigdenkens der Kriegsparteien um Athen und Sparta.
- Historische Methode des Thukydides
- Einfluß der Sophistik auf Thukydides
- Kriegsursachen bei Thukydides
- Kurzfristige Ursachen des Peloponesischen Krieges
- Langfristige Ursachen des Peloponesischen Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt den Peloponesischen Krieg als ein bedeutendes Ereignis in der griechischen Geschichte dar. Sie beleuchtet die Rolle Thukydides' als Historiker und die Bedeutung seines Werkes für die Geschichtsforschung. Die Quellenlage des thukydideischen Werkes wird kurz beleuchtet und die Methode des Historikers als Grundlage für die Analyse der Kriegsursachen vorgestellt.
Das Kapitel "Die historische Methode des Thukydides" analysiert die Methode des Historikers, insbesondere seine Unterscheidung zwischen der Wiedergabe von Tatsachen und Reden. Die Arbeit untersucht Thukydides' kritische Herangehensweise an die Überlieferung der Vergangenheit und seine Bemühungen um Objektivität. Sie beleuchtet die Rolle des Historikers im Prozess des historischen Erkennens und die Grenzen der Objektivität in der Geschichtsforschung.
Das Kapitel "Einfluß der Sophistik auf Thukydides" beleuchtet den Einfluss sophistischer Lehren auf Thukydides' Geschichtsauffassung. Die Arbeit untersucht den Einfluss der sophistischen Theorie des Naturrechts des Stärkeren auf Thukydides' Analyse der Kriegsursachen und die Bedeutung des logisch-rationalen Denkens in seinem Werk.
Das Kapitel "Die Kriegsursachen bei Thukydides" untersucht die Ursachen des Peloponesischen Krieges, wobei es zwischen kurzfristigen und langfristigen Faktoren unterscheidet. Die Arbeit analysiert die Rolle von Kerkyra, Poteidaia und dem Megarischen Psephisma sowie den Einfluss des kriegstreibenden Korinths und des Prestigdenkens der Kriegsparteien um Athen und Sparta. Sie beleuchtet die Rolle des Ehrgeizes, des Egoismus und der Furcht als maßgebliche Faktoren im Spannungsverhältnis zwischen Athen und Sparta.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Peloponesischen Krieg, Thukydides, historische Methode, Sophistik, Kriegsursachen, Kerkyra, Poteidaia, Megarisches Psephisma, Athen, Sparta, Korinth, Machtpolitik, Ehrgeiz, Egoismus, Furcht, Prestigedenken.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Kristek (Autor:in), 2000, Vorgeschichte und Anfänge des Peleponesischen Krieges bei Thukydides, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3065
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