Lange Zeit hatte die Frau nicht die gleiche soziale Stellung wie der Mann, war ihm unterworfen und unmündig. Diese Vorstellung von der Frau hielt sich lang, denn erst in den letzten Jahrzehnten zeichnete sich die Bedeutung der Frau in der Gesellschaft ab, die fortan nicht mehr dem patriarchalischen System untergeordnet sein sollte.
Wörtlich übersetzt bezeichnet das Patriarchat die Vaterherrschaft, womit die patriarchalische Gesellschaft eine „von der herrschenden Stellung des männlichen Familienoberhauptes geführte Gesellschaftsform“ ist. Durch die voranschreitende Entwicklung der feministischen Theorie und die sich herausbildende Frauenforschung erfuhr der Begriff des Patriarchats immer größere Bedeutung und wissenschaftliche Auffälligkeit. So entwickelte sich in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts der Patriarchatsbegriff viel mehr dazu, die Herrschaft der Männer über die Frauen zu charakterisieren, und das nicht nur in häuslichen Situationen.
Mit dem neu gewonnenen Interesse an der Frauenfigur ist es inzwischen auch nicht weiter verwunderlich, dass sich Kunst oder Literatur der Wissenschaft anschließen. Besonders das Bild der Frau in einer der ältesten Textgattungen, dem Märchen, scheint von besonderem Interesse, ist aber ein erst jüngst erwachsenes, weswegen wissenschaftliche Erkenntnisse noch relativ spärlich sind und von einer „allg[emeinen] Sensibilisierung für das Problem“ erst seit Neuestem gesprochen werden kann.
Meine Arbeit beschäftigt sich konkret mit der Bedeutung der Frau für und dem Bild der Frau in den Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm. Um die Bedeutung der Frau in der Erzählforschung deutlich zu machen, ist meine Arbeit zweigeteilt zu betrachten. So will ich zunächst darauf eingehen, welche Bedeutung Frauen als Märchenbeiträgerinnen für die Sammlung der KHM hatten, und anschließend auch die Bedeutung der Frau in den KHM untersuchen, dabei die verschiedenen Betrachtungsweisen zur Typisierung des Frauenbilds erläuternd. „Aschenputtel“, das 21. Märchen der Grimm'schen Sammlung, werde ich auf sein dargestelltes Frauenbild hin genauer untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Der weibliche Einfluss auf die Kinder-und Hausmärchen der Brüder Grimm
3. Das Frauenbild in den Kinder-und Hausmärchen der Brüder Grimm
3.1 Die Typologie der Frauenbilder
3.2 Das dualistische Frauenbild im Feminismus
3.3 Die Frauenbilder in „Aschenputtel“
4. Schlussbemerkungen
5. Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Anna Stumpe (Autor:in), 2010, "Weibsbilder". Zur Bedeutung der Frau in den Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306271
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