Das Feld an Interkulturalisten in den verschiedenen Ländern der Kontinente ist breit aufgestellt und repräsentiert die einzelnen Disziplinen der Wissenschaft. John W. Berry, der das Zusammenwirken von Kultur und Psychologie untersucht, ist kein Pionier auf diesem Gebiet. Umso interessanter ist seine persönliche Verbundenheit mit dem Thema Interkulturalität und ihrem Auftreten in der Gesellschaft, das Berry über Jahre hinweg in seinem Leben in Kanada hautnah beobachten konnte. In dieser Arbeit soll nicht nur die wissenschaftliche Arbeit Berrys im Fokus stehen, sondern auch das persönliche und interkulturelle Umfeld, in das Berrys Forschungsarbeit eingebettet ist. Neben seinem persönlichen Werdegang und den eigenen Werten und Überzeugungen wird aufgezeigt, inwiefern seine Erfahrungen der Jugend in der Arktis einen immensen Einfluss auf seine Arbeit als Psychologe und Inter-kulturalist nehmen. Dies wird beispielhaft an seiner Studie über die Inuit und Temne dokumentiert.
Sinn und Zweck dieser Arbeit ist weiterhin die Einordnung von Berrys wissenschaftlicher Leistung in den Gesamtkontext der Interkulturalitätsforschung. Neben Berry haben sich auch namhafte internationale Interkulturalisten wie Thomas oder Triandis eingehend mit den Begriffen Kultur und Psychologie auseinandergesetzt, allerdings kamen die diversen Forscher im Rahmen der unterschiedlichen Disziplinen und Forschungsschwerpunkte zwangsweise zu anderen Ergebnissen und Erkenntnissen. Eine der zentralen Fragestellungen wird hierbei sein, inwiefern die einzelnen Interkulturalisten die Komponente der Psychologie in ihre Arbeit gänzlich oder nur teils integrieren. Des Weiteren untersucht werden soll der Kontakt der Kulturen, allem voran in der Interkulturalisätsforschung von Größen wie Bernd Müller-Jacquier, Alexander Thomas oder Milton Bennett.
Neben der Präsentation von Berrys Akkulturationstheorie und den damit verbundenen Orientierungen der Integration, Assimilation, Separation und Marginalisierung, kommt im Rahmen dieser Arbeit auch die Kritik an den „Berry boxes“ zur Sprache. Diesem Kritikpunkt steht die kritische Würdigung an Berrys wissenschaftlicher Leistung gegenüber, die im Gegensatz zu den Negativpunkten positive Aspekte, wie die Berücksichtigung des Emic- und Etic Ansatzes, in Berrys Arbeit hervorhebt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Zweck und Aufbau
- 2. John W. Berry und sein Leben als Pluralist
- 2.1. Persönlicher Werdegang
- 2.2. Sozialer, kultureller und historischer Kontext
- 2.3. Werte und Überzeugungen
- 3. Wissenschaftliche Leistung
- 3.1. Die „Cross-Cultural Psychology“
- 3.1.1. Definition und Konzept
- 3.2. Akkulturation
- 3.2.1. Definition und Konzept
- 3.2.2. Modell der Akkulturation
- 3.2.3. Orientierungen der Akkulturation
- 3.2.4. Feldstudie am Beispiel der Inuit und Temne (1966/1967)
- 3.1. Die „Cross-Cultural Psychology“
- 4. Bedeutung der „Akkulturation“ für die Interkulturalitätsforschung
- 4.1. Zusammenarbeit mit weiteren Interkulturalisten
- 4.2. Kritische Würdigung der Arbeit
- 4.3. Berrys wissenschaftliche Arbeit im Gesamtkontext der Interkulturalitätsforschung
- 4.3.1. Kulturbegriff und Zusammenhang von Kultur und Psychologie
- 4.3.2. Kulturkontakt
- 5. Parallelen zwischen Biographie und wissenschaftlicher Leistung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Leben und Werk von John W. Berry, einem bedeutenden Interkulturalisten. Ziel ist es, seine wissenschaftlichen Leistungen im Kontext seines persönlichen Werdegangs und seines kulturellen Umfelds zu betrachten und seine Einordnung in die Interkulturalitätsforschung zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet den Einfluss von Berrys persönlichen Erfahrungen auf seine Forschung, insbesondere seine Arbeit mit den Inuit und Temne.
- Berrys persönlicher Werdegang und seine kulturellen Einflüsse
- Seine Beiträge zur Cross-cultural Psychology
- Das Akkulturationsmodell von Berry
- Die Einordnung von Berrys Arbeit in den Gesamtkontext der Interkulturalitätsforschung
- Der Vergleich von Berrys Biographie mit seinen wissenschaftlichen Leistungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Zweck und Aufbau: Die Einleitung beschreibt den breiten Kontext der Interkulturalitätsforschung und stellt John W. Berry als zentralen Fokus der Arbeit vor. Sie betont die Einbettung seiner wissenschaftlichen Arbeit in sein persönliches und interkulturelles Umfeld, mit Fokus auf seine Kindheit in der Arktis und deren Einfluss auf seine Forschung. Das Ziel der Arbeit ist die Einordnung von Berrys Leistung in die Interkulturalitätsforschung, im Vergleich zu anderen bedeutenden Interkulturalisten, unter Berücksichtigung verschiedener Disziplinen und Forschungsschwerpunkte, sowie die Analyse des Kulturkontakts in der Interkulturalitätsforschung. Die Kritik an Berrys "Berry boxes" und deren positive Aspekte wie die Berücksichtigung des emic und etic Ansatzes werden ebenfalls angesprochen.
2. John W. Berry und sein Leben als Pluralist: Dieses Kapitel beleuchtet Berrys persönlichen Werdegang, sein soziales, kulturelles und historisches Umfeld sowie seine Werte und Überzeugungen. Es beschreibt seine Kindheit in Kanada, sein Studium und seine akademische Karriere. Besonders hervorgehoben werden seine Erfahrungen in der Arktis und Afrika, die seine spätere Forschungsarbeit maßgeblich beeinflusst haben. Seine Identifizierung als Pluralist und seine Unterstützung für eine multikulturelle Gesellschaft in Kanada werden detailliert dargestellt, einschließlich seiner Ansichten zu Integration und der Balance zwischen der Bewahrung der Herkunftskultur und der Integration in die größere Gesellschaft.
3. Wissenschaftliche Leistung: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Berrys wissenschaftliche Beiträge zur Cross-Cultural Psychology, insbesondere seine Akkulturationstheorie. Es beschreibt Akkulturation als Folge des psychologischen und kulturellen Wandels und beleuchtet seine Zusammenarbeit mit anderen Kollegen. Es wird auf die Definition und Konzepte der Cross-Cultural Psychology und der Akkulturation eingegangen, einschließlich des Akkulturationsmodells und der verschiedenen Orientierungen (Integration, Assimilation, Separation, Marginalisierung). Die Feldstudie mit den Inuit und Temne wird als Beispiel für seine Forschung erwähnt.
Schlüsselwörter
John W. Berry, Interkulturalität, Cross-Cultural Psychology, Akkulturation, Pluralismus, Kulturkontakt, Inuit, Temne, emisch, etisch, multikulturelle Gesellschaft, Kanada.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: John W. Berry und seine Beiträge zur Interkulturalitätsforschung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Leben und Werk von John W. Berry, einem bedeutenden Interkulturalisten. Sie analysiert seine wissenschaftlichen Leistungen im Kontext seines persönlichen Werdegangs und kulturellen Umfelds und ordnet seine Beiträge in die Interkulturalitätsforschung ein. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Einfluss seiner persönlichen Erfahrungen (insbesondere seiner Arbeit mit den Inuit und Temne) auf seine Forschung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Berrys persönlichen Werdegang und seine kulturellen Einflüsse, seine Beiträge zur Cross-cultural Psychology, sein Akkulturationsmodell, die Einordnung seiner Arbeit in die Interkulturalitätsforschung und einen Vergleich seiner Biographie mit seinen wissenschaftlichen Leistungen. Die Kritik an Berrys "Berry boxes" und deren positive Aspekte werden ebenfalls diskutiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Berrys Leben als Pluralist (inklusive seines persönlichen Werdegangs, seines sozialen, kulturellen und historischen Kontextes und seiner Werte), seine wissenschaftlichen Leistungen (mit Fokus auf Cross-cultural Psychology und Akkulturation), die Bedeutung seiner Akkulturationstheorie für die Interkulturalitätsforschung und Parallelen zwischen Biographie und wissenschaftlicher Leistung. Jedes Kapitel wird in Unterkapitel weiter unterteilt.
Was ist Berrys Akkulturationsmodell?
Berrys Akkulturationsmodell beschreibt die verschiedenen Orientierungen von Individuen im Umgang mit dem Kontakt zwischen zwei Kulturen (Integration, Assimilation, Separation, Marginalisierung). Die Arbeit erläutert dieses Modell detailliert und analysiert seine Anwendung in Berrys Feldstudie mit den Inuit und Temne.
Welche Bedeutung hat Berrys Arbeit für die Interkulturalitätsforschung?
Die Arbeit untersucht Berrys Einordnung in den Gesamtkontext der Interkulturalitätsforschung, seinen Kulturbegriff und den Zusammenhang von Kultur und Psychologie, sowie den Kulturkontakt in seiner Forschung. Sie analysiert seine Zusammenarbeit mit anderen Interkulturalisten und bietet eine kritische Würdigung seiner Arbeit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: John W. Berry, Interkulturalität, Cross-Cultural Psychology, Akkulturation, Pluralismus, Kulturkontakt, Inuit, Temne, emich, etisch, multikulturelle Gesellschaft, Kanada.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Frage nach den verwendeten Quellen wird in der vollständigen Arbeit beantwortet. Diese FAQ bietet lediglich einen Überblick über den Inhalt.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende und Wissenschaftler der Psychologie, der Interkulturalitätsforschung, der Sozialwissenschaften und verwandter Disziplinen, die sich für das Leben und Werk von John W. Berry und die Cross-cultural Psychology interessieren.
- Citar trabajo
- Christina Drechsel (Autor), 2012, John Widdup Berry und Akkulturation, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306344